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Syrien zerstört Chemiewaffen-Anlagen fristgerecht
++27.08.2013
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz erwägen die USA einen Militärschlag gegen das Assad-Regime. Greift der Westen in Syrien ein?
Alles vom 27.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
Alles vom 28.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
Biden macht Assad für Giftgas-Angriff verantwortlich
Liveticker zur Lage in Syrien
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz erwägen die USA einen Militärschlag gegen das Assad-Regime. Wird der Westen eingreifen? Die Ereignisse im Nahen Osten lest ihr hier im Liveticker.
Live-Ticker zu Syrien
Alles vom 29.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
US-Botschafter kündigt "starke Reaktion" an
Quelle: n24.de
+++ Live-Ticker zur Syrien-Krise +++
Alles vom 30.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
Nach Camerons Pleite im Parlament: Wagt Obama den militärischen Alleingang?
Live-Ticker zu Syrien
Alles vom 31.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
UN-Diplomaten brauchen zwei Wochen für Auswertung
Live-Ticker zu Syrien
Alles vom 01.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
Obama lässt Kongress über Militärschlag entscheiden – Israel bleibt in Alarmbereitschaft
Alles vom 02.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
USA bereiten Syrien-Angriff mit Flugzeugträger vor
Alles vom 03.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Kerry erinnert Syrien-Konflikt an Hitler-Deutschland
Angeblich fing der BND Informationen zu einem mutmaßlichen Giftgas-Einsatz ab, die Machthaber Assad als Täter darstellen. Papst Franziskus twittert derweil: „Nie wieder Krieg, nie wieder Krieg.“
Alles vom 04.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Mit Spannung erwartet die Welt die Abstimmung von US-Senat und Repräsentantenhaus zum Militäreinsatz in Syrien. US-Präsident Obama bekommt dabei Rückendeckung von höchster Stelle der Opposition. Außenminister Kerry schließt Bodentruppen in Syrien aus.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Alles vom 05.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
US-Senatsausschuss stimmt für Militärschlag in Syrien
Die Zeichen stehen gut für US-Präsident Obama. Erst stimmen die ranghöchsten Republikaner im Repräsentantenhaus für einen Militärschlag in Syrien, dann plädiert auch der zuständige Ausschuss im US-Senat dafür – allerdings ist das Ergebnis knapp.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Alles vom 06.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
USA: Wir greifen Syrien auch ohne UN-Mandat an
US-Präsident Obama hat die Unterstützung des Senats für einen Militärschlag in Syrien. Doch beim G-20-Gipfel in St. Petersburg beißt er auf Granit. Auf eine Einigung im UN-Sicherheitsrat wollen die USA nun nicht länger warten.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Alles vom 07.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
08.09.2013
Iran warnt EU vor Unterstützung eines US-Militärschlags
Barack Obama drängt seine Landsleute zu einem Militärschlag gegen Syrien. Deutschland hat sich mittlerweile hinter den Obama-Kurs gestellt und die G-20-Erklärung zu Syrien unterzeichnet. Putin kündigte an, weiter Waffen an Assad zu liefern.
+++9.52 Uhr: Syrische Divisions- und Brigadekommandeure haben nach Informationen der „Bild am Sonntag“ seit rund vier Monaten immer wieder den Einsatz von Chemiewaffen beim Präsidentenpalast in Damaskus gefordert. Das würden Funkgespräche belegen, die das Flottendienstboot „Oker“ abgefangen habe, berichtete das Blatt unter Berufung auf Informationen aus deutschen Sicherheitskreisen.
Quelle: focus.de
+++10.20 Uhr: Der Iran hat die Europäische Union vor einer Unterstützung eines US-Militäreinsatzes gegen das syrische Regime gewarnt. Dort warte ein Minenfeld, sagte der iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani am Sonntag.
+++10.56 Uhr: Die Aufständischen haben nach Angaben von Aktivisten und Bewohnern die vollständige Kontrolle über den christlichen Wallfahrtsort Maalula nahe Damaskus übernommen. In der Nacht soll es heftige Kämpfe zwischen einfallenden Regierungstruppen und bewaffneten Rebellen gegeben haben.
+++11.25 Uhr: Der starke Flüchtlingsstrom vor allem auch aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Italien reißt nicht ab. Begleitet von der Küstenwache kamen am Wochenende innerhalb von 24 Stunden etwa 700 Migranten mit mehreren Booten auf Sizilien und der Insel Lampedusa an. 293 Flüchtlinge, überwiegend aus Syrien, erreichten bei Augusta auf Sizilien europäischen Boden.
+++11.43 Uhr: Bei landesweiten Gottesdiensten haben die Christen im Libanon am Sonntag zu Gebeten für ihre Glaubensgenossen in der Enklave Maalula aufgerufen.
Quelle: n24.de
so wie es neues zu dem Thema Syrien gibt könnt ihr sie hier lesen.
++27.08.2013
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz erwägen die USA einen Militärschlag gegen das Assad-Regime. Greift der Westen in Syrien ein?
Alles vom 27.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ 10.00 Uhr Obama prüft zweitägigen Militärschlag in Syrien +++
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien erwägen die USA einem Zeitungsbericht zufolge einen bis zu zwei Tage dauernden Militärschlag. US-Präsident Barack Obama prüfe eine Intervention von begrenztem Umfang und begrenzter Dauer, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf hochrangige Regierungsvertreter. Ausgeführt werden sollte er mit von Kriegsschiffen abgefeuerten Marschflugkörpern oder Langstreckenbombern. Richten sollte sich die Attacke gegen militärische Ziele, die nicht direkt zum Chemiewaffen-Programm des Landes gehörten.
+++ 10.30 Uhr USA sagen Gespräche mit Russland ab +++
Nach Angaben Moskaus haben die USA die für diesen Mittwoch geplanten bilateralen Gespräche mit Russland über eine neue Friedenskonferenz abgesagt. Moskau reagierte enttäuscht auf die Absage des Treffens der UN-Vetomächte in Den Haag. «Eine Ausarbeitung von Optionen für eine politische Lösung in Syrien wäre gerade jetzt wichtig gewesen, wenn dem Land ein Militärschlag droht», schrieb Vizeaußenminister Gennadi Gatilow am Dienstag bei Twitter.
+++ 10.40 Uhr Deutschland stimmt Syrien-Vorgehen mit Partnern ab +++
Die Bundesregierung befindet sich nach den Worten von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) in enger Abstimmung mit den Verbündeten über ein gemeinsames internationales Vorgehen gegen Syrien. Der Einsatz von Giftgas sei ein «zivilisatorisches Verbrechen», sagte Westerwelle am Dienstag in Berlin. «Wenn sich der Einsatz bestätigen sollte, dann muss die Weltgemeinschaft handeln. Deutschland wird dann zu denen gehören, die Konsequenzen für richtig halten. Dazu stimmen wir derzeit eng ab mit unseren Verbündeten, aber vor allem auch den Vereinten Nationen.» Weiterhin offen ließ er, wie eine deutsche Beteiligung an einem Einsatz aussehen könnte.
+++ 11.05 Uhr Israelis decken sich mit Gasmasken ein+++
In Israel deckten sich viele Menschen mit Gasmasken ein. Sie befürchten, dass bei einem Militärschlag auf Syrien sich die Regierung mit einem Angriff auf das Nachbarland Israel rächt, wie es Saddam Hussein beim zweiten Golfkrieg 1991 getan hatte.
++++ 11.10 Uhr Britisches Militär bereitet sich auf Einsatz vor +++
Die britischen Streitkräfte bereiten Notfallpläne für einen Militäreinsatz als Antwort auf den Chemiewaffeneinsatz in Syrien vor. Das gab die britische Regierung am Dienstag bekannt.
+++ 11.45 Uhr Syrien bezichtigt USA der Lüge +++
Im Konflikt um einen möglichen Chemiewaffeneinsatz hat die syrische Regierung US-Außenminister John Kerry der Lüge bezichtigt. Kerry hatte gesagt, es gebe "unwiderlegbare Beweise", dass bei dem Angriff vor einer Woche auf Ghuta nahe Damaskus Giftgas eingesetzt wurde, und alle Hinweise deuteten darauf, dass die syrische Armee die Waffen benutzt habe.
+++ 12.15 Uhr USA beantragen Nutzung von griechischen Militärstützpunkten +++
Mit Blick auf eine mögliche Attacke beantragten die USA die Nutzung von zwei griechischen Militärstützpunkten, wie die Athener Zeitung "Kathimerini" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete. Im griechischen Luftraum gebe es schon mehr Militärflüge als sonst.
+++ 12.27 Uhr Möglicher US-Militärschlag treibt Ölpreise +++
Die Ölpreise sind nach Presseberichten über einen bevorstehenden Militärschlag der USA gegen Syrien gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete gegen Mittag 111,67 US-Dollar. Das waren 94 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 91 Cent auf 106,83 Dollar.
"In Syrien hat sich die Lage verschärft", sagte ein australischer Rohstoffexperte. Den Anlegern am Ölmarkt werde einmal mehr die Instabilität der für die Ölförderung wichtigen Region vor Augen geführt. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank steigt im Fall eines Militärschlags gegen Syrien die Gefahr einer Eskalation der Situation im Nahen Osten. Dann sei mit weiter steigenden Ölpreisen zu rechnen.
+++ 12.40 Uhr Syrien will sich mit "allen Mitteln" verteidigen +++
Das syrische Regime stellt sich auf einen Angriff unter Führung der USA ein. Außenminister Walid al-Muallim sagte in Damaskus, dies bedeute aber nicht den Untergang der syrischen Armee. Er erklärte: "Wenn sie uns angreifen, dann gibt es zwei Möglichkeiten - entweder wir kapitulieren oder wir verteidigen uns. Ich würde sagen, wir werden uns verteidigen mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Das ist die bessere Lösung."
Auf die Frage, welche Mittel das seien, antwortete er: "Wir sind kein Häppchen, das man so einfach verspeisen kann. Wir werden die anderen überraschen." Als ihn ein Journalist fragte, ob er denn sicher sei, dass tatsächlich ein Angriff bevorstehe, erklärte der Minister, dies sei gut möglich, die Drohungen könnten aber auch nur "Teil eines Nervenkriegs" sein. "Wenn man jetzt nicht den Rebellen hilft, dann hat Assad den Krieg für sich entschieden", sagte Nahost-Experte Michael Lüders im N24-Interview.
+++ 12.45 Uhr UN-Inspektion verzögert sich wegen Kämpfen +++
In Syrien hat sich der zweite Besuch der UN-Inspekteure an den Orten mutmaßlicher Giftgasangriffe verzögert. Syriens Außenminister Walid al-Moallem sagte auf einer Pressekonferenz, in den als Ost-Ghuta bekannten Vororten von Damaskus hätten Rebellen nicht die Sicherheit des UN-Teams garantieren können. Der Besuch werde um einen Tag verschoben, sagte er. Die Inspekteure wollten an diesem zweiten Tag Aktivisten zufolge die östlichen Vororte Samalka und Ein Tarma inspizieren.
+++ 13.40 Uhr Steinbrück fordert höheren Druck auf Assad +++
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien deutlich mehr Druck auf das Assad-Regime gefordert. "Bei einem solchen Menschheitsverbrechen wird dem Assad-Regime sehr klar gemacht werden müssen, dass es eine sehr starke internationale Reaktion gibt", sagte Steinbrück.
Ein militärisches Eingreifen lehne er derzeit jedoch ab. Er hoffe, dass es in Russland und China "eine Meinungsänderung in der sehr Pro-Assad-Haltung geben könnte nach diesem schrecklichen (...) Giftgasangriff". Gleichzeitig forderte Steinbrück die Bundesregierung auf, ihren Einfluss auf die beiden Länder geltend zu machen, "ob man nicht zusammen im UN-Sicherheitsrat zu einem Ergebnis kommt, das den Druck auf das Assad-Regime deutlich steigert".
+++ 10.30 Uhr USA sagen Gespräche mit Russland ab +++
Nach Angaben Moskaus haben die USA die für diesen Mittwoch geplanten bilateralen Gespräche mit Russland über eine neue Friedenskonferenz abgesagt. Moskau reagierte enttäuscht auf die Absage des Treffens der UN-Vetomächte in Den Haag. «Eine Ausarbeitung von Optionen für eine politische Lösung in Syrien wäre gerade jetzt wichtig gewesen, wenn dem Land ein Militärschlag droht», schrieb Vizeaußenminister Gennadi Gatilow am Dienstag bei Twitter.
+++ 10.40 Uhr Deutschland stimmt Syrien-Vorgehen mit Partnern ab +++
Die Bundesregierung befindet sich nach den Worten von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) in enger Abstimmung mit den Verbündeten über ein gemeinsames internationales Vorgehen gegen Syrien. Der Einsatz von Giftgas sei ein «zivilisatorisches Verbrechen», sagte Westerwelle am Dienstag in Berlin. «Wenn sich der Einsatz bestätigen sollte, dann muss die Weltgemeinschaft handeln. Deutschland wird dann zu denen gehören, die Konsequenzen für richtig halten. Dazu stimmen wir derzeit eng ab mit unseren Verbündeten, aber vor allem auch den Vereinten Nationen.» Weiterhin offen ließ er, wie eine deutsche Beteiligung an einem Einsatz aussehen könnte.
+++ 11.05 Uhr Israelis decken sich mit Gasmasken ein+++
In Israel deckten sich viele Menschen mit Gasmasken ein. Sie befürchten, dass bei einem Militärschlag auf Syrien sich die Regierung mit einem Angriff auf das Nachbarland Israel rächt, wie es Saddam Hussein beim zweiten Golfkrieg 1991 getan hatte.
++++ 11.10 Uhr Britisches Militär bereitet sich auf Einsatz vor +++
Die britischen Streitkräfte bereiten Notfallpläne für einen Militäreinsatz als Antwort auf den Chemiewaffeneinsatz in Syrien vor. Das gab die britische Regierung am Dienstag bekannt.
+++ 11.45 Uhr Syrien bezichtigt USA der Lüge +++
Im Konflikt um einen möglichen Chemiewaffeneinsatz hat die syrische Regierung US-Außenminister John Kerry der Lüge bezichtigt. Kerry hatte gesagt, es gebe "unwiderlegbare Beweise", dass bei dem Angriff vor einer Woche auf Ghuta nahe Damaskus Giftgas eingesetzt wurde, und alle Hinweise deuteten darauf, dass die syrische Armee die Waffen benutzt habe.
+++ 12.15 Uhr USA beantragen Nutzung von griechischen Militärstützpunkten +++
Mit Blick auf eine mögliche Attacke beantragten die USA die Nutzung von zwei griechischen Militärstützpunkten, wie die Athener Zeitung "Kathimerini" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete. Im griechischen Luftraum gebe es schon mehr Militärflüge als sonst.
+++ 12.27 Uhr Möglicher US-Militärschlag treibt Ölpreise +++
Die Ölpreise sind nach Presseberichten über einen bevorstehenden Militärschlag der USA gegen Syrien gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete gegen Mittag 111,67 US-Dollar. Das waren 94 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 91 Cent auf 106,83 Dollar.
"In Syrien hat sich die Lage verschärft", sagte ein australischer Rohstoffexperte. Den Anlegern am Ölmarkt werde einmal mehr die Instabilität der für die Ölförderung wichtigen Region vor Augen geführt. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank steigt im Fall eines Militärschlags gegen Syrien die Gefahr einer Eskalation der Situation im Nahen Osten. Dann sei mit weiter steigenden Ölpreisen zu rechnen.
+++ 12.40 Uhr Syrien will sich mit "allen Mitteln" verteidigen +++
Das syrische Regime stellt sich auf einen Angriff unter Führung der USA ein. Außenminister Walid al-Muallim sagte in Damaskus, dies bedeute aber nicht den Untergang der syrischen Armee. Er erklärte: "Wenn sie uns angreifen, dann gibt es zwei Möglichkeiten - entweder wir kapitulieren oder wir verteidigen uns. Ich würde sagen, wir werden uns verteidigen mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Das ist die bessere Lösung."
Auf die Frage, welche Mittel das seien, antwortete er: "Wir sind kein Häppchen, das man so einfach verspeisen kann. Wir werden die anderen überraschen." Als ihn ein Journalist fragte, ob er denn sicher sei, dass tatsächlich ein Angriff bevorstehe, erklärte der Minister, dies sei gut möglich, die Drohungen könnten aber auch nur "Teil eines Nervenkriegs" sein. "Wenn man jetzt nicht den Rebellen hilft, dann hat Assad den Krieg für sich entschieden", sagte Nahost-Experte Michael Lüders im N24-Interview.
+++ 12.45 Uhr UN-Inspektion verzögert sich wegen Kämpfen +++
In Syrien hat sich der zweite Besuch der UN-Inspekteure an den Orten mutmaßlicher Giftgasangriffe verzögert. Syriens Außenminister Walid al-Moallem sagte auf einer Pressekonferenz, in den als Ost-Ghuta bekannten Vororten von Damaskus hätten Rebellen nicht die Sicherheit des UN-Teams garantieren können. Der Besuch werde um einen Tag verschoben, sagte er. Die Inspekteure wollten an diesem zweiten Tag Aktivisten zufolge die östlichen Vororte Samalka und Ein Tarma inspizieren.
+++ 13.40 Uhr Steinbrück fordert höheren Druck auf Assad +++
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien deutlich mehr Druck auf das Assad-Regime gefordert. "Bei einem solchen Menschheitsverbrechen wird dem Assad-Regime sehr klar gemacht werden müssen, dass es eine sehr starke internationale Reaktion gibt", sagte Steinbrück.
Ein militärisches Eingreifen lehne er derzeit jedoch ab. Er hoffe, dass es in Russland und China "eine Meinungsänderung in der sehr Pro-Assad-Haltung geben könnte nach diesem schrecklichen (...) Giftgasangriff". Gleichzeitig forderte Steinbrück die Bundesregierung auf, ihren Einfluss auf die beiden Länder geltend zu machen, "ob man nicht zusammen im UN-Sicherheitsrat zu einem Ergebnis kommt, das den Druck auf das Assad-Regime deutlich steigert".
+++ 14.06 Britisches Parlament stimmt am Donnerstag über Syrien ab +++
Wegen des mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatzes im Syrien-Konflikt hat der britische Premierminister David Cameron eine Sondersitzung des Parlaments angesetzt. Das Unterhaus werde am Donnerstag über die Antwort Großbritanniens auf den Chemiewaffeneinsatz abstimmen, erklärte Cameron über den Kurznachrichtendienst Twitter.
+++ 14.25 Uhr Militärschlag binnen Tagen? +++
Mit einem Militärschlag gegen Syrien ist Kreisen zufolge binnen Tagen zu rechnen. Westliche Staaten hätten dies gegenüber der syrischen Opposition angekündigt, sagte ein Teilnehmer eines Treffens zwischen westlichen Gesandten und syrischen Oppositionsvertretern am Dienstag. Das Treffen habe am Montag in Istanbul stattgefunden. Zugleich solle sich die syrische Opposition aber weiter auf Friedensverhandlungen vorbereiten, hieß es.
+++ 14:46 Uhr Blix: Westen sollte nicht Weltpolizei spielen
Der ehemalige UN-Chefwaffeninspekteur Hans Blix hat den Westen gewarnt, im Syrienkonflikt eine Art Weltpolizei spielen zu wollen. Unter Bezug auf einen möglichen Militäreinsatz nannte Blix dabei im "Tagesspiegel" die USA, Großbritannien und Frankreich. Stattdessen sollte der UN-Sicherheitsrat eingeschaltet werden, forderte er. "Eine einmütige Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat und eine verstärkte Anstrengung, auf dem Weg über Friedensgespräche zu einer Übergangsregierung in Syrien zu kommen, wäre besser", sagte Blix weiter. Er vermutet die Truppen des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad hinter dem mutmaßlichen Giftgasangriff der vergangenen Woche.
+++ 15:34 Uhr Experte schließt dauerhafte Syrien-Intervention aus
In Syrien steht nach Ansicht des Experten Carlo Masala kein langanhaltender Militäreinsatz für den Westen und seine Verbündeten bevor. "Es verspürt keiner ein Interesse daran, in Syrien aktiv zu werden", sagte Masala von der Universität der Bundeswehr in München der Deutschen Presse-Agentur. Syrien sei ein großes Flächenland mit einer relativ starken Armee. Die Risiken einer militärischen Intervention seien daher höher als in vergleichbaren Fällen. Der Militärschlag, auf den sich die USA und andere Länder vorbereiteten, habe kein klares politisches Ziel, sondern werde als Bestrafungsaktion für den möglichen Einsatz von Giftgas diskutiert, sagte der Experte für internationale Politik.
+++ 15:56 Uhr Arabische Liga macht Syrien für Giftgasangriff verantwortlich
Für den mutmaßlichen Giftgasangriff nahe Damaskus mit Hunderten Toten ist nach Einschätzung der Arabischen Liga die syrische Regierung verantwortlich. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, hieß es nach einer Sondersitzung der Organisation arabischer Staaten. Während der Sitzung rief die Arabische Liga zugleich den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) auf, seine Meinungsverschiedenheiten zu überwinden und "abschreckende" Maßnahmen gegen jene zu verabreden, die solche abscheulichen Verbrechen verübten. Die Arabische Liga will kommende Woche bei einem Ministertreffen weiter über die Entwicklung in Syrien beraten.
+++ 16:29 Uhr Raketenangriffe auf Syrien bereits ab Donnerstag denkbar
Die USA könnten nach Informationen des US-Senders NBC bereits ab diesem Donnerstag mit Raketenangriffen auf Syrien beginnen. Das hätten namentlich nicht genannte ranghohe Regierungsbeamte in Washington mitgeteilt. Die Angriffe würden sich über drei Tage erstrecken und seien in ihrem Umfang begrenzt. Sie sollten eher als Warnung an das Regime von Machthaber Baschar al-Assad dienen und nicht seine militärischen Kapazitäten dezimieren. Der Donnerstag sei als frühestmöglicher Zeitpunkt genannt worden, nachdem Präsident Barack Obama mit Führern anderer Nationen telefoniert habe.
+++ 16:56 Uhr UN-Kreise: Noch keine Entscheidung Obamas über Syrien-Angriff
US-Präsident Barack Obama hat Regierungskreisen zufolge noch keine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Syrien getroffen. Dies sagte ein ranghoher Regierungsvertreter. Seit Tagen verstärken sich die Anzeichen für einen Angriff des Westens als Reaktion auf einen mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien. Nach Darstellung der syrischen Opposition wurden bei dem Angriff am Mittwoch bis zu 1300 Menschen getötet.
+++ 17:04 Uhr Syrische Exil-Opposition: Großmächte bereiten sich auf Angriff vor
Die syrische Exil-Opposition ist nach eigenen Angaben über einen bevorstehenden Militärschlag gegen das Regime informiert worden. "Man hat uns mitgeteilt, dass die Großmächte einen Angriff vorbereiten, um das Regime zu bestrafen, aber wir haben keine konkreten Informationen über die Angriffsziele", sagte Munser Machus, ein Mitglied der Nationalen Syrischen Koalition. Ein weiteres Mitglied der Koalition, das seinen Namen allerdings nicht veröffentlicht sehen wollte, sagte, die USA und ihre Verbündeten planten eine Operation, um das Regime für seine Giftgas-Attacken zu bestrafen. Die syrische Führung solle "geschwächt" werden. Er betonte: "Ziel der Operation ist nicht der Sturz des Regimes, deshalb haben die Russen nicht laut protestiert." Russland gehört zu den Verbündeten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.
+++ 17:21 Uhr Netanjahu kündigt "machtvolle Antwort" auf Angriff aus Syrien an
Israel hat eine machtvolle militärische Antwort auf jeglichen Angriffsversuch aus Syrien angekündigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Beratungen mit seinen Sicherheitsberatern in Tel Aviv, der jüdische Staat sei nicht Konfliktpartei im Bürgerkrieg des nördlichen Nachbarlandes. "Aber wir werden auf jeglichen Versuch antworten, uns anzugreifen. Und wir werden machtvoll antworten", sagte der Regierungschef. In den vergangenen Monaten waren immer wieder Geschosse aus Syrien auf israelischem Gebiet niedergegangen. Auch hatte es bereits Beschuss von Extremisten auf die Golanhöhen gegeben, die Israel seit dem Sechstagekrieg 1967 unter seiner Kontrolle hat. Darauf hatte die Regierung in Jerusalem bislang aber stets äußerst zurückhaltend reagiert. Mehrfach hat Israel aber mit Luftangriffen auf mutmaßliche Waffenlieferungen aus Syrien an die schiitische Hisbollah im Nachbarland Libanon reagiert.
+++ 17:41 Uhr Hollande sieht durch Syrien-Konflikt den Weltfrieden bedroht
Frankreichs Präsident François Hollande hat vor den Auswirkungen des Konfliktes in Syrien gewarnt. Der Bürgerkrieg «bedroht jetzt den Weltfrieden», sagte Hollande am Dienstag in Paris während einer Tagung französischer Botschafter. Es deute alles darauf hin, dass das Regime in Damaskus «diese verabscheuungswürdige Tat» begangen habe. Frankreich sei bereit, die Verantwortlichen zu bestrafen.
+++ 17:51 Uhr Tschechien will Soldaten für UN-Truppe auf Golanhöhen entsenden
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat vorgeschlagen, dass Soldaten seines Landes die UN-Blauhelmtruppe auf den Golanhöhen verstärken. Dies könne das Risiko einer weiteren Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien eindämmen und zudem das internationale Ansehen Tschechiens steigern, sagte er. Die Friedenssoldaten sind seit 1974 in der Grenzregion zwischen Israel und Syrien stationiert, um einen 1973 geschlossenen Waffenstillstand zu überwachen.
+++ 18:24 Uhr Syrien-Konflikt drückt deutsche Aktien tief ins Minus
Die Sorge um eine Eskalation des Konfliktes in Syrien hat den deutschen Aktienmarkt deutlich ins Minus gedrückt. Auch überraschend positive Konjunkturdaten aus Deutschland hellten die Stimmung der Anleger nicht auf. Der Dax fiel bis zum Handelsschluss um 2,28 Prozent auf 8242,56 Punkte.
+++ 18:31 Uhr Die Linke protestiert gegen militärisches Eingreifen in Syrien
Die Linke hat vor der US-Botschaft in Berlin gegen eine mögliche militärische Intervention in Syrien protestiert. Teilnehmer hielten Plakate mit der Aufschrift "Bomben schaffen keinen Frieden" in die Höhe. Parteisprecher Alexander Fischer sprach von rund 50 Menschen, die an der Aktion beteiligt gewesen waren. Dabei habe auch der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, seine Forderungen nach einer politischen Lösung des Konflikts erneuert.
+++ 18:58 Uhr UNHCR appelliert an Syriens Nachbarn: Grenzen offenhalten
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen stellt sich angesichts möglicher Militärschläge gegen Syrien auf steigende Flüchtlingszahlen ein. Dies sagte UNHCR-Chef Antonio Guterres in Bagdad. Er rief alle Nachbarstaaten auf, ihre Grenzen für Flüchtlinge weiter offen zu halten. Syrien stehe "am Rand des Abgrunds", warnte er. Laut UN sind seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 rund 100.000 Menschen getötet worden und zwei Millionen Syrer sind vor der Gewalt ins Ausland geflüchtet. Selbst das instabile Nachbarland Irak dient als Fluchtziel: Allein seit Mitte August sind im von Kurden kontrollierten Norden rund 44.000 Menschen angekommen, wie Guterres sagte. Am Freitag hatten sie UN angeprangert, dass inzwischen eine Million syrische Kinder und Jugendliche Schutz in Nachbarstaaten gesucht haben, wo sie in Notunterkünften oder Flüchtlingscamps ausharren. Die Hälfte aller registrierten Flüchtlinge seien Kinder, und drei Viertel von ihnen jünger als elf Jahre. Laut UN ist in der Kriegsregion der größte Flüchtlingsexodus seit dem Völkermord in Ruanda zu beklagen.
+++ 19:14 Uhr Obama will rasch über Militärschlag gegen Syrien entscheiden
US-Präsident Barack Obama wird wahrscheinlich innerhalb der kommenden Tagen über einen Militärschlag gegen Syrien entscheiden. Mit einem Beschluss sei noch in dieser Woche zu rechnen, sagte Regierungssprecher Jay Carney in Washington. Es gebe keinerlei Zweifel, dass das Regime in Syrien vergangene Woche einen massiven Chemiewaffenangriff unternommen habe. Die Überlegung drehe sich nur noch darum, wie die Antwort auf diesen erheblichen Verstoß internationaler Normen aussehen werde.
+++ 19:47 Uhr USA machen Regime in Syrien offiziell für Giftgasanschlag verantwortlich
Die USA haben offenbar keine Zweifel mehr daran, dass Syriens Machthaber Assad für den Giftgasangriff verantwortlich ist. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte in Washington: "Das syrische Regime ist für den Einsatz von Chemiewaffen am 21. August in der Nähe von Damaskus verantwortlich." DIe Entscheidung über ein militärisches Eingreifen der USA werde daher bald getroffen.
+++ 14.25 Uhr Militärschlag binnen Tagen? +++
Mit einem Militärschlag gegen Syrien ist Kreisen zufolge binnen Tagen zu rechnen. Westliche Staaten hätten dies gegenüber der syrischen Opposition angekündigt, sagte ein Teilnehmer eines Treffens zwischen westlichen Gesandten und syrischen Oppositionsvertretern am Dienstag. Das Treffen habe am Montag in Istanbul stattgefunden. Zugleich solle sich die syrische Opposition aber weiter auf Friedensverhandlungen vorbereiten, hieß es.
+++ 14:46 Uhr Blix: Westen sollte nicht Weltpolizei spielen
Der ehemalige UN-Chefwaffeninspekteur Hans Blix hat den Westen gewarnt, im Syrienkonflikt eine Art Weltpolizei spielen zu wollen. Unter Bezug auf einen möglichen Militäreinsatz nannte Blix dabei im "Tagesspiegel" die USA, Großbritannien und Frankreich. Stattdessen sollte der UN-Sicherheitsrat eingeschaltet werden, forderte er. "Eine einmütige Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat und eine verstärkte Anstrengung, auf dem Weg über Friedensgespräche zu einer Übergangsregierung in Syrien zu kommen, wäre besser", sagte Blix weiter. Er vermutet die Truppen des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad hinter dem mutmaßlichen Giftgasangriff der vergangenen Woche.
+++ 15:34 Uhr Experte schließt dauerhafte Syrien-Intervention aus
In Syrien steht nach Ansicht des Experten Carlo Masala kein langanhaltender Militäreinsatz für den Westen und seine Verbündeten bevor. "Es verspürt keiner ein Interesse daran, in Syrien aktiv zu werden", sagte Masala von der Universität der Bundeswehr in München der Deutschen Presse-Agentur. Syrien sei ein großes Flächenland mit einer relativ starken Armee. Die Risiken einer militärischen Intervention seien daher höher als in vergleichbaren Fällen. Der Militärschlag, auf den sich die USA und andere Länder vorbereiteten, habe kein klares politisches Ziel, sondern werde als Bestrafungsaktion für den möglichen Einsatz von Giftgas diskutiert, sagte der Experte für internationale Politik.
+++ 15:56 Uhr Arabische Liga macht Syrien für Giftgasangriff verantwortlich
Für den mutmaßlichen Giftgasangriff nahe Damaskus mit Hunderten Toten ist nach Einschätzung der Arabischen Liga die syrische Regierung verantwortlich. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, hieß es nach einer Sondersitzung der Organisation arabischer Staaten. Während der Sitzung rief die Arabische Liga zugleich den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) auf, seine Meinungsverschiedenheiten zu überwinden und "abschreckende" Maßnahmen gegen jene zu verabreden, die solche abscheulichen Verbrechen verübten. Die Arabische Liga will kommende Woche bei einem Ministertreffen weiter über die Entwicklung in Syrien beraten.
+++ 16:29 Uhr Raketenangriffe auf Syrien bereits ab Donnerstag denkbar
Die USA könnten nach Informationen des US-Senders NBC bereits ab diesem Donnerstag mit Raketenangriffen auf Syrien beginnen. Das hätten namentlich nicht genannte ranghohe Regierungsbeamte in Washington mitgeteilt. Die Angriffe würden sich über drei Tage erstrecken und seien in ihrem Umfang begrenzt. Sie sollten eher als Warnung an das Regime von Machthaber Baschar al-Assad dienen und nicht seine militärischen Kapazitäten dezimieren. Der Donnerstag sei als frühestmöglicher Zeitpunkt genannt worden, nachdem Präsident Barack Obama mit Führern anderer Nationen telefoniert habe.
+++ 16:56 Uhr UN-Kreise: Noch keine Entscheidung Obamas über Syrien-Angriff
US-Präsident Barack Obama hat Regierungskreisen zufolge noch keine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Syrien getroffen. Dies sagte ein ranghoher Regierungsvertreter. Seit Tagen verstärken sich die Anzeichen für einen Angriff des Westens als Reaktion auf einen mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien. Nach Darstellung der syrischen Opposition wurden bei dem Angriff am Mittwoch bis zu 1300 Menschen getötet.
+++ 17:04 Uhr Syrische Exil-Opposition: Großmächte bereiten sich auf Angriff vor
Die syrische Exil-Opposition ist nach eigenen Angaben über einen bevorstehenden Militärschlag gegen das Regime informiert worden. "Man hat uns mitgeteilt, dass die Großmächte einen Angriff vorbereiten, um das Regime zu bestrafen, aber wir haben keine konkreten Informationen über die Angriffsziele", sagte Munser Machus, ein Mitglied der Nationalen Syrischen Koalition. Ein weiteres Mitglied der Koalition, das seinen Namen allerdings nicht veröffentlicht sehen wollte, sagte, die USA und ihre Verbündeten planten eine Operation, um das Regime für seine Giftgas-Attacken zu bestrafen. Die syrische Führung solle "geschwächt" werden. Er betonte: "Ziel der Operation ist nicht der Sturz des Regimes, deshalb haben die Russen nicht laut protestiert." Russland gehört zu den Verbündeten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.
+++ 17:21 Uhr Netanjahu kündigt "machtvolle Antwort" auf Angriff aus Syrien an
Israel hat eine machtvolle militärische Antwort auf jeglichen Angriffsversuch aus Syrien angekündigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Beratungen mit seinen Sicherheitsberatern in Tel Aviv, der jüdische Staat sei nicht Konfliktpartei im Bürgerkrieg des nördlichen Nachbarlandes. "Aber wir werden auf jeglichen Versuch antworten, uns anzugreifen. Und wir werden machtvoll antworten", sagte der Regierungschef. In den vergangenen Monaten waren immer wieder Geschosse aus Syrien auf israelischem Gebiet niedergegangen. Auch hatte es bereits Beschuss von Extremisten auf die Golanhöhen gegeben, die Israel seit dem Sechstagekrieg 1967 unter seiner Kontrolle hat. Darauf hatte die Regierung in Jerusalem bislang aber stets äußerst zurückhaltend reagiert. Mehrfach hat Israel aber mit Luftangriffen auf mutmaßliche Waffenlieferungen aus Syrien an die schiitische Hisbollah im Nachbarland Libanon reagiert.
+++ 17:41 Uhr Hollande sieht durch Syrien-Konflikt den Weltfrieden bedroht
Frankreichs Präsident François Hollande hat vor den Auswirkungen des Konfliktes in Syrien gewarnt. Der Bürgerkrieg «bedroht jetzt den Weltfrieden», sagte Hollande am Dienstag in Paris während einer Tagung französischer Botschafter. Es deute alles darauf hin, dass das Regime in Damaskus «diese verabscheuungswürdige Tat» begangen habe. Frankreich sei bereit, die Verantwortlichen zu bestrafen.
+++ 17:51 Uhr Tschechien will Soldaten für UN-Truppe auf Golanhöhen entsenden
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat vorgeschlagen, dass Soldaten seines Landes die UN-Blauhelmtruppe auf den Golanhöhen verstärken. Dies könne das Risiko einer weiteren Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien eindämmen und zudem das internationale Ansehen Tschechiens steigern, sagte er. Die Friedenssoldaten sind seit 1974 in der Grenzregion zwischen Israel und Syrien stationiert, um einen 1973 geschlossenen Waffenstillstand zu überwachen.
+++ 18:24 Uhr Syrien-Konflikt drückt deutsche Aktien tief ins Minus
Die Sorge um eine Eskalation des Konfliktes in Syrien hat den deutschen Aktienmarkt deutlich ins Minus gedrückt. Auch überraschend positive Konjunkturdaten aus Deutschland hellten die Stimmung der Anleger nicht auf. Der Dax fiel bis zum Handelsschluss um 2,28 Prozent auf 8242,56 Punkte.
+++ 18:31 Uhr Die Linke protestiert gegen militärisches Eingreifen in Syrien
Die Linke hat vor der US-Botschaft in Berlin gegen eine mögliche militärische Intervention in Syrien protestiert. Teilnehmer hielten Plakate mit der Aufschrift "Bomben schaffen keinen Frieden" in die Höhe. Parteisprecher Alexander Fischer sprach von rund 50 Menschen, die an der Aktion beteiligt gewesen waren. Dabei habe auch der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, seine Forderungen nach einer politischen Lösung des Konflikts erneuert.
+++ 18:58 Uhr UNHCR appelliert an Syriens Nachbarn: Grenzen offenhalten
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen stellt sich angesichts möglicher Militärschläge gegen Syrien auf steigende Flüchtlingszahlen ein. Dies sagte UNHCR-Chef Antonio Guterres in Bagdad. Er rief alle Nachbarstaaten auf, ihre Grenzen für Flüchtlinge weiter offen zu halten. Syrien stehe "am Rand des Abgrunds", warnte er. Laut UN sind seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 rund 100.000 Menschen getötet worden und zwei Millionen Syrer sind vor der Gewalt ins Ausland geflüchtet. Selbst das instabile Nachbarland Irak dient als Fluchtziel: Allein seit Mitte August sind im von Kurden kontrollierten Norden rund 44.000 Menschen angekommen, wie Guterres sagte. Am Freitag hatten sie UN angeprangert, dass inzwischen eine Million syrische Kinder und Jugendliche Schutz in Nachbarstaaten gesucht haben, wo sie in Notunterkünften oder Flüchtlingscamps ausharren. Die Hälfte aller registrierten Flüchtlinge seien Kinder, und drei Viertel von ihnen jünger als elf Jahre. Laut UN ist in der Kriegsregion der größte Flüchtlingsexodus seit dem Völkermord in Ruanda zu beklagen.
+++ 19:14 Uhr Obama will rasch über Militärschlag gegen Syrien entscheiden
US-Präsident Barack Obama wird wahrscheinlich innerhalb der kommenden Tagen über einen Militärschlag gegen Syrien entscheiden. Mit einem Beschluss sei noch in dieser Woche zu rechnen, sagte Regierungssprecher Jay Carney in Washington. Es gebe keinerlei Zweifel, dass das Regime in Syrien vergangene Woche einen massiven Chemiewaffenangriff unternommen habe. Die Überlegung drehe sich nur noch darum, wie die Antwort auf diesen erheblichen Verstoß internationaler Normen aussehen werde.
+++ 19:47 Uhr USA machen Regime in Syrien offiziell für Giftgasanschlag verantwortlich
Die USA haben offenbar keine Zweifel mehr daran, dass Syriens Machthaber Assad für den Giftgasangriff verantwortlich ist. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte in Washington: "Das syrische Regime ist für den Einsatz von Chemiewaffen am 21. August in der Nähe von Damaskus verantwortlich." DIe Entscheidung über ein militärisches Eingreifen der USA werde daher bald getroffen.
Alles vom 28.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
Biden macht Assad für Giftgas-Angriff verantwortlich
Liveticker zur Lage in Syrien
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz erwägen die USA einen Militärschlag gegen das Assad-Regime. Wird der Westen eingreifen? Die Ereignisse im Nahen Osten lest ihr hier im Liveticker.
++ 0:55 Uhr ++ US-Vizepräsident Joe Biden: Assad ist für Giftgasangriff verantwortlich
US-Vizepräsident Joe Biden hat als bislang ranghöchster amerikanischer Politiker den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für den Giftgaseinsatz vergangene Woche mit Hunderten Toten verantwortlich gemacht. An der Verantwortung Assads gebe es keinen Zweifel, sagte Biden. Die syrische Regierung sei der einzige Akteur in dem Konflikt, der chemische Waffen besitze.
Die Äußerungen Bidens sind ein weiteres Indiz für einen bevorstehenden Militärschlag der USA und anderer westlicher Staaten. Die US-Armee stehe zum Angriff bereit und warte auf den Befehl von Präsident Barack Obama, sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel. Ein Sprecher des Weißen Hauses betonte, Ziel sei nicht der Sturz Assads, sondern eine Bestrafung für den Einsatz geächteter Chemiewaffen. Die wahrscheinlichste Variante eines Militärschlags ist laut US-Regierungskreisen ein Angriff mit Mittelstrecken-Raketen auf militärische Ziele in Syrien - etwa Waffenlager, Kommandozentralen sowie Radaranlagen und Kommunikationseinrichtungen.
++ 01:34 Uhr ++ Obama und Cameron beraten über Lage in Syrien
US-Präsident Barack Obama und Großbritanniens Premierminister David Cameron haben am Telefon über die Lage in Syrien beraten. Das bestätigte eine Sprecherin des Weißen Hauses. Beide Staatschefs hätten über mögliche Reaktionen auf den "wahllosen" Einsatz von Chemiewaffen in Syrien gesprochen, hieß es in einer Mitteilung des Präsidialamtes. In den kommenden Tagen wollten sie enge Rücksprache halten. Nach einem früheren Telefonat hatten Obama und Cameron eine "ernste Antwort" angekündigt, sollte das Regime von Baschar al-Assad nachweislich verantwortlich für den Einsatz von Giftgas sein.
++03:30 Uhr ++ Mißfelder glaubt nicht an militärische Lösung des Syrien-Konflikts
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Philipp Mißfelder (CDU), rechnet nicht mit einer deutschen Beteiligung an einem möglichen Militärschlag gegen Syrien. "Deutschland kann nur im Rahmen von Nato, EU oder UNO agieren. Ein solches Mandat sehe ich nicht", sagte der CDU-Politiker in Berlin. Erneut sprach er sich für eine politische Lösung des Konflikts gemeinsam mit China und Russland aus. Ansonsten werde der "Stellvertreterkrieg" in Syrien weitergehen.
++ 06:37 Uhr ++ Deutscher und iranischer Außenminister sprechen über Syrien
Die Außenminister Deutschlands und Irans, Guido Westerwelle (FDP) und Mohammed Dschawad Sarif, haben über einen eventuellen westlichen Militäreinsatz in Syrien gesprochen. Das meldete die Nachrichtenagentur ISNA. "Es sollten keine überstürzten Entscheidungen getroffen werden, da die Konsequenzen die Lage in der ganzen Region nur noch verschlimmern würden", sagte Sarif seinem deutschen Amtskollegen am Telefon. Nur eine besonnene Diplomatie könne jetzt die Region vor einer Spirale der Gewalt bewahren, so Sarif.
++ 06:48 Uhr ++ Niebel kündigt politische Unterstützung für Militäreinsatz in Syrien an
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat politische Unterstützung für einen Militäreinsatz gegen die syrische Führung unter Präsident Baschar al-Assad angekündigt. "Wir stehen auf der Seite derjenigen, die Konsequenzen durchführen, wenn Konsequenzen notwendig sind", sagte Niebel der "Stuttgarter Zeitung" "Ein Giftgasangriff kann nicht ungesühnt bleiben. Das ist ein völkerrechtswidriger Akt, der Konsequenzen haben muss."
++ 07:46 Uhr ++ Australien stützt Syrien-Militärschlag auch ohne UN-Mandat
Australien will einen Militärschlag gegen Syrien auch ohne UN-Mandat unterstützen. Sollte bewiesen werden, dass die syrische Regierung Giftgas eingesetzt hat, müsse reagiert werden, sagte Außenminister Bob Carr. Australien übernimmt am Sonntag den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats. "Wie alle anderen auch bevorzugen wir eine Reaktion mit UN-Mandat. Sollte das aber nicht möglich sein, verlangt der blanke Horror, dass eine Regierung Chemiewaffen gegen ihr eigenes Volk einsetzt, eine Antwort", sagte Carr. Zu den wichtigsten Aufgaben für Australien als Vorsitz des UN-Sicherheitsrats gehöre es, die ständigen Mitglieder Russland und China miteinzubeziehen. Russland gehört zu den engsten Verbündeten von Syriens Machthaber Baschar al-Assad und macht die Rebellen für den mutmaßlichen Giftgasangriff verantwortlich. Der Westen treibt derzeit die Planungen für einen Militärschlag gegen Syrien voran. Die USA und Großbritannien dämpften jedoch die Erwartungen. Es gehe bei einer Antwort auf den mutmaßlichen Giftwaffeneinsatz gegen Zivilisten nicht darum, die Regierung von Assad zu stürzen, sondern um eine Antwort auf eine klare Verletzung internationaler Standards. Australien ist ein enger Verbündeter der USA.
++ 09:30 Uhr ++ Börsen unter Druck
Der offenbar unmittelbar bevorstehende Militäreinsatz gegen Syrien hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch tiefer ins Minus gedrückt. Der Dax riss erstmals seit Mitte Juli wieder die Marke von 8200 Punkten und fiel um 0,70 Prozent auf 8184 Punkte. Am Dienstag war der Leitindex bereits wegen der wachsenden geopolitischen Unsicherheit um 2,28 Prozent eingeknickt. Auch die asiatischen Märkte gerieten unter Druck. Die Kurse fielen auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen.
