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Satellit TV-Empfang: Satellitenfernsehen bleibt die Nummer 1 in Deutschland

Sowohl der aktuelle Digitalisierungsbericht als auch der Astra-Monitor bestätigen, dass der Satellit TV-Empfangsweg Nr. 1 in Deutschland ist und die Pole Position mit stabilen Werten im Vergleich zum Vorjahr bestätigen konnte. Rund 17,28 Millionen Haushalte (~46 Prozent) nutzen hierzulande den Satellit als Erstempfangsweg. Wir sprachen mit Christoph Mühleib, Geschäftsführer des Satellitenbetreibers der Astra Deutschland GmbH.

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Christoph Mühleib
Geschäftsführer der Astra Deutschland GmbH

SATVISION: Wie wird sich das klassische lineare Fernsehen Ihrer Ansicht nach kurz-, mittel- sowie langfristig entwickeln? Gehen Sie davon aus, dass auch in 10 Jahren der Satellit in Deutschland noch der TV-Empfangsweg Nr. 1 sein wird?

Christoph Mühleib: Was für einen Stellenwert Fernsehen in unserer Gesellschaft hat, zeigt sich aktuell wieder anhand der steigenden Sehdauer während der Krise. Die Menschen sitzen vor dem Fernseher und verlassen sich auf die Informationen, die sie über dieses Medium glaubwürdig und sehr aktuell aufbereitet bekommen. Anders als das Internet sind im Fernsehen Menschen, also TV-Gesichter, die man lange kennt und denen man Vertrauen schenkt, weil sie einen seit Jahren begleiten und fundiert informieren. Aber nicht nur in Krisenzeiten ist das klassische lineare Fernsehen beliebt – letztendlich ist und bleibt es auch langfristig des Deutschen liebstes Hobby. Und warum? Weil Sie in Deutschland eine einzigartige Auswahl an großartigen Programmen haben, die Ihnen alle Sparten der Unterhaltung bieten. Ich halte sehr viel von der Deutschen Medienlandschaft und ihrer einzigartigen Vielfältigkeit.

Der Satellit hat als Empfangsweg nochmal deutlich an Stellenwert gewonnen, gerade wenn man die Engpässe des Breitbandempfangs in verschiedenen Regionen in Deutschland und ganz Europa betrachtet. Als komplementärer Übertragungsweg hält er hier die Kapazitäten frei für in der Zukunft wichtige Geschäftsfelder wie beispielsweise Highspeed-Internet mit Breitbandreserven für intelligente Gebäudesteuerung, Smart-X-Dienste, Telemedizin oder Ambient Assisted Living (AAL).

SATVISION: Die großen Streaming-Anbieter rund um Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ fahren aktuell einen Wachstumsrekord nach dem anderen ein. Welchen Einfluss haben die Streaming-Dienste auf die linearen TV-Sender? Glauben Sie, dass klassische Programmanbieter hier nochmal neue Akzente, sprich Impulse setzen können?

C. Mühleib: Die großen Streaming-Anbieter stellen ohne Frage attraktive Angebote für den Zuschauermarkt. Ich sehe das dennoch als Ergänzung zum linearen Fernsehen und nicht als Ersatz. DVD oder Blu-ray haben wir doch auch schon vorher genutzt und deshalb nicht darauf verzichtet, den Tatort um 20 : 15 Uhr im Ersten am Sonntagabend einzuschalten. Außerdem dürfen Sie eines nicht vergessen – die linearen TV-Sender produzieren sehr viele tagesaktuelle, regionale Inhalte. Und je näher und brisanter ein Thema an meinem Geschehen ist, desto relevanter wird es auch für mich als Zuschauer. Das kann ein Streamingdienst aus den USA meines Erachtens nicht leisten.

Hätte Bill Gates Recht behalten, wäre das Fernsehen bereits Mitte des letzten Jahrzehnts ausgestorben. Ich denke, es gibt kein Medium, dass so oft totgesagt wurde und gleichzeitig so erfolgreich ist. Fernsehen ist unser Fenster zur Welt – es passiert jetzt – und wir sehen es zur gleichen Zeit mit vielen anderen Menschen – es verbindet, es schafft gemeinsames Erleben und das macht es einzigartig. Sie hören vermutlich schon aus meinen Worten – ich bin ein ganz großer Fan des linearen Fernsehens – vor allem in Deutschland.

