Durch den Erfolg von Podcasts mit Meeresrauschen sind Spotify laut eines Medienberichts 35 Millionen Euro an Einnahmen entgangen. Wie es dazu kommen konnte.
Sogenanntes weißes Rauschen soll normalerweise den Stresspegel senken. Die Geräusche von Wellen am Strand oder Blätterrauschen im Wald könnten aber zumindest in der Zentrale des Musikstreamingdienstes Spotify in Stockholm eher das Gegenteil bewirkt haben. Die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet darüber, dass White-Noise-Podcasts im Angebot ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Einnahmen auf sich zogen, die Spotify gerne an anderer Stelle gehabt hätte. Laut internen Dokumenten habe das Unternehmen sogar in Erwägung gezogen, dem Spuk durch Eingriffe ins Angebot ein Ende zu bereiten.
Das Aufkommen der White-Noise-Podcasts sei eng verbunden mit Spotifys Kauf der Podcast-Plattform Anchor. Mit dem Zukauf im Jahr 2019 wollte Spotify nicht nur seine Rolle in der Podcast-Welt stärken, sondern auch frühzeitig neue Talente auf seine Seite ziehen. Spotify ködert angehende und aktive Podcaster damit, dass sie mit ihren Shows Geld verdienen können. Dabei werden dynamisch Werbespots in Podcasts eingespielt. Diesem Ruf folgten wohl auch viele White-Noise-Creator, die laut Bloomberg damit bis zu 18.000 US-Dollar pro Monat verdienten.
Algorithmus verstärkte Erfolg
Zum Erfolg der White-Noise-Podcasts soll der Such- und Empfehlungsalgorithmus von Spotify massiv beigetragen haben. Laut den Bloomberg vorliegenden Dokumenten habe das dazu geführt, dass alleine im Januar täglich rund drei Millionen Hör-Stunden auf die Geräusche entfielen. Das Unternehmen habe daraufhin in Erwägung gezogen, die Podcasts aus dem Angebot zu entfernen und künftige Uploads zu unterbinden. Spotifys Berechnungen zufolge seien dem Unternehmen durch den ungewollten Erfolg der White-Noise-Podcasts rund 35 Millionen Euro an Bruttogewinn entgangen, weil in anderen Talk-Podcasts vermutlich lukrativere Werbung dynamisch hätte eingespielt werden können. Ähnlichen Ärger gebe es wohl auch mit Musikstücken, die White-Noise enthalten, und über die sich die Musikindustrie aufregt.
Strittig ist bis heute, ob die Überlegungen, die in den internen Dokumenten nachzulesen sind, in die Tat umgesetzt wurden. Einige Reddit-Posts und von Bloomberg zitierte White-Noise-Podcaster, die allerdings anonym bleiben wollen, deuten darauf hin, dass Spotify vereinzelt eingegriffen haben könnte. Spotify selbst bestreitet das.
Quelle; heise
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Sogenanntes weißes Rauschen soll normalerweise den Stresspegel senken. Die Geräusche von Wellen am Strand oder Blätterrauschen im Wald könnten aber zumindest in der Zentrale des Musikstreamingdienstes Spotify in Stockholm eher das Gegenteil bewirkt haben. Die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet darüber, dass White-Noise-Podcasts im Angebot ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Einnahmen auf sich zogen, die Spotify gerne an anderer Stelle gehabt hätte. Laut internen Dokumenten habe das Unternehmen sogar in Erwägung gezogen, dem Spuk durch Eingriffe ins Angebot ein Ende zu bereiten.
Das Aufkommen der White-Noise-Podcasts sei eng verbunden mit Spotifys Kauf der Podcast-Plattform Anchor. Mit dem Zukauf im Jahr 2019 wollte Spotify nicht nur seine Rolle in der Podcast-Welt stärken, sondern auch frühzeitig neue Talente auf seine Seite ziehen. Spotify ködert angehende und aktive Podcaster damit, dass sie mit ihren Shows Geld verdienen können. Dabei werden dynamisch Werbespots in Podcasts eingespielt. Diesem Ruf folgten wohl auch viele White-Noise-Creator, die laut Bloomberg damit bis zu 18.000 US-Dollar pro Monat verdienten.
Algorithmus verstärkte Erfolg
Zum Erfolg der White-Noise-Podcasts soll der Such- und Empfehlungsalgorithmus von Spotify massiv beigetragen haben. Laut den Bloomberg vorliegenden Dokumenten habe das dazu geführt, dass alleine im Januar täglich rund drei Millionen Hör-Stunden auf die Geräusche entfielen. Das Unternehmen habe daraufhin in Erwägung gezogen, die Podcasts aus dem Angebot zu entfernen und künftige Uploads zu unterbinden. Spotifys Berechnungen zufolge seien dem Unternehmen durch den ungewollten Erfolg der White-Noise-Podcasts rund 35 Millionen Euro an Bruttogewinn entgangen, weil in anderen Talk-Podcasts vermutlich lukrativere Werbung dynamisch hätte eingespielt werden können. Ähnlichen Ärger gebe es wohl auch mit Musikstücken, die White-Noise enthalten, und über die sich die Musikindustrie aufregt.
Strittig ist bis heute, ob die Überlegungen, die in den internen Dokumenten nachzulesen sind, in die Tat umgesetzt wurden. Einige Reddit-Posts und von Bloomberg zitierte White-Noise-Podcaster, die allerdings anonym bleiben wollen, deuten darauf hin, dass Spotify vereinzelt eingegriffen haben könnte. Spotify selbst bestreitet das.
Quelle; heise