Der Ölpreis stieg auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr, auch Gold verteuerte sich. An den Aktienmärkten ging es dagegen bergab: Der Tokioter Nikkei-Index gab 1,51 Prozent auf 13.338 Punkte ab und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der breiter gefasste Topix verlor fast 1,8 Prozent. Der Index für die Aktienmärkte außerhalb Japans sank um 1,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit dem 9. Juli. In den meisten Ländern gaben die Kurse nach. Besonders stark belastet war die Börse in Indonesien, wo der Leitindex fast drei Prozent an Wert verlor.
++ 09:50 Uhr ++ Assad-Bruder soll Chemiewaffen-Angriff verantwortet haben
Der Nachrichtensender Bloomberg berichtet, dass der jüngere Bruder des syrischen Machthabers Assad, Maher al-Assad, den Einsatz von Chemiewaffen befohlen haben soll. Bloomberg beruft sich auf einen Vertreter der UN, der den Konflikt in Syrien überwacht.
++ 10:36 Uhr ++ UN-Inspekteure setzten Suche nach Giftgas-Spuren im Umland von Damaskus fort
Die Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen haben ihre Suche nach Spuren von Giftgas im Umland von Damaskus fortgesetzt. Der Nachrichtensender Al-Arabija meldete unter Berufung auf den Militärrat im Bezirk Al-Ghuta Al-Scharkija, die UN-Mitarbeiter hätten am Mittwoch das Dorf Al-Mleiha erreicht. In mehreren Dörfern der Provinz Damaskus-Land sollen in der vergangenen Woche Hunderte von Menschen mit Giftgas getötet worden sein. Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass die Truppen von Präsident Baschar al-Assad die Schuld an den Angriffen tragen. Die Experten hatten am Montag in der südwestlich von Damaskus gelegenen Ortschaft Moadhamijat al-Scham Proben genommen und mit Überlebenden der Angriffe gesprochen. Auf dem Weg dorthin war das Team beschossen worden. Am Dienstag ließen sie eine geplante Fahrt nach Al-Ghuta al-Scharkija aus Sicherheitsgründen ausfallen.
++ 10:40 Uhr ++ Netaniahu versammelt Kabinet zur Sicherheitssitzung
Vor einem erwarteten US-Angriff in Syrien hat der israelische Ministerpräsident Benjamin sein Sicherheitskabinett zu einer Dringlichkeitssitzung versammelt. Der Ministerkreis solle über Einzelheiten der Syrien-Krise informiert werden, meldeten israelische Medien am Mittwoch. Netanjahu hatte am Vortag mit einer harten Reaktion gedroht, sollte Israel angegriffen werden. Er betonte, Israel sei nicht Teil des Bürgerkriegs in Syrien. Man sei aber "auf alle Szenarien vorbereitet".
++ 10:51 Uhr ++ Al-Kaida droht Assad mit "Vulkan der Rache"
Das Islamistennetzwerk Al-Kaida hat der syrischen Regierung Rache für den mutmaßlichen Gasangriff auf Rebellen gedroht. Darauf hätten sich mehrere der in Syrien aktiven Zweige der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) verständigt, teilte die US-Organisation Site mit, die sich auf die Beobachtung von Islamisten-Foren im Netz spezialisiert hat. Die ISIL-Zweige hätten einen "Vulkan der Rache" verabredet, berichtete die Organisation weiter. Demnach sollten in Damaskus unter anderem Versorgungseinrichtungen, Trainingslager und Infrastruktur-Einrichtungen angegriffen werden.
Russland warnte unterdessen vor einem Angriff auf militärische Einrichtungen in Syrien als Reaktion auf den vermuteten Einsatz von Chemiewaffen. Dies werde nicht nur Syrien, sondern die ganze Region destabilisieren, sagte Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums in einem Telefonat mit dem internationale Syrien-Beauftragten Lakhdar Brahimi.
++ 11:07 Uhr ++ Israelis besorgen sich aus Angst vor Angriffen Gasmasken
Aus Furcht vor einem Angriff aus Syrien rüsten sich die Israelis mit Gasmasken aus. Die Nachfrage habe sich in den vergangenen Tagen verdreifacht, sagte Maja Awischai von der Post. Die Post ist für die Verteilung von Gasmasken zuständig. Inzwischen hätten rund fünf Millionen Israelis und damit 60 Prozent der Bevölkerung Gasmasken, sagte sie. Der Fernsehsender Kanal 2 zeigte Bilder von langen Warteschlangen in Tel Aviv. Manche hätte mehrere Stunden gewartet, um an Gasmasken zu kommen, hieß es. Israel befürchtet einen Vergeltungsangriff der syrischen Armee, sollten die USA militärisch in dem seit zweieinhalb Jahren tobenden Bürgerkrieg intervenieren.
++ 11:40 Uhr ++ UN-Generalsekretär warnt vor Militärschlag
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat zu einer diplomatischen Lösung aufgerufen. Der Weltsicherheitsrat müsse darüber Einigkeit erzielen, forderte Ban Ki Moon in Den Haag bei einer Feier zur Gründung des Friedenspalastes vor 100 Jahren. "Der UN-Sicherheitsrat muss seine politische Verantwortung behalten." Zugleich warnte er vor einem voreiligen Militärschlag. Zunächst müsse es Gewissheit über den mutmaßlichen Einsatz von Giftgas geben. Die UN-Inspekteure, die derzeit dazu in der Nähe von Damaskus Untersuchungen durchführen, müssten ihre Arbeit abschließen. "Sie brauchen Zeit, um ihre Arbeit zu tun", sagte der Generalsekretär bei dem Festakt im Beisein des niederländischen Königs Willem-Alexander und zahlreicher Minister und Diplomaten. Der Friedenspalast in Den Haag ist Sitz des höchsten Gerichtes der Vereinten Nationen, des Internationalen Gerichtshofes.
++ 12:00 Uhr ++ Großbritannien legt UN-Sicherheitsrat Resolutionsentwurf vor
Großbritanniens Premierminister David Cameron wird dem UN-Sicherheitsrat den Entwurf für eine Syrien-Resolution vorlegen. Damit soll das Gremium nach dem Wunsch Großbritanniens "alle notwendige Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten vor Chemiewaffen" autorisieren. Die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, neben Großbritannien die USA, Russland, China und Frankreich, kommen am in New York zusammen. "Wir haben immer gesagt, dass die Mitglieder des Sicherheitsrats ihre Verantwortung gegenüber Syrien übernehmen müssen", sagte ein Sprecher der Downing Street in London. "Heute haben sie Gelegenheit dazu." Bisher hatten Russland und China im Sicherheitsrat eine härtere Gangart gegenüber dem Regime von Baschar al-Assad verhindert.
++ 13:00 Uhr ++ UN-Gesandter: Hinweise auf Chemiewaffen in Syrien gefunden
Die Vereinten Nationen haben laut ihrem Syrien-Gesandten Hinweise auf den Einsatz von Chemiewaffen bei Damaskus gefunden. Es scheine, als seien einige "chemische Substanzen" verwendet worden, teilte Lakhdar Brahimi in Genf mit. Nach dem Völkerrecht sei für eine Militärintervention jedoch ein Beschluss des UN-Sicherheitsrats notwendig, mahnte er. Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama sei nicht dafür bekannt, "schießwütig" zu sein, fügte er hinzu. Am Morgen setzten die UN-Inspekteure in der Gegend um Damaskus ihre Suche nach Spuren eines Giftgaseinsatzes fort. Fotografen der Nachrichtenagentur AP sahen den Konvoi der Chemiewaffen-Experten beim Verlassen des Hotelgeländes. Aus Sicherheitsgründen hatten sie ihren zweiten geplanten Besuch verschoben. Am ersten Arbeitstag der Inspekteure nach dem Einverständnis der syrischen Regierung, war das UN-Team in den westlichen Vorort Moadamije gefahren. Auf der Hinfahrt war ihr Geländewagen zunächst von Schafschützen beschossen worden. Die USA sagen, es gebe "unwiderlegbare" Beweise für den großangelegten Chemiewaffeneinsatz vergangene Woche, hinter dem aller Wahrscheinlichkeit nach Assads Armee stehe und bei dem Hunderte Zivilisten getötet wurden. Syriens Regierung weist die Vorwürfe entschieden zurück.
++ 13:25 Uhr ++ Paris berät nächste Woche über Syrien
Das französische Parlament will erst in der kommenden Woche über die Lage in Syrien beraten. Dazu sei eine außerordentliche Sitzung für den 4. September geplant, sagte eine Regierungssprecherin. "Der Präsident hat die Entscheidung getroffen, das Parlament am Mittwoch einzuberufen." Am Dienstag hatte Frankreichs Präsident Francois Hollande angekündigt, das Parlament so bald als möglich über eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen in der Syrien-Krise zu informieren.
++ 13:45 Uhr ++ Jordanien steht nicht für Angriff auf Syrien zur Verfügung
Jordanien steht nicht als Ausgangspunkt für einen US-geführten Angriff auf Syrien zur Verfügung. Das sagte Informationsminister Mohammed Momani in der Hauptstadt Amman. Jordanien bevorzuge eine diplomatische Lösung des Konflikts, sagte er. Die jordanische Monarchie ist ein Verbündeter der USA. Aus Furcht vor einem möglichen Vergeltungsschlag aus Syrien oder dem Iran hält sich die Regierung jedoch bei der Suche nach einer Lösung des Konflikts zurück. Dafür hat Jordanien Hunderttausende syrische Flüchtlinge aufgenommen, deren Versorgung eine finanzielle Herausforderung für das kleine Land ist.
++ 13:55 Uhr ++ Gabriel: Merkel muss sofort nach Moskau
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, im Syrien-Konflikt zwischen den USA und Russland zu vermitteln. "In Russland liegt derzeit der Schlüssel für eine Beendigung der Gewalt in Syrien. Die Bundeskanzlerin muss nach Moskau reisen, um Präsident (Wladimir) Putin davon zu überzeugen, dass seine Syrien-Politik fatale Folgen hat", sagte Gabriel dem Nachrichtenportal "Spiegel Online". "Angesichts der Eskalation der Gewalt und des Einsatzes von Giftgas muss Russland endlich dem Assad-Regime seine schützende Hand entziehen." Deutschland müsse eine stärkere Mittlerrolle einnehmen.
++ 15:15 ++ Ban: UN-Inspektoren benötigen mehr Zeit
Das Expertenteam der Vereinten Nationen benötigt nach Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon noch vier Tage für die Beendigung und wei in die Höhe. Parteisprecher Alexander Fischer sprach von rund 50 Menschen, die an der Aktion beteiligt gewesen waren. Dabei habe auch der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, seine Forderungen nach einer politischen Lösung des Konflikts erneuert.
+++ 18:58 Uhr UNHCR appelliert an Syriens Nachbarn: Grenzen offenhalten
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen stellt sich angesichts möglicher Militärschläge gegen Syrien auf steigende Flüchtlingszahlen ein. Dies sagte UNHCR-Chef Antonio Guterres in Bagdad. Er rief alle Nachbarstaaten auf, ihre Grenzen für Flüchtlinge weiter offen zu halten. Syrien stehe tere Zeit zur Auswertung der Untersuchung des mutmaßlichen Giftgaseinsatzes bei Damaskus. Dies teilte Ban am Mittwoch mit. "Sie arbeiten sehr hart, unter sehr, sehr gefährlichen Umständen." Nach den vier Tagen müssten die Ergebnisse mit Experten analysiert werden und danach könne dem Sicherheitsrat ein Bericht überstellt werden.
++ 15:30 ++ Israel macht Reservisten mobil
Israel hat angesichts eines möglichen Angriffs aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien eine Teil-Mobilmachung seiner Reservisten angeordnet. Dies beschloss das Sicherheitskabinett unter Vorsitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, wie die Nachrichtenagentur AP aus Regierungskreisen erfuhr. Betroffen sind unter anderem Reservisten der Raketenabwehr und der Luftwaffe. Israel befürchtet, dass Syrien nach einem Militärschlag westlicher Staaten unter Führung der USA aus Rache einen Vergeltungsschlag gegen Israel führen könnte. Den Kreisen zufolge wird das Risiko aber nach wie vor als eher gering eingeschätzt.
++ 16:30 ++ Nato: Assad ist für Giftgaseinsatz verantworlich ++
Die Nato macht die syrische Regierung für den Einsatz von Chemiewaffen verantwortlich, will aber weiter nicht militärisch in den Konflikt eingreifen. "Jeder Einsatz solcher Waffen ist inakzeptabel und kann nicht unerwidert bleiben", heißt es in einer Erklärung des Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen. Bei einem Brüsseler Treffen der Botschafter der 28 Nato-Länder habe aber Einvernehmen darüber geherrscht, dass die Nato weiterhin keine eigene militärische Rolle im Syrien-Konflikt spiele, sagten Diplomaten.
Diese Haltung könne sich lediglich ändern, falls das Bündnismitglied Türkei aus dem benachbarten Syrien heraus angegriffen werde. Seit Januar haben die Nato-Staaten USA, Deutschland und die Niederlande im türkischen Grenzgebiet zu Syrien Flugabwehrraketen des Typs Patriot stationiert. In Nato-Kreisen hieß es, es habe keinerlei Debatte über ein militärisches Eingreifen der Nato in Syrien gegeben.
"Wir betrachten den Einsatz chemischer Waffen als Bedrohung des internationalen Friedens und der Stabilität", erklärte Rasmussen. "Wir werden uns weiterhin beraten und die Lage in Syrien genau beobachten. Die Nato wird weiterhin der Türkei beistehen und die südöstliche Grenze des Bündnisses beschützen."
Der Nato-Rat war zu seiner routinemäßigen wöchentlichen Sitzung zusammengekommen. Dabei seien die "abscheulichen Angriffe" mit Chemiewaffen schärfstens verurteilt worden. "Das syrische Regime hat nach wie vor Lager von chemischen Waffen", heißt es in der Erklärung Rasmussens. "Die verfügbaren Informationen aus einer großen Breite von Quellen weisen darauf hin, dass das syrische Regime für den Einsatz chemischer Waffen bei diesen Angriffen verantwortlich ist."
++ 17:15 ++ UN-Sicherheitsrat tritt zusammen ++
Der UN-Sicherheitsrat ist zu seiner mit Spannung erwarteten ersten Sitzung nach Großbritanniens Ankündigung einer neuen Syrien-Resolution zusammengetreten. Laut offizieller Tagesordnung geht es bei dem Treffen in New York allerdings nur um den UN-Einsatz in Haiti. Ob über die britische Resolution überhaupt im Sicherheitsrat beraten und abgestimmt werden würde, war zunächst unklar.
Der Text des Resolutionsentwurfs wurde zunächst nicht veröffentlicht. Die fünf vetoberechtigten Mitglieder des Gremiums - Großbritannien, Frankreich, China, Russland und die USA - hatten sich Informationen aus westlichen Diplomatenkreisen zufolge bereits vor der Sicherheitsratssitzung getroffen und über den Entwurf beraten. Da wegen der russischen Ablehnung des Textes die Chancen sehr gering seien, dass das Papier im Sicherheitsrat verabschiedet werde, werde es möglicherweise gar nicht erst in dem Gremium diskutiert werden, hieß es.
Großbritannien hatte zuvor angekündigt, einen Entwurf für eine Resolution einzureichen, der "alle notwendige Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten vor Chemiewaffen" erlaubt. Das würde Luftangriffe einschließen. Der Sicherheitsrat ist seit Beginn des Konfliktes vor fast zweieinhalb Jahren quasi handlungsunfähig, weil Russland und China die Forderungen der Westmächte mit ihrem Veto blockieren.
++ 17:25 ++ Irans oberster Führer warnt vor Militärschlag ++
Ein Militärschlag gegen Syrien würde nach Einschätzung des Irans zu einer Katastrophe im Nahen Osten führen. "Der Nahe Osten ist ein Pulverfass, eine amerikanische Militärintervention in Syrien würde daher zu einer Katastrophe ohne absehbares Ende führen", sagte Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, am Mittwoch im iranischen Fernsehen.
Nach Ansicht des iranischen Parlamentspräsidenten Ali Laridschani würde ein Schlag gegen Syrien auch Israel bedrohen. "Wir warnen den Westen: Im Falle eines Krieges in Syrien sollten sie sich auch um ihr illegitimes Kind (Israel) in der Region große Sorgen machen", sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna. Laridschani warf dem Westen vor, mit einem Einsatz ohne UN-Mandat das internationale Recht zugunsten Israels zu ignorieren. Der Westen solle sich bewusst sein, dass er zwar über den Beginn einer militärischen Aktion in Syrien selber entscheiden könne, "nicht aber über deren Ende".
Der Iran steht im Konflikt auf der Seite des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Teherans engster Verbündeter im Kampf gegen den Erzfeind Israel.
++ 18:15 ++ De Maizière schließt Patriot-Einsatz aus +++
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat einen Einsatz der in der Türkei stationierten deutschen Patriot-Raketen im Syrienkonflikt zum gegenwärtigen Zeitraum ausgeschlossen. Der Einsatz der Systeme sei rein defensiv und auf den Schutz des Nato-Partners Türkei bezogen, sagte der Minister am Mittwoch. Die Lage in Syrien sei sehr ernst, gerade deshalb verböten sich Spekulationen über das "was wäre wenn", sagte er.
++ 18:30 ++ Hamsterkäufe in Damaskus ++
Mit dem möglicherweise bevorstehenden Angriff des Westens auf die syrische Führung beginnt für die Bewohner der Hauptstadt ein Wettlauf gegen die Zeit. Viele Einwohner von Damaskus decken sich mit dem Nötigsten ein, weil sie bei einem Militärschlag Versorgungsengpässe fürchten. Batterien. Trinkwasser, Brot und Konserven gehören zu den Vorräten, die die Menschen in der Metropole anlegen, wo viele militärische Einrichtungen mitten in Wohngebieten liegen. An Geldautomaten bildeten sich lange Schlagen. Die Menschen hätten schon länger Lebensmittel gehortet, sagte ein Bewohner am Telefon. Aber jetzt kauften sie besonders große Mengen. Die Angst stehe ihnen ins Gesicht geschrieben.
Viele Bewohner von Damaskus belassen es deshalb nicht bei Hamsterkäufen, sondern schmieden Fluchtpläne. Vor allem in Vororten, in denen es besonders viele Militäreinrichtungen und Waffenlager der Regierungstruppen gibt, packen die Menschen ihre Habseligkeiten und suchen nach Unterkünften in sichereren Wohngebieten. Es werde aber immer schwerer, Wohnungen und Häuser zur Miete zu finden, sagten Bewohner. Manche fänden Unterschlupf bei Freunden, die Damaskus schon früher den Rücken gekehrt hätten. Andere hätten weniger Glück.
++ 18:40 ++ US-Aufmarsch an jordanisch-syrischer Grenze
An der jordanisch-syrischen Grenze sind Bewegungen gemeinsamer Militärverbände der USA und Jordaniens zu beobachten. Dutzende Panzer und Kampfjets würden entlang der rund 370 Kilometer langen Grenze mobilisiert, sagten Augenzeugen und ein Armeesprecher.
Die Truppen der USA und Jordaniens hätten sich monatelang gemeinsam auf dieses Szenario vorbereitet, erklärte ein jordanischer Kommandeur. Einwohner berichteten zudem, zahlreiche Drohnen überwachten das Grenzgebiet. Der jordanische König ist ein treuer Verbündeter Washingtons und unterstützt einen möglichen Militäreinsatz gegen Syrien.
++ 19:15 ++ Syrischer UN-Botschafter wirft Rebellen Giftgasangriffe vor
Das wegen mutmaßlicher Chemiewaffeneinsätze international in der Kritik stehende Syrien geht vor den Vereinten Nationen in die Offensive. Der syrische UN-Botschafter Baschar Dschaafari warf den Rebellen in seinem Land vor, drei Giftgasangriffe verübt zu haben. Außerhalb der Hauptstadt Damaskus hätten Regierungssoldaten Gas eingeatmet, sagte Dschaafari am Mittwoch vor Journalisten am New Yorker UN-Sitz. Er habe Generalsekretär Ban Ki Moon aufgefordert, Waffenkontrolleure diese Vorfälle an drei verschiedenen Orten untersuchen zu lassen. Die Regierung in Damaskus habe einen entsprechenden Brief an die Vereinten Nationen geschickt, sagte Dschaafari in New York. Es handele es sich um Angriffe von "bewaffneten Terrorgruppen" auf die syrische Armee, die zwischen dem 22. und 25. August stattgefunden hätten. Ein UN-Sprecher sagte, der Brief der syrischen Regierung sei am Mittwoch zunächst noch nicht eingetroffen. "Grundsätzlich ist es aber immer möglich, dass das Team auch weitere Vorfälle untersuchen kann, auch auf Bitten hin, die sie erreichen."
++ 19:30 ++ Merkel fordert politische Lösung
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine politische Lösung des Syrien-Konflikts angemahnt. "Wir müssen die Bürgerkriegsparteien an einen Tisch bekommen", sagte sie in einem Interview mit der "Mittelbayerischen Zeitung". Bei dem Angriff in der vergangenen Woche in Damaskus handele es sich ganz offensichtlich um einen Giftgaseinsatz. "Die internationale Gemeinschaft muss darauf reagieren", sagte die Kanzlerin. Deutschland unterstütze die Initiative der USA und Russlands, eine UN-Konferenz abzuhalten. Auf die Frage, ob sie ein militärisches Eingreifen der Nato und damit der Bundeswehr ausschließe, ging Merkel nicht ein.
Ihr Sprecher Steffen Seibert hatte in dieser Woche bereits von einem "entsetzlichen Verbrechen" gesprochen, das geahndet werden müsse. Eine Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz muss aus Sicht der Bundesregierung von den Vereinten Nationen beschlossen werden. "Das gehört in den UN-Sicherheitsrat", sagte Seibert am Mittwoch.
++ 20:00 ++ Weltsicherheitsrat tagt ohne Ergebnis
Die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats haben sich im ersten Anlauf nicht auf eine Resolution zum Syrien-Konflikt einigen können. Russland bekräftigte in New York seine Bedenken gegen einen möglichen Militärschlag als Strafaktion für den mutmaßlichen Giftgasangriff bei Damaskus. Dies berichtete ein westlicher Diplomat nach der mehrstündigen Sitzung.
Erstmals seit Beginn der Untersuchungen der UN-Chemiewaffeninspektoren waren die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien zu informellen Gesprächen über die Lage in dem Bürgerkriegsland zusammengekommen. Dabei geht es um den Inhalt und die Formulierungen einer Resolution, die die britische Regierung vorgeschlagen hat. Außenminister William Hague sagte, für die Beratungen seien mehrere Tage veranschlagt.
Die Äußerungen Bidens sind ein weiteres Indiz für einen bevorstehenden Militärschlag der USA und anderer westlicher Staaten. Die US-Armee stehe zum Angriff bereit und warte auf den Befehl von Präsident Barack Obama, sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel. Ein Sprecher des Weißen Hauses betonte, Ziel sei nicht der Sturz Assads, sondern eine Bestrafung für den Einsatz geächteter Chemiewaffen. Die wahrscheinlichste Variante eines Militärschlags ist laut US-Regierungskreisen ein Angriff mit Mittelstrecken-Raketen auf militärische Ziele in Syrien - etwa Waffenlager, Kommandozentralen sowie Radaranlagen und Kommunikationseinrichtungen.
++ 01:34 Uhr ++ Obama und Cameron beraten über Lage in Syrien
US-Präsident Barack Obama und Großbritanniens Premierminister David Cameron haben am Telefon über die Lage in Syrien beraten. Das bestätigte eine Sprecherin des Weißen Hauses. Beide Staatschefs hätten über mögliche Reaktionen auf den "wahllosen" Einsatz von Chemiewaffen in Syrien gesprochen, hieß es in einer Mitteilung des Präsidialamtes. In den kommenden Tagen wollten sie enge Rücksprache halten. Nach einem früheren Telefonat hatten Obama und Cameron eine "ernste Antwort" angekündigt, sollte das Regime von Baschar al-Assad nachweislich verantwortlich für den Einsatz von Giftgas sein.
++03:30 Uhr ++ Mißfelder glaubt nicht an militärische Lösung des Syrien-Konflikts
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Philipp Mißfelder (CDU), rechnet nicht mit einer deutschen Beteiligung an einem möglichen Militärschlag gegen Syrien. "Deutschland kann nur im Rahmen von Nato, EU oder UNO agieren. Ein solches Mandat sehe ich nicht", sagte der CDU-Politiker in Berlin. Erneut sprach er sich für eine politische Lösung des Konflikts gemeinsam mit China und Russland aus. Ansonsten werde der "Stellvertreterkrieg" in Syrien weitergehen.
++ 06:37 Uhr ++ Deutscher und iranischer Außenminister sprechen über Syrien
Die Außenminister Deutschlands und Irans, Guido Westerwelle (FDP) und Mohammed Dschawad Sarif, haben über einen eventuellen westlichen Militäreinsatz in Syrien gesprochen. Das meldete die Nachrichtenagentur ISNA. "Es sollten keine überstürzten Entscheidungen getroffen werden, da die Konsequenzen die Lage in der ganzen Region nur noch verschlimmern würden", sagte Sarif seinem deutschen Amtskollegen am Telefon. Nur eine besonnene Diplomatie könne jetzt die Region vor einer Spirale der Gewalt bewahren, so Sarif.
++ 06:48 Uhr ++ Niebel kündigt politische Unterstützung für Militäreinsatz in Syrien an
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat politische Unterstützung für einen Militäreinsatz gegen die syrische Führung unter Präsident Baschar al-Assad angekündigt. "Wir stehen auf der Seite derjenigen, die Konsequenzen durchführen, wenn Konsequenzen notwendig sind", sagte Niebel der "Stuttgarter Zeitung" "Ein Giftgasangriff kann nicht ungesühnt bleiben. Das ist ein völkerrechtswidriger Akt, der Konsequenzen haben muss."
++ 07:46 Uhr ++ Australien stützt Syrien-Militärschlag auch ohne UN-Mandat
Australien will einen Militärschlag gegen Syrien auch ohne UN-Mandat unterstützen. Sollte bewiesen werden, dass die syrische Regierung Giftgas eingesetzt hat, müsse reagiert werden, sagte Außenminister Bob Carr. Australien übernimmt am Sonntag den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats. "Wie alle anderen auch bevorzugen wir eine Reaktion mit UN-Mandat. Sollte das aber nicht möglich sein, verlangt der blanke Horror, dass eine Regierung Chemiewaffen gegen ihr eigenes Volk einsetzt, eine Antwort", sagte Carr. Zu den wichtigsten Aufgaben für Australien als Vorsitz des UN-Sicherheitsrats gehöre es, die ständigen Mitglieder Russland und China miteinzubeziehen. Russland gehört zu den engsten Verbündeten von Syriens Machthaber Baschar al-Assad und macht die Rebellen für den mutmaßlichen Giftgasangriff verantwortlich. Der Westen treibt derzeit die Planungen für einen Militärschlag gegen Syrien voran. Die USA und Großbritannien dämpften jedoch die Erwartungen. Es gehe bei einer Antwort auf den mutmaßlichen Giftwaffeneinsatz gegen Zivilisten nicht darum, die Regierung von Assad zu stürzen, sondern um eine Antwort auf eine klare Verletzung internationaler Standards. Australien ist ein enger Verbündeter der USA.
++ 09:30 Uhr ++ Börsen unter Druck
Der offenbar unmittelbar bevorstehende Militäreinsatz gegen Syrien hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch tiefer ins Minus gedrückt. Der Dax riss erstmals seit Mitte Juli wieder die Marke von 8200 Punkten und fiel um 0,70 Prozent auf 8184 Punkte. Am Dienstag war der Leitindex bereits wegen der wachsenden geopolitischen Unsicherheit um 2,28 Prozent eingeknickt. Auch die asiatischen Märkte gerieten unter Druck. Die Kurse fielen auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen.
Der Ölpreis stieg auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr, auch Gold verteuerte sich. An den Aktienmärkten ging es dagegen bergab: Der Tokioter Nikkei-Index gab 1,51 Prozent auf 13.338 Punkte ab und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der breiter gefasste Topix verlor fast 1,8 Prozent. Der Index für die Aktienmärkte außerhalb Japans sank um 1,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit dem 9. Juli. In den meisten Ländern gaben die Kurse nach. Besonders stark belastet war die Börse in Indonesien, wo der Leitindex fast drei Prozent an Wert verlor.
++ 09:50 Uhr ++ Assad-Bruder soll Chemiewaffen-Angriff verantwortet haben
Der Nachrichtensender Bloomberg berichtet, dass der jüngere Bruder des syrischen Machthabers Assad, Maher al-Assad, den Einsatz von Chemiewaffen befohlen haben soll. Bloomberg beruft sich auf einen Vertreter der UN, der den Konflikt in Syrien überwacht.
++ 10:36 Uhr ++ UN-Inspekteure setzten Suche nach Giftgas-Spuren im Umland von Damaskus fort
Die Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen haben ihre Suche nach Spuren von Giftgas im Umland von Damaskus fortgesetzt. Der Nachrichtensender Al-Arabija meldete unter Berufung auf den Militärrat im Bezirk Al-Ghuta Al-Scharkija, die UN-Mitarbeiter hätten am Mittwoch das Dorf Al-Mleiha erreicht. In mehreren Dörfern der Provinz Damaskus-Land sollen in der vergangenen Woche Hunderte von Menschen mit Giftgas getötet worden sein. Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass die Truppen von Präsident Baschar al-Assad die Schuld an den Angriffen tragen. Die Experten hatten am Montag in der südwestlich von Damaskus gelegenen Ortschaft Moadhamijat al-Scham Proben genommen und mit Überlebenden der Angriffe gesprochen. Auf dem Weg dorthin war das Team beschossen worden. Am Dienstag ließen sie eine geplante Fahrt nach Al-Ghuta al-Scharkija aus Sicherheitsgründen ausfallen.
++ 10:40 Uhr ++ Netaniahu versammelt Kabinet zur Sicherheitssitzung
Vor einem erwarteten US-Angriff in Syrien hat der israelische Ministerpräsident Benjamin sein Sicherheitskabinett zu einer Dringlichkeitssitzung versammelt. Der Ministerkreis solle über Einzelheiten der Syrien-Krise informiert werden, meldeten israelische Medien am Mittwoch. Netanjahu hatte am Vortag mit einer harten Reaktion gedroht, sollte Israel angegriffen werden. Er betonte, Israel sei nicht Teil des Bürgerkriegs in Syrien. Man sei aber "auf alle Szenarien vorbereitet".
++ 10:51 Uhr ++ Al-Kaida droht Assad mit "Vulkan der Rache"
Das Islamistennetzwerk Al-Kaida hat der syrischen Regierung Rache für den mutmaßlichen Gasangriff auf Rebellen gedroht. Darauf hätten sich mehrere der in Syrien aktiven Zweige der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) verständigt, teilte die US-Organisation Site mit, die sich auf die Beobachtung von Islamisten-Foren im Netz spezialisiert hat. Die ISIL-Zweige hätten einen "Vulkan der Rache" verabredet, berichtete die Organisation weiter. Demnach sollten in Damaskus unter anderem Versorgungseinrichtungen, Trainingslager und Infrastruktur-Einrichtungen angegriffen werden.
Russland warnte unterdessen vor einem Angriff auf militärische Einrichtungen in Syrien als Reaktion auf den vermuteten Einsatz von Chemiewaffen. Dies werde nicht nur Syrien, sondern die ganze Region destabilisieren, sagte Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums in einem Telefonat mit dem internationale Syrien-Beauftragten Lakhdar Brahimi.
++ 11:07 Uhr ++ Israelis besorgen sich aus Angst vor Angriffen Gasmasken
Aus Furcht vor einem Angriff aus Syrien rüsten sich die Israelis mit Gasmasken aus. Die Nachfrage habe sich in den vergangenen Tagen verdreifacht, sagte Maja Awischai von der Post. Die Post ist für die Verteilung von Gasmasken zuständig. Inzwischen hätten rund fünf Millionen Israelis und damit 60 Prozent der Bevölkerung Gasmasken, sagte sie. Der Fernsehsender Kanal 2 zeigte Bilder von langen Warteschlangen in Tel Aviv. Manche hätte mehrere Stunden gewartet, um an Gasmasken zu kommen, hieß es. Israel befürchtet einen Vergeltungsangriff der syrischen Armee, sollten die USA militärisch in dem seit zweieinhalb Jahren tobenden Bürgerkrieg intervenieren.
++ 11:40 Uhr ++ UN-Generalsekretär warnt vor Militärschlag
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat zu einer diplomatischen Lösung aufgerufen. Der Weltsicherheitsrat müsse darüber Einigkeit erzielen, forderte Ban Ki Moon in Den Haag bei einer Feier zur Gründung des Friedenspalastes vor 100 Jahren. "Der UN-Sicherheitsrat muss seine politische Verantwortung behalten." Zugleich warnte er vor einem voreiligen Militärschlag. Zunächst müsse es Gewissheit über den mutmaßlichen Einsatz von Giftgas geben. Die UN-Inspekteure, die derzeit dazu in der Nähe von Damaskus Untersuchungen durchführen, müssten ihre Arbeit abschließen. "Sie brauchen Zeit, um ihre Arbeit zu tun", sagte der Generalsekretär bei dem Festakt im Beisein des niederländischen Königs Willem-Alexander und zahlreicher Minister und Diplomaten. Der Friedenspalast in Den Haag ist Sitz des höchsten Gerichtes der Vereinten Nationen, des Internationalen Gerichtshofes.
++ 12:00 Uhr ++ Großbritannien legt UN-Sicherheitsrat Resolutionsentwurf vor
Großbritanniens Premierminister David Cameron wird dem UN-Sicherheitsrat den Entwurf für eine Syrien-Resolution vorlegen. Damit soll das Gremium nach dem Wunsch Großbritanniens "alle notwendige Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten vor Chemiewaffen" autorisieren. Die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, neben Großbritannien die USA, Russland, China und Frankreich, kommen am in New York zusammen. "Wir haben immer gesagt, dass die Mitglieder des Sicherheitsrats ihre Verantwortung gegenüber Syrien übernehmen müssen", sagte ein Sprecher der Downing Street in London. "Heute haben sie Gelegenheit dazu." Bisher hatten Russland und China im Sicherheitsrat eine härtere Gangart gegenüber dem Regime von Baschar al-Assad verhindert.
++ 13:00 Uhr ++ UN-Gesandter: Hinweise auf Chemiewaffen in Syrien gefunden
Die Vereinten Nationen haben laut ihrem Syrien-Gesandten Hinweise auf den Einsatz von Chemiewaffen bei Damaskus gefunden. Es scheine, als seien einige "chemische Substanzen" verwendet worden, teilte Lakhdar Brahimi in Genf mit. Nach dem Völkerrecht sei für eine Militärintervention jedoch ein Beschluss des UN-Sicherheitsrats notwendig, mahnte er. Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama sei nicht dafür bekannt, "schießwütig" zu sein, fügte er hinzu. Am Morgen setzten die UN-Inspekteure in der Gegend um Damaskus ihre Suche nach Spuren eines Giftgaseinsatzes fort. Fotografen der Nachrichtenagentur AP sahen den Konvoi der Chemiewaffen-Experten beim Verlassen des Hotelgeländes. Aus Sicherheitsgründen hatten sie ihren zweiten geplanten Besuch verschoben. Am ersten Arbeitstag der Inspekteure nach dem Einverständnis der syrischen Regierung, war das UN-Team in den westlichen Vorort Moadamije gefahren. Auf der Hinfahrt war ihr Geländewagen zunächst von Schafschützen beschossen worden. Die USA sagen, es gebe "unwiderlegbare" Beweise für den großangelegten Chemiewaffeneinsatz vergangene Woche, hinter dem aller Wahrscheinlichkeit nach Assads Armee stehe und bei dem Hunderte Zivilisten getötet wurden. Syriens Regierung weist die Vorwürfe entschieden zurück.
++ 13:25 Uhr ++ Paris berät nächste Woche über Syrien
Das französische Parlament will erst in der kommenden Woche über die Lage in Syrien beraten. Dazu sei eine außerordentliche Sitzung für den 4. September geplant, sagte eine Regierungssprecherin. "Der Präsident hat die Entscheidung getroffen, das Parlament am Mittwoch einzuberufen." Am Dienstag hatte Frankreichs Präsident Francois Hollande angekündigt, das Parlament so bald als möglich über eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen in der Syrien-Krise zu informieren.
++ 13:45 Uhr ++ Jordanien steht nicht für Angriff auf Syrien zur Verfügung
Jordanien steht nicht als Ausgangspunkt für einen US-geführten Angriff auf Syrien zur Verfügung. Das sagte Informationsminister Mohammed Momani in der Hauptstadt Amman. Jordanien bevorzuge eine diplomatische Lösung des Konflikts, sagte er. Die jordanische Monarchie ist ein Verbündeter der USA. Aus Furcht vor einem möglichen Vergeltungsschlag aus Syrien oder dem Iran hält sich die Regierung jedoch bei der Suche nach einer Lösung des Konflikts zurück. Dafür hat Jordanien Hunderttausende syrische Flüchtlinge aufgenommen, deren Versorgung eine finanzielle Herausforderung für das kleine Land ist.
++ 13:55 Uhr ++ Gabriel: Merkel muss sofort nach Moskau
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, im Syrien-Konflikt zwischen den USA und Russland zu vermitteln. "In Russland liegt derzeit der Schlüssel für eine Beendigung der Gewalt in Syrien. Die Bundeskanzlerin muss nach Moskau reisen, um Präsident (Wladimir) Putin davon zu überzeugen, dass seine Syrien-Politik fatale Folgen hat", sagte Gabriel dem Nachrichtenportal "Spiegel Online". "Angesichts der Eskalation der Gewalt und des Einsatzes von Giftgas muss Russland endlich dem Assad-Regime seine schützende Hand entziehen." Deutschland müsse eine stärkere Mittlerrolle einnehmen.
++ 15:15 ++ Ban: UN-Inspektoren benötigen mehr Zeit
Das Expertenteam der Vereinten Nationen benötigt nach Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon noch vier Tage für die Beendigung und wei in die Höhe. Parteisprecher Alexander Fischer sprach von rund 50 Menschen, die an der Aktion beteiligt gewesen waren. Dabei habe auch der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, seine Forderungen nach einer politischen Lösung des Konflikts erneuert.
+++ 18:58 Uhr UNHCR appelliert an Syriens Nachbarn: Grenzen offenhalten
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen stellt sich angesichts möglicher Militärschläge gegen Syrien auf steigende Flüchtlingszahlen ein. Dies sagte UNHCR-Chef Antonio Guterres in Bagdad. Er rief alle Nachbarstaaten auf, ihre Grenzen für Flüchtlinge weiter offen zu halten. Syrien stehe tere Zeit zur Auswertung der Untersuchung des mutmaßlichen Giftgaseinsatzes bei Damaskus. Dies teilte Ban am Mittwoch mit. "Sie arbeiten sehr hart, unter sehr, sehr gefährlichen Umständen." Nach den vier Tagen müssten die Ergebnisse mit Experten analysiert werden und danach könne dem Sicherheitsrat ein Bericht überstellt werden.
++ 15:30 ++ Israel macht Reservisten mobil
Israel hat angesichts eines möglichen Angriffs aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien eine Teil-Mobilmachung seiner Reservisten angeordnet. Dies beschloss das Sicherheitskabinett unter Vorsitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, wie die Nachrichtenagentur AP aus Regierungskreisen erfuhr. Betroffen sind unter anderem Reservisten der Raketenabwehr und der Luftwaffe. Israel befürchtet, dass Syrien nach einem Militärschlag westlicher Staaten unter Führung der USA aus Rache einen Vergeltungsschlag gegen Israel führen könnte. Den Kreisen zufolge wird das Risiko aber nach wie vor als eher gering eingeschätzt.
++ 16:30 ++ Nato: Assad ist für Giftgaseinsatz verantworlich ++
Die Nato macht die syrische Regierung für den Einsatz von Chemiewaffen verantwortlich, will aber weiter nicht militärisch in den Konflikt eingreifen. "Jeder Einsatz solcher Waffen ist inakzeptabel und kann nicht unerwidert bleiben", heißt es in einer Erklärung des Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen. Bei einem Brüsseler Treffen der Botschafter der 28 Nato-Länder habe aber Einvernehmen darüber geherrscht, dass die Nato weiterhin keine eigene militärische Rolle im Syrien-Konflikt spiele, sagten Diplomaten.
Diese Haltung könne sich lediglich ändern, falls das Bündnismitglied Türkei aus dem benachbarten Syrien heraus angegriffen werde. Seit Januar haben die Nato-Staaten USA, Deutschland und die Niederlande im türkischen Grenzgebiet zu Syrien Flugabwehrraketen des Typs Patriot stationiert. In Nato-Kreisen hieß es, es habe keinerlei Debatte über ein militärisches Eingreifen der Nato in Syrien gegeben.
"Wir betrachten den Einsatz chemischer Waffen als Bedrohung des internationalen Friedens und der Stabilität", erklärte Rasmussen. "Wir werden uns weiterhin beraten und die Lage in Syrien genau beobachten. Die Nato wird weiterhin der Türkei beistehen und die südöstliche Grenze des Bündnisses beschützen."
Der Nato-Rat war zu seiner routinemäßigen wöchentlichen Sitzung zusammengekommen. Dabei seien die "abscheulichen Angriffe" mit Chemiewaffen schärfstens verurteilt worden. "Das syrische Regime hat nach wie vor Lager von chemischen Waffen", heißt es in der Erklärung Rasmussens. "Die verfügbaren Informationen aus einer großen Breite von Quellen weisen darauf hin, dass das syrische Regime für den Einsatz chemischer Waffen bei diesen Angriffen verantwortlich ist."
++ 17:15 ++ UN-Sicherheitsrat tritt zusammen ++
Der UN-Sicherheitsrat ist zu seiner mit Spannung erwarteten ersten Sitzung nach Großbritanniens Ankündigung einer neuen Syrien-Resolution zusammengetreten. Laut offizieller Tagesordnung geht es bei dem Treffen in New York allerdings nur um den UN-Einsatz in Haiti. Ob über die britische Resolution überhaupt im Sicherheitsrat beraten und abgestimmt werden würde, war zunächst unklar.
Der Text des Resolutionsentwurfs wurde zunächst nicht veröffentlicht. Die fünf vetoberechtigten Mitglieder des Gremiums - Großbritannien, Frankreich, China, Russland und die USA - hatten sich Informationen aus westlichen Diplomatenkreisen zufolge bereits vor der Sicherheitsratssitzung getroffen und über den Entwurf beraten. Da wegen der russischen Ablehnung des Textes die Chancen sehr gering seien, dass das Papier im Sicherheitsrat verabschiedet werde, werde es möglicherweise gar nicht erst in dem Gremium diskutiert werden, hieß es.
Großbritannien hatte zuvor angekündigt, einen Entwurf für eine Resolution einzureichen, der "alle notwendige Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten vor Chemiewaffen" erlaubt. Das würde Luftangriffe einschließen. Der Sicherheitsrat ist seit Beginn des Konfliktes vor fast zweieinhalb Jahren quasi handlungsunfähig, weil Russland und China die Forderungen der Westmächte mit ihrem Veto blockieren.
++ 17:25 ++ Irans oberster Führer warnt vor Militärschlag ++
Ein Militärschlag gegen Syrien würde nach Einschätzung des Irans zu einer Katastrophe im Nahen Osten führen. "Der Nahe Osten ist ein Pulverfass, eine amerikanische Militärintervention in Syrien würde daher zu einer Katastrophe ohne absehbares Ende führen", sagte Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, am Mittwoch im iranischen Fernsehen.
Nach Ansicht des iranischen Parlamentspräsidenten Ali Laridschani würde ein Schlag gegen Syrien auch Israel bedrohen. "Wir warnen den Westen: Im Falle eines Krieges in Syrien sollten sie sich auch um ihr illegitimes Kind (Israel) in der Region große Sorgen machen", sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna. Laridschani warf dem Westen vor, mit einem Einsatz ohne UN-Mandat das internationale Recht zugunsten Israels zu ignorieren. Der Westen solle sich bewusst sein, dass er zwar über den Beginn einer militärischen Aktion in Syrien selber entscheiden könne, "nicht aber über deren Ende".
Der Iran steht im Konflikt auf der Seite des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Teherans engster Verbündeter im Kampf gegen den Erzfeind Israel.
++ 18:15 ++ De Maizière schließt Patriot-Einsatz aus +++
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat einen Einsatz der in der Türkei stationierten deutschen Patriot-Raketen im Syrienkonflikt zum gegenwärtigen Zeitraum ausgeschlossen. Der Einsatz der Systeme sei rein defensiv und auf den Schutz des Nato-Partners Türkei bezogen, sagte der Minister am Mittwoch. Die Lage in Syrien sei sehr ernst, gerade deshalb verböten sich Spekulationen über das "was wäre wenn", sagte er.
++ 18:30 ++ Hamsterkäufe in Damaskus ++
Mit dem möglicherweise bevorstehenden Angriff des Westens auf die syrische Führung beginnt für die Bewohner der Hauptstadt ein Wettlauf gegen die Zeit. Viele Einwohner von Damaskus decken sich mit dem Nötigsten ein, weil sie bei einem Militärschlag Versorgungsengpässe fürchten. Batterien. Trinkwasser, Brot und Konserven gehören zu den Vorräten, die die Menschen in der Metropole anlegen, wo viele militärische Einrichtungen mitten in Wohngebieten liegen. An Geldautomaten bildeten sich lange Schlagen. Die Menschen hätten schon länger Lebensmittel gehortet, sagte ein Bewohner am Telefon. Aber jetzt kauften sie besonders große Mengen. Die Angst stehe ihnen ins Gesicht geschrieben.