SATVISION: Mittlerweile empfangen 84,8 Prozent der Sat-TV-Haushalte in Deutschland ihre Programme in HD-Qualität – ergo über 15 Prozent (noch) nicht. Somit müssen noch mehr als 2,63 Mio. Sat-Haushalte kurzfristig auf den HD-Empfang umstellen, um auch zukünftig die Sender von ARD über Satellit empfangen zu können. Was raten Sie den Sat-TV-Haushalten, welche bislang (noch) nicht auf den HD-Empfang aufgerüstet haben?

C. Mühleib: Ganz einfach: Ich rate bei einem Kauf eines neuen Gerätes dazu, auf den neuesten technischen Stand aufzurüsten – also gleich zu UHD-fähigem Equipment. Wir haben seit über zwei Jahren Kampagnen laufen, um die Zuschauer entsprechend über die Vorteile aufzuklären.

SATVISION: Handelt es sich Ihrer Einschätzung nach nicht um einen Widerspruch, dass die Öffentlich-Rechtlichen zum Beginn des kommenden Jahres im Januar 2021 planen erste SD-Sender über Satellit abzuschalten und auf der anderen Seite die Privaten an der SD-Qualität festhalten und ihre Verträge für die Ausstrahlung langfristig verlängert haben?

C. Mühleib: Nein, es ist kein Widerspruch. Die Sender in Deutschland haben unterschiedliche Geschäftsmodelle bzw. einen unterschiedlichen Background. Und dem geschuldet wählt jeder Sender die für ihn besten Verbreitungsmöglichkeiten.

SATVISION: Werden Sie als Satellitenbetreiber die SD-Abschaltung der ersten Öffentlich-Rechtlichen Sender hierzulande aktiv begleiten?

C. Mühleib: Das ist derzeit nicht geplant.

SATVISION: Fast 70 Prozent der Haushalte in Deutschland ist der neue TV-Standard UHD bekannt. Bis Ende 2019 wurden fast 14 Millionen UHD-Fernseher in Deutschland verkauft. Allerdings sind UHD-Inhalte über die klassischen TV-Empfangswege bislang eher begrenzt verfügbar. Wie wird sich das UHD-Programmangebot in diesem Jahr über die Satellitenposition Astra 19,2° Ost entwickeln? Können wir uns auf weitere Sender und Inhalte freuen?

C. Mühleib: Die Voraussetzungen für UHD waren aus technischer Sicht noch nie besser. Mittlerweile bekommen Sie in den großen Handelsketten kaum mehr ein TV-Gerät, das nicht UHD-fähig ist. UHD ist allerdings für viele Sender noch Neuland – und da ist die Corona-Krise nicht gerade förderlich.

Hierbei muss man bedenken, dass gerade auch Sender in die Produktion in UHD bezüglich Equipments investieren müssen. Trotzdem bleibe ich optimistisch.

SATVISION:
Bitte vervollständigen Sie zum Abschluss den folgenden Satz: „Der TV-Empfangsweg Satellit unterscheidet sich insofern von anderen TV-Empfangswegen, als dass …“

C. Mühleib: … er eine fantastische Programmvielfalt in toller Qualität bietet – und das ohne monatliche Grundgebühr oder Vertragsbindung.

SATVISION: Vielen Dank für das Gespräch

Quelle; satvision
 
Natürlich gibt es BBC, CNN oder gar Al Jazeera im Kabel! und je nach Region auch France 2,3,5 oder den ORF, SRG, NED TV und das Free.
Ich weiß die bekommt man alle über SAT, aber nicht Legal in Deutschland
Und es gibt auch reichlich ausländische Sender als Free TV da brauch es über SAT schon mindestens einer 80er Antenne mit Astra und Hotbird. Was den Sondermüll auf dem Receiver steigen lässt. Und das Sortieren noch viel Schwerer.

