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Hartz IV macht chronisch krank

AW: Hartz IV macht chronisch krank

@MightyMangaman

das ganze würde ja anders aus sehen wenn sich unsere Bundesregierung an den Endwurf von Peter Hartz
gehalten hätte, er hatte vorgesehen das der Regelsatz für Hartz IV 511 Euro im Jahr 2002 betragen sollte
und der Preissteigerungsrate immer angepasst werden sollte was aber nicht der fall ist.

Und so berechneten sich die 511 Euro in 2002:

Ausgehend von den 986 DM pro Monat und Alhi-Empfänger/in in 2011 errechneten sich die
kursierenden 511 Euro wie folgt:

1. Schritt: 986 geteilt durch 1,9583 (Umrechnungsfaktor DM/Euro) gleich 503,50 Euro

2. Schritt: 503,50 Euro mal 1,015 (erwartete Preissteigerungsrate 2001/2002: 1,5 Prozent)
gleich 511 Euro

man kann das ganze auch unter Hartz IV Regelsatz 511 Euro in der PDF lesen
 
Hartz IV macht krank!

Menschen, die von Hartz IV betroffen sind, leiden häufiger an chronischen Krankheiten und gesundheitlichen Störungen. Das musste sogar die Bundesregierung Anfang Juni auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis90/Grüne zugeben. Nach Daten der gesetzlichen Krankenkassen und des Robert Koch-Instituts sind Arbeitslose überdurchschnittlich häufig krank, leiden etwa besonders häufig unter Depressionen und Schlafproblemen. Der Anteil psychischer Erkrankungen an den Arbeitsunfähigkeitstagen ist bei Hartz IV-Betroffenen von 21 Prozent im Jahr 2007 auf heute 25 Prozent gestiegen.

Zynisch stellt die Bundesregierung fest, dass Arbeitslose im Vergleich zu Berufstätigen nur wenig an so genannten "primär-präventiven Seminaren" (Aufklärung über gesundheitliche Risiken) und Kursen der Kassen teilnähmen. Das ist nun nicht verwunderlich, da das Problem bereits beim nicht vorhandenen Geld für den Fahrschein anfängt, um die Maßnahme zu erreichen.

Hartz IV-Betroffene werden oftmals von den Arbeitsagenturen mit einer Fülle bürokratischer Auflagen schikaniert und gedemütigt. Sie werden dazu aufgefordert, eine möglichst hohe Stückzahl an Bewerbungen vorzulegen. Auch dann, wenn die Bewerbungschancen gering oder völlig aussichtslos einzuschätzen sind. Sie sollen über eine "hohe Arbeitsorientierung" verfügen, eine "starke Bereitschaft zu Zugeständnissen" an den Tag legen und zudem auch noch "Optimismus" zeigen. Wer die vorgegebenen Bemühungen nicht einhält, wird sanktioniert. Derartige Demütigungen machen krank. (Studie der Unis Leipzig und Dresden, Frau Prof. Dr. Gisela Mohr vom Institut für Psychologie II der Universität Leipzig)

Eine arbeitslose Kollegin aus dem Kreis Wesel zu rf-news: "Ich soll dem Jobcenter jeden Monat mindestens zehn komplette Bewerbungen vorlegen, der Sachbearbeiter entscheidet dann, ob ich für eine Bewerbung 5 Euro erstattet bekomme. Bei vielen Bewerbungen weiß ich im Voraus, dass es sinnlos ist. Die Kostenerstattung ist auf 260 Euro im Jahr begrenzt, nach etwas mehr als 5 Monaten bekomme ich also nichts mehr erstattet. Fahrtkosten erhalte ich nur nach vorheriger Anmeldung. Wenn sich also spontan eine Bewerbung ergibt, und ich bei der dauernd besetzten Hotline niemanden erreiche, zahle ich die Fahrtkosten selbst. Wie oft das geht, kann man sich denken. Die vielen bürokratischen Schikanen dienen dazu, dir deinen persönlichen Stolz zu brechen. Aber nicht mit mir!"