Viele Bewohner von Damaskus belassen es deshalb nicht bei Hamsterkäufen, sondern schmieden Fluchtpläne. Vor allem in Vororten, in denen es besonders viele Militäreinrichtungen und Waffenlager der Regierungstruppen gibt, packen die Menschen ihre Habseligkeiten und suchen nach Unterkünften in sichereren Wohngebieten. Es werde aber immer schwerer, Wohnungen und Häuser zur Miete zu finden, sagten Bewohner. Manche fänden Unterschlupf bei Freunden, die Damaskus schon früher den Rücken gekehrt hätten. Andere hätten weniger Glück.
++ 18:40 ++ US-Aufmarsch an jordanisch-syrischer Grenze
An der jordanisch-syrischen Grenze sind Bewegungen gemeinsamer Militärverbände der USA und Jordaniens zu beobachten. Dutzende Panzer und Kampfjets würden entlang der rund 370 Kilometer langen Grenze mobilisiert, sagten Augenzeugen und ein Armeesprecher.
Die Truppen der USA und Jordaniens hätten sich monatelang gemeinsam auf dieses Szenario vorbereitet, erklärte ein jordanischer Kommandeur. Einwohner berichteten zudem, zahlreiche Drohnen überwachten das Grenzgebiet. Der jordanische König ist ein treuer Verbündeter Washingtons und unterstützt einen möglichen Militäreinsatz gegen Syrien.
++ 19:15 ++ Syrischer UN-Botschafter wirft Rebellen Giftgasangriffe vor
Das wegen mutmaßlicher Chemiewaffeneinsätze international in der Kritik stehende Syrien geht vor den Vereinten Nationen in die Offensive. Der syrische UN-Botschafter Baschar Dschaafari warf den Rebellen in seinem Land vor, drei Giftgasangriffe verübt zu haben. Außerhalb der Hauptstadt Damaskus hätten Regierungssoldaten Gas eingeatmet, sagte Dschaafari am Mittwoch vor Journalisten am New Yorker UN-Sitz. Er habe Generalsekretär Ban Ki Moon aufgefordert, Waffenkontrolleure diese Vorfälle an drei verschiedenen Orten untersuchen zu lassen. Die Regierung in Damaskus habe einen entsprechenden Brief an die Vereinten Nationen geschickt, sagte Dschaafari in New York. Es handele es sich um Angriffe von "bewaffneten Terrorgruppen" auf die syrische Armee, die zwischen dem 22. und 25. August stattgefunden hätten. Ein UN-Sprecher sagte, der Brief der syrischen Regierung sei am Mittwoch zunächst noch nicht eingetroffen. "Grundsätzlich ist es aber immer möglich, dass das Team auch weitere Vorfälle untersuchen kann, auch auf Bitten hin, die sie erreichen."
++ 19:30 ++ Merkel fordert politische Lösung
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine politische Lösung des Syrien-Konflikts angemahnt. "Wir müssen die Bürgerkriegsparteien an einen Tisch bekommen", sagte sie in einem Interview mit der "Mittelbayerischen Zeitung". Bei dem Angriff in der vergangenen Woche in Damaskus handele es sich ganz offensichtlich um einen Giftgaseinsatz. "Die internationale Gemeinschaft muss darauf reagieren", sagte die Kanzlerin. Deutschland unterstütze die Initiative der USA und Russlands, eine UN-Konferenz abzuhalten. Auf die Frage, ob sie ein militärisches Eingreifen der Nato und damit der Bundeswehr ausschließe, ging Merkel nicht ein.
Ihr Sprecher Steffen Seibert hatte in dieser Woche bereits von einem "entsetzlichen Verbrechen" gesprochen, das geahndet werden müsse. Eine Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz muss aus Sicht der Bundesregierung von den Vereinten Nationen beschlossen werden. "Das gehört in den UN-Sicherheitsrat", sagte Seibert am Mittwoch.
++ 20:00 ++ Weltsicherheitsrat tagt ohne Ergebnis
Die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats haben sich im ersten Anlauf nicht auf eine Resolution zum Syrien-Konflikt einigen können. Russland bekräftigte in New York seine Bedenken gegen einen möglichen Militärschlag als Strafaktion für den mutmaßlichen Giftgasangriff bei Damaskus. Dies berichtete ein westlicher Diplomat nach der mehrstündigen Sitzung.
Erstmals seit Beginn der Untersuchungen der UN-Chemiewaffeninspektoren waren die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien zu informellen Gesprächen über die Lage in dem Bürgerkriegsland zusammengekommen. Dabei geht es um den Inhalt und die Formulierungen einer Resolution, die die britische Regierung vorgeschlagen hat. Außenminister William Hague sagte, für die Beratungen seien mehrere Tage veranschlagt.
Live-Ticker zu Syrien
Alles vom 29.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
US-Botschafter kündigt "starke Reaktion" an
Der Westen ist gewillt nach den Giftgas-Attacken in Syrien militärisch einzugreifen. Der Angriff ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Die Ereignisse im Nahen Osten hier im Liveticker.
+++ 00:11 Uhr +++ Obama: Noch keine Entscheidung über Angriff aus Syrien
US-Präsident Barack Obama hat nach eigenen Angaben noch keine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Syrien getroffen. Es werde davon ausgegangen, dass die Regierung in Damaskus und nicht die Rebellen die Giftgas-Angriffe ausgeführt habe, sagte Obama dem Sender PBS.
+++ 00:27 Uhr +++ Obama: Syrische Regierung steckt hinter Giftgasangriff
Die syrische Regierung steckt nach Einschätzung der US-Regierung hinter dem großangelegten Giftgasangriff auf Zivilisten in der vergangenen Woche. Das erklärte Präsident Barack Obama am Mittwoch. Man habe die Beweise geprüft und gehe nicht davon aus, dass die Opposition in Syrien chemische Waffen besitze oder die Mittel habe, sie anzuwenden. Eine Entscheidung, wie die USA reagieren werden, habe er aber noch nicht getroffen, sagte der US-Präsident weiter.
+++ 05:05 Uhr +++ Merkel fordert freundliche Aufnahme syrischer Flüchtlinge
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an die Bürger appelliert, Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien in Deutschland willkommen zu heißen. "Denn jeder weiß, was sie durchgemacht haben", sagte Merkel der "Mittelbayerischen Zeitung". Deutschland werde den Flüchtlingen beistehe, so gut es gehe. Insgesamt hat sich die Bundesregierung zur Aufnahme von 5000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland bereiterklärt.
+++ 07:45 Uhr +++ Asiatische Börsen stabilisieren sich
Die asiatischen Börsen zeigten am Morgen keinen klaren Trend. Während sich die Kurse in Tokio und Hongkong zumeist etwas erholten, gab es auf dem chinesischen Festland weitere leichte Verluste. Insgesamt sprachen Börsianer aber von einer Stabilisierung. Der Syrien-Konflikt bleibt das dominierende Thema an den Handelsplätzen.
+++ 08:05 Uhr +++ US-Botschafter in Israel kündigt "starke Reaktion" an
Der US-Botschafter in Israel hat eine "starke und ernsthafte Reaktion" der USA gegen Syrien angekündigt. US-Präsident Barack Obama habe noch nicht entschieden, wie diese Reaktion genau aussehen werde, sagte Daniel Shapiro dem israelischen Rundfunk. Man sei sich jedoch mit den Nato-Bündnispartnern und der Arabischen Liga einig, dass man gegen Syrien vorgehen müsse. "Das syrische Regime hat Chemiewaffen in großem Umfang gegen Zivilisten eingesetzt, gegen Frauen und Kinder, und darauf muss es eine Reaktion geben", sagte Shapiro. "Und in den nächsten Tagen werden wir wissen, wie das genau passiert."
+++ 08:45 Uhr +++ Dörfer nach Untersuchung der UN-Inspekteure unter Beschuss
Wenige Stunden nach der Abfahrt der Chemiewaffeninspekteure haben syrische Regierungstruppen die Ortschaften angegriffen, die das UN-Team besucht hatte. Verschiedene Revolutionsgruppen meldeten, Samalka und Al-Mleiha im Osten von Damaskus seien in der Nacht mit Artillerie und Maschinengewehren beschossen worden. Die Experten der Vereinten Nationen hatten in dem Gebiet am Mittwoch Bodenproben genommen und mit Überlebenden eines mutmaßlichen Giftgas-Angriffs gesprochen.
+++ 09.35 Uhr Russland und Iran verurteilen Giftgas-Einsatz +++
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Kollege Hassan Rohani haben den Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg "von welcher Seite auch immer" als "inakzeptabel" bezeichnet. Wie der Kreml am mitteilte, kamen beide Politiker in einem Telefonat am Vorabend zudem überein, dass in Syrien weiter nach einem "politisch-diplomatischen Ausweg" gesucht werden müsse. Russland und auch China hatten Resolutionen zur Verurteilung von Gewalt durch Syriens Führung im UN-Sicherheitsrat in der Vergangenheit mehrfach verhindert. Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete der syrischen Staatsspitze.
+++ 09:53 Uhr +++ Syrische Opposition: Nur Militärschlag würde Assad beeindrucken
Die Allianz der syrischen Oppositionsgruppen hat die westlichen Länder eindringlich zu einem Militärschlag gegen Präsident Baschar al-Assad aufgefordert. "Sie dürfen es nicht allein bei Worten belassen", sagte der Vorsitzende der Syrischen Nationalen Koalition, Ahmad Jarba, der französischen Zeitung "Le Parisien". "Wenn sich die westlichen Staaten zurückhalten, wird Assad daraus schließen, dass er folgenlos Verbrechen begehen kann. Unsere Leute laufen dann Gefahr, ausgerottet zu werden." Sollte es aber eine Intervention geben, werde sich das Regime nicht mehr lange halten können. Assad müsse dann vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag belangt werden.
+++ 10:19 Uhr +++ China warnt vor Militärschlag
China hat vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. "Eine externe militärische Einmischung ist gegen die Absicht der UN-Charta und die grundsätzlichen Prinzipien der internationalen Beziehungen", sagte Außenminister Wang Yi. Ein solcher Schritt würde zu noch mehr Instabilität in Nahost führen. Niemand dürfe in die Untersuchungen der UN-Experten eingreifen und voreilige Schlüsse ziehen.
+++ 10:26 Uhr +++ Dschihadisten: Westen will islamistische Rebellen zerstören
Arabische Dschihadisten-Gruppen haben die USA und ihre Verbündeten vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. Zugleich warfen sie westlichen Staaten vor, mit einem möglichen Angriff auf das Regime in Damaskus in Wahrheit islamistische Rebellengruppen treffen zu wollen.
"Es gibt nur ein wahres Ziel dieser militärischen Intervention: das syrische Volk daran zu hindern, einen islamischen Staat zu schaffen", sagte der Vorsitzende der jordanischen Salafisten-Bewegung, Mohammed Schalbi. Der auch Abu Sajjef genannte Salafisten-Anführer warnte, militante Islamisten würden sich allen Versuchen einer militärischen Intervention widersetzen.
Die dem Terrornetz Al-Kaida nahestehende Gruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (Isis) kündigte an, ihre Kämpfer würden einen Militärschlag gegen Dschihadisten "mit Gewalt erwidern". Westliche Staaten hätten muslimische Gemeinschaften im Irak, in Afghanistan und in Tschetschenien zerstört, sagte Isis-Sprecher Ahmed Al-Jemeni. "Wir werden ihnen nicht erlauben, dasselbe in Syrien zu tun." In den Verlautbarungen aus Washington ist bislang nicht die Rede davon, auch Dschihadisten angreifen zu wollen.
+++ 10:33 Uhr +++ UN-Chef Ban: Inspekteure verlassen Syrien am Samstagmorgen
Die UN-Inspekteure in Syrien werden nach den Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon das Land am Samstagmorgen verlassen. Am Freitag sollten die Untersuchungen noch weiter laufen, sagte Ban im Wiener Rathaus.
+++ 10:47 Uhr +++ Interfax - Russland schickt zwei Kriegsschiffe ins Mittelmeer
Im Streit mit dem Westen über einen möglichen Militärschlag gegen Syrien schickt Russland der Agentur Interfax zufolge zwei Kriegsschiffe ins Mittelmeer. Russland werde in den kommenden Tagen einen U-Boot-Zerstörer und einen Waffenkreuzer ins östliche Mittelmeer beordern, zitierte Interfax einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter der Streitkräfte. Die Situation erfordere, dass Russland "einige Änderungen" bei seinen Seestreitkräften vornehme.
+++ 11:26 Uhr +++ Britische Armee verlegt Kampfjets nach Zypern
Die britische Armee hat sechs Kampfflugzeuge vom Typ Typhoon auf ihre Luftwaffenbasis auf der Insel Zypern verlegt. Der Stützpunkt Akrotiri auf Zypern ist ein eigenes britisches Hoheitsgebiet. Die Flugzeuge seien "in Zeiten erhöhter Spannungen" als "Vorsichtsmaßnahme" auf Zypern stationiert worden, um das britische Hoheitsgebiet zu schützen. Sie seien nicht Teil militärischer Maßnahmen gegen Syrien, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Die Kampfjets sollen im Ernstfall feindliche Flugzeuge abfangen. Akrotiri liegt nur wenige hundert Kilometer Luftlinie von Syrien entfernt.
+++ 11:30 Uhr +++ Zeitung: Assad appelliert an Kampfgeist von Anhängern
Angesichts der Gefahr einer internationalen Militärintervention in seinem Land hat Syriens Präsident Baschar al-Assad einem Zeitungsbericht zufolge an den Kampfgeist seiner Anhänger appelliert. "Dies ist eine historische Herausforderung, aus der wir als Sieger hervorgehen werden", sagte Assad laut der libanesischen Tageszeitung "Al-Achbar" vor Vertretern seiner Führung. "Seit dem Beginn der Krise warten wir darauf, dass unser wahrer Feind sich zeigt", sagte Assad demnach. Er wisse, "dass Eure Moral gut ist und dass Ihr bereit seid, jeder Aggression zu trotzen und das Vaterland zu schützen".
+++ 11:32 Uhr +++ Paris: Vorbereitungen für Militärschlag gegen Syrien "kompliziert"
Frankreichs Präsident Francois Hollande hat eine nicht-militärische Lösung als bevorzugte Option zur Beilegung des syrischen Bürgerkriegs erklärt. "Alles muss getan werden, um eine politische Lösung zu erreichen", sagte Hollande. Allerdings werde dies nur gelingen, wenn die internationale Gemeinschaft "diese Eskalation der Gewalt, für die der Chemie-Angriff nur ein Beispiel ist, vorübergehend stoppen kann". Die Opposition müsse mehr unterstützt werden.
Die Vorbereitungen für einen möglichen Militärschlag gegen die syrische Regierung sind nach Angaben der französischen Regierung "kompliziert", sagte Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem dem Sender France 2. Es gehe nicht nur darum, die syrischen Machthaber zu bestrafen und sie von einem weiteren Einsatz von Chemiewaffen abzuhalten, sondern es solle auch "ein Ausweg aus der Krise gefunden" werden, sagte die Regierungssprecherin weiter. "Es ist für die internationale Gemeinschaft extrem wichtig, falls sie interveniert, es unter Bedingungen zu machen, die dem Land danach erlauben, wieder Ruhe herzustellen." Es würden mehrere Optionen geprüft.
+++ 12:42 Uhr +++ Türkei fürchtet syrischen Giftgasangriff
Die Türkei wappnet sich nach Regierungsangaben gegen einen syrischen Angriff mit chemischen Waffen. An der gemeinsamen Grenze beider Länder seien Lager mit Nahrungsmitteln und Gasmasken angelegt worden, erklärte das Katastrophenschutzzentrum der Regierung am Donnerstag. In sieben Regionen seien Schutzbunker ausgewiesen worden. Ein Team von 100 Experten sei an der Grenze und suche nach Anzeichen für den Einsatz von Chemiewaffen, hieß es weiter.
+++ 13:30 Uhr +++ Ansturm auf Gasmasken in Israel hält an
In Erwartung eines Gegenschlags nach einem möglichen internationalen Militärangriff auf Syrien wappnen sich immer mehr Israelis mit Gasmasken. Polizisten rückten am Donnerstag in der nördlichen Stadt Haifa aus, wo es zu Rempeleien an den Ausgabestellen der Post kam. Der Andrang war so groß, dass ein Sportzentrum als Verteilstelle genutzt wurde.
+++ 14:10 Uhr +++ Merkel und Hollande hoffen durch UN-bericht auf schnelle Klarheit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande hoffen nach Abschluss der Untersuchung durch das UN-Expertenteam zum mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien auf schnelle Klarheit. Nach einem gemeinsamen Telefonat mahnten die beiden einen "raschen Abschluss der UN-Untersuchungsmission" an. Die UN-Inspekteure sollen ihre Arbeit am Freitag beenden und Syrien am Samstagmorgen verlassen. Das Team solle dann umgehend dem UN-Sicherheitsrat Bericht erstatten, "damit dieser seiner Verantwortung angesichts dieses ungeheuerlichen Verbrechens gerecht werden kann", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
+++ 14:15 Uhr +++ Assad gibt sich unbeugsam
Syriens Präsident Baschar al-Assad gibt sich angesichts einer drohenden internationalen Militärintervention unbeugsam. Sein Land werde sich gegen jegliche Aggression verteidigen, zitierte das Staatsfernsehen den Machthaber. Die Androhung eines direkten Angriffs auf Syrien werde "den unabhängigen Willen unseres Volkes" nur noch stärken, sagte Assad demnach.
+++ 14:38 Uhr +++ Iran: US-Angriff auf Syrien würde zur Zerstörung Israels führen
Der Iran hat vor einer Zerstörung Israels im Falle eines US-Militärschlags gegen Syrien gewarnt. "Ein Angriff auf Syrien würde die unmittelbare Zerstörung Israels bedeuten", sagte der Chef der mächtigen Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, in einem Interview der Nachrichtenagentur Tasnim. Zugleich drohte er den USA mit verheerenden Folgen für sie selbst. Syrien würde zu einem "gefährlicheren und tödlicheren Schlachtfeld als der Vietnam-Krieg" und "zum zweiten Vietnam für die Vereinigten Staaten".
+++ 14:46 Uhr +++ Merkel telefoniert mit Hollande wegen Syrien
Der mutmaßliche Giftgas-Einsatz in Syrien darf nach Ansicht der Regierungen in Berlin und Paris "nicht ohne Reaktion" der internationalen Gemeinschaft bleiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef François Hollande stimmten bei einem Telefonat auch überein, dass sie den Prozess im UN-Sicherheitsrat unterstützen, wo eine gemeinsame Haltung zu dem Chemiewaffen-Einsatz gefunden werden soll, wie Merkels Sprecher Steffen Seibert in Berlin mitteilte.
+++ 14:51 Uhr +++ Über 100 Journalisten in Syrien getötet
Im Syrien-Konflikt sind nach Angaben einer Medien-Organisation inzwischen mehr als 100 Journalisten getötet worden. Seit Beginn der Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 seien 25 professionelle Journalisten und rund 70 Bürgerjournalisten umgekommen, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen mit. Sechs der Opfer seien Ausländer gewesen.
+++ 15:36 Uhr +++ Rotes Kreuz warnt vor Eskalation in Syrien
Das Rote Kreuz hat vor einer Eskalation der Syrien-Krise im Zuge des mutmaßlichen Einsatzes von Chemiewaffen gewarnt. Schon jetzt mangele es an medizinischer Versorgung, Lebensmitteln und Trinkwasser, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit. Eine Reihe von Gebieten hätten seit Monaten keine Hilfe erhalten. In weiten Teilen der Region um die Hauptstadt Damaskus stürben Menschen, weil nicht genügend Mediziner vor Ort seien und medizinische Ausrüstung nicht vorhanden sei. Wahrscheinlich müssten immer mehr Menschen ihre Wohnorte verlassen.
+++ 16:46 Uhr +++ USA verlegen fünftes Kriegsschiff vor Syriens Küste
Mit Blick auf einen möglichen Angriff auf Syrien verstärken die USA weiter ihre Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer. Die US-Marine habe mit der Verlegung eines fünften Kriegsschiffes in die Region begonnen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington. Die "USS Stout" sei mit Marschflugkörpern ausgerüstet.
+++ 19:08 Uhr +++ Russland beruft Sondersitzung der UN-Vetomächte ein
Russland hat eine Sondersitzung der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zu Syrien einberufen. Das Treffen der UN-Botschafter Russlands, der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Chinas sollte noch am Donnerstag stattfinden, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.
+++ 19:42 Uhr +++ Merkel telefoniert mit Obama
US-Präsident Barack Obama hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert und über die Lage in Syrien beraten. Das bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses, nannte aber keine Details. Das Gespräch sei Teil einer Reihe von Konsultationen mit europäischen Staatschefs gewesen, hieß es.
+++ 19:45 Uhr +++ Eiltreffen der ständigen Sicherheitsratsmitglieder
In der Syrienkrise unternehmen die Vetomächte des UN-Sicherheitsrates noch einmal einen Einigungsversuch. Vertreter der USA, Russlands, Chinas, Großbritanniens und Frankreichs wollen sich noch einmal in New York treffen, um über einen britischen Entwurf für eine Resolution zu beraten. Das Papier würde Luftschläge gegen Syrien erlauben, war bisher aber von Moskau und China blockiert worden.
US-Präsident Barack Obama hat nach eigenen Angaben noch keine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Syrien getroffen. Es werde davon ausgegangen, dass die Regierung in Damaskus und nicht die Rebellen die Giftgas-Angriffe ausgeführt habe, sagte Obama dem Sender PBS.
+++ 00:27 Uhr +++ Obama: Syrische Regierung steckt hinter Giftgasangriff
Die syrische Regierung steckt nach Einschätzung der US-Regierung hinter dem großangelegten Giftgasangriff auf Zivilisten in der vergangenen Woche. Das erklärte Präsident Barack Obama am Mittwoch. Man habe die Beweise geprüft und gehe nicht davon aus, dass die Opposition in Syrien chemische Waffen besitze oder die Mittel habe, sie anzuwenden. Eine Entscheidung, wie die USA reagieren werden, habe er aber noch nicht getroffen, sagte der US-Präsident weiter.
+++ 05:05 Uhr +++ Merkel fordert freundliche Aufnahme syrischer Flüchtlinge
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an die Bürger appelliert, Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien in Deutschland willkommen zu heißen. "Denn jeder weiß, was sie durchgemacht haben", sagte Merkel der "Mittelbayerischen Zeitung". Deutschland werde den Flüchtlingen beistehe, so gut es gehe. Insgesamt hat sich die Bundesregierung zur Aufnahme von 5000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland bereiterklärt.
+++ 07:45 Uhr +++ Asiatische Börsen stabilisieren sich
Die asiatischen Börsen zeigten am Morgen keinen klaren Trend. Während sich die Kurse in Tokio und Hongkong zumeist etwas erholten, gab es auf dem chinesischen Festland weitere leichte Verluste. Insgesamt sprachen Börsianer aber von einer Stabilisierung. Der Syrien-Konflikt bleibt das dominierende Thema an den Handelsplätzen.
+++ 08:05 Uhr +++ US-Botschafter in Israel kündigt "starke Reaktion" an
Der US-Botschafter in Israel hat eine "starke und ernsthafte Reaktion" der USA gegen Syrien angekündigt. US-Präsident Barack Obama habe noch nicht entschieden, wie diese Reaktion genau aussehen werde, sagte Daniel Shapiro dem israelischen Rundfunk. Man sei sich jedoch mit den Nato-Bündnispartnern und der Arabischen Liga einig, dass man gegen Syrien vorgehen müsse. "Das syrische Regime hat Chemiewaffen in großem Umfang gegen Zivilisten eingesetzt, gegen Frauen und Kinder, und darauf muss es eine Reaktion geben", sagte Shapiro. "Und in den nächsten Tagen werden wir wissen, wie das genau passiert."
+++ 08:45 Uhr +++ Dörfer nach Untersuchung der UN-Inspekteure unter Beschuss
Wenige Stunden nach der Abfahrt der Chemiewaffeninspekteure haben syrische Regierungstruppen die Ortschaften angegriffen, die das UN-Team besucht hatte. Verschiedene Revolutionsgruppen meldeten, Samalka und Al-Mleiha im Osten von Damaskus seien in der Nacht mit Artillerie und Maschinengewehren beschossen worden. Die Experten der Vereinten Nationen hatten in dem Gebiet am Mittwoch Bodenproben genommen und mit Überlebenden eines mutmaßlichen Giftgas-Angriffs gesprochen.
+++ 09.35 Uhr Russland und Iran verurteilen Giftgas-Einsatz +++
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Kollege Hassan Rohani haben den Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg "von welcher Seite auch immer" als "inakzeptabel" bezeichnet. Wie der Kreml am mitteilte, kamen beide Politiker in einem Telefonat am Vorabend zudem überein, dass in Syrien weiter nach einem "politisch-diplomatischen Ausweg" gesucht werden müsse. Russland und auch China hatten Resolutionen zur Verurteilung von Gewalt durch Syriens Führung im UN-Sicherheitsrat in der Vergangenheit mehrfach verhindert. Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete der syrischen Staatsspitze.
+++ 09:53 Uhr +++ Syrische Opposition: Nur Militärschlag würde Assad beeindrucken
Die Allianz der syrischen Oppositionsgruppen hat die westlichen Länder eindringlich zu einem Militärschlag gegen Präsident Baschar al-Assad aufgefordert. "Sie dürfen es nicht allein bei Worten belassen", sagte der Vorsitzende der Syrischen Nationalen Koalition, Ahmad Jarba, der französischen Zeitung "Le Parisien". "Wenn sich die westlichen Staaten zurückhalten, wird Assad daraus schließen, dass er folgenlos Verbrechen begehen kann. Unsere Leute laufen dann Gefahr, ausgerottet zu werden." Sollte es aber eine Intervention geben, werde sich das Regime nicht mehr lange halten können. Assad müsse dann vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag belangt werden.
+++ 10:19 Uhr +++ China warnt vor Militärschlag
China hat vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. "Eine externe militärische Einmischung ist gegen die Absicht der UN-Charta und die grundsätzlichen Prinzipien der internationalen Beziehungen", sagte Außenminister Wang Yi. Ein solcher Schritt würde zu noch mehr Instabilität in Nahost führen. Niemand dürfe in die Untersuchungen der UN-Experten eingreifen und voreilige Schlüsse ziehen.
+++ 10:26 Uhr +++ Dschihadisten: Westen will islamistische Rebellen zerstören
Arabische Dschihadisten-Gruppen haben die USA und ihre Verbündeten vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. Zugleich warfen sie westlichen Staaten vor, mit einem möglichen Angriff auf das Regime in Damaskus in Wahrheit islamistische Rebellengruppen treffen zu wollen.
"Es gibt nur ein wahres Ziel dieser militärischen Intervention: das syrische Volk daran zu hindern, einen islamischen Staat zu schaffen", sagte der Vorsitzende der jordanischen Salafisten-Bewegung, Mohammed Schalbi. Der auch Abu Sajjef genannte Salafisten-Anführer warnte, militante Islamisten würden sich allen Versuchen einer militärischen Intervention widersetzen.
Die dem Terrornetz Al-Kaida nahestehende Gruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (Isis) kündigte an, ihre Kämpfer würden einen Militärschlag gegen Dschihadisten "mit Gewalt erwidern". Westliche Staaten hätten muslimische Gemeinschaften im Irak, in Afghanistan und in Tschetschenien zerstört, sagte Isis-Sprecher Ahmed Al-Jemeni. "Wir werden ihnen nicht erlauben, dasselbe in Syrien zu tun." In den Verlautbarungen aus Washington ist bislang nicht die Rede davon, auch Dschihadisten angreifen zu wollen.
+++ 10:33 Uhr +++ UN-Chef Ban: Inspekteure verlassen Syrien am Samstagmorgen
Die UN-Inspekteure in Syrien werden nach den Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon das Land am Samstagmorgen verlassen. Am Freitag sollten die Untersuchungen noch weiter laufen, sagte Ban im Wiener Rathaus.
+++ 10:47 Uhr +++ Interfax - Russland schickt zwei Kriegsschiffe ins Mittelmeer
Im Streit mit dem Westen über einen möglichen Militärschlag gegen Syrien schickt Russland der Agentur Interfax zufolge zwei Kriegsschiffe ins Mittelmeer. Russland werde in den kommenden Tagen einen U-Boot-Zerstörer und einen Waffenkreuzer ins östliche Mittelmeer beordern, zitierte Interfax einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter der Streitkräfte. Die Situation erfordere, dass Russland "einige Änderungen" bei seinen Seestreitkräften vornehme.
+++ 11:26 Uhr +++ Britische Armee verlegt Kampfjets nach Zypern
Die britische Armee hat sechs Kampfflugzeuge vom Typ Typhoon auf ihre Luftwaffenbasis auf der Insel Zypern verlegt. Der Stützpunkt Akrotiri auf Zypern ist ein eigenes britisches Hoheitsgebiet. Die Flugzeuge seien "in Zeiten erhöhter Spannungen" als "Vorsichtsmaßnahme" auf Zypern stationiert worden, um das britische Hoheitsgebiet zu schützen. Sie seien nicht Teil militärischer Maßnahmen gegen Syrien, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Die Kampfjets sollen im Ernstfall feindliche Flugzeuge abfangen. Akrotiri liegt nur wenige hundert Kilometer Luftlinie von Syrien entfernt.
+++ 11:30 Uhr +++ Zeitung: Assad appelliert an Kampfgeist von Anhängern
Angesichts der Gefahr einer internationalen Militärintervention in seinem Land hat Syriens Präsident Baschar al-Assad einem Zeitungsbericht zufolge an den Kampfgeist seiner Anhänger appelliert. "Dies ist eine historische Herausforderung, aus der wir als Sieger hervorgehen werden", sagte Assad laut der libanesischen Tageszeitung "Al-Achbar" vor Vertretern seiner Führung. "Seit dem Beginn der Krise warten wir darauf, dass unser wahrer Feind sich zeigt", sagte Assad demnach. Er wisse, "dass Eure Moral gut ist und dass Ihr bereit seid, jeder Aggression zu trotzen und das Vaterland zu schützen".
+++ 11:32 Uhr +++ Paris: Vorbereitungen für Militärschlag gegen Syrien "kompliziert"
Frankreichs Präsident Francois Hollande hat eine nicht-militärische Lösung als bevorzugte Option zur Beilegung des syrischen Bürgerkriegs erklärt. "Alles muss getan werden, um eine politische Lösung zu erreichen", sagte Hollande. Allerdings werde dies nur gelingen, wenn die internationale Gemeinschaft "diese Eskalation der Gewalt, für die der Chemie-Angriff nur ein Beispiel ist, vorübergehend stoppen kann". Die Opposition müsse mehr unterstützt werden.
Die Vorbereitungen für einen möglichen Militärschlag gegen die syrische Regierung sind nach Angaben der französischen Regierung "kompliziert", sagte Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem dem Sender France 2. Es gehe nicht nur darum, die syrischen Machthaber zu bestrafen und sie von einem weiteren Einsatz von Chemiewaffen abzuhalten, sondern es solle auch "ein Ausweg aus der Krise gefunden" werden, sagte die Regierungssprecherin weiter. "Es ist für die internationale Gemeinschaft extrem wichtig, falls sie interveniert, es unter Bedingungen zu machen, die dem Land danach erlauben, wieder Ruhe herzustellen." Es würden mehrere Optionen geprüft.
+++ 12:42 Uhr +++ Türkei fürchtet syrischen Giftgasangriff
Die Türkei wappnet sich nach Regierungsangaben gegen einen syrischen Angriff mit chemischen Waffen. An der gemeinsamen Grenze beider Länder seien Lager mit Nahrungsmitteln und Gasmasken angelegt worden, erklärte das Katastrophenschutzzentrum der Regierung am Donnerstag. In sieben Regionen seien Schutzbunker ausgewiesen worden. Ein Team von 100 Experten sei an der Grenze und suche nach Anzeichen für den Einsatz von Chemiewaffen, hieß es weiter.
+++ 13:30 Uhr +++ Ansturm auf Gasmasken in Israel hält an
In Erwartung eines Gegenschlags nach einem möglichen internationalen Militärangriff auf Syrien wappnen sich immer mehr Israelis mit Gasmasken. Polizisten rückten am Donnerstag in der nördlichen Stadt Haifa aus, wo es zu Rempeleien an den Ausgabestellen der Post kam. Der Andrang war so groß, dass ein Sportzentrum als Verteilstelle genutzt wurde.
+++ 14:10 Uhr +++ Merkel und Hollande hoffen durch UN-bericht auf schnelle Klarheit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande hoffen nach Abschluss der Untersuchung durch das UN-Expertenteam zum mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien auf schnelle Klarheit. Nach einem gemeinsamen Telefonat mahnten die beiden einen "raschen Abschluss der UN-Untersuchungsmission" an. Die UN-Inspekteure sollen ihre Arbeit am Freitag beenden und Syrien am Samstagmorgen verlassen. Das Team solle dann umgehend dem UN-Sicherheitsrat Bericht erstatten, "damit dieser seiner Verantwortung angesichts dieses ungeheuerlichen Verbrechens gerecht werden kann", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
+++ 14:15 Uhr +++ Assad gibt sich unbeugsam
Syriens Präsident Baschar al-Assad gibt sich angesichts einer drohenden internationalen Militärintervention unbeugsam. Sein Land werde sich gegen jegliche Aggression verteidigen, zitierte das Staatsfernsehen den Machthaber. Die Androhung eines direkten Angriffs auf Syrien werde "den unabhängigen Willen unseres Volkes" nur noch stärken, sagte Assad demnach.
+++ 14:38 Uhr +++ Iran: US-Angriff auf Syrien würde zur Zerstörung Israels führen
Der Iran hat vor einer Zerstörung Israels im Falle eines US-Militärschlags gegen Syrien gewarnt. "Ein Angriff auf Syrien würde die unmittelbare Zerstörung Israels bedeuten", sagte der Chef der mächtigen Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, in einem Interview der Nachrichtenagentur Tasnim. Zugleich drohte er den USA mit verheerenden Folgen für sie selbst. Syrien würde zu einem "gefährlicheren und tödlicheren Schlachtfeld als der Vietnam-Krieg" und "zum zweiten Vietnam für die Vereinigten Staaten".
+++ 14:46 Uhr +++ Merkel telefoniert mit Hollande wegen Syrien
Der mutmaßliche Giftgas-Einsatz in Syrien darf nach Ansicht der Regierungen in Berlin und Paris "nicht ohne Reaktion" der internationalen Gemeinschaft bleiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef François Hollande stimmten bei einem Telefonat auch überein, dass sie den Prozess im UN-Sicherheitsrat unterstützen, wo eine gemeinsame Haltung zu dem Chemiewaffen-Einsatz gefunden werden soll, wie Merkels Sprecher Steffen Seibert in Berlin mitteilte.
+++ 14:51 Uhr +++ Über 100 Journalisten in Syrien getötet
Im Syrien-Konflikt sind nach Angaben einer Medien-Organisation inzwischen mehr als 100 Journalisten getötet worden. Seit Beginn der Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 seien 25 professionelle Journalisten und rund 70 Bürgerjournalisten umgekommen, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen mit. Sechs der Opfer seien Ausländer gewesen.
+++ 15:36 Uhr +++ Rotes Kreuz warnt vor Eskalation in Syrien
Das Rote Kreuz hat vor einer Eskalation der Syrien-Krise im Zuge des mutmaßlichen Einsatzes von Chemiewaffen gewarnt. Schon jetzt mangele es an medizinischer Versorgung, Lebensmitteln und Trinkwasser, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit. Eine Reihe von Gebieten hätten seit Monaten keine Hilfe erhalten. In weiten Teilen der Region um die Hauptstadt Damaskus stürben Menschen, weil nicht genügend Mediziner vor Ort seien und medizinische Ausrüstung nicht vorhanden sei. Wahrscheinlich müssten immer mehr Menschen ihre Wohnorte verlassen.
+++ 16:46 Uhr +++ USA verlegen fünftes Kriegsschiff vor Syriens Küste
Mit Blick auf einen möglichen Angriff auf Syrien verstärken die USA weiter ihre Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer. Die US-Marine habe mit der Verlegung eines fünften Kriegsschiffes in die Region begonnen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington. Die "USS Stout" sei mit Marschflugkörpern ausgerüstet.
+++ 19:08 Uhr +++ Russland beruft Sondersitzung der UN-Vetomächte ein
Russland hat eine Sondersitzung der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zu Syrien einberufen. Das Treffen der UN-Botschafter Russlands, der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Chinas sollte noch am Donnerstag stattfinden, wie aus Diplomatenkreisen verlautete.
+++ 19:42 Uhr +++ Merkel telefoniert mit Obama
US-Präsident Barack Obama hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert und über die Lage in Syrien beraten. Das bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses, nannte aber keine Details. Das Gespräch sei Teil einer Reihe von Konsultationen mit europäischen Staatschefs gewesen, hieß es.
+++ 19:45 Uhr +++ Eiltreffen der ständigen Sicherheitsratsmitglieder
In der Syrienkrise unternehmen die Vetomächte des UN-Sicherheitsrates noch einmal einen Einigungsversuch. Vertreter der USA, Russlands, Chinas, Großbritanniens und Frankreichs wollen sich noch einmal in New York treffen, um über einen britischen Entwurf für eine Resolution zu beraten. Das Papier würde Luftschläge gegen Syrien erlauben, war bisher aber von Moskau und China blockiert worden.
Quelle: n24.de
+++ Live-Ticker zur Syrien-Krise +++
Alles vom 30.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
Nach Camerons Pleite im Parlament: Wagt Obama den militärischen Alleingang?
Das britische Parlament pfeift Pläne für einen Militärschlag gegen Syrien zurück. Die ehedem geschlossene Front des Westens gegen Assad scheint zu bröckeln. Wagt US-Präsident Obama einen Alleingang?
00.32 Uhr
00.32 Uhr
: Großbritannien wird Verteidigungsminister Philip Hammond zufolge nicht an einem etwaigen Militärschlag teilnehmen. Damit werde man die USA enttäuschen, sagt Hammond.
01.45 Uhr: „Wir haben das Ergebnis der Parlamentsabstimmung in Großbritannien gesehen“, erklärt die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Caitlin Hayden, in Washington. Die USA stünden weiterhin mit der britischen Regierung in Verbindung, Präsident Obama werde sich aber bei seiner eigenen Entscheidung davon leiten lassen, „was im Interesse der USA liegt“.
06.01 Uhr: Die US-Regierung will heute offenbar Geheimdiensterkenntnisse zum mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien veröffentlichen. Das berichtet CBS News unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsvertreter.
06.24 Uhr: Die USA streben auch nach der Niederlage im britischen Parlament zu Syrien nach einem internationalen Bündnis für eine Reaktion auf die vermuteten Giftgasangriffe in dem Bürgerkriegsland. Die USA verfolgten nach wie vor den Ansatz, eine „internationale Koalition zu finden, die gemeinsam handelt“, sagt US-Verteidigungsminister Chuck Hagel in der philippinischen Hauptstadt Manila, wo er sich zu einem Besuch aufhielt.
06.58 Uhr: Bei ihrer Suche nach Partnern für den Militäreinsatz in Syrien wollen die USA trotz der gescheiterten Abstimmung im britischen Unterhaus auch die Konsultationen mit Großbritannien fortsetzen. Aus US-Kreisen verlautet allerdings auch, dass Obama zu einem Alleingang bereit sein könnte.
07.30 Uhr: Die Ölpreise sind am Freitag nach der Entscheidung des britischen Parlaments gegen einen Militärschlag in Syrien gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 114,36 US-Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 1,13 Dollar auf 107,67 Dollar.
07.47 Uhr: Für David Cameron ist die verlorene Abstimmung im Unterhaus eine herbe Niederlage. Der Premierminister hatte angekündigt, an der Seite der USA zu stehen, jetzt machen ihm seine politischen Gegner einen Strich durch die Rechnung. 30 Mitglieder seine konservativen Partei sollen gegen den Einsatz rebelliert haben, so verlor Cameron die Abstimmung mit 12 Stimmen. „Tritt zurück“, soll ein Parlamentsmitglied laut der Zeitung „The Guardian“ im Anschluss an die Stimmauszählung gesagt haben. Cameron sagte lediglich: „Das Ergebnis habe ich verstanden und ich werde danach handeln.“
08.07 Uhr: Zwei Selbstmordattentäter haben an einer Straßensperre in der syrischen Provinz Al-Hassake sieben Kurden mit in den Tod gerissen. Bei den Getöteten handele es sich um einen Milizionär und sechs bewaffnete Freiwillige einer lokalen Bürgerwehr, berichtete die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter am Freitag. Den Angaben zufolge gehörten die Männer, die zwei Autobomben zur Explosion brachten, der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) an, einem Ableger der Al-Kaida-Netzwerkes.
Quelle: focus.de
08:22 Uhr + Russland lehnt jede UN-Resolution für Militäreinsatz in Syrien ab
Russland will mit seinem Vetorecht im Weltsicherheitsrat eine UN-Resolution für einen Militäreinsatz in Syrien verhindern. "Russland lehnt jeden Beschluss des Weltsicherheitsrates ab, der die Möglichkeit einer Gewaltanwendung vorsieht", sagte Vizeaußenminister Gennadi Gatilow der Agentur Itar-Tass. Moskau ist ein enger Partner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und hatte bereits mehrmals ein härteres Vorgehen gegen das Regime verhindert.
09:15 Uhr + Israel bringt Raketenabwehr bei Tel Aviv in Stellung
Israel hat angesichts eines möglichen US-Militärschlags gegen Syrien eine Raketenabwehrbatterie vom Typ Eisenkuppel bei Tel Aviv in Stellung gebracht. Im Großraum Tel Aviv, zu dem auch viele umliegende kleinere Städte gehören, leben etwa 3,2 Millionen Menschen. Das entspricht mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Israels.
Israel schließt nicht aus, dass es bei einer militärischen Reaktion des Westens auf den Giftgaseinsatz mit hunderten Toten in Syrien von dort aus unter Beschuss geraten könnte. Sehr wahrscheinlich sei dies aber nicht, sagte ein Sprecher von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Weder das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad noch die mit ihm verbündete südlibanesische Schiiten-Miliz Hisbollah seien zurzeit an einem Schlagabtausch mit Israel interessiert.
11:05 Uhr + Hollande schließt Militärschlag vor Mittwoch nicht aus
Der französische Präsident François Hollande schließt einen Militärschlag gegen Syrien vor Mittwoch nicht aus. Das Nein des britischen Parlaments zu einer Militärintervention in dem Land ändere nichts an der Position Frankreichs, fügte der Staatschef in einem Interview mit der Tageszeitung "Le Monde" hinzu. Am Mittwoch berät das französische Parlament über Syrien, über einen Militäreinsatz entscheidet in Frankreich allerdings allein der Präsident.
11:20 Uhr + UN-Inspekteure brechen Untersuchungsfahrt ab
Die UN-Chemiewaffeninspekteure in Damaskus sind mit ihrem Autokonvoi zu einer neuen Untersuchung aufgebrochen, jedoch bereits nach wenigen Minuten wieder in ihr Hotel zurückgekehrt. Der Grund dafür war zunächst unklar. Vonseiten der Vereinten Nationen war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Es sollte der letzte Tag sein, an dem das Expertenteam in der syrischen Hauptstadt Beweise sichert und Zeugen befragt, um einen mutmaßlichen Giftgasangriff am 21. August zu belegen.
12:00 Uhr + Merkel hofft weiter auf Einlenken Russlands
Im Syrien-Konflikt hofft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiterhin auf ein Einlenken Russlands, um im UN-Sicherheitsrat zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen. "Wir hoffen, der Sicherheitsrat wird eine einstimmige Haltung entwickeln", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Mit Blick auf Moskau und Peking, die ein härteres Vorgehen gegen Syrien auch nach dem mutmaßlichen Giftgas-Angriff blockieren, sagte er: "Wir hoffen, dass niemand im UN-Sicherheitsrat seine Augen verschließt vor einem solchen Verbrechen."
12:05 Uhr + Hollande: Ohne UN-Mandat möglichst breite Koalition gegen Syrien
Frankreichs Präsident François Hollande will eine internationale Reaktion gegen Syrien notfalls auch ohne UN-Mandat. "Wenn der Sicherheitsrat nicht in der Lage ist zu handeln, wird sich eine Koalition formieren", sagte Hollande der französischen Tageszeitung "Le Monde". Für eine mögliche Intervention lägen "alle Optionen auf dem Tisch". Hollande schloss auch eine Aktion vor nächstem Mittwoch nicht aus. Dann kommt die Nationalversammlung in Paris zu einer Sondersitzung zusammen. Der Staatschef kündigt für diesen Freitag einen umfassenden Austausch mit US-Präsident Barack Obama an.
13:00 Uhr + Russland begrüßt Votum des britischen Parlaments
Das Nein des britischen Parlaments zu einem Militäreinsatz gegen Syrien ist in Russland auf Zustimmung gestoßen. Das Votum der Abgeordneten zeige, dass langsam die durch einen solchen Angriff drohenden Gefahren erkannt würden, sagte der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Er gehe davon aus, dass die Abstimmung die Mehrheitsmeinung nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Europa widerspiegele.