Und es ist leichter einen Sender Über Sat zu blockieren als im Kabel, siehe die Blockade der DW auf Hotbird durch Saudi-Arabien… Viele Sender gibt es nur im Kabel TV.

Und über Kabel habe ich Regional Sender dem Bundesland entsprechend, und die sind im Kabel nicht zeitverzögert, viel mehr über SAT. Auf Astra Sind sie alle und das Kostet Geld, unsere gebühren.

Ach und master-robin als ob es Über Sat nie Änderungen gegeben hat, siehe alleine bei SKY, und die Regional Sender. Oder die Umstellung von DVB-S auf DVB-S2

Im Kabel war es auch nötig, durch den Ausbau des schnellen Internets.

Und FUN Fakt es gibt noch Nagravison2 Verschlüsselte Sender im Kabel :D
 
Wie es in Saudi Arabien aussieht, weiß ich nicht. Ich fürchte, nicht besonders gut - Stichwort Kashoggi. Natürlich bleiben international wirksame Reaktionen aus, denn die Saudis haben Öl und das hat gegenüber einem Menschenleben Vorrang. Aber das ist ein anderes Thema.

Mal ganz abgesehen davon wird Eutelsat wohl kaum seinen Satelliten abschalten, nur weil ein Despot in Nahost seinen Finger in den Hals steckt und pfeift. Mal ganz abgesehen davon ist es technisch kaum möglich, den Satellit bzw. Dessen Antenne von hier unten aus so zu verändern, dass zwar der gesamte nahe Osten versorgt, aber ausgerechnet Saudi Arabien ausgespart wird. Es wird wohl so sein, dass der Bevölkerung einfach der Empfang verboten oder alternativ die technische Möglichkeit entzogen wird.

Wir sind aber beim Thema SAT Empfang, vielleicht auch Kabel, aber nicht bei irgendwelchen Ländern und den dort herrschenden Zuständen.

Natürlich kann jeder der will, bei seinem Kabel bleiben, wenn er damit glücklich ist. Aber Al Jazeera habe ich noch in keinem Kabelnetz erlebt.

Es ist auch nicht so, dass der Empfang irgend eines frei empfangbaren Senders illegal wäre. Im Grundgesetz steht ja eindeutig das Recht auf ungehinderte Information aus allen frei zugänglichen Quellen. Und dass ein Satellit eine frei zugängliche Quelle ist, wird wohl niemand bestreiten. Dass sich das Thema Blindenfernsehen immer breiter macht, steht auf einem anderen Blatt. Und natürlich steht das unter dem Schutz der Gesetze, denn da fließt Geld.

Noch ein anderes leidiges Thema ist das Schüsselverbot, mit dem einerseits Einnahmen generiert werden sollen und andererseits das leidige Grundgesetz durch die Hintertür ausgehebelt werden kann.
 
Silverline, Eurosport 2, Disney Junior, MTV Brand New, AXN, Fix & Foxi, GEO HD, Sat.1 Emotion, Kabel eins Classics, Sony Channel, Lust Pur, BBC Entertainment. In einigen Regionen noch France 3 und 5 :smirk: Es waren mal viel mehr, diese wurden aber Abgeschaltet.
 
Von deinen aufgezählten Sendern senden alle über Satellit, bis auf MTV Brand New (den hab ich ganz vergessen) und Lust Pur.
BBC Entertainment für den deutschsprachigen Raum wird tatsächlich nicht über SAT übertragen, da hast du Recht. Mit viel Willen jedoch über Auslands-Abo (z.B. NL-Abo über 23,5° Ost) besorgbar und dann trotzdem über Satellit empfangbar.

Edit: Pardon, Disney Junior seit der Abschaltung über sky gibt's in deutsch auch nicht mehr über Satellit, hast Recht.
 
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Mag sein. Für mich aber kein überzeugendes Argument. BBC Programme habe dank gutem Empfang von Astra2 genug, Lust Pur kenne und brauche ich nicht, aus dem Disney Junior oder gar Fix & Foxi Alter bin ich schon seit fast einem halben Jahrhundert raus.

Also wer diese Programme braucht und sie im Kabel findet, möge sich keinen Zwang antun und sie konsumieren. Niemand wird ihn hindern.

