rooperde
Elite Lord
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Duisburger Polizei gibt Ermittlungen an Köln ab
Nach der Massenpanik bei der Loveparade mit 19 Toten geraten die Stadt Duisburg und der Veranstalter immer stärker unter Druck. Laut Medienberichten gab es große Sicherheitsmängel, die auch bekannt waren. Die Ermittlungen übernimmt jetzt die Kölner Polizei. Laut «Spiegel Online» fürchten die Duisburger Polizisten bei den Ermittlungen gegen Verwaltungsbeamte der eigenen Stadt den Vorwurf der Befangenheit. Daher werde der Fall abgegeben. Oberbürgermeister Sauerland (CDU) gab am Montag eine schriftliche Erklärung ab, in der er betonte, er werde sich der Verantwortung bei der Aufklärung stellen.
Bei dem Unglück waren am Samstag 19 Personen getötet und über 500 verletzt worden. Eine Person schwebte am Montag noch in Lebensgefahr.
Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Zunächst müssten Fotos und Videos ausgewertet sowie Zeugen gehört werden, ehe gegen konkrete Personen ermittelt werden könne. Wann diese Auswertung abgeschlossen sei, sei derzeit noch nicht abzusehen. Wie die Nachrichtenagentur ddp aus Polizeikreisen erfuhr, sind rund 300 Kriminalisten im Einsatz.
Nach Einschätzung des Tübinger Strafrechtlers Jörg Kinzig drohen den Verantwortlichen im Fall der tödlichen Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg allenfalls Bewährungsstrafen. «Ich rechne nicht damit, dass jemand deswegen in Haft kommt», sagte Kinzig.
Wie "Spiegel Online» unter Berufung auf Unterlagen der Duisburger Stadtverwaltung berichtete, soll der Sachbearbeiter der Unteren Bauaufsicht im Duisburger Amt für Baurecht und Bauberatung in einem Verwaltungsdokument die Organisatoren von der Vorschrift befreit haben, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einhalten zu müssen. Gleichzeitig verzichteten die Beamten auf Feuerwehrpläne. Dafür hätten sie den Ausrichtern der Party vorgegeben: «Die maximale Personenzahl, die sich gleichzeitig auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten darf, wird (...) auf 250 000 Personen begrenzt.» Die Veranstalter des Festes hatten noch wenige Stunden vor dem Unglück von etwa 1,4 Millionen erwarteten Teilnehmern gesprochen.
Bemängelt wurde zudem, dass der Tunnel, von dem aus die Tragödie ihren Ausgang nahm, nicht einziger Zu- und Abgang zum Festival hätte sein dürfen. Auch der Panik- und Stauforscher Michael Schreckenberg, der an dem Sicherheitskonzept für die Loveparade mitgearbeitet hatte, hatte den Tunnel als Sicherheitsrisiko eingestuft.
Wie «Spiegel Online» weiter erfuhr, sollen inzwischen bei der Bundespolizei sämtliche Unterlagen zur Loveparade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht worden sein. Das Bundesinnenministerium wies Vertuschungsvorwürfe zurück. Die Bundespolizei komme der Anfrage der Staatsanwaltschaft nach und sei dabei, die benötigten Akten zu versenden, sagte ein Sprecher.
Für die Opfer der Loveparade wird es nach Angaben der Stadt Duisburg eine Trauerfeier geben. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. Im Duisburger Rathaus wurde am Montag ein Kondolenzbuch ausgelegt. Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) kündigte an, vorläufig im Amt bleiben zu wollen. Zunächst gelte es, die Puzzleteile zusammenzutragen, die zu der Katastrophe bei der Loveparade geführt hatten. «Wir werden Antworten geben, sobald wir auch der Staatsanwaltschaft Antworten gegeben haben.»
Die zahlreichen Verletzten und Augenzeugen des Unglücks auf der Loveparade in Duisburg werden nach Aussage eines Experten noch einige Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. «Nach solchen Ereignissen ist es normal, dass man traurig, aufgeregt und betrübt ist, vielleicht auch Alpträume hat», sagte Rainer Hellweg, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité Mitte. Anzeichen für eine posttraumatische Belastungsstörung seien diese Symptome aber noch lange nicht. «Erst wenn dieser Zustand länger als einen Monat andauert, kann man sich überlegen, ob da vielleicht eine Störung entsteht», so Hellweg.