14:05 Uhr + EU will Syrien-Krise nicht auf G20-Tagesordnung setzen
Die EU hat keine Absicht, die Syrienkrise beim G20-Gipfel in der kommenden Woche in St. Petersburg auf die Tagesordnung zu setzen. Die G20 seien kein Forum für die Außenpolitik, sagte ein EU-Diplomat in Brüssel. "Syrien ist nicht auf der Tagesordnung."
14:42 Uhr + Iran: Westen soll in Syrien nicht Richter spielen
Der Iran hat den USA und Frankreich das Recht abgesprochen, in der Syrienkrise die Rolle des Richters zu spielen. "Die Welt kann nicht hinnehmen, dass diese kleine Gruppe ihrer eigenen Interessen wegen sowohl die Rolle des Staatsanwalts als auch die des Richters spielen und dann auch das Urteil selber ausführen will", sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in einem Interview der Nachrichtenagentur Mehr.
15:11 Uhr + Investoren sorgen sich weiter wegen Syrien
Das Thema Syrien bleibt am Aktienmarkt präsent, wenngleich die Sorgen um einen unmittelbaren Militärschlag des Westens abnahmen. Zuvor hatte das Parlament in London einen Militäreinsatz gegen das syrische Regime abgelehnt. Dennoch hielten sich viele Investoren zurück, auch da den US-Börsen ein langes Wochenende bevorsteht. Der Dax stand am Freitagnachmittag 0,70 Prozent tiefer bei 8137 Punkten. Auf Monatssicht zeichnet sich ein Verlust von rund eineinhalb Prozent ab.
16:16 Uhr + Tory-Abgeordnete überhörten Glocke
An der folgenschweren Abstimmung im britischen Parlament am Donnerstagabend haben mindestens zwei Abgeordnete der Partei von Premierminister David Cameron nicht teilgenommen, weil sie den Gong nicht gehört hatten. Entwicklungshilfe-Ministerin Justine Greening und Mark Simmonds waren in einer Besprechung. Dort hatten sie die sogenannte "division bell" nicht gehört, die die Abgeordneten zu wichtigen Abstimmungen ruft.
16:17 Uhr + Türkei hält Giftgaseinsatz durch Assads Regime für erwiesenDie türkische Regierung hat das Regime von Präsident Baschar al-Assad für den möglichen Giftgaseinsatz in Syrien verantwortlich gemacht. Informationen aus Geheimdienstquellen der Türkei und aus "anderen Quellen" hätten zu dieser unzweifelhaften Erkenntnis geführt, sagte Außenminister Ahmet Davutoglu nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara. Zudem verfügten die Rebellen nicht über ausreichend entwickelte Waffen für einen solchen Angriff.
16:55 Uhr + Syrische Opposition enttäuscht von Londons Nein
Die syrische Opposition hat enttäuscht auf die britische Ablehnung eines Militäreinsatzes in dem Bürgerkriegsland reagiert. "Es ist bedauerlich, dass die britischen Abgeordneten die wahre Lage in Syrien nicht verstehen konnten", sagte ein Vertreter der Opposition. Die Entscheidung in London könne den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ermutigen, "Chemiewaffen erneut und in viel größerem Umfang einzusetzen", warnte der Oppositionelle, der in der Türkei lebt.
17:08 Uhr + Nato-Beteiligung in Syrien nur bei Angriff auf Türkei
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erwartet keine Beteiligung der Nato an einem Militärschlag gegen Syrien, sofern die Türkei unbehelligt bleibt. "Ich kann nicht sehen, dass die Nato bei einer so genannten internationalen Reaktion auf das Regime in Damaskus eine Rolle spielt", sagte Rasmussen.
17:18 Uhr + Obama spricht mit Sicherheitsberatern über Syrien
US-Präsident Barack Obama hat erneut mit seinem Nationalen Sicherheitsteam über einen möglichen Militärschlag gegen Syrien beraten. Einzelheiten zu dem Treffen am Freitag gab das Weiße Haus nicht bekannt. Die US-Regierung kündigte an, dass Außenminister John Kerry gegen 18.30 Uhr eine Erklärung zu Syrien abgeben werde.
18:51 Uhr + UN-Inspektoren beenden Arbeit in Syrien
Die UN-Chemiewaffenexperten in Syrien haben ihre Arbeit beendet. Ein Sprecher der Vereinten Nationen teilte mit, die Befragungen und Proben-Entnahmen seien abgeschlossen. Vor Rückschlüssen müssten die Proben nun eingehend analysiert werden. Wie lange dies dauern werde, sei nicht absehbar.
19:06 Uhr + USA: Mindestens 1429 Tote bei Giftgasattacke in Syrien
Bei dem Chemiewaffenangriff in Syrien in der vergangenen Woche sind nach Angaben von US-Außenminister John Kerry 1429 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien 426 Kinder gewesen. Wie Kerry weiter sagte, gebe es klare und schlüssige Beweise dafür, dass das Assad-Regime für die Tat verantwortlich ist.
01.45 Uhr: „Wir haben das Ergebnis der Parlamentsabstimmung in Großbritannien gesehen“, erklärt die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Caitlin Hayden, in Washington. Die USA stünden weiterhin mit der britischen Regierung in Verbindung, Präsident Obama werde sich aber bei seiner eigenen Entscheidung davon leiten lassen, „was im Interesse der USA liegt“.
06.01 Uhr: Die US-Regierung will heute offenbar Geheimdiensterkenntnisse zum mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien veröffentlichen. Das berichtet CBS News unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsvertreter.
06.24 Uhr: Die USA streben auch nach der Niederlage im britischen Parlament zu Syrien nach einem internationalen Bündnis für eine Reaktion auf die vermuteten Giftgasangriffe in dem Bürgerkriegsland. Die USA verfolgten nach wie vor den Ansatz, eine „internationale Koalition zu finden, die gemeinsam handelt“, sagt US-Verteidigungsminister Chuck Hagel in der philippinischen Hauptstadt Manila, wo er sich zu einem Besuch aufhielt.
06.58 Uhr: Bei ihrer Suche nach Partnern für den Militäreinsatz in Syrien wollen die USA trotz der gescheiterten Abstimmung im britischen Unterhaus auch die Konsultationen mit Großbritannien fortsetzen. Aus US-Kreisen verlautet allerdings auch, dass Obama zu einem Alleingang bereit sein könnte.
07.30 Uhr: Die Ölpreise sind am Freitag nach der Entscheidung des britischen Parlaments gegen einen Militärschlag in Syrien gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 114,36 US-Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 1,13 Dollar auf 107,67 Dollar.
07.47 Uhr: Für David Cameron ist die verlorene Abstimmung im Unterhaus eine herbe Niederlage. Der Premierminister hatte angekündigt, an der Seite der USA zu stehen, jetzt machen ihm seine politischen Gegner einen Strich durch die Rechnung. 30 Mitglieder seine konservativen Partei sollen gegen den Einsatz rebelliert haben, so verlor Cameron die Abstimmung mit 12 Stimmen. „Tritt zurück“, soll ein Parlamentsmitglied laut der Zeitung „The Guardian“ im Anschluss an die Stimmauszählung gesagt haben. Cameron sagte lediglich: „Das Ergebnis habe ich verstanden und ich werde danach handeln.“
08.07 Uhr: Zwei Selbstmordattentäter haben an einer Straßensperre in der syrischen Provinz Al-Hassake sieben Kurden mit in den Tod gerissen. Bei den Getöteten handele es sich um einen Milizionär und sechs bewaffnete Freiwillige einer lokalen Bürgerwehr, berichtete die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter am Freitag. Den Angaben zufolge gehörten die Männer, die zwei Autobomben zur Explosion brachten, der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) an, einem Ableger der Al-Kaida-Netzwerkes.
Quelle: focus.de
08:22 Uhr + Russland lehnt jede UN-Resolution für Militäreinsatz in Syrien ab
Russland will mit seinem Vetorecht im Weltsicherheitsrat eine UN-Resolution für einen Militäreinsatz in Syrien verhindern. "Russland lehnt jeden Beschluss des Weltsicherheitsrates ab, der die Möglichkeit einer Gewaltanwendung vorsieht", sagte Vizeaußenminister Gennadi Gatilow der Agentur Itar-Tass. Moskau ist ein enger Partner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und hatte bereits mehrmals ein härteres Vorgehen gegen das Regime verhindert.
09:15 Uhr + Israel bringt Raketenabwehr bei Tel Aviv in Stellung
Israel hat angesichts eines möglichen US-Militärschlags gegen Syrien eine Raketenabwehrbatterie vom Typ Eisenkuppel bei Tel Aviv in Stellung gebracht. Im Großraum Tel Aviv, zu dem auch viele umliegende kleinere Städte gehören, leben etwa 3,2 Millionen Menschen. Das entspricht mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Israels.
Israel schließt nicht aus, dass es bei einer militärischen Reaktion des Westens auf den Giftgaseinsatz mit hunderten Toten in Syrien von dort aus unter Beschuss geraten könnte. Sehr wahrscheinlich sei dies aber nicht, sagte ein Sprecher von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Weder das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad noch die mit ihm verbündete südlibanesische Schiiten-Miliz Hisbollah seien zurzeit an einem Schlagabtausch mit Israel interessiert.
11:05 Uhr + Hollande schließt Militärschlag vor Mittwoch nicht aus
Der französische Präsident François Hollande schließt einen Militärschlag gegen Syrien vor Mittwoch nicht aus. Das Nein des britischen Parlaments zu einer Militärintervention in dem Land ändere nichts an der Position Frankreichs, fügte der Staatschef in einem Interview mit der Tageszeitung "Le Monde" hinzu. Am Mittwoch berät das französische Parlament über Syrien, über einen Militäreinsatz entscheidet in Frankreich allerdings allein der Präsident.
11:20 Uhr + UN-Inspekteure brechen Untersuchungsfahrt ab
Die UN-Chemiewaffeninspekteure in Damaskus sind mit ihrem Autokonvoi zu einer neuen Untersuchung aufgebrochen, jedoch bereits nach wenigen Minuten wieder in ihr Hotel zurückgekehrt. Der Grund dafür war zunächst unklar. Vonseiten der Vereinten Nationen war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Es sollte der letzte Tag sein, an dem das Expertenteam in der syrischen Hauptstadt Beweise sichert und Zeugen befragt, um einen mutmaßlichen Giftgasangriff am 21. August zu belegen.
12:00 Uhr + Merkel hofft weiter auf Einlenken Russlands
Im Syrien-Konflikt hofft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiterhin auf ein Einlenken Russlands, um im UN-Sicherheitsrat zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen. "Wir hoffen, der Sicherheitsrat wird eine einstimmige Haltung entwickeln", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Mit Blick auf Moskau und Peking, die ein härteres Vorgehen gegen Syrien auch nach dem mutmaßlichen Giftgas-Angriff blockieren, sagte er: "Wir hoffen, dass niemand im UN-Sicherheitsrat seine Augen verschließt vor einem solchen Verbrechen."
12:05 Uhr + Hollande: Ohne UN-Mandat möglichst breite Koalition gegen Syrien
Frankreichs Präsident François Hollande will eine internationale Reaktion gegen Syrien notfalls auch ohne UN-Mandat. "Wenn der Sicherheitsrat nicht in der Lage ist zu handeln, wird sich eine Koalition formieren", sagte Hollande der französischen Tageszeitung "Le Monde". Für eine mögliche Intervention lägen "alle Optionen auf dem Tisch". Hollande schloss auch eine Aktion vor nächstem Mittwoch nicht aus. Dann kommt die Nationalversammlung in Paris zu einer Sondersitzung zusammen. Der Staatschef kündigt für diesen Freitag einen umfassenden Austausch mit US-Präsident Barack Obama an.
13:00 Uhr + Russland begrüßt Votum des britischen Parlaments
Das Nein des britischen Parlaments zu einem Militäreinsatz gegen Syrien ist in Russland auf Zustimmung gestoßen. Das Votum der Abgeordneten zeige, dass langsam die durch einen solchen Angriff drohenden Gefahren erkannt würden, sagte der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow. Er gehe davon aus, dass die Abstimmung die Mehrheitsmeinung nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Europa widerspiegele.
14:05 Uhr + EU will Syrien-Krise nicht auf G20-Tagesordnung setzen
Die EU hat keine Absicht, die Syrienkrise beim G20-Gipfel in der kommenden Woche in St. Petersburg auf die Tagesordnung zu setzen. Die G20 seien kein Forum für die Außenpolitik, sagte ein EU-Diplomat in Brüssel. "Syrien ist nicht auf der Tagesordnung."
14:42 Uhr + Iran: Westen soll in Syrien nicht Richter spielen
Der Iran hat den USA und Frankreich das Recht abgesprochen, in der Syrienkrise die Rolle des Richters zu spielen. "Die Welt kann nicht hinnehmen, dass diese kleine Gruppe ihrer eigenen Interessen wegen sowohl die Rolle des Staatsanwalts als auch die des Richters spielen und dann auch das Urteil selber ausführen will", sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in einem Interview der Nachrichtenagentur Mehr.
15:11 Uhr + Investoren sorgen sich weiter wegen Syrien
Das Thema Syrien bleibt am Aktienmarkt präsent, wenngleich die Sorgen um einen unmittelbaren Militärschlag des Westens abnahmen. Zuvor hatte das Parlament in London einen Militäreinsatz gegen das syrische Regime abgelehnt. Dennoch hielten sich viele Investoren zurück, auch da den US-Börsen ein langes Wochenende bevorsteht. Der Dax stand am Freitagnachmittag 0,70 Prozent tiefer bei 8137 Punkten. Auf Monatssicht zeichnet sich ein Verlust von rund eineinhalb Prozent ab.
16:16 Uhr + Tory-Abgeordnete überhörten Glocke
An der folgenschweren Abstimmung im britischen Parlament am Donnerstagabend haben mindestens zwei Abgeordnete der Partei von Premierminister David Cameron nicht teilgenommen, weil sie den Gong nicht gehört hatten. Entwicklungshilfe-Ministerin Justine Greening und Mark Simmonds waren in einer Besprechung. Dort hatten sie die sogenannte "division bell" nicht gehört, die die Abgeordneten zu wichtigen Abstimmungen ruft.
16:17 Uhr + Türkei hält Giftgaseinsatz durch Assads Regime für erwiesenDie türkische Regierung hat das Regime von Präsident Baschar al-Assad für den möglichen Giftgaseinsatz in Syrien verantwortlich gemacht. Informationen aus Geheimdienstquellen der Türkei und aus "anderen Quellen" hätten zu dieser unzweifelhaften Erkenntnis geführt, sagte Außenminister Ahmet Davutoglu nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara. Zudem verfügten die Rebellen nicht über ausreichend entwickelte Waffen für einen solchen Angriff.
16:55 Uhr + Syrische Opposition enttäuscht von Londons Nein
Die syrische Opposition hat enttäuscht auf die britische Ablehnung eines Militäreinsatzes in dem Bürgerkriegsland reagiert. "Es ist bedauerlich, dass die britischen Abgeordneten die wahre Lage in Syrien nicht verstehen konnten", sagte ein Vertreter der Opposition. Die Entscheidung in London könne den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ermutigen, "Chemiewaffen erneut und in viel größerem Umfang einzusetzen", warnte der Oppositionelle, der in der Türkei lebt.
17:08 Uhr + Nato-Beteiligung in Syrien nur bei Angriff auf Türkei
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erwartet keine Beteiligung der Nato an einem Militärschlag gegen Syrien, sofern die Türkei unbehelligt bleibt. "Ich kann nicht sehen, dass die Nato bei einer so genannten internationalen Reaktion auf das Regime in Damaskus eine Rolle spielt", sagte Rasmussen.
17:18 Uhr + Obama spricht mit Sicherheitsberatern über Syrien
US-Präsident Barack Obama hat erneut mit seinem Nationalen Sicherheitsteam über einen möglichen Militärschlag gegen Syrien beraten. Einzelheiten zu dem Treffen am Freitag gab das Weiße Haus nicht bekannt. Die US-Regierung kündigte an, dass Außenminister John Kerry gegen 18.30 Uhr eine Erklärung zu Syrien abgeben werde.
18:51 Uhr + UN-Inspektoren beenden Arbeit in Syrien
Die UN-Chemiewaffenexperten in Syrien haben ihre Arbeit beendet. Ein Sprecher der Vereinten Nationen teilte mit, die Befragungen und Proben-Entnahmen seien abgeschlossen. Vor Rückschlüssen müssten die Proben nun eingehend analysiert werden. Wie lange dies dauern werde, sei nicht absehbar.
19:06 Uhr + USA: Mindestens 1429 Tote bei Giftgasattacke in Syrien
Bei dem Chemiewaffenangriff in Syrien in der vergangenen Woche sind nach Angaben von US-Außenminister John Kerry 1429 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien 426 Kinder gewesen. Wie Kerry weiter sagte, gebe es klare und schlüssige Beweise dafür, dass das Assad-Regime für die Tat verantwortlich ist.
Live-Ticker zu Syrien
Alles vom 31.08.2013 findet ihr im Spoiler.....
UN-Diplomaten brauchen zwei Wochen für Auswertung
Kommt es in Syrien zu einer militärischen Intervention? Die US-Regierung hegt keinen Zweifel mehr, dass im Bürgerkriegsland Giftgas zum Einsatz kam. Die Ereignisse hier im Liveticker.
+++07:30 Uhr + UN-Diplomaten brauchen zwei Wochen für Auswertung von Syrien-Material
Die Vereinten Nationen (UN) rechnen Diplomaten zufolge damit, dass die Auswertung ihrer Untersuchungen zu dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Syrien zwei Wochen dauern könnten. Dies habe UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Vertretern der fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China bei einem Treffen in New York mitgeteilt, sagten die Diplomaten am Freitag. Die Inspektoren der Vereinten Nationen sollen am Samstag zurückkehren. US-Außenminister John Kerry hatte zuvor erklärt, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass es in der vergangenen Woche zu einem Giftgasangriff gekommen sei, für den die syrische Führung verantwortlich sei. Dabei seien mindestens 1429 Menschen getötet worden, darunter 426 Kinder. Damit steuern die USA immer klarer auf einen Militärschlag zu.
US-Präsident Barack Obama hatte den Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg als "rote Linie" bezeichnet. Die syrische Regierung bestritt erneut, Chemiewaffen eingesetzt zu haben.
+++07:50 Uhr + Rebellen: Assad treibt Offensive in Damaskus voran
Die syrischen Regierungstruppen treiben ihre Offensive gegen Rebellenstellungen im Großraum Damaskus nach Angaben der Opposition auch nach den US-Drohungen eines Militärschlags voran. Der strategisch wichtige Vorort Muadamija in der Nähe eines Militärflughafens liege unter schwerem Raketenbeschuss, teilten die Aufständischen am Freitag mit. Es sei der schwerste Angriff, seitdem die Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad die Stadt knapp zehn Kilometer westlich der Hauptstadt vor neun Monaten eingeschlossen hätten. Der Ort war der Opposition zufolge auch Schauplatz des mutmaßlichen Giftgasangriffs in der vergangenen Woche. Seitdem hätten die Regierungstruppen ihre Angriffe nochmals verstärkt.
+++08:10 Uhr + Merkel attackiert Russland und China
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Haltung von Russland und China im Syrien-Konflikt scharf kritisiert. "Es ist sehr bedauerlich, dass sich Russland und China seit langer Zeit einer gemeinsamen Haltung im Syrien-Konflikt verweigern, das schwächt die Rolle der UN derzeit erheblich", sagte Merkel der "Augsburger Allgemeinen". Sie erklärte, dass "ein Tabubruch wie der Einsatz von Giftgas mit Hunderten von Toten nicht ohne Folgen bleiben" könne. Eine deutsche Beteiligung an einem Militäreinsatz gegen die syrische Führung ohne internationales Mandat schloss sie allerdings aus.
+++08:30 Uhr + Mehrheit der Amerikaner gegen Militärschlag
Die meisten US-Amerikaner sind einer Umfrage zufolge weiterhin gegen ein Eingreifen der USA in den syrischen Bürgerkrieg. Rund 53 Prozent würden einen Militärschlag der US-Regierung nicht unterstützen, wie aus einer gemeinsamen Befragung von Reuters/Ipsos hervorgeht. Damit sank die Ablehnung etwas: In der Vorwoche waren es noch 60 Prozent. Einige veranlasste der Einsatz von Giftgas in der vergangenen Woche, bei dem mehr als 1400 Menschen getötet wurden, zur Meinungsänderung.
+++08:45 + UN-Waffeninspekteure verlassen Damaskus
Nach dem Abschluss ihrer Untersuchungen in Syrien haben die UN-Chemiewaffenexperten Damaskus verlassen. Ein Sprecher der Vereinten Nationen in Syrien bestätigte am Samstag, dass die zwölf Inspekteure um Missionsleiter Ake Sellström abgereist sind. Nach Augenzeugenberichten reiste das Team in einem Autokonvoi in Richtung der syrisch-libanesischen Grenze. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist noch unklar, wann ein Untersuchungsbericht veröffentlicht werden kann. Aus westlichen Diplomatenkreisen hieß es jedoch am Freitag, es werde mindestens 10 bis 14 Tage dauern, bis die Ergebnisse vorliegen könnten.
+++09:20 Uhr + Briten leiden noch unter "irakischem Syndrom"
Die französische Tageszeitung "Le Monde" schreibt zur Abstimmungsniederlage David Camerons über Großbritanniens Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien: "Mit 285 gegen 272 Stimmen haben die Parlamentarier Camerons Antrag über Großbritanniens Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien abgelehnt. Diese Abstimmung ist kein Schlag gegen David Cameron, sondern gegen Tony Blair. Die Briten, die normalerweise wenig dagegen haben, dass ihr Land in den Krieg zieht, leiden noch immer unter dem 'irakischen Syndrom'."
+++09:45 Uhr + Ex-UN-Botschafter: Giftgas-Beweise erinnern an Irak
Der ehemalige deutsche UN-Botschafter Gunther Pleuger findet die Darlegungen der USA zum Giftgaseinsatz in Syrien nicht überzeugend. "Es sind ja keine Beweise vorgelegt worden. Es ist nur gesagt worden, dass es überzeugende Beweise gibt. (...) Aber welche, das wissen wir nicht", sagte Pleuger im Deutschlandfunk. "Man wird natürlich schon an Irak erinnert, wo solche (...) angeblichen Beweise vorgelegt wurden, und alle nicht stimmten." Die USA sollten abwarten, ob die UN-Inspekteure Beweise für einen Giftgaseinsatz durch die Regierungsseite von Präsident Baschar al-Assad gefunden haben und welche. Pleuger hatte Deutschland von 2002 bis 2006 bei den Vereinten Nationen vertreten.
+++11:00 Uhr + Russland gibt offenbar keine Waffen mehr an Syrien aus
Russland hat umstrittene Waffenlieferungen an seinen Verbündeten Syrien Medienberichten zufolge gestoppt - angeblich, weil das Regime in Damaskus Rechnungen nicht bezahlt. Nach dem Eingang der ersten Raten habe das Regime von Präsident Baschar al-Assad die Zahlungen unvermittelt ausgesetzt, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter des staatlichen Rüstungskonzerns Rosoboronexport der russischen Tageszeitung "Kommersant".
+++11:05 Uhr + Syrische Führung erwartet westlichen Angriff "jeden Moment"
Nach der Ausreise der Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen rechnet die syrische Führung mit einem baldigen Angriff westlicher Truppen auf das Land. Der Beginn des Einsatzes werde "jeden Moment" erwartet, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. "Wir sind auch jederzeit zur Vergeltung bereit", fügte er hinzu.
+++11:15 Uhr + Iranische Delegation reist nach Damaskus
Als Zeichen der Solidarität mit dem syrischen Regime ist eine Delegation des iranischen Parlaments nach Damaskus gereist. Wie die Nachrichtenagentur Isna meldete, wird die dreiköpfige Delegation des Auswärtigen Ausschusses während ihres fünftägigen Aufenthalts auch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad treffen. Leiter der Delegation ist der Vorsitzende des Ausschusses, Alaeddin Borudscherdi.
+++12:40 Uhr + Putin verlangt von USA Beweise für Chemiewaffen-Einsatz in Syrien
Vor einem westlichen Militäreinsatz in Syrien hat Russlands Präsident Wladimir Putin von den USA Beweise für einen Chemiewaffen-Einsatz durch die Truppen von Präsident Baschar al-Assad gefordert. Die gegen Assad erhobenen Anschuldigungen seinen "völliger Unfug", sagte Putin vor Journalisten. Russland ist einer der wichtigsten Unterstützer des syrischen Präsidenten.
+++14:00 Uhr + Merkel: Syrien spielt keine große Rolle beim G20-Gipfel
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Erwartung geäußert, dass das Thema Syrien auf dem G-20-Gipfel im russischen St. Petersburg nur am Rande eine Rolle spielen wird. "Es geht in erster Linie um Wirtschaft und Finanzen", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. "Und am Rande werden natürlich auch außenpolitische Themen diskutiert. In diesem Jahr mit Sicherheit auch gerade das Thema Syrien."
+++14:08 Uhr + Bundesregierung charterte Flugzeug für UN-Inspekteure
Die UN-Chemiewaffenexperten sind nach Abschluss ihrer Arbeit in Syrien mit einem von der Bundesregierung gecharterten Flugzeug nach Europa gereist. Außenminister Guido Westerwelle sprach von einem "handfesten Beitrag" der Bundesregierung. "Ich habe dem Generalsekretär der Vereinten Nationen zugesagt zu helfen, damit die Ergebnisse zügig vorliegen", zitiert die "Welt am Sonntag" den Minister.
+++14:32 Uhr + Niebel: Assad kann nicht mehr Teil der Lösung sein
Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) befürwortet trotz Zuspitzung der Lage um Syrien eine diplomatische Lösung des Konflikts. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" fügte er zugleich hinzu: "Herr Assad kann nicht mehr Teil dieser Lösung sein." Der mutmaßliche Giftgasanschlag in Syrien, der nach Überzeugung der US-Regierung auf das Konto des Regimes von Präsident Baschar al-Assad geht, sei ein Verbrechen gegen Zivilisation und Menschlichkeit.
+++15:08 Uhr + Cameron plant nach Kabinettsumbildung
Nach seiner Schlappe im britischen Unterhaus will Premierminister David Cameron das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen. Nachdem das Votum über einen Militäreinsatz gegen Syrien auch an schlechter Organisation und mangelnder Parteidisziplin gescheitert sei, plane der Regierungschef eine Kabinettsumbildung, schreibt die Zeitung "Daily Telegraph". Demnach sollen gleich mehrere Minister den Hut nehmen.
+++16:00 Uhr + Roth warnt vor "Flächenbrand"
Grünen-Parteichefin Claudia Roth warnte erneut vor einem militärischen Vorgehen in Syrien: "Jeder, der sich dort auskennt, weiß, dass nur ein bisschen fehlt, bis ein riesengroßer Flächenbrand in der Region ausbricht", sagte Roth der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie verlangte, Assad vor den Internationalen Gerichtshof zu stellen, falls sich herausstellen sollte, dass seine Regierung Giftgas eingesetzt habe.
+++16:34 Uhr + Ex-Verteidigungsminister Jung gegen Angriff auf Syrien
Der frühere Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat sich gegen einen Militärschlag gegen Syrien ausgesprochen. "Ich glaube nicht, dass ein Militärschlag zum Erfolg führt", erforderlich sei eine politische Lösung, sagte Jung der "Frankfurter Rundschau".
"In Syrien weiß man ja überhaupt nicht, wen man konkret unterstützen soll", gab Jung zu bedenken. Auf der einen Seite sei er "betroffen" über den Einsatz von Giftgas und darüber, wie grausam Syriens Staatschef Baschar al-Assad generell mit der eigenen Bevölkerung umgehe. Auf der anderen Seite seien bei den Rebellen Leute von Al Kaida dabei und "das kann auch nicht zu etwas Gutem führen".
Warnende Stimmen aus Deutschland
Kommt es in Syrien zu einer militärischen Intervention? Die US-Regierung hegt keinen Zweifel mehr, dass im Bürgerkriegsland Giftgas zum Einsatz kam.
+++17:36 Uhr + UN-Inspekteure in den Niederlanden eingetroffen
Die UN-Inspekteure sind nach der Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs in Syrien in den Niederlanden angekommen. Ein Flugzeug, in dem sich vermutlich das UN-Team befand, landete am Samstagnachmittag in Rotterdam. Die Inspekteure sollten Blut-, Urin- und Bodenproben zunächst zum Sitz der Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Den Haag bringen. Von dort aus sollten die Proben zu verschiedenen Labors in Europa gebracht werden.
+++17:39 Uhr + Bevölkerung bereitet sich auf Militärschlag vor
In Syrien bereitet sich die Bevölkerung auf einen Militärschlag vor. In den Vororten von Damaskus üben Ärzte mit ihren Teams den Ernstfall. Sie versuchen zudem, sich von Hilfsorganisationen geschickte Medikamente und Sauerstoffflaschen zu sichern. Schon seit Tagen decken sich viele Einwohner von Damaskus mit dem Nötigsten ein, weil sie Versorgungsengpässe fürchten, oder sie versuchen, sich an militärisch weniger sensiblen Orten in Sicherheit zu bringen.
+++18:01 Uhr + Iran: US-Angriff wird Folgen jenseits der Grenzen Syriens haben
Der Iran hat die USA erneut eindringlich vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. Ein militärisches Vorgehen gegen den iranischen Verbündeten werde "Reaktionen jenseits dieses Landes provozieren", sagte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, laut der Nachrichtenagentur Isna.
+++18:25 Uhr + Obama kündigt Erklärung zu Syrien an
US-Präsident Barack Obama hat für Samstagabend eine Erklärung zu Syrien angekündigt. Sie soll um 19.15 Uhr deutscher Zeit stattfinden. N24.de überträgt diese LIVE im Stream. Es wird erwartet, dass sich Obama zu seinen Plänen für einen möglichen US-Militärschlag gegen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad äußert.
+++18:42 Uhr + Obamas Sicherheitsstab versammelt sich im Weißen Haus
Mit Blick auf die Syrien-Krise hat der Sicherheitsstab von US-Präsident Barack Obama am Samstag ein Treffen im Weißen Haus anberaumt und eine Telefonkonferenz mit US-Senatoren angekündigt. An Beratungen sollten Vizepräsident Joe Biden, Verteidigungsminister Chuck Hagel, Außenminister John Kerry, Geheimdienstkoordinator James Clapper und Sicherheitsberaterin Susan Rice teilnehmen.
+++19:23 Uhr + Hunderte demonstrieren vor dem Weißen Haus gegen Militärschlag
Mehrere hundert Menschen haben vor dem Weißen Haus in Washington gegen einen Militäreinsatz in Syrien demonstriert. Mit lauten Sprechchören sowie gelben Schildern und Plakaten forderten sie die US-Regierung auf, von einem Angriff auf das arabische Land abzusehen. Zu den Slogans gehörten "Kein Krieg in Syrien", "Hände weg von Syrien" oder "Irak, Libyen, Syrien - endloser Krieg für ein Imperium". Das Weiße Haus ist der Amts- und Wohnsitz von Präsident Barack Obama.
+++20:03 Uhr + Obama macht Militärschlag von Kongressvotum abhängig
US-Präsident Barack Obama macht einen Militäreinsatz gegen Syrien von der Zustimmung des Kongresses abhängig. Nach seiner Meinung sollte es zwar zu einem Angriff kommen. "Ich bin bereit, den Befehl zu geben", sagte Obama am Samstag im Rosengarten des Weißen Hauses in Washington. Das Land sei aber stärker, wenn die Entscheidung vom Kongress getragen werde.
+++20:34 Uhr + US-Kongress debattiert ab 09. September über angekündigten Militärschlag
Der US-Kongress wird ab dem 9. September über den von Präsident Barack Obama angekündigten Militärschlag gegen Syrien beraten. Dies teilt der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, John Boehner, mit. Obama hatte zuvor gesagt, dass die Vereinigten Staaten seiner Meinung nach "militärisch gegen Ziele des syrischen Regimes vorgehen sollten".
Die Vereinten Nationen (UN) rechnen Diplomaten zufolge damit, dass die Auswertung ihrer Untersuchungen zu dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Syrien zwei Wochen dauern könnten. Dies habe UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Vertretern der fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China bei einem Treffen in New York mitgeteilt, sagten die Diplomaten am Freitag. Die Inspektoren der Vereinten Nationen sollen am Samstag zurückkehren. US-Außenminister John Kerry hatte zuvor erklärt, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass es in der vergangenen Woche zu einem Giftgasangriff gekommen sei, für den die syrische Führung verantwortlich sei. Dabei seien mindestens 1429 Menschen getötet worden, darunter 426 Kinder. Damit steuern die USA immer klarer auf einen Militärschlag zu.
US-Präsident Barack Obama hatte den Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg als "rote Linie" bezeichnet. Die syrische Regierung bestritt erneut, Chemiewaffen eingesetzt zu haben.
+++07:50 Uhr + Rebellen: Assad treibt Offensive in Damaskus voran
Die syrischen Regierungstruppen treiben ihre Offensive gegen Rebellenstellungen im Großraum Damaskus nach Angaben der Opposition auch nach den US-Drohungen eines Militärschlags voran. Der strategisch wichtige Vorort Muadamija in der Nähe eines Militärflughafens liege unter schwerem Raketenbeschuss, teilten die Aufständischen am Freitag mit. Es sei der schwerste Angriff, seitdem die Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad die Stadt knapp zehn Kilometer westlich der Hauptstadt vor neun Monaten eingeschlossen hätten. Der Ort war der Opposition zufolge auch Schauplatz des mutmaßlichen Giftgasangriffs in der vergangenen Woche. Seitdem hätten die Regierungstruppen ihre Angriffe nochmals verstärkt.
+++08:10 Uhr + Merkel attackiert Russland und China
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Haltung von Russland und China im Syrien-Konflikt scharf kritisiert. "Es ist sehr bedauerlich, dass sich Russland und China seit langer Zeit einer gemeinsamen Haltung im Syrien-Konflikt verweigern, das schwächt die Rolle der UN derzeit erheblich", sagte Merkel der "Augsburger Allgemeinen". Sie erklärte, dass "ein Tabubruch wie der Einsatz von Giftgas mit Hunderten von Toten nicht ohne Folgen bleiben" könne. Eine deutsche Beteiligung an einem Militäreinsatz gegen die syrische Führung ohne internationales Mandat schloss sie allerdings aus.
+++08:30 Uhr + Mehrheit der Amerikaner gegen Militärschlag
Die meisten US-Amerikaner sind einer Umfrage zufolge weiterhin gegen ein Eingreifen der USA in den syrischen Bürgerkrieg. Rund 53 Prozent würden einen Militärschlag der US-Regierung nicht unterstützen, wie aus einer gemeinsamen Befragung von Reuters/Ipsos hervorgeht. Damit sank die Ablehnung etwas: In der Vorwoche waren es noch 60 Prozent. Einige veranlasste der Einsatz von Giftgas in der vergangenen Woche, bei dem mehr als 1400 Menschen getötet wurden, zur Meinungsänderung.
+++08:45 + UN-Waffeninspekteure verlassen Damaskus
Nach dem Abschluss ihrer Untersuchungen in Syrien haben die UN-Chemiewaffenexperten Damaskus verlassen. Ein Sprecher der Vereinten Nationen in Syrien bestätigte am Samstag, dass die zwölf Inspekteure um Missionsleiter Ake Sellström abgereist sind. Nach Augenzeugenberichten reiste das Team in einem Autokonvoi in Richtung der syrisch-libanesischen Grenze. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist noch unklar, wann ein Untersuchungsbericht veröffentlicht werden kann. Aus westlichen Diplomatenkreisen hieß es jedoch am Freitag, es werde mindestens 10 bis 14 Tage dauern, bis die Ergebnisse vorliegen könnten.
+++09:20 Uhr + Briten leiden noch unter "irakischem Syndrom"
Die französische Tageszeitung "Le Monde" schreibt zur Abstimmungsniederlage David Camerons über Großbritanniens Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien: "Mit 285 gegen 272 Stimmen haben die Parlamentarier Camerons Antrag über Großbritanniens Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien abgelehnt. Diese Abstimmung ist kein Schlag gegen David Cameron, sondern gegen Tony Blair. Die Briten, die normalerweise wenig dagegen haben, dass ihr Land in den Krieg zieht, leiden noch immer unter dem 'irakischen Syndrom'."
+++09:45 Uhr + Ex-UN-Botschafter: Giftgas-Beweise erinnern an Irak
Der ehemalige deutsche UN-Botschafter Gunther Pleuger findet die Darlegungen der USA zum Giftgaseinsatz in Syrien nicht überzeugend. "Es sind ja keine Beweise vorgelegt worden. Es ist nur gesagt worden, dass es überzeugende Beweise gibt. (...) Aber welche, das wissen wir nicht", sagte Pleuger im Deutschlandfunk. "Man wird natürlich schon an Irak erinnert, wo solche (...) angeblichen Beweise vorgelegt wurden, und alle nicht stimmten." Die USA sollten abwarten, ob die UN-Inspekteure Beweise für einen Giftgaseinsatz durch die Regierungsseite von Präsident Baschar al-Assad gefunden haben und welche. Pleuger hatte Deutschland von 2002 bis 2006 bei den Vereinten Nationen vertreten.
+++11:00 Uhr + Russland gibt offenbar keine Waffen mehr an Syrien aus
Russland hat umstrittene Waffenlieferungen an seinen Verbündeten Syrien Medienberichten zufolge gestoppt - angeblich, weil das Regime in Damaskus Rechnungen nicht bezahlt. Nach dem Eingang der ersten Raten habe das Regime von Präsident Baschar al-Assad die Zahlungen unvermittelt ausgesetzt, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter des staatlichen Rüstungskonzerns Rosoboronexport der russischen Tageszeitung "Kommersant".
+++11:05 Uhr + Syrische Führung erwartet westlichen Angriff "jeden Moment"
Nach der Ausreise der Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen rechnet die syrische Führung mit einem baldigen Angriff westlicher Truppen auf das Land. Der Beginn des Einsatzes werde "jeden Moment" erwartet, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. "Wir sind auch jederzeit zur Vergeltung bereit", fügte er hinzu.
+++11:15 Uhr + Iranische Delegation reist nach Damaskus
Als Zeichen der Solidarität mit dem syrischen Regime ist eine Delegation des iranischen Parlaments nach Damaskus gereist. Wie die Nachrichtenagentur Isna meldete, wird die dreiköpfige Delegation des Auswärtigen Ausschusses während ihres fünftägigen Aufenthalts auch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad treffen. Leiter der Delegation ist der Vorsitzende des Ausschusses, Alaeddin Borudscherdi.
+++12:40 Uhr + Putin verlangt von USA Beweise für Chemiewaffen-Einsatz in Syrien
Vor einem westlichen Militäreinsatz in Syrien hat Russlands Präsident Wladimir Putin von den USA Beweise für einen Chemiewaffen-Einsatz durch die Truppen von Präsident Baschar al-Assad gefordert. Die gegen Assad erhobenen Anschuldigungen seinen "völliger Unfug", sagte Putin vor Journalisten. Russland ist einer der wichtigsten Unterstützer des syrischen Präsidenten.
+++14:00 Uhr + Merkel: Syrien spielt keine große Rolle beim G20-Gipfel
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Erwartung geäußert, dass das Thema Syrien auf dem G-20-Gipfel im russischen St. Petersburg nur am Rande eine Rolle spielen wird. "Es geht in erster Linie um Wirtschaft und Finanzen", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. "Und am Rande werden natürlich auch außenpolitische Themen diskutiert. In diesem Jahr mit Sicherheit auch gerade das Thema Syrien."
+++14:08 Uhr + Bundesregierung charterte Flugzeug für UN-Inspekteure
Die UN-Chemiewaffenexperten sind nach Abschluss ihrer Arbeit in Syrien mit einem von der Bundesregierung gecharterten Flugzeug nach Europa gereist. Außenminister Guido Westerwelle sprach von einem "handfesten Beitrag" der Bundesregierung. "Ich habe dem Generalsekretär der Vereinten Nationen zugesagt zu helfen, damit die Ergebnisse zügig vorliegen", zitiert die "Welt am Sonntag" den Minister.
+++14:32 Uhr + Niebel: Assad kann nicht mehr Teil der Lösung sein
Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) befürwortet trotz Zuspitzung der Lage um Syrien eine diplomatische Lösung des Konflikts. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" fügte er zugleich hinzu: "Herr Assad kann nicht mehr Teil dieser Lösung sein." Der mutmaßliche Giftgasanschlag in Syrien, der nach Überzeugung der US-Regierung auf das Konto des Regimes von Präsident Baschar al-Assad geht, sei ein Verbrechen gegen Zivilisation und Menschlichkeit.
+++15:08 Uhr + Cameron plant nach Kabinettsumbildung
Nach seiner Schlappe im britischen Unterhaus will Premierminister David Cameron das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen. Nachdem das Votum über einen Militäreinsatz gegen Syrien auch an schlechter Organisation und mangelnder Parteidisziplin gescheitert sei, plane der Regierungschef eine Kabinettsumbildung, schreibt die Zeitung "Daily Telegraph". Demnach sollen gleich mehrere Minister den Hut nehmen.
+++16:00 Uhr + Roth warnt vor "Flächenbrand"
Grünen-Parteichefin Claudia Roth warnte erneut vor einem militärischen Vorgehen in Syrien: "Jeder, der sich dort auskennt, weiß, dass nur ein bisschen fehlt, bis ein riesengroßer Flächenbrand in der Region ausbricht", sagte Roth der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie verlangte, Assad vor den Internationalen Gerichtshof zu stellen, falls sich herausstellen sollte, dass seine Regierung Giftgas eingesetzt habe.
+++16:34 Uhr + Ex-Verteidigungsminister Jung gegen Angriff auf Syrien
Der frühere Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat sich gegen einen Militärschlag gegen Syrien ausgesprochen. "Ich glaube nicht, dass ein Militärschlag zum Erfolg führt", erforderlich sei eine politische Lösung, sagte Jung der "Frankfurter Rundschau".
"In Syrien weiß man ja überhaupt nicht, wen man konkret unterstützen soll", gab Jung zu bedenken. Auf der einen Seite sei er "betroffen" über den Einsatz von Giftgas und darüber, wie grausam Syriens Staatschef Baschar al-Assad generell mit der eigenen Bevölkerung umgehe. Auf der anderen Seite seien bei den Rebellen Leute von Al Kaida dabei und "das kann auch nicht zu etwas Gutem führen".
Warnende Stimmen aus Deutschland
Kommt es in Syrien zu einer militärischen Intervention? Die US-Regierung hegt keinen Zweifel mehr, dass im Bürgerkriegsland Giftgas zum Einsatz kam.
+++17:36 Uhr + UN-Inspekteure in den Niederlanden eingetroffen
Die UN-Inspekteure sind nach der Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs in Syrien in den Niederlanden angekommen. Ein Flugzeug, in dem sich vermutlich das UN-Team befand, landete am Samstagnachmittag in Rotterdam. Die Inspekteure sollten Blut-, Urin- und Bodenproben zunächst zum Sitz der Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Den Haag bringen. Von dort aus sollten die Proben zu verschiedenen Labors in Europa gebracht werden.
+++17:39 Uhr + Bevölkerung bereitet sich auf Militärschlag vor
In Syrien bereitet sich die Bevölkerung auf einen Militärschlag vor. In den Vororten von Damaskus üben Ärzte mit ihren Teams den Ernstfall. Sie versuchen zudem, sich von Hilfsorganisationen geschickte Medikamente und Sauerstoffflaschen zu sichern. Schon seit Tagen decken sich viele Einwohner von Damaskus mit dem Nötigsten ein, weil sie Versorgungsengpässe fürchten, oder sie versuchen, sich an militärisch weniger sensiblen Orten in Sicherheit zu bringen.
+++18:01 Uhr + Iran: US-Angriff wird Folgen jenseits der Grenzen Syriens haben
Der Iran hat die USA erneut eindringlich vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt. Ein militärisches Vorgehen gegen den iranischen Verbündeten werde "Reaktionen jenseits dieses Landes provozieren", sagte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, laut der Nachrichtenagentur Isna.
+++18:25 Uhr + Obama kündigt Erklärung zu Syrien an
US-Präsident Barack Obama hat für Samstagabend eine Erklärung zu Syrien angekündigt. Sie soll um 19.15 Uhr deutscher Zeit stattfinden. N24.de überträgt diese LIVE im Stream. Es wird erwartet, dass sich Obama zu seinen Plänen für einen möglichen US-Militärschlag gegen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad äußert.
+++18:42 Uhr + Obamas Sicherheitsstab versammelt sich im Weißen Haus
Mit Blick auf die Syrien-Krise hat der Sicherheitsstab von US-Präsident Barack Obama am Samstag ein Treffen im Weißen Haus anberaumt und eine Telefonkonferenz mit US-Senatoren angekündigt. An Beratungen sollten Vizepräsident Joe Biden, Verteidigungsminister Chuck Hagel, Außenminister John Kerry, Geheimdienstkoordinator James Clapper und Sicherheitsberaterin Susan Rice teilnehmen.