Ist doch gut, dass. wir die Wahl haben und uns zwischen dem (fast) unzensierten Kabel sowie der Schüssel entscheiden können. Außer vielleicht ein paar armen Zeitgenossen, die in einer Bude von Vo...ia & Co. Wohnen müssen und vom Schüsselverbot betroffen sind.
 
GG Art.5
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

Ergo: wertlose Rechte
 
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@ThomasAllertz

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Ich denke nicht, daß ich behauptet habe, daß es über SAT keine Änderungen gab oder gibt. Die Frage ist nur, wieviel.
Die größte Änderung ist schon so lange her, daß ich mich nicht mal mehr erinnern kann, wann es genau war, und das war die Erweiterung um das Highband.
Bei Sendern, die nur Spartenkanäle sind, oder Sendern, die nur von einer verschwindend geringen Zahl von Leuten gesehen werden (Ruf mich an, ich schlag dich tot oder so)
wäre es sowieso nicht wichtig, ob sie die Empfangsparameter ändern, oder nicht.
Die wichtigen Programme, egal ob privat oder ÖR, haben Jahre, oder teilweise Jahrzente (SD)die gleiche Frequenz. Die letzte Änderung, an die ich mich bewußt erinnere, war der Wechsel eines ARD-Transponders mit EinsPlus und so, der sich aber über Monate hinzog / die Ausstrahlung parallel lief (irgendwann vor 7, 8 Jahren oder so).
Beim Kabel gab es in den letzten zwei Jahren drei oder vier große Änderungen, bei der die Sender neu gesucht und sortiert werden mußten (ungefähr, ich führ kein Buch).
Die Änderungen bei SKY werden ja von SKY selbst verursacht. Dabei ist das aber auch relativ egal, da meines Wissens nach sowieso nur die schrottige Hardware von SKY benutzt werden kann (ich meine von normalen Leuten. Daß es auch andere Möglichkeiten für "versierte Benutzer" gibt, ist bekannt) und die sortiert die Sender ja eh wie sie will.
Achso: die Umstellung von DVB-S auf DVB-S2 hat Kabel ja wohl auch betroffen. Wobei SD ja nach wie vor zu empfangen ist, also keine wirkliche Änderung.

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Die Frequenzänderungen im Kabel haben keinen für mich technisch nachvollziehbaren Grund. Hat auch nichts mit dem schnelleren Internet zu tun, da die Umsortierungen sich nur im für das TV genutzten Frequenzband abspielten.
Wenn ich Kopfstationen gebaut und programmiert habe, habe ich immer darauf geachtet, die Sender so zu legen, daß mit einem normalen Sendersuchlauf eine einigermaßen logische Reihenfolge erreicht wurde.

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Wäre für mich mal interessant zu wissen, wie Du Dir vorstellst, wie man eine Satellitenübertragung blockieren können soll. Wenn z.B. Eutelsat einen Footprint hat, der ganz Europa, Teile Afrikas und Nahost abdeckt, dann ist denen ziemlich sicher egal, ob der Herr Prinz aus Saudi Arabien anruft und sagt, sie sollen die Sendung abschalten. (die Blockade von DW kann ich nicht verfizieren. Haste mal ne Quelle?)
Wenn man ASTRA Übertragungen abschalten lassen wollte, bin ich überzeugt, daß es eine europäische Entscheidung sein müßte. Bei Kabelabschaltungen könnte man das leichter bewerkstelligen, denn das beträfe nur deutsches Recht, möglicherweise sogar nur auf Länderebene.

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Das mag vielleicht für Regionalsender stimmen, die über terrestrische Antenne empfangbar sind und eingespeist werden. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kabelnetzbetreiber ein Kabel vom Norden nach BaWü legen, damit ich verzögerungsfrei NDR empfangen kann. Außerdem geht es hier um ein paar Sekunden, die vielleicht beim Internet über SAT eine Rolle spielen, mir beim Fernsehen allerdings schnurzpips sind.
Stimmt, teilweise kriegst Du ORF und SRG (im Süden), FR (im Westen) und NED TV (im Norden) kostenfrei im Kabel. Allerdings nur in Gegenden, in denen Du das auch mit 'ner terrestrischen Antenne empfangen könntest. Was Anderes dürfen sie nämlich nicht. Geht unter Anderem auf einen Streit mit Pro7 zurück, die das nicht lustig fanden, wenn deren Filme mit Werbung mit den zeitgleich bei ORF laufenden ohne Werbung konkurrieren sollten.

