Nun ja, ich will mich nicht großartig aus dem Fenster hängen, aber eine Demokratie lässt sich nicht danach beurteilen, wie voll die Regale im Supermarkt sind. Aber leider schwächelt es offenbar daran. Auch ist einer der großen Unterschied zu anderen Regierungsformen, dass diese Staatsform etwas von ihren Bürgern braucht, was sie nicht mit Gewalt erzwingen kann: Vertrauen. Leider sehen viele Menschen den Staat nur noch unter rein ökonomische Geschichtspunkten - will sagen als Dienstleister am Bürger. Er leistet nicht mehr das für mich, was ich haben will - ich muss mich einschränken und überhaupt sind die da oben wieder einmal an allem Schuld. Das erinnert mich an die Haltung der Bürger in den sozialistischen Volksdemokratien.
Was gerne in Vergessenheit gerät, wir leben in einer der wenigen Regierungsformen, die ihre Herrschaft nun nicht mit Angst und Schrecken und Denunziantentum absichern, sondern - wie gesagt - über das Vertrauen zu dem politischen System. Und wir leben in der Regierungsform, die der größten Anzahl von Menschen - ihren Bürgern die größtmögliche Freiheit ermöglicht und Kritik am System möglich ist, ohne dafür weggesperrt zu werden. Der Gradmesser dafür ist allerdings nicht der Benzin und der Gaspreis und auch nicht, ob die Regale im Supermarkt gefüllt sind. Nur in den fetten Zeiten Demokrat zu sein ... schwierig.
Grüße
VF