+++19:23 Uhr + Hunderte demonstrieren vor dem Weißen Haus gegen Militärschlag
Mehrere hundert Menschen haben vor dem Weißen Haus in Washington gegen einen Militäreinsatz in Syrien demonstriert. Mit lauten Sprechchören sowie gelben Schildern und Plakaten forderten sie die US-Regierung auf, von einem Angriff auf das arabische Land abzusehen. Zu den Slogans gehörten "Kein Krieg in Syrien", "Hände weg von Syrien" oder "Irak, Libyen, Syrien - endloser Krieg für ein Imperium". Das Weiße Haus ist der Amts- und Wohnsitz von Präsident Barack Obama.
+++20:03 Uhr + Obama macht Militärschlag von Kongressvotum abhängig
US-Präsident Barack Obama macht einen Militäreinsatz gegen Syrien von der Zustimmung des Kongresses abhängig. Nach seiner Meinung sollte es zwar zu einem Angriff kommen. "Ich bin bereit, den Befehl zu geben", sagte Obama am Samstag im Rosengarten des Weißen Hauses in Washington. Das Land sei aber stärker, wenn die Entscheidung vom Kongress getragen werde.
+++20:34 Uhr + US-Kongress debattiert ab 09. September über angekündigten Militärschlag
Der US-Kongress wird ab dem 9. September über den von Präsident Barack Obama angekündigten Militärschlag gegen Syrien beraten. Dies teilt der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, John Boehner, mit. Obama hatte zuvor gesagt, dass die Vereinigten Staaten seiner Meinung nach "militärisch gegen Ziele des syrischen Regimes vorgehen sollten".
Live-Ticker zu Syrien
Alles vom 01.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
Obama lässt Kongress über Militärschlag entscheiden – Israel bleibt in Alarmbereitschaft
US-Präsident Obama will „militärisch gegen Ziele des syrischen Regimes vorgehen“ – macht einen Militärschlag aber vom Kongress abhängig. Dessen Mitglieder sind zur Zeit in der Sommerpause: Sie werden erst ab dem 9. September über den Einsatz beraten.
08.10 Uhr: Die erhöhte Alarmbereitschaft in Israel dauert ungeachtet der Ansprache von Obama an. Der israelische Rundfunk meldete, im ganzen Land seien verschiedene Raketenabwehrsysteme aufgestellt und einsatzbereit. Auch zum Schutz des Großraums Tel Aviv mit mehr als drei Millionen Einwohnern steht ein Abwehrsystem des Typs Eisenkuppel bereit. Die Verteilung von Gasmasken an besorgte Bürger sollte auch am Sonntag weitergehen.
08.49 Uhr: Frankreich ist weiter bereit, zusammen mit den USA militärisch gegen die syrische Führung vorzugehen. US-Präsident Barack Obama habe Staatschef François Hollande vorab telefonisch über seine Entscheidung informiert, die Billigung des US-Kongresses für einen Militäreinsatz zu suchen, hieß es aus dem Umfeld des französischen Präsidenten am Samstagabend. Bei dem etwa 40-minütigen Gespräch habe Obama seinen Willen bekräftigt, wegen des mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatzes am 21. August in Syrien gegen die Führung in Damaskus vorzugehen, hieß es im Umfeld Hollandes weiter. Der französische Staatschef habe gleichfalls seine Entschlossenheit kundgetan „zu handeln und das Regime wegen des Einsatzes von Chemiewaffen zu bestrafen“. Hollande habe dabei Obama daran erinnert, dass er selbst auch entschieden habe, das französische Parlament mit der Frage zu befassen.
09.06 Uhr: Ein Militäreinsatz in Syrien hätte möglicherweise große Auswirkungen auf das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl. Laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ sagen 66 Prozent der Deutschen, dass sie eine Partei, die ein militärisches Eingreifen der USA und anderer Staaten der Nato in Syrien begrüßt, nicht wählen würden. Nur 26 Prozent würden demnach ihr Kreuz bei Kriegsbefürwortern machen. Emnid befragte am 29. August insgesamt 502 Personen.
09.55 Uhr: Die Syrien-Krise steht auch im Mittelpunkt des Antikriegstags heute am 1. September. Gewerkschaften und Friedensinitiativen haben zu Veranstaltungen und Demonstrationen eingeladen. Der Antikriegstag soll an den Beginn des Zweiten Weltkrieges erinnern, den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939.
10.05 Uhr: Die Bewohner eines Dorfes in der syrischen Provinz Idlib haben nach einem Massaker an Zivilisten blutig Rache genommen. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete am Sonntag, die Bewohner von Al-Madmuma, einem Dorf im Bezirk Maarat al-Noaman, hätten sechs Kämpfer getötet, darunter zwei Libyer. Den Angaben zufolge verdächtigten sie die Männer, an der Ermordung von 16 Dorfbewohnern und Vertriebenen am vergangenen Montag beteiligt gewesen zu sein. Die Zivilisten, darunter mehrere Kinder, sollen im Schlaf ermordet worden sein. Die Menschenrechtsvereinigung veröffentlichte Videoaufnahmen der Opfer. Die islamistische Brigade Ahrar al-Scham, die in dem Gebiet stark vertreten ist, hatte das Massaker verurteilt und erklärt, sie habe damit nichts zu tun. Der Verdacht fiel auf die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS), der viele Kämpfer aus anderen arabischen Staaten angehören.
11.38 Uhr: Frankreich hat klar gestellt, nicht im Alleingang gegen Syrien vorzugehen. Man werde eine Entscheidung des US-Kongresses in der Sache abwarten, erklärte der französische Innenminister Manuel Valls am Sonntag. „Frankreich kann das nicht alleine machen“, sagte Valls dem Radiosender „Europe 1“. „Wir brauchen eine Koalition.“ Für Montag ist ein Treffen von Regierungschef Jean-Marc Ayrault mit den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern sowie Vertretern der Opposition geplant. Dabei soll über das Thema Syrien beraten werden. Für Mittwoch ist eine Parlamentsdebatte geplant.
12.00 Uhr: Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama begrüßt, sich einen Militärschlag gegen Syrien vom Kongress absegnen zu lassen. „Die Entscheidung von Präsident Obama zeigt, wie ernsthaft und besonnen der Abwägungsprozess in den Vereinigten Staaten von Amerika erfolgt“, sagte Westerwelle am Sonntag am Rande einer Veranstaltung in Bonn. „Die gewonnene Zeit muss genutzt werden, um im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine gemeinsame Haltung der Weltgemeinschaft zu erreichen.“ Die Weltgemeinschaft dürfe nicht wegsehen, wenn zum ersten Mal im 21. Jahrhundert grausame Chemiewaffen eingesetzt werden, sagte Westerwelle weiter. „Insbesondere Russland ist jetzt gefragt, im Sicherheitsrat eine konstruktive Haltung einzunehmen.“ Die Auswertung der Untersuchungen der UN-Chemiewaffenexperten sollte beschleunigt werden, damit möglichst bald ein abschließendes Untersuchungsergebnis vorliegen könne.
12.08 Uhr: Die syrische Opposition hat sich „enttäuscht“ über die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama gezeigt, vor einem möglichen Militärschlag zunächst den Kongress zu konsultieren. Er gehe aber davon aus, dass die Abgeordneten einem Angriff auf die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad zustimmten, sagte Samir Naschar, ranghoher Vertreter der Nationalen Syrischen Koalition, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Die Opposition habe allerdings mit einem „unmittelbaren und sofortigen“ Militärschlag gerechnet.
12.13 Uhr: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu teilte am Sonntag mit, sein Land, das sich durch die Gewalt in der Region besonders gefährdet sieht, sei weiterhin „auf alle Szenarien vorbereitet“. „Unsere Feinde haben gute Gründe, nicht unsere Stärke, unsere Macht zu testen. Sie kennen sie“, sagte der Ministerpräsident laut einem Bericht des staatlichen Rundfunks vor der wöchentlichen Sitzung seines Kabinetts.
12.43 Uhr: Die Verzögerung des erwarteten US-Angriffs auf Syrien gibt dem Regime mehr Zeit, seine Soldaten und Waffensysteme in Sicherheit zu bringen – zu diesem Ergebnis kommt die Nationale Syrische Koalition. Die Oppositionellen warnen, in den vergangenen Tagen seien weitere Artilleriegeschütze, Raketen und Truppen in Wohngebiete sowie auf das Gelände von Universitäten und Schulen verlegt worden. Dadurch werde ein Angriff auf rein militärische Ziele deutlich erschwert.
13.10 Uhr: Nach Angaben syrischer Rebellen sind in den vergangenen Tagen 2500 Kämpfer und neue Freiwillige von Jordanien in den Süden von Syrien gereist. „Sie sehen die US-Angriffe als Gelegenheit, das Regime endlich zu stürzen, und sie wollen alle dabei sein“, sagt Eiman Hariri, ein Vertreter der oppositionellen Nationalen Syrischen Allianz in Jordanien.
13.26 Uhr: Syrische Staatsmedien haben die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, einen Militärschlag zu vertagen, als historischen Rückzieher gefeiert. „Obama hat gestern direkt oder durch Implikation den Beginn des historischen amerikanischen Rückziehers verkündet“, hieß es am Sonntag in einem Kommentar auf der Titelseite der amtlichen Tageszeitung „al-Thaura“.
13.42 Uhr: Papst Franziskus hat erneut eindringlich ein Ende der Gewalt in Syrien gefordert und vor möglichen Militärschlägen gewarnt. „Es ist niemals der Einsatz von Gewalt, der den Frieden bringt“, sagte Franziskus am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom. „Nie wieder Krieg“, rief er den Pilgern zu. Für den kommenden Samstag rief der Papst zu einem Tag des Fastens und des Gebets für den Frieden in Syrien und der Welt auf. „Wir wollen, dass in unserer von Spaltungen und Konflikten zerrissenen Gesellschaft der Frieden ausbricht“, forderte er. Der Pontifex verurteilte auch den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien. „Ich sage euch, dass ich immer noch traurig die schrecklichen Bilder der vergangenen Tage im Kopf und im Herzen habe.“ Er forderte die Parteien im Syrien-Konflikt auf, „mit Mut und Entschlossenheit den Weg des Zusammentreffens und der Verhandlungen“ einzuschlagen.
13.55 Uhr: Die britische Regierung plant laut Finanzminister George Osborne keine neue Abstimmung über eine britische Beteiligung an möglichen Militäraktionen gegen Syrien. „Das Parlament hat gesprochen“, sagte der Minister am Sonntag der BBC. Nach der Rede von US-Präsident Barack Obama am Samstag waren Stimmen laut geworden, wonach die konservativ-liberale Koalitionsregierung von Premierminister David Cameron einen zweiten Anlauf nehmen sollte, um die Zustimmung des Parlaments einzuholen. Auch wenn der Bericht der UN-Inspekteure über einen mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien eine neue Faktenlage schaffen sollte, werde Großbritannien nicht an einem potenziellen Einsatz teilnehmen, stellte Osborne klar.
14.17 Uhr: Seit Beginn des Syrien-Konflikts vor knapp zweieinhalb Jahren sind nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 110.000 Menschen getötet worden. Seit Mitte März 2011 habe es 110.371 Todesopfer gegeben, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Dabei handelte es sich demnach um 40.146 Zivilisten, unter ihnen 5833 Kinder. Außerdem seien 21.850 Rebellen-Kämpfer und 45.478 regierungstreue Soldaten und Kämpfer getötet worden. Die Beobachtungsstelle stützt ihre Angaben auf ein breites Netzwerk aus Rettungskräften und Kämpfern. Die Informationen lassen sich aber kaum unabhängig nachprüfen.
14.31 Uhr: Nach der Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, einen Militärschlag zu verschieben, wird der G20-Gipfel in St. Petersburg in der kommenden Woche zum zentralen internationalen Forum, um das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt zu diskutieren. Die eigentlich als Schwerpunkt geplanten weltwirtschaftlichen Themen rücken wohl an den Rand des Treffens der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Der gastgebende russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits am Samstag erklärt, das Treffen solle als Gelegenheit für die Suche nach einer diplomatischen Lösung genutzt werden.
14.50 Uhr: Die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, vor einem Militärschlag gegen Syrien nun doch erst die Zustimmung der Abgeordneten einholen zu wollen, bringt seinen derzeitigen Hauptverbündeten Frankreich in eine verzwickte Lage. Denn der französische Präsident François Hollande steht nun als einziger Staatenlenker einer westlichen Großmacht da, der zu einer Militärintervention gegen Damaskus bereit ist, aber das heimische Parlament nicht bei dem heiklen Einsatz mitreden lassen will. Der innenpolitische Druck auf den Sozialisten wächst, je länger eine Militäraktion auf sich warten lässt.
15.21 Uhr: Die französische Regierung wird bisher geheime Dokumente zum syrischen Chemiewaffen-Arsenal demnächst offenlegen. Das verlautete am Sonntag aus Regierungskreisen in Paris. Die Zeitung „Journal du Dimanche“ hatte zuvor unter Berufung auf aktuelle französische Geheimdiensterkenntnisse berichtet, dass die syrischen Regierungstruppen über „mehrere hundert Tonnen Senfgas“ und „Saringas“ verfügten. Insgesamt habe Damaskus mehr als 1000 Tonnen Chemiewaffen in seinen Lagern. Laut französischen Regierungskreisen sind diese Angaben aus einer Geheimdienst-Mitteilung „zutreffend“.
15.33 Uhr: Nach seiner Schlappe im britischen Unterhaus will Premierminister David Cameron die Tories wieder auf Linie trimmen. Nachdem das Votum über einen Militäreinsatz gegen Syrien auch an schlechter Organisation und mangelnder Parteidisziplin gescheitert sei, plane der Regierungschef eine Kabinettsumbildung, berichtete die Zeitung „Daily Telegraph“. Demnach sollen gleich mehrere Minister den Hut nehmen. Darunter sei auch der für Fraktionsdisziplin verantwortliche Minister mit Sonderaufgaben, George Young, schrieb die Zeitung „Independent“. Er hätte dafür sorgen müssen, dass die konservativen Parlamentarier die Vorlage der Regierung in ausreichender Zahl unterstützen.
15.40 Uhr: Syriens Präsident Baschar al-Assad zeigt sich kämpferisch. Syrien sei in der Lage, sich gegen einen Angriff aus dem Ausland zu wehren, zitierte das staatliche Fernsehen Assad. Der drohende Militärschlag der USA ändere nichts an den Prinzipien des Landes. Auch der Kampf gegen „Terroristen“, die von einigen Ländern der Region sowie der USA unterstützt würden, würde nicht gestoppt.
15.53 Uhr: Die USA verfügen nach den Worten von Außenminister John Kerry über Beweise, dass bei dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff bei Damaskus das Giftgas Sarin eingesetzt wurde. Vor Ort gesammelte Haar- und Blutproben „wurden positiv auf Spuren von Sarin getestet“, sagte Kerry am Sonntag den Fernsehsendern NBC und CNN. Kerry sprach in diesem Zusammenhang von einer „sehr wichtigen Entwicklung“, von der die Regierung „in den vergangenen 24 Stunden“ Kenntnis erhalten habe.
18.04 Uhr: Der saudi-arabische Außenminister Saud al-Faisal hat die arabischen Staaten vor einem Treffen der Arabischen Liga in Kairo am Sonntag dazu aufgefordert, das syrische Volk im Kampf gegen das Assad-Regime zu unterstützen.
18.27 Uhr: Mit der überraschenden Kehrtwende im Syrien-Konflikt setzt Präsident Barack Obama nach Einschätzung der Vereinten Nationen auf einen breiten internationalen Konsens. Obama versuche mit dem Schritt, internationale Übereinstimmung als Reaktion auf den Einsatz von Giftgas zu erreichen, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, am Sonntag. „Die Verwendung von Chemiewaffen kann unter keinen Umständen akzeptiert werden“, fügte er hinzu. Dabei spiele es keine Rolle, wo solche Giftgasanschläge stattfänden. Der UN-Generalsekretär hatte mehrmals vor einem Militärschlag in Syrien gewarnt und zu einer diplomatischen Lösung aufgerufen.
08.10 Uhr: Die erhöhte Alarmbereitschaft in Israel dauert ungeachtet der Ansprache von Obama an. Der israelische Rundfunk meldete, im ganzen Land seien verschiedene Raketenabwehrsysteme aufgestellt und einsatzbereit. Auch zum Schutz des Großraums Tel Aviv mit mehr als drei Millionen Einwohnern steht ein Abwehrsystem des Typs Eisenkuppel bereit. Die Verteilung von Gasmasken an besorgte Bürger sollte auch am Sonntag weitergehen.
08.49 Uhr: Frankreich ist weiter bereit, zusammen mit den USA militärisch gegen die syrische Führung vorzugehen. US-Präsident Barack Obama habe Staatschef François Hollande vorab telefonisch über seine Entscheidung informiert, die Billigung des US-Kongresses für einen Militäreinsatz zu suchen, hieß es aus dem Umfeld des französischen Präsidenten am Samstagabend. Bei dem etwa 40-minütigen Gespräch habe Obama seinen Willen bekräftigt, wegen des mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatzes am 21. August in Syrien gegen die Führung in Damaskus vorzugehen, hieß es im Umfeld Hollandes weiter. Der französische Staatschef habe gleichfalls seine Entschlossenheit kundgetan „zu handeln und das Regime wegen des Einsatzes von Chemiewaffen zu bestrafen“. Hollande habe dabei Obama daran erinnert, dass er selbst auch entschieden habe, das französische Parlament mit der Frage zu befassen.
09.06 Uhr: Ein Militäreinsatz in Syrien hätte möglicherweise große Auswirkungen auf das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl. Laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ sagen 66 Prozent der Deutschen, dass sie eine Partei, die ein militärisches Eingreifen der USA und anderer Staaten der Nato in Syrien begrüßt, nicht wählen würden. Nur 26 Prozent würden demnach ihr Kreuz bei Kriegsbefürwortern machen. Emnid befragte am 29. August insgesamt 502 Personen.
09.55 Uhr: Die Syrien-Krise steht auch im Mittelpunkt des Antikriegstags heute am 1. September. Gewerkschaften und Friedensinitiativen haben zu Veranstaltungen und Demonstrationen eingeladen. Der Antikriegstag soll an den Beginn des Zweiten Weltkrieges erinnern, den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939.
10.05 Uhr: Die Bewohner eines Dorfes in der syrischen Provinz Idlib haben nach einem Massaker an Zivilisten blutig Rache genommen. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete am Sonntag, die Bewohner von Al-Madmuma, einem Dorf im Bezirk Maarat al-Noaman, hätten sechs Kämpfer getötet, darunter zwei Libyer. Den Angaben zufolge verdächtigten sie die Männer, an der Ermordung von 16 Dorfbewohnern und Vertriebenen am vergangenen Montag beteiligt gewesen zu sein. Die Zivilisten, darunter mehrere Kinder, sollen im Schlaf ermordet worden sein. Die Menschenrechtsvereinigung veröffentlichte Videoaufnahmen der Opfer. Die islamistische Brigade Ahrar al-Scham, die in dem Gebiet stark vertreten ist, hatte das Massaker verurteilt und erklärt, sie habe damit nichts zu tun. Der Verdacht fiel auf die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS), der viele Kämpfer aus anderen arabischen Staaten angehören.
11.38 Uhr: Frankreich hat klar gestellt, nicht im Alleingang gegen Syrien vorzugehen. Man werde eine Entscheidung des US-Kongresses in der Sache abwarten, erklärte der französische Innenminister Manuel Valls am Sonntag. „Frankreich kann das nicht alleine machen“, sagte Valls dem Radiosender „Europe 1“. „Wir brauchen eine Koalition.“ Für Montag ist ein Treffen von Regierungschef Jean-Marc Ayrault mit den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern sowie Vertretern der Opposition geplant. Dabei soll über das Thema Syrien beraten werden. Für Mittwoch ist eine Parlamentsdebatte geplant.
12.00 Uhr: Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama begrüßt, sich einen Militärschlag gegen Syrien vom Kongress absegnen zu lassen. „Die Entscheidung von Präsident Obama zeigt, wie ernsthaft und besonnen der Abwägungsprozess in den Vereinigten Staaten von Amerika erfolgt“, sagte Westerwelle am Sonntag am Rande einer Veranstaltung in Bonn. „Die gewonnene Zeit muss genutzt werden, um im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine gemeinsame Haltung der Weltgemeinschaft zu erreichen.“ Die Weltgemeinschaft dürfe nicht wegsehen, wenn zum ersten Mal im 21. Jahrhundert grausame Chemiewaffen eingesetzt werden, sagte Westerwelle weiter. „Insbesondere Russland ist jetzt gefragt, im Sicherheitsrat eine konstruktive Haltung einzunehmen.“ Die Auswertung der Untersuchungen der UN-Chemiewaffenexperten sollte beschleunigt werden, damit möglichst bald ein abschließendes Untersuchungsergebnis vorliegen könne.
12.08 Uhr: Die syrische Opposition hat sich „enttäuscht“ über die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama gezeigt, vor einem möglichen Militärschlag zunächst den Kongress zu konsultieren. Er gehe aber davon aus, dass die Abgeordneten einem Angriff auf die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad zustimmten, sagte Samir Naschar, ranghoher Vertreter der Nationalen Syrischen Koalition, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Die Opposition habe allerdings mit einem „unmittelbaren und sofortigen“ Militärschlag gerechnet.
12.13 Uhr: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu teilte am Sonntag mit, sein Land, das sich durch die Gewalt in der Region besonders gefährdet sieht, sei weiterhin „auf alle Szenarien vorbereitet“. „Unsere Feinde haben gute Gründe, nicht unsere Stärke, unsere Macht zu testen. Sie kennen sie“, sagte der Ministerpräsident laut einem Bericht des staatlichen Rundfunks vor der wöchentlichen Sitzung seines Kabinetts.
12.43 Uhr: Die Verzögerung des erwarteten US-Angriffs auf Syrien gibt dem Regime mehr Zeit, seine Soldaten und Waffensysteme in Sicherheit zu bringen – zu diesem Ergebnis kommt die Nationale Syrische Koalition. Die Oppositionellen warnen, in den vergangenen Tagen seien weitere Artilleriegeschütze, Raketen und Truppen in Wohngebiete sowie auf das Gelände von Universitäten und Schulen verlegt worden. Dadurch werde ein Angriff auf rein militärische Ziele deutlich erschwert.
13.10 Uhr: Nach Angaben syrischer Rebellen sind in den vergangenen Tagen 2500 Kämpfer und neue Freiwillige von Jordanien in den Süden von Syrien gereist. „Sie sehen die US-Angriffe als Gelegenheit, das Regime endlich zu stürzen, und sie wollen alle dabei sein“, sagt Eiman Hariri, ein Vertreter der oppositionellen Nationalen Syrischen Allianz in Jordanien.
13.26 Uhr: Syrische Staatsmedien haben die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, einen Militärschlag zu vertagen, als historischen Rückzieher gefeiert. „Obama hat gestern direkt oder durch Implikation den Beginn des historischen amerikanischen Rückziehers verkündet“, hieß es am Sonntag in einem Kommentar auf der Titelseite der amtlichen Tageszeitung „al-Thaura“.
13.42 Uhr: Papst Franziskus hat erneut eindringlich ein Ende der Gewalt in Syrien gefordert und vor möglichen Militärschlägen gewarnt. „Es ist niemals der Einsatz von Gewalt, der den Frieden bringt“, sagte Franziskus am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom. „Nie wieder Krieg“, rief er den Pilgern zu. Für den kommenden Samstag rief der Papst zu einem Tag des Fastens und des Gebets für den Frieden in Syrien und der Welt auf. „Wir wollen, dass in unserer von Spaltungen und Konflikten zerrissenen Gesellschaft der Frieden ausbricht“, forderte er. Der Pontifex verurteilte auch den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien. „Ich sage euch, dass ich immer noch traurig die schrecklichen Bilder der vergangenen Tage im Kopf und im Herzen habe.“ Er forderte die Parteien im Syrien-Konflikt auf, „mit Mut und Entschlossenheit den Weg des Zusammentreffens und der Verhandlungen“ einzuschlagen.
13.55 Uhr: Die britische Regierung plant laut Finanzminister George Osborne keine neue Abstimmung über eine britische Beteiligung an möglichen Militäraktionen gegen Syrien. „Das Parlament hat gesprochen“, sagte der Minister am Sonntag der BBC. Nach der Rede von US-Präsident Barack Obama am Samstag waren Stimmen laut geworden, wonach die konservativ-liberale Koalitionsregierung von Premierminister David Cameron einen zweiten Anlauf nehmen sollte, um die Zustimmung des Parlaments einzuholen. Auch wenn der Bericht der UN-Inspekteure über einen mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien eine neue Faktenlage schaffen sollte, werde Großbritannien nicht an einem potenziellen Einsatz teilnehmen, stellte Osborne klar.
14.17 Uhr: Seit Beginn des Syrien-Konflikts vor knapp zweieinhalb Jahren sind nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 110.000 Menschen getötet worden. Seit Mitte März 2011 habe es 110.371 Todesopfer gegeben, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Dabei handelte es sich demnach um 40.146 Zivilisten, unter ihnen 5833 Kinder. Außerdem seien 21.850 Rebellen-Kämpfer und 45.478 regierungstreue Soldaten und Kämpfer getötet worden. Die Beobachtungsstelle stützt ihre Angaben auf ein breites Netzwerk aus Rettungskräften und Kämpfern. Die Informationen lassen sich aber kaum unabhängig nachprüfen.
14.31 Uhr: Nach der Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, einen Militärschlag zu verschieben, wird der G20-Gipfel in St. Petersburg in der kommenden Woche zum zentralen internationalen Forum, um das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt zu diskutieren. Die eigentlich als Schwerpunkt geplanten weltwirtschaftlichen Themen rücken wohl an den Rand des Treffens der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Der gastgebende russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits am Samstag erklärt, das Treffen solle als Gelegenheit für die Suche nach einer diplomatischen Lösung genutzt werden.
14.50 Uhr: Die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, vor einem Militärschlag gegen Syrien nun doch erst die Zustimmung der Abgeordneten einholen zu wollen, bringt seinen derzeitigen Hauptverbündeten Frankreich in eine verzwickte Lage. Denn der französische Präsident François Hollande steht nun als einziger Staatenlenker einer westlichen Großmacht da, der zu einer Militärintervention gegen Damaskus bereit ist, aber das heimische Parlament nicht bei dem heiklen Einsatz mitreden lassen will. Der innenpolitische Druck auf den Sozialisten wächst, je länger eine Militäraktion auf sich warten lässt.
15.21 Uhr: Die französische Regierung wird bisher geheime Dokumente zum syrischen Chemiewaffen-Arsenal demnächst offenlegen. Das verlautete am Sonntag aus Regierungskreisen in Paris. Die Zeitung „Journal du Dimanche“ hatte zuvor unter Berufung auf aktuelle französische Geheimdiensterkenntnisse berichtet, dass die syrischen Regierungstruppen über „mehrere hundert Tonnen Senfgas“ und „Saringas“ verfügten. Insgesamt habe Damaskus mehr als 1000 Tonnen Chemiewaffen in seinen Lagern. Laut französischen Regierungskreisen sind diese Angaben aus einer Geheimdienst-Mitteilung „zutreffend“.
15.33 Uhr: Nach seiner Schlappe im britischen Unterhaus will Premierminister David Cameron die Tories wieder auf Linie trimmen. Nachdem das Votum über einen Militäreinsatz gegen Syrien auch an schlechter Organisation und mangelnder Parteidisziplin gescheitert sei, plane der Regierungschef eine Kabinettsumbildung, berichtete die Zeitung „Daily Telegraph“. Demnach sollen gleich mehrere Minister den Hut nehmen. Darunter sei auch der für Fraktionsdisziplin verantwortliche Minister mit Sonderaufgaben, George Young, schrieb die Zeitung „Independent“. Er hätte dafür sorgen müssen, dass die konservativen Parlamentarier die Vorlage der Regierung in ausreichender Zahl unterstützen.
15.40 Uhr: Syriens Präsident Baschar al-Assad zeigt sich kämpferisch. Syrien sei in der Lage, sich gegen einen Angriff aus dem Ausland zu wehren, zitierte das staatliche Fernsehen Assad. Der drohende Militärschlag der USA ändere nichts an den Prinzipien des Landes. Auch der Kampf gegen „Terroristen“, die von einigen Ländern der Region sowie der USA unterstützt würden, würde nicht gestoppt.
15.53 Uhr: Die USA verfügen nach den Worten von Außenminister John Kerry über Beweise, dass bei dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff bei Damaskus das Giftgas Sarin eingesetzt wurde. Vor Ort gesammelte Haar- und Blutproben „wurden positiv auf Spuren von Sarin getestet“, sagte Kerry am Sonntag den Fernsehsendern NBC und CNN. Kerry sprach in diesem Zusammenhang von einer „sehr wichtigen Entwicklung“, von der die Regierung „in den vergangenen 24 Stunden“ Kenntnis erhalten habe.
18.04 Uhr: Der saudi-arabische Außenminister Saud al-Faisal hat die arabischen Staaten vor einem Treffen der Arabischen Liga in Kairo am Sonntag dazu aufgefordert, das syrische Volk im Kampf gegen das Assad-Regime zu unterstützen.
18.27 Uhr: Mit der überraschenden Kehrtwende im Syrien-Konflikt setzt Präsident Barack Obama nach Einschätzung der Vereinten Nationen auf einen breiten internationalen Konsens. Obama versuche mit dem Schritt, internationale Übereinstimmung als Reaktion auf den Einsatz von Giftgas zu erreichen, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, am Sonntag. „Die Verwendung von Chemiewaffen kann unter keinen Umständen akzeptiert werden“, fügte er hinzu. Dabei spiele es keine Rolle, wo solche Giftgasanschläge stattfänden. Der UN-Generalsekretär hatte mehrmals vor einem Militärschlag in Syrien gewarnt und zu einer diplomatischen Lösung aufgerufen.
Alles vom 02.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
USA bereiten Syrien-Angriff mit Flugzeugträger vor
US-Präsident Obama will „militärisch gegen Ziele des syrischen Regimes vorgehen“ – macht einen Militärschlag aber vom Kongress abhängig. Der wird aber erst ab dem 9. September über den Einsatz beraten.
00.20 Uhr: Die Arabische Liga hat die UN und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, im Syrien-Konflikt klar Stellung zu beziehen. Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien müsse die Welt „ihre Verantwortung gemäß der Charta der Vereinten Nationen und dem Völkerrecht wahrnehmen“, erklärten die Außenminister der Liga nach ihrem Treffen in Kairo. Ziel müssten „die notwendigen abschreckenden Maßnahmen“ sein, um den erneuten Einsatz von Chemiewaffen zu verhindern, für den die syrische Regierung die Verantwortung trage. Wie diese Maßnahmen aussehen könnten, ließen die Minister jedoch offen.
01.44 Uhr: US-Präsident Obama macht zwar einen Militärschlag gegen Syrien vom Kongress abhängig, währenddessen wird jedoch offenbar der Flugzeugträger USS Nimitz mit Begleitschiffen ins Rote Meer verlegt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Informationen aus dem Verteidigungsministerium berichtete, soll die Flotte aus vier Zerstörern, einem Kreuzer und dem Flugzeugträger in Position gebracht werden, um einen Luftschlag unterstützen zu können. Die USS Nimitz sollte eigentlich vom Afghanistan-Einsatz in den Heimathafen zurückkehren, sei jedoch umgeleitet worden. Im Mittelmeer vor der Küste Syriens befinden sich bereits fünf US-Zerstörer.
02.30 Uhr: Die syrische Opposition beschuldigt das Regime von Präsident Baschar al-Assad, Zivilisten als menschliche Schutzschilde gegen einen US-Militärschlag zu missbrauchen. Soldaten sowie Raketen und Luftabwehrwaffen seien dazu in Schulen, Studentenwohnheime und Verwaltungsgebäude in den Städten verlegt worden, teilte das Oppositionsbündnis in Istanbul mit. Zudem seien Gefangene auf Militärstützpunkte gebracht worden. Syriens Regierung hoffe so, die USA vor Luftangriffen auf solche Ziele aus Angst vor zivilen Opfern abzuhalten.
03.07 Uhr: Ein Schiff mit 175 syrischen Flüchtlingen an Bord ist am Sonntag auf Sizilien gelandet. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA spielte sich bei der Ankunft des Boots in der Hafenstadt Syrakus eine bewegende Szene ab: Ein junger Syrer sank vor einem aus dem Boot gestiegenen alten Mann auf den Boden und küsste dessen Hände. Der Polizei erzählte er, dass er eigens aus Schweden angereist sei, um seinen Großvater abzuholen. Allein in diesem Jahr flüchteten wegen des blutigen Bürgerkriegs bereits rund 3000 Syrer über das Mittelmeer nach Italien. „Dies kommt mehr und mehr einem Exodus gleich“, sagte ein freiwilliger Helfer des Roten Kreuzes der ANSA. „Inzwischen flüchten ganze Familien“.
04.10 Uhr: US-Präsident Obama hat damit begonnen, bei den Kongressmitgliedern um Billigung einer Militäraktion in Syrien zu werben. Nach Angaben eines ranghohen Vertreters des Weißen Hauses sprachen Obama, sein Vize Joe Biden sowie sein Stabschef Denis McDonough mit Vertretern von Repräsentantenhaus und Senat, um sie für den Plan des Präsidenten zu gewinnen. Für Montag lud Obama den einflussreichen republikanischen Senator John McCain ins Weiße Haus. Dieser forderte im Sender CBS erneut einen umfassenderen Einsatz als von Obama geplant. Auch viele der Teilnehmer des Briefings im Kongressgebäude zeigten sich wenig überzeugt von den Plänen des Präsidenten.
05.27 Uhr: Der Verzicht der USA auf einen schnellen Militärschlag gegen Syrien hat dem Dollar etwas Auftrieb verliehen. Er legte am Montag im frühen Handel in Fernost zum Euro und zum Yen zu. Der Euro gab 0,1 Prozent auf rund 1,32 Dollar nach. Zur japanischen Währung gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 98,52 Yen. Die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, den Kongress um Zustimmung für eine Strafaktion für den Giftgaseinsatz im syrischen Bürgerkrieg zu bitten, habe die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts etwas gedämpft, sagten Händler.
07.30 Uhr: Die Ölpreise sind am Montag mit der Aussicht auf die Verzögerung eines Militäreinsatzes der USA gegen Syrien weiter gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 112,87 US-Dollar. Das waren 1,14 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 1,68 Dollar auf 105,97 Dollar.
08.17 Uhr: Die Syrer schwanken nach der Entscheidung von Barack Obama, die Abstimmung des Kongresses vor einem möglichen Militärschlag abzuwarten, zwischen Erleichterung und Enttäuschung. „Seit Tagen warten wir schon. Wir hatten so viel Hoffnung. Und jetzt müssen wir schon wieder warten“, sagt Abu Akram, ein Arzt in einem von Rebellen kontrollierten Vorort von Damaskus. „Es hat den Anschein, als ob sie uns sterben lassen wollen“, sagte der Mediziner, der Giftgas-Opfer behandelt hat.
08.49 Uhr: Außenminister Kerry hat sich zu Obamas Kehrtwende in der Syrien-Politik geäußert. Der US-Präsident hatte bekanntgegeben, das Votum des US-Kongresses abzuwarten, bevor er den Befehl zu einem Militärschlag gegen Syrien gibt. Dazu Kerry: „Der Präsident hat das Recht, diesen Befehl zu erteilen. Dabei ist es unwichtig, was der Kongress entscheidet.“ Ein „Nein“ des Kongresses wäre demnach zwar richtungsweisend, aber nicht entscheidend.
09.26 Uhr: Die Verschiebung des Militärschlags gegen Syrien hat den Dax am Montag auf Erholungskurs geschickt. Der deutsche Leitindex rückte um 1,4 Prozent auf 8215 Zähler vor, nachdem er in der vergangenen Woche 3,7 Prozent eingebüßt hatte. US-Präsident Barack Obama will sich erst die Zustimmung des Kongresses sichern, bevor ein Angriff auf Syrien in die Tat umgesetzt wird. Gestützt wurde der Aktienmarkt auch von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus China.
09.41 Uhr: Der stellvertretende syrische Außenminister Faisal Mekdad hat einen möglichen US-Militäreinsatz in seinem Land als „Unterstützung für Al-Kaida“ bezeichnet. In einem Interview mit dem Sender BBC erklärte Mekdad zudem, für die Angriffe mit chemischen Waffen in Syrien seien nicht die Truppen von Präsident Baschar al-Assad zuständig, sondern vielmehr von den USA unterstützte Gruppen. Ein Einsatz der USA in Syrien werde den „Hass auf die Amerikaner“ verstärken und den gesamten Nahen Osten destabilisieren, sagte Mekdad in dem am Montag veröffentlichten Interview.
10.21 Uhr: Russland hat die USA erneut mit Nachdruck aufgefordert, ihre Giftgas-Vorwürfe an das Regime in Syrien mit Beweisen zu belegen. „Washington hat uns Material übergeben, das aber nichts Konkretes dazu enthielt, wo die Proben von wem entnommen wurden“, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. „Als wir nach Details fragten, sagten unsere amerikanischen Partner, dass diese geheim seien“, meinte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. „Das überzeugt uns nicht. So ist keine Zusammenarbeit möglich“, sagte er. Russland ist ein enger Verbündeter Syriens.
10.23 Uhr: Aus dem Hafen der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol lief ein weiteres Kriegsschiff ins östliche Mittelmeer aus. Das Aufklärungsschiff soll sich vor der Küste zum Schutz der russischen Marinebasis in der syrischen Hafenstadt Tartus bereithalten, sagte ein Mitarbeiter der Kriegsmarine. Russland hatte bereits vergangene Woche Kriegsschiffe verlegt, aber betont, sich an möglichen Kampfhandlungen in Syrien nicht beteiligen zu wollen.
10.29 Uhr: Nachlassende Sorgen über einen raschen Militärschlag in Syrien und positive Konjunkturdaten aus China haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag kräftig Auftrieb gegeben. „Zusammen sorgt dies wieder für stärkere Risikofreude“, sagte ein Börsianer. Der Dax gewann im frühen Handel 1,60 Prozent auf 8233 Punkte und machte damit seine Verluste vom Freitag mehr als wett.
10.40 Uhr: Trotz der Spannungen zwischen Russland und den USA rechnet die russische Führung damit, dass US-Präsident Barack Obama der Einladung Folge leisten und zu einem Besuch nach Russland kommen wird. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Russland hatte Obama zu bilateralen Verhandlungen mit Präsident Wladimir Putin eingeladen. Das Treffen soll am 4. September, kurz vor dem G20-Gipfel in St. Petersburg stattfinden. „Dieser Besuch kann aus Gründen, die die amerikanische Seite dargelegt hat, nicht stattfinden. Aber die Einladung an Präsident Obama bleibt in Kraft, und die Dokumente, die vorbereitet wurden, verlieren ihre Gültigkeit nicht. Wir rechnen damit, dass Barack Obama von der Einladung Gebrauch machen und nach Russland kommen wird“, so Lawrow laut Ria Nowosti.
10.41 Uhr: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat sich gegen einen Angriff der USA in Syrien ausgesprochen. „Was in Syrien passiert, ist sehr gefährlich“, sagte Abbas nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa vom Montag. „Wir sind aber gegen einen Angriff, weil wir nicht wollen, dass ein arabischer Staat von außen angegriffen wird“, sagte der Präsident in der Nacht zum Montag bei einem Treffen seiner Fatah-Organisation in Ramallah. Gleichzeitig verurteilte er den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien und forderte eine friedliche Lösung der Krise. Er warnte, ein Militärschlag könnte Syrien in vier ethnische Regionen aufspalten.
11.12 Uhr: Die britische Regierung hat einen im Jahr 2012 geplanten Export von Chemikalien nach Syrien verteidigt. Die im Januar 2012 beantragte Lizenz für die Ausfuhr von Kalium- und Natriumfluorid sei aufs Schärfste geprüft worden, erklärte ein Regierungssprecher am späten Sonntagabend. Beide Seiten hätten überzeugend darlegen können, dass die Chemikalien nur für den zivilen Einsatz bestimmt gewesen seien, unter anderem für die Produktion von Zahnpasta. Das Handelsministerium betonte zudem, sie hätten Syrien nie erreicht, da die Lizenz später zurückgezogen worden sei. Die Zeitung „Sunday Mail“ hatte berichtet, dass aus Großbritannien nach Syrien exportierte Chemikalien dort für die Herstellung chemischer Waffen verwendet worden sein könnten.
12.12 Uhr: 83 Kongressabgeordnete der USA haben ihre Sommerpause unterbrochen und sind nach Washington geeilt. Dort wollen sie sich hinter verschlossenen Türen von Vertretern der Sicherheitsbehörden über die Lage in Syrien informieren lassen. Dies berichtete die „Washington Post“ am Montag. Obama hatte zuvor angekündigt, den Kongress um die Zustimmung zu einer Intervention in Syrien zu befragen. Eine Entscheidung wird aber nicht vor dem 9. September erwartet. Bis dahin befindet sich der Kongress in der Sommerpause.
12.23 Uhr: Der Iran hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon als Vermittler im Syrien-Konflikt angeboten. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna am Montag meldete, telefonierten der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und der UN-Generalsekretär am Sonntagabend miteinander. Darin sagte Sarif: „Wir erklären unsere Bereitschaft, als Vermittler eine friedliche Lösung in der Syrien-Krise zu finden.“ Eine militärische Option werde unabsehbare Konsequenzen für den Nahen Osten nach sich ziehen, die die Weltgemeinschaft dann sehr schwer unter Kontrolle bringen könnte. Das Problem: Teheran steht im Syrien-Konflikt auf der Seite von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Außerdem gilt die syrische Regierung als Teherans engster Verbündeter im Kampf gegen den Erzfeind Israel.
12.30 Uhr: Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat US-Außenminister John Kerry zu einem Treffen der EU-Außenminister nach Vilnius eingeladen. Dabei dürfte besonders die Lage in Syrien im Mittelpunkt stehen. „Das wird eine wertvolle Gelegenheit sein, mit ihm Ansichten über wichtige Themen auszutauschen“, heißt es in dem am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel vorliegenden Einladungsschreiben Ashtons an die EU-Minister. Das Gespräch mit Kerry ist demnach für Samstag geplant. Ob der US-Außenminister zu dem Treffen anreist, ist vermutlich von den aktuellen Entwicklungen im Bürgerkriegsland Syrien abhängig. In Vilnius kommen ab Donnerstag erst die EU-Verteidigungsminister und dann ab Freitag auch die EU-Außenminister zu Gesprächen zusammen.
13.38 Uhr: Großbritannien wird nicht erneut abstimmen: Die britische Regierung hat bekräftigt, dass es keine zweite parlamentarische Abstimmung über eine britische Beteiligung an möglichen Militäraktionen gegen Syrien geben wird. Es gebe absolut keine Pläne für ein zweites Votum im Unterhaus, sagte der Sprecher von Premierminister David Cameron am Montag in London. Nachdem US-Außenminister John Kerry am Wochenende von Beweisen für einen mutmaßlichen syrischen Giftgasangriff gesprochen hatte, waren erneut Stimmen laut geworden, wonach die britische Regierung einen zweiten Anlauf nehmen sollte, um die Zustimmung des Parlaments einzuholen.
14.31 Uhr: Trotz der Blockade durch Russland und China hofft Bundeskanzlerin Angela Merkel auf eine gemeinsame Linie der Vereinten Nationen im Syrien-Konflikt. Nach der Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, mit einem Militärschlag abzuwarten und den US-Kongress einzuschalten, sollte jetzt „die Zeit genutzt werden“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Wir setzen uns dafür ein, dass das bei der UN gelingt. Wir hoffen, dass es jetzt eine Chance gibt, das zu tun, und wir werden uns dafür einsetzen.“ Seibert betont erneut: „Deutschland wird sich in keinem Fall beteiligen. Das ist der Satz, der für die Bundesregierung gilt.“ Näher wollte sich der Regierungssprecher trotz zahlreicher Nachfragen nicht äußern. „Was nach diesem UN-Prozess kommt, darüber kann ich jetzt nicht sprechen.“
14.34 Uhr: Syrische Hacker haben in der Nacht zum Montag die Rekrutierungs-Webseite der US-Marines angegriffen. Die Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad riefen dazu auf, sich einem möglichen Angriffsbefehl Obamas gegen Syrien zu widersetzen. „Obama ist ein Verräter, der eure Leben in Gefahr bringen will, um Al-Kaida-Kämpfer zu unterstützen“, erklärte die „Elektronische Armee Syriens“ auf der Website, die am Morgen (Ortszeit) bereits aus dem Netz genommen war. Die Hacker luden die Marines ein, stattdessen an der Seite Assads zu kämpfen. Die „Elektronische Armee Syriens“ hatte in den vergangenen Wochen unter anderem bereits die „New York Times“ sowie den Kurznachrichtendienst „Twitter“ gehackt.
14.38 Uhr: Westliche und arabische Staaten wollen mit einem Geldfonds die Gegner von Syriens Machthaber Assad beim Wiederaufbau des Landes unterstützen. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate zahlten am Montag als erste jeweils zehn Millionen Euro ein. Andere Staaten der internationalen Syrien-„Freundesgruppe“ sollen folgen. An der Vertragsunterzeichnung in Berlin nahm auch der Vorsitzende der oppositionellen Nationalen Syrischen Koalition, Ahmed Assi al-Dscharba, teil. Das Geld soll für den Wiederaufbau in Gebieten verwendet werden, in denen das Assad-Regime seine Macht verloren hat. Verwaltet wird der Fonds von der deutschen Staatsbank KfW. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärt dazu: „Nur eine politische Lösung kann Syrien dauerhaft Frieden und Stabilität bringen. Dafür unterstützen wir die Nationale Koalition mit konkreter Hilfe.“ An der Syrien-„Freundesgruppe“ sind mehr als einhundert Staaten und internationale Organisationen beteiligt. Die Gründung des Geldfonds war bereits vor mehreren Monaten beschlossen worden.