Sorry für den langen Post :innocent:
 
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Stimmt, das Recht ist ziemlich substanzlos. Aber es gibt keine Schranken durch ein allgemeines Gesetz, ganz einfach weil es kein Gesetz gibt, welches als Rechtfertigung für ein Schüsselverbot herhalten könnte. Jugendschutz? Ich wüßte nicht, was eine Antenne, also nicht mehr als ein Haufen Blech mit Jugendschutz zu tun haben könnte. Also auch nichts. Noch absurder erscheint die Idee, eine Antenne könnte die persönliche Ehre verletzen.

Und dennoch gibt es nicht wenige Richter, die gegen Art. 5 GG urteilen.

Meiner Meinung nach kann das nur einen Grund haben: Der Mieter soll gezwungen werden, das teure Kabel zu abonnieren.

Hier in Deutschland kommt der blöde Kommerz an erster Stelle, dem alles andere untergeordnet wird dann eine Weile gar nichts mehr und dann irgendwann das GG.

Ich bleibe bei meiner Meinung, hier sind ein paar Regler falsch gestellt.
 
@King W.

das seh ich teilweise ein bißchen differenzierter.
Grundsätzlich rennst Du bei mir offene Türen ein, was den SAT-Empfang betrifft.
Allerdings sollte man durchaus auch das Recht des Vermieters an seinem Eigentum im Auge behalten, der es vielleicht einfach nicht möchte, daß sein Eigentum durch das wilde Anbringen von Schüsseln verschandelt wird. Bis jetzt habe ich es äußerst selten erlebt, daß sich ein Vermieter grundsätzlich gegen ein Schüssel wehrt, wenn man vernünftig argumentiert und bereit ist, einen Kompromiss bzgl. des Montageortes einzugehen.
Es geht da ja auch um Haftungsfragen, wenn die Schüssel nicht ordnungsgemäß befestigt, oder auch geerdet ist. Denn letztlich werden sich Geschädigte an den Vermieter halten, der die Montage gestattet hat; vor allem, wenn beim Mieter vielleicht nichts zu holen ist.
Auch wenn man z.B. einen Balkon oder eine Terrasse hat, der/die ungefähr Richtung Süden zeigt, ist es überhaupt kein Problem, eine Schüssel anzubringen, die von außen nicht sichtbar ist. Und innerhalb meines Balkons kann ich ja machen, was ich will.
Bis jetzt habe ich fast immer eine Möglichkeit gefunden, meinen Kunden zu SAT-Empfang zu verhelfen (selbst bei Wohnungsgesellschaften).
 
Hier im Ruhrgebiet hab ich leider das Gegenteil erleben müssen.

Mit privaten Vermietern hast du zweifellos Recht, da ist eine Einigung meist möglich. Auch das Argument einer optischen Beeinträchtigung ist nicht von der Hand zu weisen.

In dem von mir erlebten Fall handelte es sich um eine Bruchbude von V..., einem DAX Unternehmen. Die "Wohnung" war von einem Bekannten von mir mangels Alternative angemietet worden. Ich wollte ihm eine Antenne für ein paar türkische Nachrichtensender installieren.

Dass es in dem Loch, Wohnung konnte man dazu kaum sagen, gestunken hat - egal. Dass die Dachrinne kaputt war - egal. Dass der Keller nass, modrig und unbenutzbar war - egal. Die Bude saniert bekommen - keine Chance.

Wichtig war nur, dass die Miete floss - und keine Schüssel die ach so tolle Bude verunstaltete.

Eine schriftliche Anfrage wurde unmißverständlich abgelehnt und dabei direkt mit juristischen Konsequenzen gedroht. Dass der Laden sich wirklich Gedanken um seine Hütte gemacht hat - kaum vorstellbar.

