AW: Ukrainischer Kampfjet soll auf MH17 zugeflogen sein
Deutschland veröffentlicht seine Version des Absturzes der Boeing über der Ukraine
Foto: AP/Sergei Grits
STIMME RUSSLANDS Die Aufnahmen zum Absturz der malaysischen Boeing, die die ukrainische Seite zur Verfügung gestellt habe, seien gefälscht. Das habe, wie das Journal „Der Spiegel“ mitteilt, der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, erklärt.
Die Angaben des Verteidigungsministeriums der russischen Föderation, dass sich nahe der Passagiermaschine ein ukrainisches Kampfflugzeug des Typs Su-25 befand, werden ebenfalls abgelehnt. Wie die deutsche Seite behauptet, sei die Boeing durch eine Rakete eines ukrainischen Luftabwehr-Raketensystems „Buk“ abgeschossen worden, den die Rebellen im Donbass haben erobern können.
Vor den Mitgliedern eines parlamentarischen Kontrollgremiums erklärte der BND-Präsident Gerhard Schindler, das Flugzeug sei von einer Rakete des Luftabwehr-Raketensystems „Buk“, mit dem die ukrainische Armee ausgerüstet sei, abgeschossen worden. Allerdings zeigte er sich überzeugt, dass es die Rebellen getan haben. Folglich mussten jene ein solches Luftabwehr-Raketensystem in ihren Besitz gebracht haben. Herr Schindler hat seine Version nicht mit Beweisen belegt. Allerdings bemerkte er, die früher von Kiew zur Verfügung gestellten Satellitenaufnahmen seien eine Fälschung.
Unklar bleibt nur, wer die Aufnahmen gefälscht hat. Da die Ukraine keine eigenen Möglichkeiten für Satellitenaufnahmen besitzt, hat Washington Kiew diese Aufnahmen geliefert. Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, das die von Kiew vorgelegten Aufnahmen mit seinen eigenen Aufnahmen verglichen hatte, verwies sofort auf Ungereimtheiten und schlug vor, eine öffentliche vergleichende Analyse der russischen und amerikanischen Satellitenaufnahmen vorzunehmen. Die USA lehnten diesen Vorschlag ab.
Warum hatten sich die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und die Vertreter der Niederlande, denen die Ermittlung der Absturzumstände der Boeing übertragen wurde, nicht an die USA gewandt? Der Präsident der Agentur „Flugsicherheit“, Vorstandsmitglied des Weltfonds für Flugsicherheit (FSF) mit Sitz in Washington, Valeri Schelkownikow, sagte hierzu Folgendes:
„Die ukrainische Seite sollte der ICAO die gesamte Information über die planmäßigen Flüge aller Militärflugzeuge, über das Schießen in jener Periode, über alle Gespräche zwischen dem Flugleitzentrum der Ukraine und den Befehlsstellen der Luftstreitkräfte der Ukraine übergeben. Alle Aufzeichnungen, alle Funkgespräche sollten vorgelegt werden. Aber nichts von dem wurde getan. Wir sind erstaunt, dass die ICAO geschwiegen hat. Denn laut Anhang Nr. 13 zur Konvention über die internationale Organisation der Zivilluftfahrt mussten diese Angaben gesammelt werden.“
Doch anstatt von Fakten gibt es Hypothesen, Vermutungen und verbale Behauptungen. Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation hatte praktisch gleich nach der Tragödie die Angaben seiner objektiven Kontrollmittel offengelegt. Und sie bezeugen, dass sich im Augenblick des Absturzes der Boeing ein ukrainisches Jagdflugzeug Su-25 neben der Passagiermaschine befand. Der Präsident der Ukraine Petro Poroschenko sagte, das würde nicht stimmen. Das US-Außenministerium in Gestalt seiner Sprecherin Marie Harf erklärte, Washington würde eine riesige Zahl an Beweisen besitzen, welche die Version der russischen Militärs widerlegen würden.
Doch es wurde kein einziger solcher Beweis veröffentlicht. Es konnte auch keiner die Tatsache widerlegen, dass am 17. Juli die ukrainischen Radarstationen (zur Entdeckung und Zielerfassung) 9S18 „Kupol“ des Luftabwehr-Raketensystems „Buk“ erhöhte Aktivitäten demonstrierten: neun solche Stationen waren in Betrieb. Mehrere Tage vor dem Absturz waren 7 bis 8 Radare der 9S18 in Betrieb, und ab dem 18. Juli, das heißt gleich nach dem Absturz der Boeing, waren nur 2-3 ukrainische Radare in Betrieb. Das hatten die russischen objektiven Kontrollmittel fixiert.
Die internationalen Ermittler und die westliche Gemeinschaft haben diese Information einfach ignoriert. Indessen sind Überlegungen, dass angeblich die Rebellen des Donbass ein „Buk“-Luftabwehr-Raketensystem erobert, es auf ihr Territorium gebracht, eine Bedienung ausgebildet, eine Rakete abgeschossen und eine fliegende Passagiermaschine getroffen hätten, sehr populär. Und das, obwohl ukrainische Militärs, nachdem die Tragödie passiert war, eine derartige Möglichkeit voll verneint hatten.
In Moskau besteht man darauf, dass die Ermittlung des Absturzes der Boeing über der Ukraine – objektiv und transparent – fortgesetzt werden muss.
Quelle: radio stimme russlands