14.41 Uhr: Die syrische Regierung hat die Vereinten Nationen aufgefordert, sie vor einem möglichen Militärschlag durch die USA zu schützen. Der syrische Botschafter in New York, Baschar al-Dschaafari, schrieb in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, dieser trage die Verantwortung dafür, dass Syrien nicht angegriffen werde, und dass mehr Anstrengungen für eine politische Lösung des Konflikts unternommen würden. Er wiederholte, die syrische Führung habe im Kampf gegen die Rebellen kein Giftgas eingesetzt. Entsprechende Behauptungen von US-Außenminister John Kerry stützten sich auf „alte, von Terroristen fabrizierte Geschichten“. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete am Montag, einen identischen Brief habe auch die amtierende Präsidentin des Weltsicherheitsrates, Maria Cristina Perceval, erhalten.
14.44 Uhr: CDU: Syrien soll nicht für den Wahlkampf genutzt werden. Die CDU hat davor gewarnt, den Syrienkonflikt und einen möglicherweise bevorstehenden US-Angriff wahltaktisch zu nutzen. Zwar sei klar, dass ein solches Thema, das die Menschen bedränge, im Wahlkampf thematisiert werde, sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe am Montag in Berlin. Es sei aber „wichtig, dass wir das sehr verantwortungsbewusst tun“ und nicht unter dem Gesichtspunkt des tagespolitischen Vorteils. „Dazu ist die Frage, ob wir als Völkergemeinschaft sprachlos oder klug reagieren auf den Einsatz von Massenvernichtungswaffen zu ernst.“
17.56 Uhr: Syrien hat in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, Technik für Massenvernichtungswaffen aus der Schweiz zu importieren. Seit 1998 seien 14 entsprechende Ausfuhrgesuche vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) abgelehnt worden, sagte die Sprecherin der Behörde, Marie Avet, der Schweizerischen Depeschenagentur. Sie bestätigte damit Zeitungsberichte, die sich auf Dokumente der Enthüllungsplattform Wikileaks stützen. Das SECO ist für die Kontrolle des Exports von Kriegsmaterial zuständig. Avet zufolge wollte Syrien eine Vakuumpumpe, Ventile und einen Bioreaktor von Schweizer Herstellern kaufen. Der Gesamtwert der Ware belaufe sich auf knapp 1,4 Millionen Euro. Die Technik könne sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke eingesetzt werden.
01.44 Uhr: US-Präsident Obama macht zwar einen Militärschlag gegen Syrien vom Kongress abhängig, währenddessen wird jedoch offenbar der Flugzeugträger USS Nimitz mit Begleitschiffen ins Rote Meer verlegt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Informationen aus dem Verteidigungsministerium berichtete, soll die Flotte aus vier Zerstörern, einem Kreuzer und dem Flugzeugträger in Position gebracht werden, um einen Luftschlag unterstützen zu können. Die USS Nimitz sollte eigentlich vom Afghanistan-Einsatz in den Heimathafen zurückkehren, sei jedoch umgeleitet worden. Im Mittelmeer vor der Küste Syriens befinden sich bereits fünf US-Zerstörer.
02.30 Uhr: Die syrische Opposition beschuldigt das Regime von Präsident Baschar al-Assad, Zivilisten als menschliche Schutzschilde gegen einen US-Militärschlag zu missbrauchen. Soldaten sowie Raketen und Luftabwehrwaffen seien dazu in Schulen, Studentenwohnheime und Verwaltungsgebäude in den Städten verlegt worden, teilte das Oppositionsbündnis in Istanbul mit. Zudem seien Gefangene auf Militärstützpunkte gebracht worden. Syriens Regierung hoffe so, die USA vor Luftangriffen auf solche Ziele aus Angst vor zivilen Opfern abzuhalten.
03.07 Uhr: Ein Schiff mit 175 syrischen Flüchtlingen an Bord ist am Sonntag auf Sizilien gelandet. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA spielte sich bei der Ankunft des Boots in der Hafenstadt Syrakus eine bewegende Szene ab: Ein junger Syrer sank vor einem aus dem Boot gestiegenen alten Mann auf den Boden und küsste dessen Hände. Der Polizei erzählte er, dass er eigens aus Schweden angereist sei, um seinen Großvater abzuholen. Allein in diesem Jahr flüchteten wegen des blutigen Bürgerkriegs bereits rund 3000 Syrer über das Mittelmeer nach Italien. „Dies kommt mehr und mehr einem Exodus gleich“, sagte ein freiwilliger Helfer des Roten Kreuzes der ANSA. „Inzwischen flüchten ganze Familien“.
04.10 Uhr: US-Präsident Obama hat damit begonnen, bei den Kongressmitgliedern um Billigung einer Militäraktion in Syrien zu werben. Nach Angaben eines ranghohen Vertreters des Weißen Hauses sprachen Obama, sein Vize Joe Biden sowie sein Stabschef Denis McDonough mit Vertretern von Repräsentantenhaus und Senat, um sie für den Plan des Präsidenten zu gewinnen. Für Montag lud Obama den einflussreichen republikanischen Senator John McCain ins Weiße Haus. Dieser forderte im Sender CBS erneut einen umfassenderen Einsatz als von Obama geplant. Auch viele der Teilnehmer des Briefings im Kongressgebäude zeigten sich wenig überzeugt von den Plänen des Präsidenten.
05.27 Uhr: Der Verzicht der USA auf einen schnellen Militärschlag gegen Syrien hat dem Dollar etwas Auftrieb verliehen. Er legte am Montag im frühen Handel in Fernost zum Euro und zum Yen zu. Der Euro gab 0,1 Prozent auf rund 1,32 Dollar nach. Zur japanischen Währung gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 98,52 Yen. Die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, den Kongress um Zustimmung für eine Strafaktion für den Giftgaseinsatz im syrischen Bürgerkrieg zu bitten, habe die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts etwas gedämpft, sagten Händler.
07.30 Uhr: Die Ölpreise sind am Montag mit der Aussicht auf die Verzögerung eines Militäreinsatzes der USA gegen Syrien weiter gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 112,87 US-Dollar. Das waren 1,14 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 1,68 Dollar auf 105,97 Dollar.
08.17 Uhr: Die Syrer schwanken nach der Entscheidung von Barack Obama, die Abstimmung des Kongresses vor einem möglichen Militärschlag abzuwarten, zwischen Erleichterung und Enttäuschung. „Seit Tagen warten wir schon. Wir hatten so viel Hoffnung. Und jetzt müssen wir schon wieder warten“, sagt Abu Akram, ein Arzt in einem von Rebellen kontrollierten Vorort von Damaskus. „Es hat den Anschein, als ob sie uns sterben lassen wollen“, sagte der Mediziner, der Giftgas-Opfer behandelt hat.
08.49 Uhr: Außenminister Kerry hat sich zu Obamas Kehrtwende in der Syrien-Politik geäußert. Der US-Präsident hatte bekanntgegeben, das Votum des US-Kongresses abzuwarten, bevor er den Befehl zu einem Militärschlag gegen Syrien gibt. Dazu Kerry: „Der Präsident hat das Recht, diesen Befehl zu erteilen. Dabei ist es unwichtig, was der Kongress entscheidet.“ Ein „Nein“ des Kongresses wäre demnach zwar richtungsweisend, aber nicht entscheidend.
09.26 Uhr: Die Verschiebung des Militärschlags gegen Syrien hat den Dax am Montag auf Erholungskurs geschickt. Der deutsche Leitindex rückte um 1,4 Prozent auf 8215 Zähler vor, nachdem er in der vergangenen Woche 3,7 Prozent eingebüßt hatte. US-Präsident Barack Obama will sich erst die Zustimmung des Kongresses sichern, bevor ein Angriff auf Syrien in die Tat umgesetzt wird. Gestützt wurde der Aktienmarkt auch von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus China.
09.41 Uhr: Der stellvertretende syrische Außenminister Faisal Mekdad hat einen möglichen US-Militäreinsatz in seinem Land als „Unterstützung für Al-Kaida“ bezeichnet. In einem Interview mit dem Sender BBC erklärte Mekdad zudem, für die Angriffe mit chemischen Waffen in Syrien seien nicht die Truppen von Präsident Baschar al-Assad zuständig, sondern vielmehr von den USA unterstützte Gruppen. Ein Einsatz der USA in Syrien werde den „Hass auf die Amerikaner“ verstärken und den gesamten Nahen Osten destabilisieren, sagte Mekdad in dem am Montag veröffentlichten Interview.
10.21 Uhr: Russland hat die USA erneut mit Nachdruck aufgefordert, ihre Giftgas-Vorwürfe an das Regime in Syrien mit Beweisen zu belegen. „Washington hat uns Material übergeben, das aber nichts Konkretes dazu enthielt, wo die Proben von wem entnommen wurden“, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. „Als wir nach Details fragten, sagten unsere amerikanischen Partner, dass diese geheim seien“, meinte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. „Das überzeugt uns nicht. So ist keine Zusammenarbeit möglich“, sagte er. Russland ist ein enger Verbündeter Syriens.
10.23 Uhr: Aus dem Hafen der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol lief ein weiteres Kriegsschiff ins östliche Mittelmeer aus. Das Aufklärungsschiff soll sich vor der Küste zum Schutz der russischen Marinebasis in der syrischen Hafenstadt Tartus bereithalten, sagte ein Mitarbeiter der Kriegsmarine. Russland hatte bereits vergangene Woche Kriegsschiffe verlegt, aber betont, sich an möglichen Kampfhandlungen in Syrien nicht beteiligen zu wollen.
10.29 Uhr: Nachlassende Sorgen über einen raschen Militärschlag in Syrien und positive Konjunkturdaten aus China haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag kräftig Auftrieb gegeben. „Zusammen sorgt dies wieder für stärkere Risikofreude“, sagte ein Börsianer. Der Dax gewann im frühen Handel 1,60 Prozent auf 8233 Punkte und machte damit seine Verluste vom Freitag mehr als wett.
10.40 Uhr: Trotz der Spannungen zwischen Russland und den USA rechnet die russische Führung damit, dass US-Präsident Barack Obama der Einladung Folge leisten und zu einem Besuch nach Russland kommen wird. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Russland hatte Obama zu bilateralen Verhandlungen mit Präsident Wladimir Putin eingeladen. Das Treffen soll am 4. September, kurz vor dem G20-Gipfel in St. Petersburg stattfinden. „Dieser Besuch kann aus Gründen, die die amerikanische Seite dargelegt hat, nicht stattfinden. Aber die Einladung an Präsident Obama bleibt in Kraft, und die Dokumente, die vorbereitet wurden, verlieren ihre Gültigkeit nicht. Wir rechnen damit, dass Barack Obama von der Einladung Gebrauch machen und nach Russland kommen wird“, so Lawrow laut Ria Nowosti.
10.41 Uhr: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat sich gegen einen Angriff der USA in Syrien ausgesprochen. „Was in Syrien passiert, ist sehr gefährlich“, sagte Abbas nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa vom Montag. „Wir sind aber gegen einen Angriff, weil wir nicht wollen, dass ein arabischer Staat von außen angegriffen wird“, sagte der Präsident in der Nacht zum Montag bei einem Treffen seiner Fatah-Organisation in Ramallah. Gleichzeitig verurteilte er den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien und forderte eine friedliche Lösung der Krise. Er warnte, ein Militärschlag könnte Syrien in vier ethnische Regionen aufspalten.
11.12 Uhr: Die britische Regierung hat einen im Jahr 2012 geplanten Export von Chemikalien nach Syrien verteidigt. Die im Januar 2012 beantragte Lizenz für die Ausfuhr von Kalium- und Natriumfluorid sei aufs Schärfste geprüft worden, erklärte ein Regierungssprecher am späten Sonntagabend. Beide Seiten hätten überzeugend darlegen können, dass die Chemikalien nur für den zivilen Einsatz bestimmt gewesen seien, unter anderem für die Produktion von Zahnpasta. Das Handelsministerium betonte zudem, sie hätten Syrien nie erreicht, da die Lizenz später zurückgezogen worden sei. Die Zeitung „Sunday Mail“ hatte berichtet, dass aus Großbritannien nach Syrien exportierte Chemikalien dort für die Herstellung chemischer Waffen verwendet worden sein könnten.
12.12 Uhr: 83 Kongressabgeordnete der USA haben ihre Sommerpause unterbrochen und sind nach Washington geeilt. Dort wollen sie sich hinter verschlossenen Türen von Vertretern der Sicherheitsbehörden über die Lage in Syrien informieren lassen. Dies berichtete die „Washington Post“ am Montag. Obama hatte zuvor angekündigt, den Kongress um die Zustimmung zu einer Intervention in Syrien zu befragen. Eine Entscheidung wird aber nicht vor dem 9. September erwartet. Bis dahin befindet sich der Kongress in der Sommerpause.
12.23 Uhr: Der Iran hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon als Vermittler im Syrien-Konflikt angeboten. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna am Montag meldete, telefonierten der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und der UN-Generalsekretär am Sonntagabend miteinander. Darin sagte Sarif: „Wir erklären unsere Bereitschaft, als Vermittler eine friedliche Lösung in der Syrien-Krise zu finden.“ Eine militärische Option werde unabsehbare Konsequenzen für den Nahen Osten nach sich ziehen, die die Weltgemeinschaft dann sehr schwer unter Kontrolle bringen könnte. Das Problem: Teheran steht im Syrien-Konflikt auf der Seite von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Außerdem gilt die syrische Regierung als Teherans engster Verbündeter im Kampf gegen den Erzfeind Israel.
12.30 Uhr: Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat US-Außenminister John Kerry zu einem Treffen der EU-Außenminister nach Vilnius eingeladen. Dabei dürfte besonders die Lage in Syrien im Mittelpunkt stehen. „Das wird eine wertvolle Gelegenheit sein, mit ihm Ansichten über wichtige Themen auszutauschen“, heißt es in dem am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel vorliegenden Einladungsschreiben Ashtons an die EU-Minister. Das Gespräch mit Kerry ist demnach für Samstag geplant. Ob der US-Außenminister zu dem Treffen anreist, ist vermutlich von den aktuellen Entwicklungen im Bürgerkriegsland Syrien abhängig. In Vilnius kommen ab Donnerstag erst die EU-Verteidigungsminister und dann ab Freitag auch die EU-Außenminister zu Gesprächen zusammen.
13.38 Uhr: Großbritannien wird nicht erneut abstimmen: Die britische Regierung hat bekräftigt, dass es keine zweite parlamentarische Abstimmung über eine britische Beteiligung an möglichen Militäraktionen gegen Syrien geben wird. Es gebe absolut keine Pläne für ein zweites Votum im Unterhaus, sagte der Sprecher von Premierminister David Cameron am Montag in London. Nachdem US-Außenminister John Kerry am Wochenende von Beweisen für einen mutmaßlichen syrischen Giftgasangriff gesprochen hatte, waren erneut Stimmen laut geworden, wonach die britische Regierung einen zweiten Anlauf nehmen sollte, um die Zustimmung des Parlaments einzuholen.
14.31 Uhr: Trotz der Blockade durch Russland und China hofft Bundeskanzlerin Angela Merkel auf eine gemeinsame Linie der Vereinten Nationen im Syrien-Konflikt. Nach der Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, mit einem Militärschlag abzuwarten und den US-Kongress einzuschalten, sollte jetzt „die Zeit genutzt werden“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Wir setzen uns dafür ein, dass das bei der UN gelingt. Wir hoffen, dass es jetzt eine Chance gibt, das zu tun, und wir werden uns dafür einsetzen.“ Seibert betont erneut: „Deutschland wird sich in keinem Fall beteiligen. Das ist der Satz, der für die Bundesregierung gilt.“ Näher wollte sich der Regierungssprecher trotz zahlreicher Nachfragen nicht äußern. „Was nach diesem UN-Prozess kommt, darüber kann ich jetzt nicht sprechen.“
14.34 Uhr: Syrische Hacker haben in der Nacht zum Montag die Rekrutierungs-Webseite der US-Marines angegriffen. Die Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad riefen dazu auf, sich einem möglichen Angriffsbefehl Obamas gegen Syrien zu widersetzen. „Obama ist ein Verräter, der eure Leben in Gefahr bringen will, um Al-Kaida-Kämpfer zu unterstützen“, erklärte die „Elektronische Armee Syriens“ auf der Website, die am Morgen (Ortszeit) bereits aus dem Netz genommen war. Die Hacker luden die Marines ein, stattdessen an der Seite Assads zu kämpfen. Die „Elektronische Armee Syriens“ hatte in den vergangenen Wochen unter anderem bereits die „New York Times“ sowie den Kurznachrichtendienst „Twitter“ gehackt.
14.38 Uhr: Westliche und arabische Staaten wollen mit einem Geldfonds die Gegner von Syriens Machthaber Assad beim Wiederaufbau des Landes unterstützen. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate zahlten am Montag als erste jeweils zehn Millionen Euro ein. Andere Staaten der internationalen Syrien-„Freundesgruppe“ sollen folgen. An der Vertragsunterzeichnung in Berlin nahm auch der Vorsitzende der oppositionellen Nationalen Syrischen Koalition, Ahmed Assi al-Dscharba, teil. Das Geld soll für den Wiederaufbau in Gebieten verwendet werden, in denen das Assad-Regime seine Macht verloren hat. Verwaltet wird der Fonds von der deutschen Staatsbank KfW. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärt dazu: „Nur eine politische Lösung kann Syrien dauerhaft Frieden und Stabilität bringen. Dafür unterstützen wir die Nationale Koalition mit konkreter Hilfe.“ An der Syrien-„Freundesgruppe“ sind mehr als einhundert Staaten und internationale Organisationen beteiligt. Die Gründung des Geldfonds war bereits vor mehreren Monaten beschlossen worden.
14.41 Uhr: Die syrische Regierung hat die Vereinten Nationen aufgefordert, sie vor einem möglichen Militärschlag durch die USA zu schützen. Der syrische Botschafter in New York, Baschar al-Dschaafari, schrieb in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, dieser trage die Verantwortung dafür, dass Syrien nicht angegriffen werde, und dass mehr Anstrengungen für eine politische Lösung des Konflikts unternommen würden. Er wiederholte, die syrische Führung habe im Kampf gegen die Rebellen kein Giftgas eingesetzt. Entsprechende Behauptungen von US-Außenminister John Kerry stützten sich auf „alte, von Terroristen fabrizierte Geschichten“. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete am Montag, einen identischen Brief habe auch die amtierende Präsidentin des Weltsicherheitsrates, Maria Cristina Perceval, erhalten.
14.44 Uhr: CDU: Syrien soll nicht für den Wahlkampf genutzt werden. Die CDU hat davor gewarnt, den Syrienkonflikt und einen möglicherweise bevorstehenden US-Angriff wahltaktisch zu nutzen. Zwar sei klar, dass ein solches Thema, das die Menschen bedränge, im Wahlkampf thematisiert werde, sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe am Montag in Berlin. Es sei aber „wichtig, dass wir das sehr verantwortungsbewusst tun“ und nicht unter dem Gesichtspunkt des tagespolitischen Vorteils. „Dazu ist die Frage, ob wir als Völkergemeinschaft sprachlos oder klug reagieren auf den Einsatz von Massenvernichtungswaffen zu ernst.“
17.56 Uhr: Syrien hat in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, Technik für Massenvernichtungswaffen aus der Schweiz zu importieren. Seit 1998 seien 14 entsprechende Ausfuhrgesuche vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) abgelehnt worden, sagte die Sprecherin der Behörde, Marie Avet, der Schweizerischen Depeschenagentur. Sie bestätigte damit Zeitungsberichte, die sich auf Dokumente der Enthüllungsplattform Wikileaks stützen. Das SECO ist für die Kontrolle des Exports von Kriegsmaterial zuständig. Avet zufolge wollte Syrien eine Vakuumpumpe, Ventile und einen Bioreaktor von Schweizer Herstellern kaufen. Der Gesamtwert der Ware belaufe sich auf knapp 1,4 Millionen Euro. Die Technik könne sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke eingesetzt werden.
Alles vom 03.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Kerry erinnert Syrien-Konflikt an Hitler-Deutschland
Angeblich fing der BND Informationen zu einem mutmaßlichen Giftgas-Einsatz ab, die Machthaber Assad als Täter darstellen. Papst Franziskus twittert derweil: „Nie wieder Krieg, nie wieder Krieg.“
+++07.10 Uhr
: Syriens Präsident Baschar al-Assad hat Frankreich im Fall eines Militärschlags gegen sein Land mit Konsequenzen gedroht. Sollte sich die Pariser Regierung zu einem Einsatz entschließen, werde dies negative Folgen haben, sagt Assad in einem vorab veröffentlichten Interview von „Le Figaro“. Der Nahe Osten sei ein Pulverfass, und das Feuer komme näher. „Alle werden die Kontrolle über die Lage verlieren, sobald das Pulverfass hochgeht“, warnt Assad. Frankreich hat enge Verbindungen zu Syriens Nachbarland Libanon und ist das einzige Land, das den USA weiter Unterstützung für einen Militärschlag zusichert.
+++08.00 Uhr: Syriens Staatschef Baschar al-Assad warnt vor einem den Folgen eines westlichen Militärangriffs. Es müsse nicht nur der „syrische Gegenschlag“ als Reaktion auf westliche Angriffe beachtet werden, sagte Assad der französischen Tageszeitung „Le Figaro“. „Alle werden die Kontrolle über die Situation verlieren, wenn das Pulverfass explodiert. Chaos und Extremismus werden sich ausbreiten. Es besteht das Risiko eines regionalen Krieges“, sagte Assad.
+++08.35 Uhr: Die französische Zeitung „Le Figaro“ kommentierte die Reaktionen auf ein auf ihren Seiten veröffentlichtes Interview, in dem der syrische Präsident Baschar al-Assad vor einem Militärschlag gegen sein Land warnt: „Baschar al-Assad ist kein gewöhnlicher Diktator: Er ist ein erbarmungsloser Tyrann, der den Aufstand seines Volkes mit abscheulichen Mitteln im Blut ertränkt. Er ist auch der beste Verbündete des Irans und der Hisbollah und wichtiges Teil der radikalen Achse, die das Gleichgewicht im Nahen Osten gefährdet. In seinen Augen verhält sich Frankreich wie ein Feind, wie er ohne Umschweife erklärt. Was er sagt, ist bedrohend und eiskalt. Dürfen wir deshalb kein Interview mit ihm veröffentlichen? Ihn in der Presse zu Wort kommen zu lassen, bedeutet nicht, seine Handlungen zu billigen oder sie gut zu heißen. Sie tragen zum besseren Verständnis eines Dramas bei.“
+++08.48 Uhr: Die Vereinten Nationen haben die in Syrien gesammelten Proben für den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen an mehrere Laboratorien verschickt. „Die Proben wurden am Nachmittag von Den Haag auf den Weg gebracht und werden ihr Ziel innerhalb von Stunden erreichen“, teilte ein UN-Sprecher in New York in der Nacht zum Dienstag mit. „Die ausgewählten Labors sind darauf vorbereitet, sofort nach Ankunft der Proben mit deren Untersuchung zu beginnen.“ Nähere Angaben dazu, wo die politisch hochbrisanten Analysen gemacht werden, machte der Sprecher nicht.
+++09.07 Uhr: Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta hat der EU eine fehlende Strategie im Umgang mit den Flüchtlingen aus Syrien und anderen Krisenländern vorgeworfen. Er rechne damit, dass der Syrienkonflikt das allgemeine Flüchtlingsproblem weiter anheizen werde, sagte Letta nach einem Treffen mit seiner slowenischen Kollegin Alenka Bratusek im nordslowenischen Bled. Die Europäische Union habe aber nach wie vor keine Strategie, um dieser „Herausforderung“ zu begegnen. Letta kündigte an, während der italienischen EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2014 eine gemeinsame Herangehensweise anzustreben.
+++09.19 Uhr: Außenminister Guido Westerwelle erwartet von der UN-Giftgas-Analyse auch Hinweise auf die Schuldigen. „Wenn präzise analysiert worden ist, was genau in welcher Menge bei dem Angriff eingesetzt wurde, kann man auch Rückschlüsse auf die entsprechenden Fähigkeiten ziehen„, sagte Westerwelle der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. Der Untersuchungsbericht der UN-Experten soll in spätestens drei Wochen vorliegen. Die Experten haben kein Mandat für die Klärung der Frage, wer für den mutmaßlichen Giftgasangriff mit mehr als 1400 Toten nahe Damaskus verantwortlich ist. Außerdem lobte Westerwelle US-Präsident Barack Obama dafür, dass er im Gegensatz zu seinem Vorgänger George Bush „beim Einsatz von Militär sehr besonnen und abwägend“ sei. Auch bei einem Einsatz in Syrien mache es sich Obama „erkennbar sehr schwer“.
+++09.29 Uhr: Der Bürgerkrieg in Syrien ist auch ein Thema beim G20-Gipfel der führenden Volkswirtschaften der Erde. Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 kommen an diesem Donnerstag und Freitag im russischen St. Petersburg zusammen. Der Gastgeber, Russlands Präsident Wladimir Putin, hat vor allem ökonomische Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Doch auch der Bürgerkrieg in Syrien wird nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff zur Sprache kommen. Offiziell steht der Syrien-Konflikt zwar nicht auf der Tagesordnung, sagten Diplomaten in Berlin. Dennoch dürften die Staats- und Regierungschefs die Chance nutzen, am Rande der Beratungen nach politischen Lösungen zu suchen.
+++09.36 Uhr: So eben spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Bundestag zur aktuellen Lage in Syrien: „Wir sagen, Deutschland wird sich an einem militärischen Angriff nicht beteiligen“, bekräftigt Merkel noch einmal die deutsche Position. Weiter versichert die Kanzlerin, auf dem G20-Gipfel alles dafür zu tun, um mit der Staatengemeinschaft zu einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts zu kommen. „Der Syrien-Konflikt kann nur durch einen politischen Prozess gelöst werden“, so die Kanzlerin vor dem Bundestag.
+++09.46 Uhr: Der Syrische Nationalrat hat die USA und ihre Verbündeten aufgefordert, die syrische Regierung mit einem Militärschlag zu schwächen. Das Eingreifen sollte mit der bewaffneten Opposition im Land abgesprochen werden. „Alles andere wäre nicht richtig und wäre kontraproduktiv„, sagte Ratsvertreter Sadiqu al-Mousllie im Deutschlandfunk. Er zweifle nicht daran, dass das Regime von Präsident Baschar al-Assad Giftgas eingesetzt habe, da die Opposition weder die Substanzen noch die nötige Logistik besitze. Dass der Westen die Proben der UN-Inspekteure auswerte, sei richtig. Aber die Zeit dränge: „Jeder Tag kostet uns zwischen 80 bis 100 Leben.“
+++09.58 Uhr: Während die Zustimmung des von Obamas Demokraten dominierten Senats als wahrscheinlich gilt, ist der Ausgang des Votums im von den Republikanern kontrollierten Repräsentantenhaus ungewiss. Obamas wichtigste Sicherheitsberater versuchten daher in einer 70-minütigen Telefonkonferenz Abgeordnete der eigenen Partei zu überzeugen. Außenminister John Kerry warb dabei eindringlich um Unterstützung. Der Konflikt in Syrien sei an einem Punkt angelangt, der an die gescheiterte Appeasement-Politik Großbritanniens und Frankreichs gegenüber Adolf Hitler erinnere. Es sei ein „Münchener Moment“ erreicht, sagte Kerry und verwies damit auf das Münchener Abkommen von 1938, mit dem Großbritannien und Frankreich mit Zugeständnissen an die aggressive Außenpolitik der deutschen Nationalsozialisten einen Krieg verhindern wollten – letztlich vergeblich.
+++10.12 Uhr: In ihrer Rede vor dem Bundestag verwies Bundeskanzlerin Angela Merkel noch einmal auf das humanitäre Engagement Deutschlands. So seien mehr als 300 Millionen Euro eingesetzt worden, um das Leid der Menschen zu lindern. Auch sei mehr als 5000 Menschen aus Syrien die Aufnahme in Deutschland angeboten worden. Dies sei ein erster Schritt, sagte sie mit Blick auf kritische Zwischenrufe aus dem Plenum. Als „beschämend“ prangerte sie Anfeindungen an, denen Flüchtlinge in Deutschland ausgesetzt seien.
10.41 Uhr: In Syrien sollen binnen drei Tagen mehr als 100 Soldaten und Offiziere desertiert sein. Das berichteten Oppositionelle. Sie werteten dies als Ergebnis der Drohung der US-Regierung mit einem Militärschlag auf Einrichtungen der syrischen Armee. Nach Angaben der Regimegegner liefen in den Provinzen Deir as-Saur und Al-Rakka Militärs zu den Rebellen über. Alleine im Umland von Damaskus hätten sich rund 50 Angehörige der 104. Brigade der Republikanischen Garde abgesetzt, berichtete die syrische Muslimbruderschaft. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war zunächst nicht möglich.
+++11.13 Uhr: Russische Radarstationen haben einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge zwei ballistische „Objekte“ geortet. Die ballistischen Raketen seien um 8.16 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Richtung des östlichen Küstenstreifens des Mittelmeers abgefeuert worden. Die Agentur zitierte am Dienstag das russische Verteidigungsministerium, das Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters dazu nicht Stellung nahm. Es war zunächst unklar, ob die angeblichen Starts im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt stehen.
+++11.25 Uhr: Der Raketenabschuss wurde den Angaben zufolge durch das russische Frühwarnsystem in Armawir im Süden Russlands registriert. Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Präsident Wladimir Putin über den Vorfall informiert.
+++11.55 Uhr: Russland hat für den Fall eines US-Militärschlags gegen Syrien vor gefährlichen Folgen für die internationalen Beziehungen gewarnt. „Die Anwendung von Gewalt wird nicht das gewünschte Ergebnis bringen, sondern genau das Gegenteil bewirken“, sagte Sergej Werschinin, der Nahostbeauftragte des Außenministeriums. Russland als Partner des syrischen Regimes warnt, ein Sturz von Präsident Baschar al-Assad von außen würde Terroristen stärken und in der Region einen Flächenbrand auslösen.
+++12.03 Uhr: Die USA haben nach Regierungsangaben keine Rakete von Schiffen oder Flugzeugen im Mittelmeerraum abgefeuert. Das berichtet der US-Sender CBS.
+++12.45 Uhr: Die abgefeuerten ballistischen Raketen, die das russische Frühwarnsystem in Armawir im Süden Russlands registriert hat, sind möglicherweise zur Wetteraufklärung abgefeuert worden. Ein Mitglied des russischen Militärs sagte der Nachrichtenagentur Interfax: „Die Raketen könnten von einem amerikanischen Schiff im Mittelmeer abgefeuert worden sein. Da sie offenbar ins Meer gefallen sind, könnte das Ziel des Abschusses gewesen sein, genaue Informationen über die Wetterlage zu bekommen.“ Einem Bericht der Nachrichtenseite „ynet“ zufolge handelt es sich bei dem mysteriösen Raketenstart im Mittelmeer um einen israelischen Test. im Rahmen des Versuchs sei eine Rakete als Ziel abgefeuert worden. Über einen zweiten Raketenstart gab es keine Angaben. Israel habe bei dem Test mit den USA zusammengearbeitet.
12.59 Uhr: Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums in Tel Aviv hat bestätigt, dass es sich bei dem mysteriösen Raketenstart im Mittelmeerum einen Militärtest ihres Landes gehandelt hat. Im Rahmen des Manövers sei eine Rakete als Ziel abgefeuert worden. Zu einem möglichen zweiten Raketenstart machte sie keine Angaben. Israel habe bei dem Test mit den USA zusammengearbeitet.
15.18 Uhr: Syrische Truppen haben nach Angaben der Opposition die strategisch wichige Stadt Ariha im Norden des Bürgerkriegslandes eingenommen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Dienstag stürmten Paramilitärs unter dem Schutz von Artilleriefeuer die Stadt. Zwar erklärten Regierungsgegner per Internet, Ariha sei noch nicht ganz eingenommen worden. Dies sei jedoch wohl nur noch eine Frage der Zeit. Ein Sieg in Ariha würde es der syrischen Regierung wieder ermöglichen, ihre Truppen in der Provinz Iblib auf dem Landweg zu versorgen.
15.23 Uhr: Die syrische Opposition hat offenbar Beweise für einen Giftgas-Angriff im März. Ein syrischer Überläufer hat den Angaben zufolge Beweise für eine Verwicklung der Regierung in den Angriff. Der Chef des Ausschusses für Gerichtsmedizin in Aleppo, Abdeltauwab Scharur, sei in die Türkei geflüchtet, sagt ein Oppositionssprecher. Er werde seine Beweise zu dem Angriff vom 19. März in Chan al-Assal öffentlich machen.
+++08.00 Uhr: Syriens Staatschef Baschar al-Assad warnt vor einem den Folgen eines westlichen Militärangriffs. Es müsse nicht nur der „syrische Gegenschlag“ als Reaktion auf westliche Angriffe beachtet werden, sagte Assad der französischen Tageszeitung „Le Figaro“. „Alle werden die Kontrolle über die Situation verlieren, wenn das Pulverfass explodiert. Chaos und Extremismus werden sich ausbreiten. Es besteht das Risiko eines regionalen Krieges“, sagte Assad.
+++08.35 Uhr: Die französische Zeitung „Le Figaro“ kommentierte die Reaktionen auf ein auf ihren Seiten veröffentlichtes Interview, in dem der syrische Präsident Baschar al-Assad vor einem Militärschlag gegen sein Land warnt: „Baschar al-Assad ist kein gewöhnlicher Diktator: Er ist ein erbarmungsloser Tyrann, der den Aufstand seines Volkes mit abscheulichen Mitteln im Blut ertränkt. Er ist auch der beste Verbündete des Irans und der Hisbollah und wichtiges Teil der radikalen Achse, die das Gleichgewicht im Nahen Osten gefährdet. In seinen Augen verhält sich Frankreich wie ein Feind, wie er ohne Umschweife erklärt. Was er sagt, ist bedrohend und eiskalt. Dürfen wir deshalb kein Interview mit ihm veröffentlichen? Ihn in der Presse zu Wort kommen zu lassen, bedeutet nicht, seine Handlungen zu billigen oder sie gut zu heißen. Sie tragen zum besseren Verständnis eines Dramas bei.“
+++08.48 Uhr: Die Vereinten Nationen haben die in Syrien gesammelten Proben für den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen an mehrere Laboratorien verschickt. „Die Proben wurden am Nachmittag von Den Haag auf den Weg gebracht und werden ihr Ziel innerhalb von Stunden erreichen“, teilte ein UN-Sprecher in New York in der Nacht zum Dienstag mit. „Die ausgewählten Labors sind darauf vorbereitet, sofort nach Ankunft der Proben mit deren Untersuchung zu beginnen.“ Nähere Angaben dazu, wo die politisch hochbrisanten Analysen gemacht werden, machte der Sprecher nicht.
+++09.07 Uhr: Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta hat der EU eine fehlende Strategie im Umgang mit den Flüchtlingen aus Syrien und anderen Krisenländern vorgeworfen. Er rechne damit, dass der Syrienkonflikt das allgemeine Flüchtlingsproblem weiter anheizen werde, sagte Letta nach einem Treffen mit seiner slowenischen Kollegin Alenka Bratusek im nordslowenischen Bled. Die Europäische Union habe aber nach wie vor keine Strategie, um dieser „Herausforderung“ zu begegnen. Letta kündigte an, während der italienischen EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2014 eine gemeinsame Herangehensweise anzustreben.
+++09.19 Uhr: Außenminister Guido Westerwelle erwartet von der UN-Giftgas-Analyse auch Hinweise auf die Schuldigen. „Wenn präzise analysiert worden ist, was genau in welcher Menge bei dem Angriff eingesetzt wurde, kann man auch Rückschlüsse auf die entsprechenden Fähigkeiten ziehen„, sagte Westerwelle der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. Der Untersuchungsbericht der UN-Experten soll in spätestens drei Wochen vorliegen. Die Experten haben kein Mandat für die Klärung der Frage, wer für den mutmaßlichen Giftgasangriff mit mehr als 1400 Toten nahe Damaskus verantwortlich ist. Außerdem lobte Westerwelle US-Präsident Barack Obama dafür, dass er im Gegensatz zu seinem Vorgänger George Bush „beim Einsatz von Militär sehr besonnen und abwägend“ sei. Auch bei einem Einsatz in Syrien mache es sich Obama „erkennbar sehr schwer“.
+++09.29 Uhr: Der Bürgerkrieg in Syrien ist auch ein Thema beim G20-Gipfel der führenden Volkswirtschaften der Erde. Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 kommen an diesem Donnerstag und Freitag im russischen St. Petersburg zusammen. Der Gastgeber, Russlands Präsident Wladimir Putin, hat vor allem ökonomische Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Doch auch der Bürgerkrieg in Syrien wird nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff zur Sprache kommen. Offiziell steht der Syrien-Konflikt zwar nicht auf der Tagesordnung, sagten Diplomaten in Berlin. Dennoch dürften die Staats- und Regierungschefs die Chance nutzen, am Rande der Beratungen nach politischen Lösungen zu suchen.
+++09.36 Uhr: So eben spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Bundestag zur aktuellen Lage in Syrien: „Wir sagen, Deutschland wird sich an einem militärischen Angriff nicht beteiligen“, bekräftigt Merkel noch einmal die deutsche Position. Weiter versichert die Kanzlerin, auf dem G20-Gipfel alles dafür zu tun, um mit der Staatengemeinschaft zu einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts zu kommen. „Der Syrien-Konflikt kann nur durch einen politischen Prozess gelöst werden“, so die Kanzlerin vor dem Bundestag.
+++09.46 Uhr: Der Syrische Nationalrat hat die USA und ihre Verbündeten aufgefordert, die syrische Regierung mit einem Militärschlag zu schwächen. Das Eingreifen sollte mit der bewaffneten Opposition im Land abgesprochen werden. „Alles andere wäre nicht richtig und wäre kontraproduktiv„, sagte Ratsvertreter Sadiqu al-Mousllie im Deutschlandfunk. Er zweifle nicht daran, dass das Regime von Präsident Baschar al-Assad Giftgas eingesetzt habe, da die Opposition weder die Substanzen noch die nötige Logistik besitze. Dass der Westen die Proben der UN-Inspekteure auswerte, sei richtig. Aber die Zeit dränge: „Jeder Tag kostet uns zwischen 80 bis 100 Leben.“
+++09.58 Uhr: Während die Zustimmung des von Obamas Demokraten dominierten Senats als wahrscheinlich gilt, ist der Ausgang des Votums im von den Republikanern kontrollierten Repräsentantenhaus ungewiss. Obamas wichtigste Sicherheitsberater versuchten daher in einer 70-minütigen Telefonkonferenz Abgeordnete der eigenen Partei zu überzeugen. Außenminister John Kerry warb dabei eindringlich um Unterstützung. Der Konflikt in Syrien sei an einem Punkt angelangt, der an die gescheiterte Appeasement-Politik Großbritanniens und Frankreichs gegenüber Adolf Hitler erinnere. Es sei ein „Münchener Moment“ erreicht, sagte Kerry und verwies damit auf das Münchener Abkommen von 1938, mit dem Großbritannien und Frankreich mit Zugeständnissen an die aggressive Außenpolitik der deutschen Nationalsozialisten einen Krieg verhindern wollten – letztlich vergeblich.
+++10.12 Uhr: In ihrer Rede vor dem Bundestag verwies Bundeskanzlerin Angela Merkel noch einmal auf das humanitäre Engagement Deutschlands. So seien mehr als 300 Millionen Euro eingesetzt worden, um das Leid der Menschen zu lindern. Auch sei mehr als 5000 Menschen aus Syrien die Aufnahme in Deutschland angeboten worden. Dies sei ein erster Schritt, sagte sie mit Blick auf kritische Zwischenrufe aus dem Plenum. Als „beschämend“ prangerte sie Anfeindungen an, denen Flüchtlinge in Deutschland ausgesetzt seien.
10.41 Uhr: In Syrien sollen binnen drei Tagen mehr als 100 Soldaten und Offiziere desertiert sein. Das berichteten Oppositionelle. Sie werteten dies als Ergebnis der Drohung der US-Regierung mit einem Militärschlag auf Einrichtungen der syrischen Armee. Nach Angaben der Regimegegner liefen in den Provinzen Deir as-Saur und Al-Rakka Militärs zu den Rebellen über. Alleine im Umland von Damaskus hätten sich rund 50 Angehörige der 104. Brigade der Republikanischen Garde abgesetzt, berichtete die syrische Muslimbruderschaft. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war zunächst nicht möglich.
+++11.13 Uhr: Russische Radarstationen haben einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge zwei ballistische „Objekte“ geortet. Die ballistischen Raketen seien um 8.16 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Richtung des östlichen Küstenstreifens des Mittelmeers abgefeuert worden. Die Agentur zitierte am Dienstag das russische Verteidigungsministerium, das Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters dazu nicht Stellung nahm. Es war zunächst unklar, ob die angeblichen Starts im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt stehen.
+++11.25 Uhr: Der Raketenabschuss wurde den Angaben zufolge durch das russische Frühwarnsystem in Armawir im Süden Russlands registriert. Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Präsident Wladimir Putin über den Vorfall informiert.
+++11.55 Uhr: Russland hat für den Fall eines US-Militärschlags gegen Syrien vor gefährlichen Folgen für die internationalen Beziehungen gewarnt. „Die Anwendung von Gewalt wird nicht das gewünschte Ergebnis bringen, sondern genau das Gegenteil bewirken“, sagte Sergej Werschinin, der Nahostbeauftragte des Außenministeriums. Russland als Partner des syrischen Regimes warnt, ein Sturz von Präsident Baschar al-Assad von außen würde Terroristen stärken und in der Region einen Flächenbrand auslösen.
+++12.03 Uhr: Die USA haben nach Regierungsangaben keine Rakete von Schiffen oder Flugzeugen im Mittelmeerraum abgefeuert. Das berichtet der US-Sender CBS.
+++12.45 Uhr: Die abgefeuerten ballistischen Raketen, die das russische Frühwarnsystem in Armawir im Süden Russlands registriert hat, sind möglicherweise zur Wetteraufklärung abgefeuert worden. Ein Mitglied des russischen Militärs sagte der Nachrichtenagentur Interfax: „Die Raketen könnten von einem amerikanischen Schiff im Mittelmeer abgefeuert worden sein. Da sie offenbar ins Meer gefallen sind, könnte das Ziel des Abschusses gewesen sein, genaue Informationen über die Wetterlage zu bekommen.“ Einem Bericht der Nachrichtenseite „ynet“ zufolge handelt es sich bei dem mysteriösen Raketenstart im Mittelmeer um einen israelischen Test. im Rahmen des Versuchs sei eine Rakete als Ziel abgefeuert worden. Über einen zweiten Raketenstart gab es keine Angaben. Israel habe bei dem Test mit den USA zusammengearbeitet.
12.59 Uhr: Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums in Tel Aviv hat bestätigt, dass es sich bei dem mysteriösen Raketenstart im Mittelmeerum einen Militärtest ihres Landes gehandelt hat. Im Rahmen des Manövers sei eine Rakete als Ziel abgefeuert worden. Zu einem möglichen zweiten Raketenstart machte sie keine Angaben. Israel habe bei dem Test mit den USA zusammengearbeitet.
15.18 Uhr: Syrische Truppen haben nach Angaben der Opposition die strategisch wichige Stadt Ariha im Norden des Bürgerkriegslandes eingenommen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Dienstag stürmten Paramilitärs unter dem Schutz von Artilleriefeuer die Stadt. Zwar erklärten Regierungsgegner per Internet, Ariha sei noch nicht ganz eingenommen worden. Dies sei jedoch wohl nur noch eine Frage der Zeit. Ein Sieg in Ariha würde es der syrischen Regierung wieder ermöglichen, ihre Truppen in der Provinz Iblib auf dem Landweg zu versorgen.
15.23 Uhr: Die syrische Opposition hat offenbar Beweise für einen Giftgas-Angriff im März. Ein syrischer Überläufer hat den Angaben zufolge Beweise für eine Verwicklung der Regierung in den Angriff. Der Chef des Ausschusses für Gerichtsmedizin in Aleppo, Abdeltauwab Scharur, sei in die Türkei geflüchtet, sagt ein Oppositionssprecher. Er werde seine Beweise zu dem Angriff vom 19. März in Chan al-Assal öffentlich machen.
Alles vom 04.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Mit Spannung erwartet die Welt die Abstimmung von US-Senat und Repräsentantenhaus zum Militäreinsatz in Syrien. US-Präsident Obama bekommt dabei Rückendeckung von höchster Stelle der Opposition. Außenminister Kerry schließt Bodentruppen in Syrien aus.
+++06.52 Uhr
: Der außenpolitische Ausschuss des US-Senats will sich nach Medienberichten für eine begrenzte Militäroperation gegen Syrien aussprechen. Die Mitglieder hätten sich nach einer Anhörung am Dienstag in Washington auf eine Resolution geeinigt, die einen Einsatz mit einer Dauer bis zu 60 Tagen erlaube, meldete unter anderem die „Washington Post“. US-Präsident Barack Obama dürfe sie nach einer Mitteilung an den Kongress um 30 weitere Tage verlängern.