Bevor wir uns noch weiter mit V... auseinander gesetzt haben, hat der Bekannte dem von V... Vorgesehenen Kabelanbieter komplett gekündigt. Die wollten es ja nicht anders.

Die Antenne steht jetzt in 40km Entfernung, funktioniert tadellos und liefert die gewünschten Nachrichtensender.

Das Zauberwort heißt übrigens Slingbox.
 
@King W.

Hat ja mit dem Ruhrgebiet nicht unbedingt zu tun, sondern vor allem mit V... (ich denke, ich weiß wen Du meinst). Das denen das Wohl oder die Interessen der Mieter egal sind, ist ja hinlänglich bekannt; auch deren Geschäftspraktiken. Bei so einem Konzern hast du tatsächlich keine Chance, weil du auch keinen direkten Ansprechpartner hast, der für genau das Objekt zuständig ist.

Mit jurisitischen Konsequenzen wird ja gern gedroht, weil es meist funktioniert. Der Gedanke an eine juristische Auseinandersetzung schreckt die meisten Leute ab, weil sie leider nicht die Nerven haben, sowas durchzuziehen.
Früher wäre es aber tatsächlich leichter gewesen, dieses Recht auf eine SAT-Antenne durchzusetzen. Heutzutage kann es passieren, daß du auf die Möglichkeit verwiesen wirst, daß du die meisten Programme auch übers Internet bekommst. Zumindest in ausgebauten Gebieten. Im "ländlichen Raum", wo das I-Net nicht so schnell ist, hast Du aber meist keine Probleme eine SAT-Antenne aufzustellen, denn da gibts keine V...., ist ja kein Geld zu verdienen :smirk:.

Diese Slingbox kannte ich tatsächlich nicht. Hab mal kurz gegoogelt, scheint ja wirklich eine interessante Sache zu sein. Das könnte ja vermutlich auch eine Möglichkeit sein, SKY in der ganzen Wohnung zu verteilen, oder? Hab zwar selbst keins, aber nur interessenhalber. Muß mich mal genauer damit beschäftigen.
 
Genau so ist es. Das Wohl und Wehe der Mieter ist diesem Laden vollkommen egal. Hauptsache die Miete wird pünktlich gezahlt und der Mieter hat keine Antenne. Mehr interessiert V... nicht. Ein Rechtsanwalt, den wir konsultiert haben, meinte, wir hätten keine Chance, der zuständige Richter würde in ähnlichen Fällen immer zugunsten von V... entscheiden und V... würde, wenn doch mal ein Urteil zu ihren Ungunsten ausfällt, stets in Revision gehen.

Die Nerven für einen solchen Prozess hätten wir schon, aber man wird ja finanziell ausgeblutet, wenn man sich darauf einlässt. Recht haben und Recht bekommen ist nun mal zweierlei. Ich will nicht näher darauf eingehen, führt zu nichts und schadet der Gesundheit.

Die Heftigkeit mit der sich V... gegen die Antenne wehrt, bei ansonsten völliger Gleichgültigkeit gegenüber dem Haus lässt nur einen Schluss zu: Es bestehen da irgendwelche undurchsichtigen Geschäfte zwischen V... und dem Kabelanbieter. Komisch, dass mir in dem Zusammenhang immer der Begriff Schmiergeld einfällt.

Dieses Schüsselverbot treibt übrigens seltsame Blüten. V... wehrt sich sogar gegen Antennen auf dem Balkon, sofern sie von außen sichtbar sind.

Gegen einen Stuhl haben sie nichts. Und dass die Lehne eine Selfsat Antenne ist, weiß ja keiner. :)

Die Slingbox ist die ideale Lösung, die Schüsselverbote auszuhebeln. Man schließt das Ding einfach irgendwo an, wo das SAT Signal zur Verfügung steht, empfängt es mit einem billigen Receiver und gibt das Videosignal auf die Box. Die überträgt es dann dorthin wo es gebraucht wird.

Ob und wie die Slingbox mit Sky zusammenarbeitet, möge jeder selbst herausfinden.
 
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