Viele Schikanen und unmenschliches, bürokratisches Vorgehen gelangen erst gar nicht an die Öffentlichkeit. Seit Menschengedenken weiß man, dass stillende Mütter einen erhöhten Kalorienbedarf haben und sich entsprechend ernähren müssten. Für Hartz IV-Betroffene ohne zusätzliche Leistungen kaum zu machen. Das Jobcenter und auch das Sozialgericht Wiesbaden sehen das allerdings anders. Mit Urteil vom 26.04.12 wird festgestellt, dass keine gesetzliche Grundlage besteht, dass stillende Mütter wegen eines höheren Kalorienbedarfs und wegen sonstiger mit dem Stillen verbundener Kosten höhere Hartz-IV-Leistungen erhalten.

Das Bundessozialgericht (BSG) hält die sogenannte Hartz-IV-Reform von 2011 und die damit verbundene Armut für verfassungsgemäß. Am 12. Juli entschied das Gericht: "Die Höhe des Regelbedarfs für Alleinstehende ist nicht in verfassungswidriger Weise zu niedrig festgesetzt worden". Mit dem Urteil wies das Bundessozialgericht zwei Klagen einer arbeitslosen Frau aus Mannheim ab. Sie hatte geltend zu machen versucht, dass das Existenzminimum durch die neuen Regelleistungen nicht gewährleistet sei. Unter anderem seien die Kosten für Gesundheitsfürsorge, notwendige Versicherungen, Altersfürsorge, Haushaltsreparaturen und kulturelle Veranstaltungen nicht berücksichtigt worden. Das Bundesarbeitsministerium äußerte sich sofort "erfreut" über diese Entscheidung.

Das jüngste Urteil macht deutlich, dass die Hartz-Gesetze nur durch Kampf zu Fall gebracht werden können. Auch am heutigen Montag werden das die Montagsdemonstranten in zahlreichen Städten deutlich machen.

Quelle: rf-news.de
 
AW: Hartz IV macht chronisch krank

Ich hatte gerade ein längeres Postins zum Thema Arbeitslosenzahlen fertig,als mein Firefox abstürzte und der Beitrag im Nirvana landete. Deshalb mal die Kurzfassung. Die Bundesagentur für Arbeit gibt jeden Monat nicht nur die offizielle Statistik raus,sondern auch noch einen Monatsbericht, in dem die echten Zahlen stehen.
Hier ist der Link: Link ist nicht mehr aktiv.

Dieser Statistik ist u.a. zu entnehmen:

1.) von 41 Mio Arbeitnehmern in D sind nur 28,5 Mio sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
2.) es gibt 4,473 Mio erwerbsfähige Leistungsempfänger (=ALG2-Empfänger), weitere 1,7 Mio nicht erwerbsfähige Leistungsempfänger (z.B. Kranke oder Kinder von Hartzern), zudem empfangen über 900000 Menschen ALG1. Macht zusammen rund 7 Mio Menschen,die von Sozialleistungen leben.
3.) 900000 Menschen stecken in irgendwelchen Maßnahmen,deren Erfolgsaussichten bekanntlich mies sind und die verdammt viel Geld kosten.
4.) Fast 2,5 Mio Menschen in sozialversicherungspflichtigen Jobs haben zusätzlich einen Minijob,um überhaupt über die Runden zu kommen, tauchen in der Statistik daher gar nicht erst auf.
5.) Es sind 499000 freie Stellen gemeldet, von denen etwa 1/5 Minijobs sind. Ein weiteres 1/5 sind erfahrungsgemäß Stellen,die rechtlich oder inhaltlich zumindest fragwürdig sind. Im Optimalfall könnte gerademal jeder 11. Arbeitslose wieder einen Job finden. Wer hier also meint,daß jeder einen Job finden kann, der will, der kann den restlichen 4 Mio ja gerne mal ein paar Adressen nennen.
 
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