+++07.03 Uhr: Die Zustimmung des US-Senats ist zudem an die Bedingung geknüpft, dass keine Bodentruppen in das arabische Land geschickt würden. Eine Ausnahme wäre die Entsendung einer kleinen „Rettungsmannschaft“, falls ein Notfall eintrete.
Obama müsste zudem innerhalb von 30 Tagen nach Beginn der Aktion einen Plan für eine diplomatische Lösung der Syrien-Krise an den Kongress übermitteln.
07.31 Uhr: Die Ölpreise haben sich am Mittwoch wenig verändert gezeigt. Weiterhin sei die Sorge vor einem amerikanischen Militärschlag gegen Syrien das beherrschende Thema am Ölmarkt und die Anleger würden die politische Entwicklung in den USA genau verfolgen, sagten Händlern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 115,73 US-Dollar. Das waren fünf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 29 Cent auf 108,25 Dollar.
+++08.12 Uhr: Russland könnte nach den Worten von Präsident Wladimir Putin einem militärischen Eingreifen in Syrien unter Einbeziehung des UN-Sicherheitsrates zustimmen. Voraussetzung seien Beweise dafür, dass die syrische Regierung hinter den Giftgasangriffen stehe, sagte Putin in einem am Mittwoch auf der Internetseite der Regierung veröffentlichten Interview mit AP und dem russischen Fernsehen. Putin bekräftigte, sein Land halte sich an die Verträge, die Regierung in Syrien mit Rüstungsgütern zu beliefern.
+++09.02 Uhr: Der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden hat die USA davor gewarnt, dass eine Militärintervention in Syrien zu einem Religionskrieg in Nahost führen könnte. „Die Amerikaner sollten wissen, dass ein Krieg Energien in der Region freisetzt und dementsprechend bei Muslimen die Haltung verstärken könnte, dass es ein Religionskrieg ist“, sagte General Hussein Eslami laut Nachrichtenagentur Fars am Mittwoch. Ein Krieg in Syrien würde nicht nur auf die syrische Regierung zielen, sondern auch auf den Islam, so der General.
+++10.14 Uhr: Die USA würden sich nach Ansicht eines Völkerrechtlers selbst schwächen, wenn sie bei einem Militärschlag in Syrien den UN-Sicherheitsrat umgingen. „Man muss das sehr wohl überlegen, ob man die Institution, in der man eigentlich das große Wort hat, so in ihrem Wert erniedrigt“, sagte Christian Tomuschat, ehemaliges Mitglied der UN-Völkerrechtskommission, im Deutschlandradio Kultur. Folge eines solchen „Sündenfalls“ wäre, dass auch China, Russland und andere Staaten sich nicht mehr um den Sicherheitsrat kümmerten. Es könne gelingen, eine gemeinsame Position zu erarbeiten, sagte Tomuschat. Dafür müssten sich die USA mit Russland und China an einen Verhandlungstisch setzen.
10.28 Uhr: Der syrische Vize-Außenminister Faisal al-Mekdad hat die USA in einem Interview mit dem „Wallstreet-Journal“ vor den schweren Folgen eines Militärangriffs auf Syrien gewarnt und der Türkei, Israel und Jordanien mit Vergeltungsschlägen gedroht. „Wir glauben, dass jegliche Attacke gegen Syrien definitiv zu Chaos in der gesamten Region, wenn nicht sogar darüber hinaus, führen wird“, sagte Mekdad.
11.57 Uhr: Mehr als 300 Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt haben der syrischen Regierung den Einsatz von Streubomben in großem Ausmaß vorgeworfen. Seit Mitte des Jahres 2012 setze die syrische Regierung im Konflikt mit der Opposition „massiv“ Streumunition ein, heißt es in dem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Koalition über Streumunition. Demnach wurden mindestens 165 Menschen in Syrien durch Streubomben getötet.
12.00 Uhr: Die Palästinenser im Westjordanland haben Israel zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgefordert, falls es zu einem Krieg mit Syrien kommen sollte. „Wenn Israel in einen Krieg mit Syrien eintreten und dies negative Auswirkungen auf die Palästinenser haben sollte, wäre Israel für diese verantwortlich, weil sie unter (israelischer) Besatzung leben“, zitierte die Nachrichtenagentur Maan am Mittwoch den Sprecher der palästinensischen Sicherheitskräfte, Adnan Damiri.
+++13.47 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die staatliche russische Agentur Interfax meldet, schickt Russland einen Raketenkreuzer ins Mittelmeer. Dort wurden bereits ein Zerstörer und eine Fregatte stationiert, um „nationale Interessen“ zu schützen. Die USA hatten mehrere Schiffe für einen möglichen Luftangriff an Syriens Küste zusammengezogen.
+++13.58 Uhr: Islamisten aus der Kaukasus-Region und Russland haben offenbar einen eigenen Kampfverband in Syrien gegründet. Die Gruppe nennt sich nach Angaben der Nachrichtenagentur AP „Mudschahidin des Kaukasus und der Levante“ und hat wohl keine Verbindungen zu Al-Kaida-Gruppen, die im Bürgerkrieg gegen das Assad-Regime kämpfen.
+++14.26 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fährt nur mit geringen Hoffnungen auf eine Lösung im Syrien-Konflikt zum G20-Gipfel nach St. Petersburg. „Es sieht derzeit sehr wenig nach einem russischen Einlenken aus“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Trotzdem wolle Deutschland „jede kleinste Chance“ nutzen, um bei den Vereinten Nationen doch noch zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen. Im Unterschied zu früheren Gipfeltreffen wird Merkel in St. Petersburg von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) begleitet. Nach Angaben des Auswärtigen Amts steht unter anderem ein Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow auf dem Programm.
14.30 Uhr: Der Einsatz von Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung in Syrien kann nach Ansicht des EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy „nicht straflos“ bleiben. „Die internationale Gemeinschaft kann nicht dulden, dass dieser schreckliche Präzedenzfall geschaffen wird“, sagte er bei einem Treffen der EU-Botschafter in Brüssel. „Die Ereignisse in unserem Süden haben uns schmerzlich an einige Grenzen unseres politischen und militärischen Handelns und unseres Einflusses erinnert.“ Nordafrika und der Nahe Osten seien auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung für die EU.
+++14.35 Uhr: Nach 111 Tagen in syrischer Gefangenschaft ist nun auch der letzte von drei verschleppten Mitarbeitern der privaten deutschen Hilfsorganisation Grünhelme wieder frei. Der 72 Jahre alte Ingenieur konnte nach Angaben von Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck ohne Hilfe von Außen flüchten. Das Auswärtige Amt bestätigte die Freilassung, ohne jedoch Details zu nennen. Die drei Männer, die in Syrien Opfern des Bürgerkriegs helfen wollten, waren vor drei Monaten von Islamisten verschleppt worden.
+++15.29 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat nach einem Treffen mit Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt seine Entschlossenheit zu einem militärischen Eingreifen in Syrien bekräftigt. „Wir sind sehr davon überzeugt, dass Chemiewaffen angewandt wurden und dass Herr Assad die Quelle dafür ist“, sagte Obama am Mittwoch in Stockholm bei einer Pressekonferenz mit Reinfeldt. Er habe aber auch Respekt für den Prozess bei den Vereinten Nationen, betonte der US-Präsident. Es gehe nun darum, die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für die Pläne der USA zu stärken.
+++15.35 Uhr: Seinen Kritikern will Wladimir Putin vor dem für ihn wichtigsten politischen Termin des Jahres in seiner Geburtsstadt St. Petersburg ganz offenkundig den Wind aus den Segeln nehmen. Nein, er schließe ein militärisches Eingreifen von außen in dem Bürgerkriegsland Syrien nicht aus. Und nein, er hänge auch nicht an dem umstrittenen syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Ein Abweichen von bisherigen russischen Positionen klingt allerdings anders. Beobachter sehen darin allenfalls psychologische Manöver des früheren Geheimdienstchefs. Denn Putin sagt einmal mehr, dass er nicht daran glaube, dass sein Verbündeter Assad Giftgas gegen das eigene Volk eingesetzt habe. Er hält das für eine Provokation islamistischer Terroristen gegen Assad, um den Westen zu einer Militärintervention zu drängen. Und er betont, dass niemand das Recht habe, ohne ein Mandat der Vereinten Nationen einen souveränen Staat anzugreifen.
+++16.01 Uhr: Ein palästinensischer Vertreter hat von Israel gefordert, nicht nur die eigenen Bürger, sondern auch die Palästinenser mit Gasmasken für den Fall eines Übergreifens des syrischen Konflikts auszurüsten. Die Verantwortung für die Sicherheit der Palästinenser liege in diesem Fall „bei Israel, der Besatzungsmacht“, sagte der Sprecher der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, Adnane al-Dumairi, am Mittwoch. Israel hatte in den vergangenen Wochen aus Furcht vor Angriffen auf sein Territorium entsprechende Sicherheitsausrüstung an seine Bürger verteilt. Israel ist bislang nicht in den Bürgerkrieg im Nachbarland involviert, gilt aber als ein potenzielles Angriffsziel für die Truppen der syrischen Führung.
16.03 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat Giftgasvorwürfe an das Regime in Syrien erneut als „Unsinn“ bezeichnet. „Chemiewaffen sind für eine Armee immer das letzte Mittel in der Not, aber in Syrien ist das Militär doch derzeit im Aufwind“, sagte Putin am Mittwoch in Moskau. Es sei viel logischer, dass die „in Bedrängnis geratenen“ Aufständischen Giftgas angewendet hätten. Er warnte die USA vor einer Militäraktion gegen Syrien, Russlands Verbündeten. „Wer ohne UN-Mandat und ohne angegriffen zu werden zuschlägt, ist ein Aggressor“, sagte der Präsident der Agentur Interfax zufolge. Der US-Kongress sei nicht befugt, eine Strafaktion gegen ein souveränes Land zu beschließen.
16.08 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zum Umdenken über die Syrien-Frage aufgefordert. „Das internationale Handeln wäre sehr viel effizienter, wenn Russland das Thema anders angehen würde“, sagte Obama am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt in Stockholm. Er hoffe weiter, dass Putin seine Haltung überdenke, sagte Obama. Russland ist – anders als Obama – nicht von einem Giftgaseinsatz durch das Regime von Baschar al-Assad überzeugt. Als Vetomacht im Weltsicherheitsrat verhindert Moskau bisher eine Resolution für einen Militärschlag gegen das Regime.
16.13 Uhr: Bei der Antwort auf den Konflikt in Syrien steht nach Auffassung von US-Präsident Barack Obama die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft auf dem Spiel. „Meine Glaubwürdigkeit steht nicht auf dem Spiel, die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft steht auf dem Spiel“, sagte er am Mittwoch in Stockholm. Die vielfach zitierte „rote Linie“ sei auch nicht von ihm, sondern von der Welt gezogen worden – schon vor vielen Jahren, als die internationale Gemeinschaft den Einsatz von chemischen Waffen geächtet habe, betonte der US-Präsident.
16.36 Uhr: Der ehemalige syrische Verteidigungsminister, General Ali Habib, hat nach Angaben eines Oppositionellen mit Präsident Baschar al-Assad gebrochen. „Al Habib hat sich aus dem Griff des Regimes befreien können und ist jetzt in der Türkei“, sagte Kamal al-Labwani von der Nationalen Syrischen Koalition am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. „Das bedeutet aber nicht, dass er sich der Opposition angeschlossen hat.“ Als Quelle nannte Al-Labwani westliche Diplomatenkreise. Habib gehört wie Assad zu den Alawiten und ist einer ihrer prominentesten Vertreter. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre er das ranghöchste Mitglied der religiösen Minderheit, das sich seit dem Beginn des Aufstandes gegen Assad von ihm abwendet. Der Bürgerkrieg in Syrien trägt zunehmend Züge eines Glaubenskrieges zwischen Alawiten und Sunniten.
16.42 Uhr: Barack Obama hat erneut um Unterstützung für einen geplanten Militäreinsatz in Syrien geworben. Die internationale Gemeinschaft dürfe „angesichts einer solchen Barbarei nicht schweigen“, sagte Obama am Mittwoch in Stockholm. Auf diese „entsetzliche Gewalt“ nicht zu reagieren, würde das Risiko weiterer Giftgasangriffe nur erhöhen, sagte Obama mit Blick auf den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Armee weiter.
+++16.56 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat US-Außenminister John Kerry in der Debatte über einen Angriff auf Syrien der Lüge bezichtigt. Putin verwies am Donnerstag auf Kerrys Aussage vor dem US-Kongress zur Rolle der Al-Kaida im Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad. Der Minister habe auf Anfrage eines Abgeordneten erklärt, die Al-Kaida sei nicht beteiligt. „Sie lügen natürlich wunderschön“, sagte Putin während einer Sitzung seines Menschenrechtsrates. „Die Einheiten der Al-Kaida sind die tragende militärische Säule und das wissen sie“, sagte Putin über die USA. „Wir reden mit ihnen, wir gehen von der Annahme aus, dass sie anständige Leute sind. Aber er lügt und er weiß, dass er lügt. Es ist traurig.“
+++17.01 Uhr: Wegen eines Anschlags sind weite Teile Syriens am Mittwoch nach Angaben der Regierung ohne Strom gewesen. „Eine terroristische Attacke“ gegen eine Hochspannungsleitung im Zentrum des Landes habe einen Stromausfall in den meisten Provinzen verursacht, sagte Energieminister Imad Chamis nach Angaben des Staatsfernsehens. Als „Terroristen“ bezeichnet die Regierung regelmäßig die gegen Staatschef Baschar al-Assad kämpfenden Rebellen. Auch in der Hauptstadt Damaskus und ihrer Umgebung brach die Stromversorgung zusammen, wie Einwohner berichteten. Chamis versprach, dass das Problem „in den kommenden Stunden“ schrittweise behoben werde. Stromausfälle in Syrien treten immer häufiger auf, seitdem sich der Aufstand gegen Assad zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet hat.
17.15 Uhr: In Syrien rücken dschihadistische Kämpfer nach Oppositionsangaben gegen eine historische Christen-Enklave in der Nähe der Hauptstadt Damaskus vor. Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte griffen die Milizionäre der Al-Nusra-Front und andere Islamistengruppen am Mittwoch einen Kontrollpunkt der Armee zur Ortschaft Maalula an. Dabei töteten sie acht Soldaten.
+++18.31 Uhr: In diesem Moment findet eine öffentliche Anhörung mit Außenminister John Kerry, Verteidigungsminister Chuck Hagel und Generalstabschef Martin Dempsey vor dem Außenpolitischen Ausschuss des Repräsentantenhauses statt. John Kerry hat das Wort. Hinter ihm sitzen Kriegsgegner die ihre rot bemalten Hände hochhalten. Ein Zeichen des Protests gegen einen Einsatz der USA.
+++18.36 Uhr: Kerry betont, dass er aus dem Fall Irak gelernt habe. Er und Chuck Hagel hätten damals im Senat abgestimmt, daher könne man ihm glauben, dass er sehr vorsichtig sei und eine Wiederholung dessen, was damals passiert ist, um jeden Preis vermeiden möchte. Dennoch sei er sich sicher, dass die Ergebnisse der US-Untersuchungen korrekt seien.
+++18.55 Uhr: „Vergessen Sie nicht, ich bin jemand, der gegen den Krieg im Irak war und ich habe kein Interesse daran, unseren Fehler zu wiederholen, Entscheidungen auf falschen Geheimdienstinformationen aufzubauen. Aber wir haben eine sorgfältige Überprüfung vorgenommen der Informationen, die gegenwärtig zugänglich sind. Ich kann mit großer Überzeugung sagen: Chemische Waffen wurden eingesetzt.“ Das sagte Barack Obama am Mittwoch in Stockholm.
+++19.11 Uhr: Die Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND), wonach die syrische Führung hinter dem Giftgas-Einsatz mit Hunderten Toten am 21. August steht, stammt nach Angaben aus dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestags aus einem abgehörten Gespräch eines Hisbollah-Offiziellen mit der iranischen Botschaft in Damaskus. In dem vom deutschen Auslandsgeheimdienst abgehörten Telefonat habe der Hisbollah-Vertreter gesagt, Präsident Baschar al-Assad habe einen Fehler gemacht, den Giftgas-Einsatz anzuordnen, sagten Mitglieder des Gremiums am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Darüber habe der BND am Montag in der vertraulichen Sitzung des Ausschusses informiert.
+++07.03 Uhr: Die Zustimmung des US-Senats ist zudem an die Bedingung geknüpft, dass keine Bodentruppen in das arabische Land geschickt würden. Eine Ausnahme wäre die Entsendung einer kleinen „Rettungsmannschaft“, falls ein Notfall eintrete.
Obama müsste zudem innerhalb von 30 Tagen nach Beginn der Aktion einen Plan für eine diplomatische Lösung der Syrien-Krise an den Kongress übermitteln.
07.31 Uhr: Die Ölpreise haben sich am Mittwoch wenig verändert gezeigt. Weiterhin sei die Sorge vor einem amerikanischen Militärschlag gegen Syrien das beherrschende Thema am Ölmarkt und die Anleger würden die politische Entwicklung in den USA genau verfolgen, sagten Händlern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 115,73 US-Dollar. Das waren fünf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 29 Cent auf 108,25 Dollar.
+++08.12 Uhr: Russland könnte nach den Worten von Präsident Wladimir Putin einem militärischen Eingreifen in Syrien unter Einbeziehung des UN-Sicherheitsrates zustimmen. Voraussetzung seien Beweise dafür, dass die syrische Regierung hinter den Giftgasangriffen stehe, sagte Putin in einem am Mittwoch auf der Internetseite der Regierung veröffentlichten Interview mit AP und dem russischen Fernsehen. Putin bekräftigte, sein Land halte sich an die Verträge, die Regierung in Syrien mit Rüstungsgütern zu beliefern.
+++09.02 Uhr: Der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden hat die USA davor gewarnt, dass eine Militärintervention in Syrien zu einem Religionskrieg in Nahost führen könnte. „Die Amerikaner sollten wissen, dass ein Krieg Energien in der Region freisetzt und dementsprechend bei Muslimen die Haltung verstärken könnte, dass es ein Religionskrieg ist“, sagte General Hussein Eslami laut Nachrichtenagentur Fars am Mittwoch. Ein Krieg in Syrien würde nicht nur auf die syrische Regierung zielen, sondern auch auf den Islam, so der General.
+++10.14 Uhr: Die USA würden sich nach Ansicht eines Völkerrechtlers selbst schwächen, wenn sie bei einem Militärschlag in Syrien den UN-Sicherheitsrat umgingen. „Man muss das sehr wohl überlegen, ob man die Institution, in der man eigentlich das große Wort hat, so in ihrem Wert erniedrigt“, sagte Christian Tomuschat, ehemaliges Mitglied der UN-Völkerrechtskommission, im Deutschlandradio Kultur. Folge eines solchen „Sündenfalls“ wäre, dass auch China, Russland und andere Staaten sich nicht mehr um den Sicherheitsrat kümmerten. Es könne gelingen, eine gemeinsame Position zu erarbeiten, sagte Tomuschat. Dafür müssten sich die USA mit Russland und China an einen Verhandlungstisch setzen.
10.28 Uhr: Der syrische Vize-Außenminister Faisal al-Mekdad hat die USA in einem Interview mit dem „Wallstreet-Journal“ vor den schweren Folgen eines Militärangriffs auf Syrien gewarnt und der Türkei, Israel und Jordanien mit Vergeltungsschlägen gedroht. „Wir glauben, dass jegliche Attacke gegen Syrien definitiv zu Chaos in der gesamten Region, wenn nicht sogar darüber hinaus, führen wird“, sagte Mekdad.
11.57 Uhr: Mehr als 300 Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt haben der syrischen Regierung den Einsatz von Streubomben in großem Ausmaß vorgeworfen. Seit Mitte des Jahres 2012 setze die syrische Regierung im Konflikt mit der Opposition „massiv“ Streumunition ein, heißt es in dem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Koalition über Streumunition. Demnach wurden mindestens 165 Menschen in Syrien durch Streubomben getötet.
12.00 Uhr: Die Palästinenser im Westjordanland haben Israel zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgefordert, falls es zu einem Krieg mit Syrien kommen sollte. „Wenn Israel in einen Krieg mit Syrien eintreten und dies negative Auswirkungen auf die Palästinenser haben sollte, wäre Israel für diese verantwortlich, weil sie unter (israelischer) Besatzung leben“, zitierte die Nachrichtenagentur Maan am Mittwoch den Sprecher der palästinensischen Sicherheitskräfte, Adnan Damiri.
+++13.47 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die staatliche russische Agentur Interfax meldet, schickt Russland einen Raketenkreuzer ins Mittelmeer. Dort wurden bereits ein Zerstörer und eine Fregatte stationiert, um „nationale Interessen“ zu schützen. Die USA hatten mehrere Schiffe für einen möglichen Luftangriff an Syriens Küste zusammengezogen.
+++13.58 Uhr: Islamisten aus der Kaukasus-Region und Russland haben offenbar einen eigenen Kampfverband in Syrien gegründet. Die Gruppe nennt sich nach Angaben der Nachrichtenagentur AP „Mudschahidin des Kaukasus und der Levante“ und hat wohl keine Verbindungen zu Al-Kaida-Gruppen, die im Bürgerkrieg gegen das Assad-Regime kämpfen.
+++14.26 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fährt nur mit geringen Hoffnungen auf eine Lösung im Syrien-Konflikt zum G20-Gipfel nach St. Petersburg. „Es sieht derzeit sehr wenig nach einem russischen Einlenken aus“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Trotzdem wolle Deutschland „jede kleinste Chance“ nutzen, um bei den Vereinten Nationen doch noch zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen. Im Unterschied zu früheren Gipfeltreffen wird Merkel in St. Petersburg von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) begleitet. Nach Angaben des Auswärtigen Amts steht unter anderem ein Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow auf dem Programm.
14.30 Uhr: Der Einsatz von Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung in Syrien kann nach Ansicht des EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy „nicht straflos“ bleiben. „Die internationale Gemeinschaft kann nicht dulden, dass dieser schreckliche Präzedenzfall geschaffen wird“, sagte er bei einem Treffen der EU-Botschafter in Brüssel. „Die Ereignisse in unserem Süden haben uns schmerzlich an einige Grenzen unseres politischen und militärischen Handelns und unseres Einflusses erinnert.“ Nordafrika und der Nahe Osten seien auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung für die EU.
+++14.35 Uhr: Nach 111 Tagen in syrischer Gefangenschaft ist nun auch der letzte von drei verschleppten Mitarbeitern der privaten deutschen Hilfsorganisation Grünhelme wieder frei. Der 72 Jahre alte Ingenieur konnte nach Angaben von Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck ohne Hilfe von Außen flüchten. Das Auswärtige Amt bestätigte die Freilassung, ohne jedoch Details zu nennen. Die drei Männer, die in Syrien Opfern des Bürgerkriegs helfen wollten, waren vor drei Monaten von Islamisten verschleppt worden.
+++15.29 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat nach einem Treffen mit Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt seine Entschlossenheit zu einem militärischen Eingreifen in Syrien bekräftigt. „Wir sind sehr davon überzeugt, dass Chemiewaffen angewandt wurden und dass Herr Assad die Quelle dafür ist“, sagte Obama am Mittwoch in Stockholm bei einer Pressekonferenz mit Reinfeldt. Er habe aber auch Respekt für den Prozess bei den Vereinten Nationen, betonte der US-Präsident. Es gehe nun darum, die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für die Pläne der USA zu stärken.
+++15.35 Uhr: Seinen Kritikern will Wladimir Putin vor dem für ihn wichtigsten politischen Termin des Jahres in seiner Geburtsstadt St. Petersburg ganz offenkundig den Wind aus den Segeln nehmen. Nein, er schließe ein militärisches Eingreifen von außen in dem Bürgerkriegsland Syrien nicht aus. Und nein, er hänge auch nicht an dem umstrittenen syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Ein Abweichen von bisherigen russischen Positionen klingt allerdings anders. Beobachter sehen darin allenfalls psychologische Manöver des früheren Geheimdienstchefs. Denn Putin sagt einmal mehr, dass er nicht daran glaube, dass sein Verbündeter Assad Giftgas gegen das eigene Volk eingesetzt habe. Er hält das für eine Provokation islamistischer Terroristen gegen Assad, um den Westen zu einer Militärintervention zu drängen. Und er betont, dass niemand das Recht habe, ohne ein Mandat der Vereinten Nationen einen souveränen Staat anzugreifen.
+++16.01 Uhr: Ein palästinensischer Vertreter hat von Israel gefordert, nicht nur die eigenen Bürger, sondern auch die Palästinenser mit Gasmasken für den Fall eines Übergreifens des syrischen Konflikts auszurüsten. Die Verantwortung für die Sicherheit der Palästinenser liege in diesem Fall „bei Israel, der Besatzungsmacht“, sagte der Sprecher der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, Adnane al-Dumairi, am Mittwoch. Israel hatte in den vergangenen Wochen aus Furcht vor Angriffen auf sein Territorium entsprechende Sicherheitsausrüstung an seine Bürger verteilt. Israel ist bislang nicht in den Bürgerkrieg im Nachbarland involviert, gilt aber als ein potenzielles Angriffsziel für die Truppen der syrischen Führung.
16.03 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat Giftgasvorwürfe an das Regime in Syrien erneut als „Unsinn“ bezeichnet. „Chemiewaffen sind für eine Armee immer das letzte Mittel in der Not, aber in Syrien ist das Militär doch derzeit im Aufwind“, sagte Putin am Mittwoch in Moskau. Es sei viel logischer, dass die „in Bedrängnis geratenen“ Aufständischen Giftgas angewendet hätten. Er warnte die USA vor einer Militäraktion gegen Syrien, Russlands Verbündeten. „Wer ohne UN-Mandat und ohne angegriffen zu werden zuschlägt, ist ein Aggressor“, sagte der Präsident der Agentur Interfax zufolge. Der US-Kongress sei nicht befugt, eine Strafaktion gegen ein souveränes Land zu beschließen.
16.08 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zum Umdenken über die Syrien-Frage aufgefordert. „Das internationale Handeln wäre sehr viel effizienter, wenn Russland das Thema anders angehen würde“, sagte Obama am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt in Stockholm. Er hoffe weiter, dass Putin seine Haltung überdenke, sagte Obama. Russland ist – anders als Obama – nicht von einem Giftgaseinsatz durch das Regime von Baschar al-Assad überzeugt. Als Vetomacht im Weltsicherheitsrat verhindert Moskau bisher eine Resolution für einen Militärschlag gegen das Regime.
16.13 Uhr: Bei der Antwort auf den Konflikt in Syrien steht nach Auffassung von US-Präsident Barack Obama die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft auf dem Spiel. „Meine Glaubwürdigkeit steht nicht auf dem Spiel, die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft steht auf dem Spiel“, sagte er am Mittwoch in Stockholm. Die vielfach zitierte „rote Linie“ sei auch nicht von ihm, sondern von der Welt gezogen worden – schon vor vielen Jahren, als die internationale Gemeinschaft den Einsatz von chemischen Waffen geächtet habe, betonte der US-Präsident.
16.36 Uhr: Der ehemalige syrische Verteidigungsminister, General Ali Habib, hat nach Angaben eines Oppositionellen mit Präsident Baschar al-Assad gebrochen. „Al Habib hat sich aus dem Griff des Regimes befreien können und ist jetzt in der Türkei“, sagte Kamal al-Labwani von der Nationalen Syrischen Koalition am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. „Das bedeutet aber nicht, dass er sich der Opposition angeschlossen hat.“ Als Quelle nannte Al-Labwani westliche Diplomatenkreise. Habib gehört wie Assad zu den Alawiten und ist einer ihrer prominentesten Vertreter. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre er das ranghöchste Mitglied der religiösen Minderheit, das sich seit dem Beginn des Aufstandes gegen Assad von ihm abwendet. Der Bürgerkrieg in Syrien trägt zunehmend Züge eines Glaubenskrieges zwischen Alawiten und Sunniten.
16.42 Uhr: Barack Obama hat erneut um Unterstützung für einen geplanten Militäreinsatz in Syrien geworben. Die internationale Gemeinschaft dürfe „angesichts einer solchen Barbarei nicht schweigen“, sagte Obama am Mittwoch in Stockholm. Auf diese „entsetzliche Gewalt“ nicht zu reagieren, würde das Risiko weiterer Giftgasangriffe nur erhöhen, sagte Obama mit Blick auf den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Armee weiter.
+++16.56 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat US-Außenminister John Kerry in der Debatte über einen Angriff auf Syrien der Lüge bezichtigt. Putin verwies am Donnerstag auf Kerrys Aussage vor dem US-Kongress zur Rolle der Al-Kaida im Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad. Der Minister habe auf Anfrage eines Abgeordneten erklärt, die Al-Kaida sei nicht beteiligt. „Sie lügen natürlich wunderschön“, sagte Putin während einer Sitzung seines Menschenrechtsrates. „Die Einheiten der Al-Kaida sind die tragende militärische Säule und das wissen sie“, sagte Putin über die USA. „Wir reden mit ihnen, wir gehen von der Annahme aus, dass sie anständige Leute sind. Aber er lügt und er weiß, dass er lügt. Es ist traurig.“
+++17.01 Uhr: Wegen eines Anschlags sind weite Teile Syriens am Mittwoch nach Angaben der Regierung ohne Strom gewesen. „Eine terroristische Attacke“ gegen eine Hochspannungsleitung im Zentrum des Landes habe einen Stromausfall in den meisten Provinzen verursacht, sagte Energieminister Imad Chamis nach Angaben des Staatsfernsehens. Als „Terroristen“ bezeichnet die Regierung regelmäßig die gegen Staatschef Baschar al-Assad kämpfenden Rebellen. Auch in der Hauptstadt Damaskus und ihrer Umgebung brach die Stromversorgung zusammen, wie Einwohner berichteten. Chamis versprach, dass das Problem „in den kommenden Stunden“ schrittweise behoben werde. Stromausfälle in Syrien treten immer häufiger auf, seitdem sich der Aufstand gegen Assad zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet hat.
17.15 Uhr: In Syrien rücken dschihadistische Kämpfer nach Oppositionsangaben gegen eine historische Christen-Enklave in der Nähe der Hauptstadt Damaskus vor. Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte griffen die Milizionäre der Al-Nusra-Front und andere Islamistengruppen am Mittwoch einen Kontrollpunkt der Armee zur Ortschaft Maalula an. Dabei töteten sie acht Soldaten.
+++18.31 Uhr: In diesem Moment findet eine öffentliche Anhörung mit Außenminister John Kerry, Verteidigungsminister Chuck Hagel und Generalstabschef Martin Dempsey vor dem Außenpolitischen Ausschuss des Repräsentantenhauses statt. John Kerry hat das Wort. Hinter ihm sitzen Kriegsgegner die ihre rot bemalten Hände hochhalten. Ein Zeichen des Protests gegen einen Einsatz der USA.
+++18.36 Uhr: Kerry betont, dass er aus dem Fall Irak gelernt habe. Er und Chuck Hagel hätten damals im Senat abgestimmt, daher könne man ihm glauben, dass er sehr vorsichtig sei und eine Wiederholung dessen, was damals passiert ist, um jeden Preis vermeiden möchte. Dennoch sei er sich sicher, dass die Ergebnisse der US-Untersuchungen korrekt seien.
+++18.55 Uhr: „Vergessen Sie nicht, ich bin jemand, der gegen den Krieg im Irak war und ich habe kein Interesse daran, unseren Fehler zu wiederholen, Entscheidungen auf falschen Geheimdienstinformationen aufzubauen. Aber wir haben eine sorgfältige Überprüfung vorgenommen der Informationen, die gegenwärtig zugänglich sind. Ich kann mit großer Überzeugung sagen: Chemische Waffen wurden eingesetzt.“ Das sagte Barack Obama am Mittwoch in Stockholm.
+++19.11 Uhr: Die Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND), wonach die syrische Führung hinter dem Giftgas-Einsatz mit Hunderten Toten am 21. August steht, stammt nach Angaben aus dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestags aus einem abgehörten Gespräch eines Hisbollah-Offiziellen mit der iranischen Botschaft in Damaskus. In dem vom deutschen Auslandsgeheimdienst abgehörten Telefonat habe der Hisbollah-Vertreter gesagt, Präsident Baschar al-Assad habe einen Fehler gemacht, den Giftgas-Einsatz anzuordnen, sagten Mitglieder des Gremiums am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Darüber habe der BND am Montag in der vertraulichen Sitzung des Ausschusses informiert.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Alles vom 05.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
US-Senatsausschuss stimmt für Militärschlag in Syrien
Die Zeichen stehen gut für US-Präsident Obama. Erst stimmen die ranghöchsten Republikaner im Repräsentantenhaus für einen Militärschlag in Syrien, dann plädiert auch der zuständige Ausschuss im US-Senat dafür – allerdings ist das Ergebnis knapp.
+++01.39 Uhr
: Im Streit um einen möglichen US-Militärschlag auf Syrien hat Russland vor Gefahren durch einen Atomreaktor nahe Damaskus gewarnt. Wenn eine Rakete absichtlich oder versehentlich den Meiler treffe, hätte dies katastrophale Folgen, erklärte das Moskauer Außenministerium. Die Umgebung könnte mit hoch angereichertem Uran verseucht werden und radioaktive Stoffe könnten nach einem solchen Beschuss nicht gesichert werden. Das Ministerium deutete damit an, dass das Material in unbefugte Hände geraten und für den Bau von Waffen verwendet werden könnte. Russland forderte die UN-Atomaufsicht IAEA auf, sich dringend mit der Einschätzung eines solchen Risikos zu befassen.
+++04.05 Uhr: Kurz vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in St. Petersburg hat SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel Tatenlosigkeit in der Syrien-Krise vorgeworfen. „Deutschland ist gefragt, um die beiden entscheidenden Player, die USA und Russland, an einen Tisch und damit auch den Weltsicherheitsrat wieder ins Spiel zu bringen“, schreibt Steinmeier in einem Gastbeitrag für „Spiegel Online“. „Statt weiter tatenlos an der Seitenlinie zu stehen, wäre es dringend notwendig, dass Frau Merkel den Gipfel in Sankt Petersburg nutzt und die Initiative zu einer politischen Lösung ergreift.“ Dazu gehöre die klare Aufforderung an Syrien, das Chemiewaffenübereinkommen zu ratifizieren sowie eine weitere Syrien-Konferenz unter Einbeziehung des Iran.
05.00 Uhr: Frank-Walter Steinmeier rief die Staats- und Regierungschefs zum Handeln auf. „Syrien muss das Top-Thema des heute beginnenden G20-Gipfels sein“, schreibt Steinmeier. „Er bietet die letzte Chance, die Gewaltspirale zu durchbrechen und sich endlich wieder ernsthaft um eine echte, das heißt politische Lösung des Syrienkonflikts zu bemühen.“
+++05:22 Uhr: Unter dem Eindruck des Bürgerkrieges in Syrien eröffnet Kremlchef Wladimir Putin heute den Gipfel der 20 führenden Wirtschaftsnationen der Welt. Zu dem zweitägigen Treffen im Konstantinpalast bei St. Petersburg werden auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama erwartet, der nach der Entscheidung des Senatsauschusses mit reichlich Rückenwind anreist. Russland und der Westen liegen in der Frage einer Lösung des blutigen Konflikts in Syrien über Kreuz.
+++05.53 Uhr: Barack Obama hat vor dem Kongress die erste Hürde genommen. Es war jedoch eine denkbar knappe Entscheidung: Zehn Senatoren stellten in dem Ausschuss hinter den Entwurf, sieben waren dagegen. Die Trennlinien verliefen dabei quer durch die politischen Lager: Neben fünf Republikanern stimmten auch zwei Senatoren von Obamas Demokraten gegen einen Militäreinsatz. Bei der Abstimmung im Plenum muss der Präsident in der kommenden Woche 60 der 100 Senatoren auf seine Seite ziehen. Der Präsident hatte den Kongress am Wochenende um die Billigung einer militärischen Strafaktion gebeten.
+++09.33 Uhr: Italien schickt zwei Kriegsschiffe vor die libanesische Küste, um im Falle eines Militärschlags gegen Syrien die italienischen Unifil-Blauhelme im Libanon verteidigen zu können. Der Zerstörer „Andrea Doria“ und die Fregatte „Maestrale“ seien auf dem Weg in die Region, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Rom befürchte, dass sich der Konflikt um Syrien ausweiten und die UN-Blauhelme im Libanon vor allem durch Vergeltungsangriffe der Hisbollah einbezogen werden könnten. Die Fregatte ist mit Vorrichtungen zur Raketenabwehr ausgerüstet. Die Unifil-Blauhelme sind im Süden vor der Grenze zu Israel stationiert.
+++10.00 Uhr: China hat vor Schäden für das ohnehin schwache globale Wirtschaftswachstum durch einen Militärschlag auf Syrien gewarnt. Ein Zuwachs der Ölpreise um zehn US-Dollar dämpfe das weltweite Wachstum um ein Viertel.
+++10.07 Uhr: Der Syrienbeauftragte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi, ist überraschend zum G20-Gipfel nach St. Petersburg aufgebrochen. Er solle beim Zustandekommen der von den USA und Russland seit langem geplanten Syrienkonferenz in Genf helfen, twitterte ein UN-Sprecher am Donnerstag. Der G20-Gipfel unter der Präsidentschaft Russlands nahm am Donnerstag seine zweitägige Arbeit auf. Kremlchef Wladimir Putin erwartet bei dem Treffen auch US-Präsident Barack Obama. Russland lehnt den von Obama geplanten Militärschlag gegen Syrien kategorisch ab und tritt für eine diplomatische Lösung der Krise ein.
+++10.29 Uhr: Die türkische Armee verlegt zusätzliche Einheiten mit gepanzerten Fahrzeugen an zwei Abschnitte der Grenze bei Kilis und Yayladag. In Kilis richtete der türkische Katastrophenschutz zudem ein Feldlazarett zur Behandlung von Giftsgasopfern ein. Bereits in den vergangenen Tagen hatte die türkische Armee ihre Verteidigungsstellungen an der 900 Kilometer langen Grenze mit Syrien verstärkt. Unter anderem wurden Flugabwehrsysteme in Stellung gebracht.
+++11.37 Uhr: Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Andreas Schockenhoff (CDU), hat Wladimir Putin scharf kritisiert. Wenn Putin eindeutige Beweise dafür verlange, dass die syrische Führung für vermutete Giftgaseinsätze verantwortlich sei, sei dies ein „zynisches Spiel“, sagt Schockenhoff im Südwestrundfunk. Moskau habe schließlich „verhindert“, dass die Vereinten Nationen sich zur Frage äußern dürften, „wer für den Einsatz verantwortlich“ sei. Die Beweislage sei indes „ziemlich eindeutig“, so Schockenhoff weiter. Allein die Führung von Assad sei im Besitz von Chemiewaffen und trage die „Verantwortung dafür, diese Waffen sicher zu halten“. Putin betrachte die Syrien-Krise als das „erste große Kräftemessen auf internationaler Bühne“ mit den USA nach dem Kalten Krieg, sagte Schockenhoff. Russlands Staatschef sei es in den vergangenen Tagen „darum gegangen, den Westen vorzuführen“.
+++12.24 Uhr: Der Grünen-Politiker Werner Schulz hat sich als Reaktion auf den Chemiewaffen-Einsatz in Syrien für einen Militärschlag ausgesprochen. Eine solche Intervention solle aber keine „Strafaktion“ gegen den syrischen Machthaber Assad sein, sagt der Abgeordnete der Grünen im Europaparlament im Deutschlandfunk. „Es geht darum, die Möglichkeit zu zerstören, weiterhin solche Waffeneinzusetzen.“
+++13.06 Uhr: Obama kommt mit Rückendeckung nach St. Petersburg. Die Regierungschefs von Schweden, Norwegen, Dänemark und Island sowie der finnische Präsident sicherten Obama nach ihrem Treffen in Stockholm politische Unterstützung für eine „starke Reaktion“ auf Giftgaseinsätze in Syrien zu. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Politiker. Das bedeute aber nicht, dass alle Nord-Länder eine Militäraktion der USA im Alleingang befürworteten, stellte Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Donnerstag klar.
+++13.52 Uhr: EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat Russland aufgefordert, sich im Syrien-Konflikt für eine diplomatische Lösung einzusetzen. „Wir müssen die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch bringen“, sagt Van Rompuy laut Redetext im russischen St. Petersburg. „Russland spielt dabei eine Schlüsselrolle.“ Die Gefahren für die Region durch den syrischen Bürgerkrieg seien groß und gefährdeten weitere Menschenleben. „Als internationale Gemeinschaft haben wir die Verantwortung, das Blutvergießen zu stoppen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und dafür zu sorgen, dass keine grausamen Präzedenzfälle geschaffen werden“, so Van Rompuy weiter. „Die internationale Gemeinschaft darf nicht untätig bleiben. Eine klare und starke Antwort ist wichtig.“ Eine militärische Lösung des Konflikts in Syrien könne es allerdings nicht geben, sagt der EU-Ratspräsident.
+++16.41 Uhr: Die USA und Russland sind derzeit für eine tragfähige Lösung im Syrien-Konflikt zu zerstritten. Zwar haben die Präsidenten Barack Obama und Wladimir Putin in St. Petersburg ein informelles Gespräch am Rande des G20-Gipfels vereinbart. Nach Angaben von Diplomaten aus beiden Delegationen stehen die Chancen für eine gesichtswahrende Übereinkunft nach den schweren gegenseitigen Attacken der vergangenen Tage mehr als schlecht.
+++16.54 Uhr: Unter dem Eindruck eines drohenden US-Militärschlags reist Syriens Außenminister Walid al-Muallim nächsten Montag nach Moskau. Dort werde er mit seinem Kollegen Sergej Lawrow „alle Aspekte der gegenwärtigen Situation in Syrien“ besprechen, kündigte das Außenministerium in Moskau an. „Wir in Moskau sind weiter von einem schnellen Ende der Gewalt und des Leids der Zivilbevölkerung in Syrien durch eine politische Lösung überzeugt„, heißt es in der Mitteilung, „ohne den Versuch einer militärischen Einmischung von außen unter Umgehung des Weltsicherheitsrates.“ Russland ist ein enger Partner des syrischen Regimes.
+++17.12 Uhr: Die russische Führung hat ihre Ablehnung eines US-Militärschlags in Syrien mit Nachdruck bekräftigt. „Es gibt eine gesetzliche Regierung, gesetzliche Streitkräfte“, sagt der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow beim G20-Gipfel in St. Petersburg. Ein mit Gewalt erzwungener Regimewechsel in dem Bürgerkriegsland sei nicht legitim. „Dagegen sind wir“, betont Peskow. Allerdings sei derzeit nicht klar, wie groß der Rückhalt unter den Syrern für den umstrittenen Machthaber Baschar al-Assad noch sei. Russland sei bereit, seine Anstrengungen für eine Lösung der Krise fortzusetzen.
+++17.36 Uhr: Mehrere russische Kriegsschiffe haben auf dem Weg zur syrischen Küste den Bosporus durchfahren. Das Aufklärungsschiff SSW-201 „Priasowje“ sei von zwei Landungsschiffen begleitet worden, berichteten türkische Medien. Das Aufklärungsschiff soll sich im Gebiet vor der Küste Syriens zum Schutz der russischen Marinebasis in der syrischen Hafenstadt Tartus bereithalten, wie ein Mitarbeiter der Kriegsmarine erklärt. Russland hatte bereits vor einigen Tagen Kriegsschiffe verlegt, aber betont, sich an möglichen Kampfhandlungen in Syrien nicht beteiligen zu wollen.
+++18.46 Uhr: NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat die internationale Uneinigkeit zum Konflikt in Syrien kritisiert. „Ich bedauere diese Spaltung innerhalb der internationalen Gemeinschaft“, sagte Rasmussen am Donnerstag in der litauischen Hauptstadt Vilnius der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist höchste Zeit, diese Spaltung zu überwinden, weil sie das sehr gefährliche Signal an alle Diktatoren in der Welt sendet, dass sie Chemiewaffen und vielleicht andere Massenvernichtungswaffen ohne jegliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft einsetzen können.“
+++19.20 Uhr: Der britische Premierminister David Cameron hat im Rahmen des G-20-Gipfels in Sankt Petersburg bestätigt, dass in den Boden- und Kleidungsproben, die in Syrien gesammelt wurden, Spuren von Sarin-Gas entdeckt wurden.
+++04.05 Uhr: Kurz vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in St. Petersburg hat SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel Tatenlosigkeit in der Syrien-Krise vorgeworfen. „Deutschland ist gefragt, um die beiden entscheidenden Player, die USA und Russland, an einen Tisch und damit auch den Weltsicherheitsrat wieder ins Spiel zu bringen“, schreibt Steinmeier in einem Gastbeitrag für „Spiegel Online“. „Statt weiter tatenlos an der Seitenlinie zu stehen, wäre es dringend notwendig, dass Frau Merkel den Gipfel in Sankt Petersburg nutzt und die Initiative zu einer politischen Lösung ergreift.“ Dazu gehöre die klare Aufforderung an Syrien, das Chemiewaffenübereinkommen zu ratifizieren sowie eine weitere Syrien-Konferenz unter Einbeziehung des Iran.