Quelle: Abacho
Nach der Massenpanik bei der Loveparade mit 19 Toten geraten die Stadt Duisburg und der Veranstalter immer stärker unter Druck. Laut Medienberichten gab es große Sicherheitsmängel, die auch bekannt waren. Die Ermittlungen übernimmt jetzt die Kölner Polizei. Laut «Spiegel Online» fürchten die Duisburger Polizisten bei den Ermittlungen gegen Verwaltungsbeamte der eigenen Stadt den Vorwurf der Befangenheit. Daher werde der Fall abgegeben. Oberbürgermeister Sauerland (CDU) gab am Montag eine schriftliche Erklärung ab, in der er betonte, er werde sich der Verantwortung bei der Aufklärung stellen.
Bei dem Unglück waren am Samstag 19 Personen getötet und über 500 verletzt worden. Eine Person schwebte am Montag noch in Lebensgefahr.
Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Zunächst müssten Fotos und Videos ausgewertet sowie Zeugen gehört werden, ehe gegen konkrete Personen ermittelt werden könne. Wann diese Auswertung abgeschlossen sei, sei derzeit noch nicht abzusehen. Wie die Nachrichtenagentur ddp aus Polizeikreisen erfuhr, sind rund 300 Kriminalisten im Einsatz.
Nach Einschätzung des Tübinger Strafrechtlers Jörg Kinzig drohen den Verantwortlichen im Fall der tödlichen Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg allenfalls Bewährungsstrafen. «Ich rechne nicht damit, dass jemand deswegen in Haft kommt», sagte Kinzig.
Wie "Spiegel Online» unter Berufung auf Unterlagen der Duisburger Stadtverwaltung berichtete, soll der Sachbearbeiter der Unteren Bauaufsicht im Duisburger Amt für Baurecht und Bauberatung in einem Verwaltungsdokument die Organisatoren von der Vorschrift befreit haben, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einhalten zu müssen. Gleichzeitig verzichteten die Beamten auf Feuerwehrpläne. Dafür hätten sie den Ausrichtern der Party vorgegeben: «Die maximale Personenzahl, die sich gleichzeitig auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten darf, wird (...) auf 250 000 Personen begrenzt.» Die Veranstalter des Festes hatten noch wenige Stunden vor dem Unglück von etwa 1,4 Millionen erwarteten Teilnehmern gesprochen.
Bemängelt wurde zudem, dass der Tunnel, von dem aus die Tragödie ihren Ausgang nahm, nicht einziger Zu- und Abgang zum Festival hätte sein dürfen. Auch der Panik- und Stauforscher Michael Schreckenberg, der an dem Sicherheitskonzept für die Loveparade mitgearbeitet hatte, hatte den Tunnel als Sicherheitsrisiko eingestuft.
Wie «Spiegel Online» weiter erfuhr, sollen inzwischen bei der Bundespolizei sämtliche Unterlagen zur Loveparade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht worden sein. Das Bundesinnenministerium wies Vertuschungsvorwürfe zurück. Die Bundespolizei komme der Anfrage der Staatsanwaltschaft nach und sei dabei, die benötigten Akten zu versenden, sagte ein Sprecher.
Für die Opfer der Loveparade wird es nach Angaben der Stadt Duisburg eine Trauerfeier geben. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. Im Duisburger Rathaus wurde am Montag ein Kondolenzbuch ausgelegt. Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) kündigte an, vorläufig im Amt bleiben zu wollen. Zunächst gelte es, die Puzzleteile zusammenzutragen, die zu der Katastrophe bei der Loveparade geführt hatten. «Wir werden Antworten geben, sobald wir auch der Staatsanwaltschaft Antworten gegeben haben.»
Die zahlreichen Verletzten und Augenzeugen des Unglücks auf der Loveparade in Duisburg werden nach Aussage eines Experten noch einige Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. «Nach solchen Ereignissen ist es normal, dass man traurig, aufgeregt und betrübt ist, vielleicht auch Alpträume hat», sagte Rainer Hellweg, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité Mitte. Anzeichen für eine posttraumatische Belastungsstörung seien diese Symptome aber noch lange nicht. «Erst wenn dieser Zustand länger als einen Monat andauert, kann man sich überlegen, ob da vielleicht eine Störung entsteht», so Hellweg.
Quelle: Abacho