05.00 Uhr: Frank-Walter Steinmeier rief die Staats- und Regierungschefs zum Handeln auf. „Syrien muss das Top-Thema des heute beginnenden G20-Gipfels sein“, schreibt Steinmeier. „Er bietet die letzte Chance, die Gewaltspirale zu durchbrechen und sich endlich wieder ernsthaft um eine echte, das heißt politische Lösung des Syrienkonflikts zu bemühen.“
+++05:22 Uhr: Unter dem Eindruck des Bürgerkrieges in Syrien eröffnet Kremlchef Wladimir Putin heute den Gipfel der 20 führenden Wirtschaftsnationen der Welt. Zu dem zweitägigen Treffen im Konstantinpalast bei St. Petersburg werden auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama erwartet, der nach der Entscheidung des Senatsauschusses mit reichlich Rückenwind anreist. Russland und der Westen liegen in der Frage einer Lösung des blutigen Konflikts in Syrien über Kreuz.
+++05.53 Uhr: Barack Obama hat vor dem Kongress die erste Hürde genommen. Es war jedoch eine denkbar knappe Entscheidung: Zehn Senatoren stellten in dem Ausschuss hinter den Entwurf, sieben waren dagegen. Die Trennlinien verliefen dabei quer durch die politischen Lager: Neben fünf Republikanern stimmten auch zwei Senatoren von Obamas Demokraten gegen einen Militäreinsatz. Bei der Abstimmung im Plenum muss der Präsident in der kommenden Woche 60 der 100 Senatoren auf seine Seite ziehen. Der Präsident hatte den Kongress am Wochenende um die Billigung einer militärischen Strafaktion gebeten.
+++09.33 Uhr: Italien schickt zwei Kriegsschiffe vor die libanesische Küste, um im Falle eines Militärschlags gegen Syrien die italienischen Unifil-Blauhelme im Libanon verteidigen zu können. Der Zerstörer „Andrea Doria“ und die Fregatte „Maestrale“ seien auf dem Weg in die Region, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Rom befürchte, dass sich der Konflikt um Syrien ausweiten und die UN-Blauhelme im Libanon vor allem durch Vergeltungsangriffe der Hisbollah einbezogen werden könnten. Die Fregatte ist mit Vorrichtungen zur Raketenabwehr ausgerüstet. Die Unifil-Blauhelme sind im Süden vor der Grenze zu Israel stationiert.
+++10.00 Uhr: China hat vor Schäden für das ohnehin schwache globale Wirtschaftswachstum durch einen Militärschlag auf Syrien gewarnt. Ein Zuwachs der Ölpreise um zehn US-Dollar dämpfe das weltweite Wachstum um ein Viertel.
+++10.07 Uhr: Der Syrienbeauftragte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi, ist überraschend zum G20-Gipfel nach St. Petersburg aufgebrochen. Er solle beim Zustandekommen der von den USA und Russland seit langem geplanten Syrienkonferenz in Genf helfen, twitterte ein UN-Sprecher am Donnerstag. Der G20-Gipfel unter der Präsidentschaft Russlands nahm am Donnerstag seine zweitägige Arbeit auf. Kremlchef Wladimir Putin erwartet bei dem Treffen auch US-Präsident Barack Obama. Russland lehnt den von Obama geplanten Militärschlag gegen Syrien kategorisch ab und tritt für eine diplomatische Lösung der Krise ein.
+++10.29 Uhr: Die türkische Armee verlegt zusätzliche Einheiten mit gepanzerten Fahrzeugen an zwei Abschnitte der Grenze bei Kilis und Yayladag. In Kilis richtete der türkische Katastrophenschutz zudem ein Feldlazarett zur Behandlung von Giftsgasopfern ein. Bereits in den vergangenen Tagen hatte die türkische Armee ihre Verteidigungsstellungen an der 900 Kilometer langen Grenze mit Syrien verstärkt. Unter anderem wurden Flugabwehrsysteme in Stellung gebracht.
+++11.37 Uhr: Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Andreas Schockenhoff (CDU), hat Wladimir Putin scharf kritisiert. Wenn Putin eindeutige Beweise dafür verlange, dass die syrische Führung für vermutete Giftgaseinsätze verantwortlich sei, sei dies ein „zynisches Spiel“, sagt Schockenhoff im Südwestrundfunk. Moskau habe schließlich „verhindert“, dass die Vereinten Nationen sich zur Frage äußern dürften, „wer für den Einsatz verantwortlich“ sei. Die Beweislage sei indes „ziemlich eindeutig“, so Schockenhoff weiter. Allein die Führung von Assad sei im Besitz von Chemiewaffen und trage die „Verantwortung dafür, diese Waffen sicher zu halten“. Putin betrachte die Syrien-Krise als das „erste große Kräftemessen auf internationaler Bühne“ mit den USA nach dem Kalten Krieg, sagte Schockenhoff. Russlands Staatschef sei es in den vergangenen Tagen „darum gegangen, den Westen vorzuführen“.
+++12.24 Uhr: Der Grünen-Politiker Werner Schulz hat sich als Reaktion auf den Chemiewaffen-Einsatz in Syrien für einen Militärschlag ausgesprochen. Eine solche Intervention solle aber keine „Strafaktion“ gegen den syrischen Machthaber Assad sein, sagt der Abgeordnete der Grünen im Europaparlament im Deutschlandfunk. „Es geht darum, die Möglichkeit zu zerstören, weiterhin solche Waffeneinzusetzen.“
+++13.06 Uhr: Obama kommt mit Rückendeckung nach St. Petersburg. Die Regierungschefs von Schweden, Norwegen, Dänemark und Island sowie der finnische Präsident sicherten Obama nach ihrem Treffen in Stockholm politische Unterstützung für eine „starke Reaktion“ auf Giftgaseinsätze in Syrien zu. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Politiker. Das bedeute aber nicht, dass alle Nord-Länder eine Militäraktion der USA im Alleingang befürworteten, stellte Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Donnerstag klar.
+++13.52 Uhr: EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat Russland aufgefordert, sich im Syrien-Konflikt für eine diplomatische Lösung einzusetzen. „Wir müssen die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch bringen“, sagt Van Rompuy laut Redetext im russischen St. Petersburg. „Russland spielt dabei eine Schlüsselrolle.“ Die Gefahren für die Region durch den syrischen Bürgerkrieg seien groß und gefährdeten weitere Menschenleben. „Als internationale Gemeinschaft haben wir die Verantwortung, das Blutvergießen zu stoppen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und dafür zu sorgen, dass keine grausamen Präzedenzfälle geschaffen werden“, so Van Rompuy weiter. „Die internationale Gemeinschaft darf nicht untätig bleiben. Eine klare und starke Antwort ist wichtig.“ Eine militärische Lösung des Konflikts in Syrien könne es allerdings nicht geben, sagt der EU-Ratspräsident.
+++16.41 Uhr: Die USA und Russland sind derzeit für eine tragfähige Lösung im Syrien-Konflikt zu zerstritten. Zwar haben die Präsidenten Barack Obama und Wladimir Putin in St. Petersburg ein informelles Gespräch am Rande des G20-Gipfels vereinbart. Nach Angaben von Diplomaten aus beiden Delegationen stehen die Chancen für eine gesichtswahrende Übereinkunft nach den schweren gegenseitigen Attacken der vergangenen Tage mehr als schlecht.
+++16.54 Uhr: Unter dem Eindruck eines drohenden US-Militärschlags reist Syriens Außenminister Walid al-Muallim nächsten Montag nach Moskau. Dort werde er mit seinem Kollegen Sergej Lawrow „alle Aspekte der gegenwärtigen Situation in Syrien“ besprechen, kündigte das Außenministerium in Moskau an. „Wir in Moskau sind weiter von einem schnellen Ende der Gewalt und des Leids der Zivilbevölkerung in Syrien durch eine politische Lösung überzeugt„, heißt es in der Mitteilung, „ohne den Versuch einer militärischen Einmischung von außen unter Umgehung des Weltsicherheitsrates.“ Russland ist ein enger Partner des syrischen Regimes.
+++17.12 Uhr: Die russische Führung hat ihre Ablehnung eines US-Militärschlags in Syrien mit Nachdruck bekräftigt. „Es gibt eine gesetzliche Regierung, gesetzliche Streitkräfte“, sagt der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow beim G20-Gipfel in St. Petersburg. Ein mit Gewalt erzwungener Regimewechsel in dem Bürgerkriegsland sei nicht legitim. „Dagegen sind wir“, betont Peskow. Allerdings sei derzeit nicht klar, wie groß der Rückhalt unter den Syrern für den umstrittenen Machthaber Baschar al-Assad noch sei. Russland sei bereit, seine Anstrengungen für eine Lösung der Krise fortzusetzen.
+++17.36 Uhr: Mehrere russische Kriegsschiffe haben auf dem Weg zur syrischen Küste den Bosporus durchfahren. Das Aufklärungsschiff SSW-201 „Priasowje“ sei von zwei Landungsschiffen begleitet worden, berichteten türkische Medien. Das Aufklärungsschiff soll sich im Gebiet vor der Küste Syriens zum Schutz der russischen Marinebasis in der syrischen Hafenstadt Tartus bereithalten, wie ein Mitarbeiter der Kriegsmarine erklärt. Russland hatte bereits vor einigen Tagen Kriegsschiffe verlegt, aber betont, sich an möglichen Kampfhandlungen in Syrien nicht beteiligen zu wollen.
+++18.46 Uhr: NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat die internationale Uneinigkeit zum Konflikt in Syrien kritisiert. „Ich bedauere diese Spaltung innerhalb der internationalen Gemeinschaft“, sagte Rasmussen am Donnerstag in der litauischen Hauptstadt Vilnius der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist höchste Zeit, diese Spaltung zu überwinden, weil sie das sehr gefährliche Signal an alle Diktatoren in der Welt sendet, dass sie Chemiewaffen und vielleicht andere Massenvernichtungswaffen ohne jegliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft einsetzen können.“
+++19.20 Uhr: Der britische Premierminister David Cameron hat im Rahmen des G-20-Gipfels in Sankt Petersburg bestätigt, dass in den Boden- und Kleidungsproben, die in Syrien gesammelt wurden, Spuren von Sarin-Gas entdeckt wurden.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Alles vom 06.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
USA: Wir greifen Syrien auch ohne UN-Mandat an
US-Präsident Obama hat die Unterstützung des Senats für einen Militärschlag in Syrien. Doch beim G-20-Gipfel in St. Petersburg beißt er auf Granit. Auf eine Einigung im UN-Sicherheitsrat wollen die USA nun nicht länger warten.
++++01.50 Uhr: Die USA reißt der Geduldsfaden: Man werde sich im Falle eines Militärschlags in Syrien nicht mehr um eine Zustimmung des UN-Sicherheitsrats bemühen, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power. Das System der UN habe im Falle Syrien versagt. Russland warf sie vor, den Sicherheitsrat in Geiselhaft zu nehmen und seine internationalen Verpflichtungen nicht zu erfüllen. Auch beim G-20-Gipfeltreffen verhärteten sich die Fronten. China und Russland blieben bei ihrer Forderung, auf einen Angriff zu verzichten.
+++06.16 Uhr: Der frühere syrische Verteidigungsminister Ali Habib ist nach Informationen von Oppositionellen nach Istanbul geflüchtet. Der Fall zeige, dass Staatschef Baschar al-Assad seine Unterstützung bei den Alawiten verliere, verlautete aus Kreisen der Opposition. Habib gehört wie Assad zur Glaubensgruppe der Alawiten und ist einer ihrer prominentesten Vertreter. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre er das ranghöchste Mitglied der Minderheit, das sich seit dem Beginn des Aufstandes gegen Assad von ihm abwendet hat. Der Konflikt in Syrien entwickelt sich zunehmend zu einem Glaubenskrieg zwischen Alawiten und Sunniten.
+++07.52 Uhr: „Die weitere Entwicklung im Syrien-Konflikt wird die Richtung der Ölpreise vorgeben“, meint ein australischer Rohstoffexperte. An diesem Freitag haben sich die Ölpreise kaum verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostet am Freitag 115,21 US-Dollar. Das waren fünf Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um zwei Cent auf 108,35 Dollar.
+++08.51 Uhr: Der Iran will im Falle eines US-Militärschlags gegen Syrien Vergeltung üben. Die USA haben offenbar eine derartige Anordnung des Irans abgefangen: Extremisten im Irak sollen sich demnach zu gewaltsamen Schlägen gegen Einrichtungen der USA bereit halten. Und losschlagen, wenn die USA angreifen.
+++9.55 Uhr: Ayatollah Ali Khamenei, die höchste Autorität des Iran, wirft den USA vor, den Chemiewaffen-Angriff als Vorwand für eine Intervention in Syrien zu benutzen. Das berichtet das israelische Nachrichtenportal „haaretz.com“. „Die Amerikaner spielen mit Worten und geben vor, nur aus humanitären Gründen in der Sache aktiv zu werden“, habe Khamenei gesagt. Tatsächlich sei der Giftgas-Angriff ein willkommener Vorwand für einen US-Militärschlag. Khamenei warnt die USA, dass sie in diesem Fall Verluste hin nehmen müssten.
+++11.21 Uhr: Russland schickt ein weiteres Kriegsschiff Richtung Syrien. Das Landungsschiff „Nikolai Filtschenkow“ der Schwarzmeerflotte habe den Hafen in Sewastopol auf der ukrainischen Halbinsel Krim verlassen, meldet die Agentur Interfax unter Berufung auf den Stab der russischen Kriegsmarine. Das Boot der Alligator-Klasse kann bis zu 20 Panzer an Bord nehmen und bis zu 300 Soldaten.
+++11.35 Uhr: Die Vereinten Nationen wollen den Bericht ihrer Experten zum mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen deutschen Regierungskreisen zufolge bald vorlegen. „Der Generalsekretär hat klargemacht, dass man das mit hohem Tempo macht“, sagte ein Regierungsvertreter nach einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Rande des G20-Gipfels in St. Petersburg.
+++11.50 Uhr: Russische Parlamentarier reagierten enttäuscht, dass ihre US-Kollegen Gespräche über den Syrienkonflikt abgelehnt haben. „Der Widerwille, unsere Argumente zu hören, zeigt, dass unseren amerikanischen Partnern die Schwäche ihrer Position bewusst ist“, sagte der Chef der Staatsduma, Sergej Naryschkin, am der Agentur Interfax zufolge. Er warf den USA vor, die Sicherheit unabhängiger Staaten als Privatangelegenheit zu betrachten. Der sicherheitspolitische Berater von US-Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, sagte, Russland habe zur Syrien-Debatte in den USA ohnehin „nichts beizutragen“.
+++12.14 Uhr: Wie der Sender Al-Dschasira unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, verstärkt der Libanon die Sicherheitsvorkehrungen an den ausländischen Botschaften im Land. Der Sicherheitsrat des syrischen Nachbarn wolle die „Einheit des Landes sicherstellen, den Bürgern Mut machen, diplomatische Vertretungen schützen und den Terrorismus bekämpfen“, heißt es in einer Mitteilung. Die aus dem Libanon stammende Hisbollah kämpft an der Seite von Syriens Machthaber Assad, größe Teile der Bevölkerung unterstützen jedoch die Rebellen.
+++12.27 Uhr: Nach Angaben von Aktivisten hat das syrische Militär Panzer und Truppentransporter in die mehrheitlich von Christen bewohnte Ortschaft Maalula nördlich von Damaskus verlegt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Offenbar hatten Al-Kaida nahestende Rebellengruppen das unter Kontrolle der Regierung stehende Dorf am Mittwoch angegriffen. Seither soll es zu mehreren Scharmützeln zwischen beiden Seiten gekommen sein.
+++12.48 Uhr: US-Waffenexperten haben Hinweise, dass das abgeworfene Giftgas in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus tatsächlich zur Tötung von mehr als 1400 Menschen ausreichte. Der MIT-Physiker Theodore A. Postol und der Waffendesign-Experte Richard M. Lloyd untersuchten auf Grundlage von Internet-Bildern und Videos die eingeschlagenen Sprengkörper. Sie seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Raketen bis zu 50 Liter tödlichen Sarin-Gases transportieren konnten, heißt es in der Analyse, die Postol am Donnerstag zugänglich machte. Diese Menge reiche aus, um nicht nur einige Hundert, sondern tatsächlich fast 1500 Menschen zu töten.
+++12.54 Uhr: Die USA setzen ungeachtet des drohenden Militärschlags gegen Syrien auf eine Beilegung des Bürgerkrieges auf diplomatischem Weg. An möglichen Verhandlungen in Genf müsse auch Russland teilnehmen, sagte der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes am Rande des G20-Gipfels in St. Petersburg. In der Frage des Chemiewaffeneinsatzes in Syrien gebe es zwar keine Einigung mit Russland. „Wir glauben jedoch, das wir mit Russland im „Genf II Prozess“ zusammenarbeiten müssen“, meinte Rhodes
+++13.27 Uhr: Schwedens Außenminister Carl Bildt unterstützt die Forderung, den mutmaßlichen Chemiewaffen-Einsatz in Syrien vom Internationalen Strafgerichtshof untersuchen zu lassen. „Das ist ein Weg, es kann auch andere geben“, sagte Bildt zu Beginn eines Treffens der EU-Außenminister in Vilnius. Es bestehe die Pflicht zum Handeln. Der Bericht der UN-Experten zu dem Einsatz der Waffen müsse aber abgewartet werden. Am Samstag will auch US-Außenminister John Kerry an den Beratungen in Litauen teilnehmen.
+++13.40 Uhr: Die Türkei hat in Erwartung eines US-Luftangriffs auf Syrien ihre Militärpräsenz an der türkisch-syrischen Grenze offenbar weiter verstärkt. Wie der Sender Al-Dschasira unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, soll ein großes Panzer-Kontingent verlegt worden sein. Augenzeugen hätten einen Fahrzeug-Konvoi mit drei Dutzend Fahrzeugen beobachtet.
++++14.10 Uhr: Syriens Regierung hat zum ersten Mal in dem seit zweieinhalb Jahren andauernden Konflikt mit den Rebellen Kopfgelder ausgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, versprach das Assad-Regime im Staatsfernsehen die Zahlung von 500 000 Syrischen Lira, umgerechnet rund 3000 Euro, für die Ergreifung „nicht-syrischer Terroristen“. Knapp die Hälfte der Summe werde für Informationen gezahlt.
+++14.13 Uhr: Zyperns Regierung hat Außenminister Ioannis Kasoulides zufolge die Zusicherung bekommen, dass ein internationaler Militärschlag in Syrien nicht von der Mittelmeerinsel aus geführt würde. Angesichts der geografischen Nähe zum Krisenstaat bereite sich sein Land darauf vor, Bürger aus den USA und Europa aufzunehmen, sagte Kasoulides vor dem Treffen der EU-Außenminister in Vilnius. Zypern liegt nur rund 100 Kilometer vor der syrischen Küste und beheimatet britische Militärbasen.
+++14.20 Uhr: Bei der Lösung des Syrien-Konflikts zeichnet sich nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel keine einheitliche Linie der Staatengemeinschaft ab. Nach dem G20-Gipfel in St. Petersburg sagte Merkel, die Diskussion sei wichtig gewesen: „Aber es ist im Augenblick noch nicht absehbar, dass es hier zu einer einheitlichen UN-Resolution und einheitlichen UN-Bewertung kommt.“ Sie sei trotz der Differenzen zuversichtlich, dass die übergroße Mehrheit der G20 einen politischen Prozess für nötig halte. Merkel hoffe, dass auch Länder wie China und Russland ihren Beitrag leisteten, damit eine Genf-II-Konferenz zu Syrien stattfinde.
+++15.27 Uhr: Fast alle Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben sich nach den Worten des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan für eine Intervention in Syrien ausgesprochen. Dieser Schritt sei nach Auffassung der Vertreter der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer angesichts des Giftgasangriffs in Syriens „extrem notwendig“, sagte Erdogan in St. Petersburg. Die Türkei hat bereits zuvor Unterstützung für einen US-Militärschlag signalisiert.
+++15.40 Uhr: Zwischen US-Präsident Obama und Frankreichs Staatschef François Hollande herrschte bei einem Treffen am Rande des St. Petersburgers G20-Gipfels in der Syrien-Frage weitgehend Einigkeit. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte Obama: „Präsident Hollandes Einsatz für eine starke internationale Reaktion auf die schlimmen Taten schätze ich sehr.“ Hollande unterstützt einen möglichen US-Luftschlag in Syrien. Es wird jedoch noch eine Abstimmung im französischen Parlament stattfinden.
+++16.02 Uhr: Russlands Präsident Putin sieht sich nach dem G20-Gipfel in seiner Ablehnung eines US-Militärschlages gegen Syrien gestärkt. Die Länder, die ein gewaltsames Eingreifen in den Konflikt befürworten, seien in der Minderheit, sagte Putin in St. Petersburg. Als Beispiele nannte er Frankreich, Kanada und Australien. Und selbst dort hätten die Regierungen nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Unerwartet sei für ihn gewesen, dass auch Indonesien als größtes muslimisches Land die US-Pläne ablehne.
+++06.16 Uhr: Der frühere syrische Verteidigungsminister Ali Habib ist nach Informationen von Oppositionellen nach Istanbul geflüchtet. Der Fall zeige, dass Staatschef Baschar al-Assad seine Unterstützung bei den Alawiten verliere, verlautete aus Kreisen der Opposition. Habib gehört wie Assad zur Glaubensgruppe der Alawiten und ist einer ihrer prominentesten Vertreter. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre er das ranghöchste Mitglied der Minderheit, das sich seit dem Beginn des Aufstandes gegen Assad von ihm abwendet hat. Der Konflikt in Syrien entwickelt sich zunehmend zu einem Glaubenskrieg zwischen Alawiten und Sunniten.
+++07.52 Uhr: „Die weitere Entwicklung im Syrien-Konflikt wird die Richtung der Ölpreise vorgeben“, meint ein australischer Rohstoffexperte. An diesem Freitag haben sich die Ölpreise kaum verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostet am Freitag 115,21 US-Dollar. Das waren fünf Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um zwei Cent auf 108,35 Dollar.
+++08.51 Uhr: Der Iran will im Falle eines US-Militärschlags gegen Syrien Vergeltung üben. Die USA haben offenbar eine derartige Anordnung des Irans abgefangen: Extremisten im Irak sollen sich demnach zu gewaltsamen Schlägen gegen Einrichtungen der USA bereit halten. Und losschlagen, wenn die USA angreifen.
+++9.55 Uhr: Ayatollah Ali Khamenei, die höchste Autorität des Iran, wirft den USA vor, den Chemiewaffen-Angriff als Vorwand für eine Intervention in Syrien zu benutzen. Das berichtet das israelische Nachrichtenportal „haaretz.com“. „Die Amerikaner spielen mit Worten und geben vor, nur aus humanitären Gründen in der Sache aktiv zu werden“, habe Khamenei gesagt. Tatsächlich sei der Giftgas-Angriff ein willkommener Vorwand für einen US-Militärschlag. Khamenei warnt die USA, dass sie in diesem Fall Verluste hin nehmen müssten.
+++11.21 Uhr: Russland schickt ein weiteres Kriegsschiff Richtung Syrien. Das Landungsschiff „Nikolai Filtschenkow“ der Schwarzmeerflotte habe den Hafen in Sewastopol auf der ukrainischen Halbinsel Krim verlassen, meldet die Agentur Interfax unter Berufung auf den Stab der russischen Kriegsmarine. Das Boot der Alligator-Klasse kann bis zu 20 Panzer an Bord nehmen und bis zu 300 Soldaten.
+++11.35 Uhr: Die Vereinten Nationen wollen den Bericht ihrer Experten zum mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen deutschen Regierungskreisen zufolge bald vorlegen. „Der Generalsekretär hat klargemacht, dass man das mit hohem Tempo macht“, sagte ein Regierungsvertreter nach einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Rande des G20-Gipfels in St. Petersburg.
+++11.50 Uhr: Russische Parlamentarier reagierten enttäuscht, dass ihre US-Kollegen Gespräche über den Syrienkonflikt abgelehnt haben. „Der Widerwille, unsere Argumente zu hören, zeigt, dass unseren amerikanischen Partnern die Schwäche ihrer Position bewusst ist“, sagte der Chef der Staatsduma, Sergej Naryschkin, am der Agentur Interfax zufolge. Er warf den USA vor, die Sicherheit unabhängiger Staaten als Privatangelegenheit zu betrachten. Der sicherheitspolitische Berater von US-Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, sagte, Russland habe zur Syrien-Debatte in den USA ohnehin „nichts beizutragen“.
+++12.14 Uhr: Wie der Sender Al-Dschasira unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, verstärkt der Libanon die Sicherheitsvorkehrungen an den ausländischen Botschaften im Land. Der Sicherheitsrat des syrischen Nachbarn wolle die „Einheit des Landes sicherstellen, den Bürgern Mut machen, diplomatische Vertretungen schützen und den Terrorismus bekämpfen“, heißt es in einer Mitteilung. Die aus dem Libanon stammende Hisbollah kämpft an der Seite von Syriens Machthaber Assad, größe Teile der Bevölkerung unterstützen jedoch die Rebellen.
+++12.27 Uhr: Nach Angaben von Aktivisten hat das syrische Militär Panzer und Truppentransporter in die mehrheitlich von Christen bewohnte Ortschaft Maalula nördlich von Damaskus verlegt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Offenbar hatten Al-Kaida nahestende Rebellengruppen das unter Kontrolle der Regierung stehende Dorf am Mittwoch angegriffen. Seither soll es zu mehreren Scharmützeln zwischen beiden Seiten gekommen sein.
+++12.48 Uhr: US-Waffenexperten haben Hinweise, dass das abgeworfene Giftgas in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus tatsächlich zur Tötung von mehr als 1400 Menschen ausreichte. Der MIT-Physiker Theodore A. Postol und der Waffendesign-Experte Richard M. Lloyd untersuchten auf Grundlage von Internet-Bildern und Videos die eingeschlagenen Sprengkörper. Sie seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Raketen bis zu 50 Liter tödlichen Sarin-Gases transportieren konnten, heißt es in der Analyse, die Postol am Donnerstag zugänglich machte. Diese Menge reiche aus, um nicht nur einige Hundert, sondern tatsächlich fast 1500 Menschen zu töten.
+++12.54 Uhr: Die USA setzen ungeachtet des drohenden Militärschlags gegen Syrien auf eine Beilegung des Bürgerkrieges auf diplomatischem Weg. An möglichen Verhandlungen in Genf müsse auch Russland teilnehmen, sagte der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes am Rande des G20-Gipfels in St. Petersburg. In der Frage des Chemiewaffeneinsatzes in Syrien gebe es zwar keine Einigung mit Russland. „Wir glauben jedoch, das wir mit Russland im „Genf II Prozess“ zusammenarbeiten müssen“, meinte Rhodes
+++13.27 Uhr: Schwedens Außenminister Carl Bildt unterstützt die Forderung, den mutmaßlichen Chemiewaffen-Einsatz in Syrien vom Internationalen Strafgerichtshof untersuchen zu lassen. „Das ist ein Weg, es kann auch andere geben“, sagte Bildt zu Beginn eines Treffens der EU-Außenminister in Vilnius. Es bestehe die Pflicht zum Handeln. Der Bericht der UN-Experten zu dem Einsatz der Waffen müsse aber abgewartet werden. Am Samstag will auch US-Außenminister John Kerry an den Beratungen in Litauen teilnehmen.
+++13.40 Uhr: Die Türkei hat in Erwartung eines US-Luftangriffs auf Syrien ihre Militärpräsenz an der türkisch-syrischen Grenze offenbar weiter verstärkt. Wie der Sender Al-Dschasira unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, soll ein großes Panzer-Kontingent verlegt worden sein. Augenzeugen hätten einen Fahrzeug-Konvoi mit drei Dutzend Fahrzeugen beobachtet.
++++14.10 Uhr: Syriens Regierung hat zum ersten Mal in dem seit zweieinhalb Jahren andauernden Konflikt mit den Rebellen Kopfgelder ausgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, versprach das Assad-Regime im Staatsfernsehen die Zahlung von 500 000 Syrischen Lira, umgerechnet rund 3000 Euro, für die Ergreifung „nicht-syrischer Terroristen“. Knapp die Hälfte der Summe werde für Informationen gezahlt.
+++14.13 Uhr: Zyperns Regierung hat Außenminister Ioannis Kasoulides zufolge die Zusicherung bekommen, dass ein internationaler Militärschlag in Syrien nicht von der Mittelmeerinsel aus geführt würde. Angesichts der geografischen Nähe zum Krisenstaat bereite sich sein Land darauf vor, Bürger aus den USA und Europa aufzunehmen, sagte Kasoulides vor dem Treffen der EU-Außenminister in Vilnius. Zypern liegt nur rund 100 Kilometer vor der syrischen Küste und beheimatet britische Militärbasen.
+++14.20 Uhr: Bei der Lösung des Syrien-Konflikts zeichnet sich nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel keine einheitliche Linie der Staatengemeinschaft ab. Nach dem G20-Gipfel in St. Petersburg sagte Merkel, die Diskussion sei wichtig gewesen: „Aber es ist im Augenblick noch nicht absehbar, dass es hier zu einer einheitlichen UN-Resolution und einheitlichen UN-Bewertung kommt.“ Sie sei trotz der Differenzen zuversichtlich, dass die übergroße Mehrheit der G20 einen politischen Prozess für nötig halte. Merkel hoffe, dass auch Länder wie China und Russland ihren Beitrag leisteten, damit eine Genf-II-Konferenz zu Syrien stattfinde.
+++15.27 Uhr: Fast alle Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben sich nach den Worten des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan für eine Intervention in Syrien ausgesprochen. Dieser Schritt sei nach Auffassung der Vertreter der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer angesichts des Giftgasangriffs in Syriens „extrem notwendig“, sagte Erdogan in St. Petersburg. Die Türkei hat bereits zuvor Unterstützung für einen US-Militärschlag signalisiert.
+++15.40 Uhr: Zwischen US-Präsident Obama und Frankreichs Staatschef François Hollande herrschte bei einem Treffen am Rande des St. Petersburgers G20-Gipfels in der Syrien-Frage weitgehend Einigkeit. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte Obama: „Präsident Hollandes Einsatz für eine starke internationale Reaktion auf die schlimmen Taten schätze ich sehr.“ Hollande unterstützt einen möglichen US-Luftschlag in Syrien. Es wird jedoch noch eine Abstimmung im französischen Parlament stattfinden.
+++16.02 Uhr: Russlands Präsident Putin sieht sich nach dem G20-Gipfel in seiner Ablehnung eines US-Militärschlages gegen Syrien gestärkt. Die Länder, die ein gewaltsames Eingreifen in den Konflikt befürworten, seien in der Minderheit, sagte Putin in St. Petersburg. Als Beispiele nannte er Frankreich, Kanada und Australien. Und selbst dort hätten die Regierungen nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Unerwartet sei für ihn gewesen, dass auch Indonesien als größtes muslimisches Land die US-Pläne ablehne.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
Alles vom 07.09.2013 findet ihr im Spoiler.....
+++08.29 Uhr
: Für den Fall eines US-Angriffs auf Syrien hat Linkspartei-Chefin Katja Kipping eine Sondersitzung des Bundestags gefordert. „Wenn der Kongress nächste Woche für einen amerikanischen Militärschlag votiert, dann muss der Bundestag zusammenkommen und in einer Sondersitzung darüber entscheiden, ob die „Patriots“ dort bleiben können oder nicht“, sagte Kipping dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag) über die in der Türkei an der Grenze zu Syrien stationierten deutschen Flugabwehrraketen. Die Linke im Bundestag würde dann einen entsprechenden Antrag stellen. Kipping fügte hinzu: „Wir sagen klar: Abzug. Wir stehen mit den „Patriots“ ständig mit einem Bein im Krieg.“
+++9.35 Uhr: Mit einem Votum im US-Repräsentantenhaus über einen Militäreinsatz in Syrien ist nach Angaben des republikanischen Mehrheitsführers Eric Cantor „in den kommenden zwei Wochen“ zu rechnen. Angesichts unterschiedlicher Positionen der Parteien sei es an Präsident Barack Obama, das Thema Syrien im Kongress darzulegen und dem Volk nahe zu bringen, schrieb Cantor am Freitag in einer internen Mitteilung an die republikanischen Abgeordneten. Mit einer „robusten“ Debatte und einem Votum über den möglichen Einsatz von militärischen Mitteln in Syrien sei „in den kommenden zwei Wochen“ zu rechnen, hieß es darin.
+++10.32 Uhr: FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle hat die USA zu einer Verhandlungslösung für Syrien aufgefordert. „Deutschland will und wird sich in Syrien nicht militärisch engagieren. Eine Militäraktion geht nur mit einem UNO-Mandat und nicht im Alleingang“, sagte Brüderle in einem Interview mit dem FOCUS. „Der beste Weg ist eine diplomatische Lösung des Konflikts mit Russland und den USA unter dem Dach der UNO.“
+++11.11 Uhr: EU-Außenminister haben am Samstag in Vilnius über eine gemeinsame Erklärung zur Lage in Syrien beraten. In einem Entwurf der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton heißt es nach Angaben von Diplomaten, es gebe „keinen ernsthaften Zweifel“ an der Verantwortung des Regimes von Präsident Baschar al-Assad für den Einsatz von Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung.
+++11.34 Uhr: Auch in der Politik wächst der Druck auf ein stärkeres Engagement Deutschlands. Mit der Zusage, 5000 Flüchtlingen aus Syrien Schutz zu bieten, sei Deutschland zwar schon in Europa Vorreiter, betont Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, gegenüber FOCUS Online. Den Bundesländern sei es aber freigestellt, über dieses Kontingent hinauszugehen. Der CDU-Politiker appelliert deshalb an die Verantwortlichen in den Ländern. „Angesichts der dramatischen Situation in Syrien bin ich der Meinung, dass alle Bundesländer aufgefordert sind, weitere syrische Flüchtlinge aufzunehmen“, treibt Kauder an. „Diese Menschen haben schlimme, traumatische Erfahrungen machen müssen. Deutschland kann ihnen Schutz bieten, so Kauder weiter.“
+++12.06 Uhr: Aus Furcht vor Anschlägen haben die libanesischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen in der Nähe von westlichen und arabischen Botschaften verschärft. Sicherheitskräfte stoppten Fahrzeuge auf Straßen, die zu den Vertretungen führten, und durchsuchten sie, wie am Samstag aus Sicherheitskreisen verlautete. Einige Zufahrten wurden komplett abgeriegelt.
+++12.33 Uhr: Der Iran hat einen Zeitungsbericht über Vergeltungsmaßnahmen im Fall eines US-Angriffs in Syrien dementiert. „Das sind lediglich absurde Unterstellungen, die wir kategorisch dementieren“, sagte der Sprecher der iranischen UN-Mission in New York nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr am Samstag. Ziel solcher Unterstellungen sei, die Abstimmungen im US-Kongress zugunsten eines Militärangriffs in Syrien zu beeinflussen.
+++12.51 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat den Kongress erneut gedrängt, einem Militärschlag in Syrien zuzustimmen. „Wir können unsere Augen nicht vor Bildern verschließen, wie wir sie aus Syrien gesehen haben“, sagte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. Die Mitglieder des Kongresses müssten aufstehen für die „Art Welt, in der wir leben wollen“. Der Kongress kommt am Montag aus der Sommerpause zurück. Am Dienstag will Obama sich in einer Ansprache an die Nation zu den Angriffsplänen äußern.
+++13.47 Uhr: US-Außenminister John Kerry hat seinen EU-Kollegen beim Treffen in Vilnius nicht versprochen, dass Washington mit einem Militärschlag gegen Syrien bis zur Vorlage des Berichts der UN-Inspekteure wartet.
+++14.08 Uhr: Guido Westerwelle sagte, Kerry habe Verständnis für den Wunsch der Europäer gezeigt. „Wir gehen davon aus, dass er das jetzt auch mit dem amerikanischen Präsidenten berät“, sagte Westerwelle. „Der amerikanische Präsident hat eine eigene Erklärung angekündigt. Und die wird noch abzuwarten sein.“
+++15.03 Uhr: Die Grünen haben heftig kritisiert, dass Deutschland sich nachträglich der Erklärung angeschlossen haben, mit der sich zehn Staaten auf dem Petersburger G20-Gipfel hinter den Kurs von US-Präsident Barack Obama gestellt haben. „Was ist das denn für ein abenteuerlicher Zickzackkurs“, kritisierte Parteichefin Claudia Roth. „Es braucht endlich und ganz klar eine Antwort der internationalen Staatengemeinschaft, aber es braucht eine gemeinsame Antwort.“ Dabei sollte es etwa um Verhandlungen, Sanktionen und Flüchtlingshilfe gehen.
+++15.34 Uhr: Bundeskanzlerin Merkel hat ihr Zögern beim Unterzeichnen der internationalen Syrien-Erklärung verteidigt. Ihr sei die gemeinsame Position Europas wichtig gewesen. Sie habe Sorge gehabt, dass es keine einheitliche Position geben könnte. „Einige Länder wurden noch nicht einmal gefragt“, so Merkel.
+++19.08 Uhr: In Syrien hat es am Samstag heftige Kämpfe um den christlichen Wallfahrtsort Malula bei Damaskus gegeben. Die Rebellen kämpften an einem der Zugänge zu dem Dorf gegen Regierungstruppen und mit ihnen verbündete Milizen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Armee hatte demnach zuvor ein Hotel auf einem nahegelegenen Hügel angegriffen, in dem sich die Rebellen verschanzt hatten. Diese hatten nach einem Selbstmordanschlag am Mittwoch den Ort nördlich von Damaskus unter ihre Kontrolle gebracht.
+++9.35 Uhr: Mit einem Votum im US-Repräsentantenhaus über einen Militäreinsatz in Syrien ist nach Angaben des republikanischen Mehrheitsführers Eric Cantor „in den kommenden zwei Wochen“ zu rechnen. Angesichts unterschiedlicher Positionen der Parteien sei es an Präsident Barack Obama, das Thema Syrien im Kongress darzulegen und dem Volk nahe zu bringen, schrieb Cantor am Freitag in einer internen Mitteilung an die republikanischen Abgeordneten. Mit einer „robusten“ Debatte und einem Votum über den möglichen Einsatz von militärischen Mitteln in Syrien sei „in den kommenden zwei Wochen“ zu rechnen, hieß es darin.
+++10.32 Uhr: FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle hat die USA zu einer Verhandlungslösung für Syrien aufgefordert. „Deutschland will und wird sich in Syrien nicht militärisch engagieren. Eine Militäraktion geht nur mit einem UNO-Mandat und nicht im Alleingang“, sagte Brüderle in einem Interview mit dem FOCUS. „Der beste Weg ist eine diplomatische Lösung des Konflikts mit Russland und den USA unter dem Dach der UNO.“
+++11.11 Uhr: EU-Außenminister haben am Samstag in Vilnius über eine gemeinsame Erklärung zur Lage in Syrien beraten. In einem Entwurf der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton heißt es nach Angaben von Diplomaten, es gebe „keinen ernsthaften Zweifel“ an der Verantwortung des Regimes von Präsident Baschar al-Assad für den Einsatz von Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung.
+++11.34 Uhr: Auch in der Politik wächst der Druck auf ein stärkeres Engagement Deutschlands. Mit der Zusage, 5000 Flüchtlingen aus Syrien Schutz zu bieten, sei Deutschland zwar schon in Europa Vorreiter, betont Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, gegenüber FOCUS Online. Den Bundesländern sei es aber freigestellt, über dieses Kontingent hinauszugehen. Der CDU-Politiker appelliert deshalb an die Verantwortlichen in den Ländern. „Angesichts der dramatischen Situation in Syrien bin ich der Meinung, dass alle Bundesländer aufgefordert sind, weitere syrische Flüchtlinge aufzunehmen“, treibt Kauder an. „Diese Menschen haben schlimme, traumatische Erfahrungen machen müssen. Deutschland kann ihnen Schutz bieten, so Kauder weiter.“
+++12.06 Uhr: Aus Furcht vor Anschlägen haben die libanesischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen in der Nähe von westlichen und arabischen Botschaften verschärft. Sicherheitskräfte stoppten Fahrzeuge auf Straßen, die zu den Vertretungen führten, und durchsuchten sie, wie am Samstag aus Sicherheitskreisen verlautete. Einige Zufahrten wurden komplett abgeriegelt.
+++12.33 Uhr: Der Iran hat einen Zeitungsbericht über Vergeltungsmaßnahmen im Fall eines US-Angriffs in Syrien dementiert. „Das sind lediglich absurde Unterstellungen, die wir kategorisch dementieren“, sagte der Sprecher der iranischen UN-Mission in New York nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr am Samstag. Ziel solcher Unterstellungen sei, die Abstimmungen im US-Kongress zugunsten eines Militärangriffs in Syrien zu beeinflussen.
+++12.51 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat den Kongress erneut gedrängt, einem Militärschlag in Syrien zuzustimmen. „Wir können unsere Augen nicht vor Bildern verschließen, wie wir sie aus Syrien gesehen haben“, sagte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. Die Mitglieder des Kongresses müssten aufstehen für die „Art Welt, in der wir leben wollen“. Der Kongress kommt am Montag aus der Sommerpause zurück. Am Dienstag will Obama sich in einer Ansprache an die Nation zu den Angriffsplänen äußern.
+++13.47 Uhr: US-Außenminister John Kerry hat seinen EU-Kollegen beim Treffen in Vilnius nicht versprochen, dass Washington mit einem Militärschlag gegen Syrien bis zur Vorlage des Berichts der UN-Inspekteure wartet.
+++14.08 Uhr: Guido Westerwelle sagte, Kerry habe Verständnis für den Wunsch der Europäer gezeigt. „Wir gehen davon aus, dass er das jetzt auch mit dem amerikanischen Präsidenten berät“, sagte Westerwelle. „Der amerikanische Präsident hat eine eigene Erklärung angekündigt. Und die wird noch abzuwarten sein.“
+++15.03 Uhr: Die Grünen haben heftig kritisiert, dass Deutschland sich nachträglich der Erklärung angeschlossen haben, mit der sich zehn Staaten auf dem Petersburger G20-Gipfel hinter den Kurs von US-Präsident Barack Obama gestellt haben. „Was ist das denn für ein abenteuerlicher Zickzackkurs“, kritisierte Parteichefin Claudia Roth. „Es braucht endlich und ganz klar eine Antwort der internationalen Staatengemeinschaft, aber es braucht eine gemeinsame Antwort.“ Dabei sollte es etwa um Verhandlungen, Sanktionen und Flüchtlingshilfe gehen.
+++15.34 Uhr: Bundeskanzlerin Merkel hat ihr Zögern beim Unterzeichnen der internationalen Syrien-Erklärung verteidigt. Ihr sei die gemeinsame Position Europas wichtig gewesen. Sie habe Sorge gehabt, dass es keine einheitliche Position geben könnte. „Einige Länder wurden noch nicht einmal gefragt“, so Merkel.
+++19.08 Uhr: In Syrien hat es am Samstag heftige Kämpfe um den christlichen Wallfahrtsort Malula bei Damaskus gegeben. Die Rebellen kämpften an einem der Zugänge zu dem Dorf gegen Regierungstruppen und mit ihnen verbündete Milizen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Armee hatte demnach zuvor ein Hotel auf einem nahegelegenen Hügel angegriffen, in dem sich die Rebellen verschanzt hatten. Diese hatten nach einem Selbstmordanschlag am Mittwoch den Ort nördlich von Damaskus unter ihre Kontrolle gebracht.
+++ Live-Ticker zum Syrien-Konflikt +++
08.09.2013
Iran warnt EU vor Unterstützung eines US-Militärschlags
Barack Obama drängt seine Landsleute zu einem Militärschlag gegen Syrien. Deutschland hat sich mittlerweile hinter den Obama-Kurs gestellt und die G-20-Erklärung zu Syrien unterzeichnet. Putin kündigte an, weiter Waffen an Assad zu liefern.
+++9.52 Uhr: Syrische Divisions- und Brigadekommandeure haben nach Informationen der „Bild am Sonntag“ seit rund vier Monaten immer wieder den Einsatz von Chemiewaffen beim Präsidentenpalast in Damaskus gefordert. Das würden Funkgespräche belegen, die das Flottendienstboot „Oker“ abgefangen habe, berichtete das Blatt unter Berufung auf Informationen aus deutschen Sicherheitskreisen.
Quelle: focus.de
+++10.20 Uhr: Der Iran hat die Europäische Union vor einer Unterstützung eines US-Militäreinsatzes gegen das syrische Regime gewarnt. Dort warte ein Minenfeld, sagte der iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani am Sonntag.
+++10.56 Uhr: Die Aufständischen haben nach Angaben von Aktivisten und Bewohnern die vollständige Kontrolle über den christlichen Wallfahrtsort Maalula nahe Damaskus übernommen. In der Nacht soll es heftige Kämpfe zwischen einfallenden Regierungstruppen und bewaffneten Rebellen gegeben haben.
+++11.25 Uhr: Der starke Flüchtlingsstrom vor allem auch aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Italien reißt nicht ab. Begleitet von der Küstenwache kamen am Wochenende innerhalb von 24 Stunden etwa 700 Migranten mit mehreren Booten auf Sizilien und der Insel Lampedusa an. 293 Flüchtlinge, überwiegend aus Syrien, erreichten bei Augusta auf Sizilien europäischen Boden.
+++11.43 Uhr: Bei landesweiten Gottesdiensten haben die Christen im Libanon am Sonntag zu Gebeten für ihre Glaubensgenossen in der Enklave Maalula aufgerufen.
Quelle: n24.de
so wie es neues zu dem Thema Syrien gibt könnt ihr sie hier lesen.
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