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Zwanzig Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Duisburger Polizei gibt Ermittlungen an Köln ab


Nach der Massenpanik bei der Loveparade mit 19 Toten geraten die Stadt Duisburg und der Veranstalter immer stärker unter Druck. Laut Medienberichten gab es große Sicherheitsmängel, die auch bekannt waren. Die Ermittlungen übernimmt jetzt die Kölner Polizei. Laut «Spiegel Online» fürchten die Duisburger Polizisten bei den Ermittlungen gegen Verwaltungsbeamte der eigenen Stadt den Vorwurf der Befangenheit. Daher werde der Fall abgegeben. Oberbürgermeister Sauerland (CDU) gab am Montag eine schriftliche Erklärung ab, in der er betonte, er werde sich der Verantwortung bei der Aufklärung stellen.

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Bei dem Unglück waren am Samstag 19 Personen getötet und über 500 verletzt worden. Eine Person schwebte am Montag noch in Lebensgefahr.

Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Zunächst müssten Fotos und Videos ausgewertet sowie Zeugen gehört werden, ehe gegen konkrete Personen ermittelt werden könne. Wann diese Auswertung abgeschlossen sei, sei derzeit noch nicht abzusehen. Wie die Nachrichtenagentur ddp aus Polizeikreisen erfuhr, sind rund 300 Kriminalisten im Einsatz.

Nach Einschätzung des Tübinger Strafrechtlers Jörg Kinzig drohen den Verantwortlichen im Fall der tödlichen Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg allenfalls Bewährungsstrafen. «Ich rechne nicht damit, dass jemand deswegen in Haft kommt», sagte Kinzig.

Wie "Spiegel Online» unter Berufung auf Unterlagen der Duisburger Stadtverwaltung berichtete, soll der Sachbearbeiter der Unteren Bauaufsicht im Duisburger Amt für Baurecht und Bauberatung in einem Verwaltungsdokument die Organisatoren von der Vorschrift befreit haben, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einhalten zu müssen. Gleichzeitig verzichteten die Beamten auf Feuerwehrpläne. Dafür hätten sie den Ausrichtern der Party vorgegeben: «Die maximale Personenzahl, die sich gleichzeitig auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten darf, wird (...) auf 250 000 Personen begrenzt.» Die Veranstalter des Festes hatten noch wenige Stunden vor dem Unglück von etwa 1,4 Millionen erwarteten Teilnehmern gesprochen.

Bemängelt wurde zudem, dass der Tunnel, von dem aus die Tragödie ihren Ausgang nahm, nicht einziger Zu- und Abgang zum Festival hätte sein dürfen. Auch der Panik- und Stauforscher Michael Schreckenberg, der an dem Sicherheitskonzept für die Loveparade mitgearbeitet hatte, hatte den Tunnel als Sicherheitsrisiko eingestuft.

Wie «Spiegel Online» weiter erfuhr, sollen inzwischen bei der Bundespolizei sämtliche Unterlagen zur Loveparade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht worden sein. Das Bundesinnenministerium wies Vertuschungsvorwürfe zurück. Die Bundespolizei komme der Anfrage der Staatsanwaltschaft nach und sei dabei, die benötigten Akten zu versenden, sagte ein Sprecher.

Für die Opfer der Loveparade wird es nach Angaben der Stadt Duisburg eine Trauerfeier geben. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. Im Duisburger Rathaus wurde am Montag ein Kondolenzbuch ausgelegt. Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) kündigte an, vorläufig im Amt bleiben zu wollen. Zunächst gelte es, die Puzzleteile zusammenzutragen, die zu der Katastrophe bei der Loveparade geführt hatten. «Wir werden Antworten geben, sobald wir auch der Staatsanwaltschaft Antworten gegeben haben.»

Die zahlreichen Verletzten und Augenzeugen des Unglücks auf der Loveparade in Duisburg werden nach Aussage eines Experten noch einige Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. «Nach solchen Ereignissen ist es normal, dass man traurig, aufgeregt und betrübt ist, vielleicht auch Alpträume hat», sagte Rainer Hellweg, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité Mitte. Anzeichen für eine posttraumatische Belastungsstörung seien diese Symptome aber noch lange nicht. «Erst wenn dieser Zustand länger als einen Monat andauert, kann man sich überlegen, ob da vielleicht eine Störung entsteht», so Hellweg.

Quelle: Abacho
 
AW: Love-Parade-Debakel in Duisburg - Abwimmeln Wegschauen Sparen

Hallo,
eigentlich wird die Sicherheit ja groß geschrieben, aber in Duisburg wurde mehr als nur geschlampt.

Beispiele für Massenpaniken - die sehr oft in Tunneln oder engen Stellen auftreten, gibt es ja genügend, wie z.B. bei Wallfahrten im Ausland.

Aber weshalb sollte man sowas beachten?
Es passiert schon nichts - erst recht nicht in Deutschland.

Jedes Kaufhaus, Discothekt, Kino, ... ist verpflichtet, Notausgänge bereitzuhalten.

Aber bei 1,5 Mio Partygästen reicht ein Tunnel, als Ein- und AUsgang.
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Loveparade-Katastrophe: Druck auf Verantwortliche wächst

Duisburg/Berlin (AFP) - Nach der Massenpanik mit 20 Toten bei der Loveparade in Duisburg wächst der Druck auf Veranstalter und Stadtverwaltung. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hatte die Polizei Duisburg die Veranstalter und die Stadt im Vorfeld mehrmals auf Bedenken am Sicherheitskonzept aufmerksam gemacht, sei aber auf massiven Widerstand gestoßen. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) will davon nichts gewusst haben, wie er der "Rheinischen Post" sagte.

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"Die Polizei in Duisburg hat ihre Bedenken in mehreren Workshops und Besprechungen deutlich gemacht", sagte ein Beamter in der Ruhrgebietsstadt laut "SZ". Der Veranstalter habe darauf aber nicht reagiert. Vor allem der mittlerweile in den Ruhestand gegangene Polizeipräsident Rolf Cebin habe sich wegen Sicherheitsbedenken heftig gegen die Austragung der Loveparade gewandt. Das habe dazu geführt, dass der Duisburger CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Thomas Mahlberg in einem Brief an den damaligen FDP-Innenminister Ingo Wolf die Absetzung des Polizeipräsidenten forderte, berichtet die "SZ".

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Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, Mitarbeiter der Stadtverwaltung seien systematisch unter Druck gesetzt worden, die Sicherheitsbedenken fallen zu lassen. Polizei und Feuerwehr hätten schon vor Monaten erhebliche Sicherheitsbedenken geäußert, hieß es in dem auf der Website veröffentlichten Bericht. In einem Brief an den Oberbürgermeister habe der Direktor der Berufsfeuerwehr im Oktober 2009 gewarnt, das Partygelände am alten Güterbahnhof sei "physikalisch nicht geeignet" für eine Veranstaltung dieser Dimension.

Die Duisburger Stadtverwaltung habe erst Stunden vor dem Beginn der Party am Samstag die erforderliche ordnungsbehördliche Genehmigung unterschrieben, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf einen "Insider". Offenbar hätten die Verantwortlichen bis zuletzt überlegt, ob sie die Techno-Parade absagen.

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach nannte es im "Handelsblatt" "mehr als überraschend, dass die Verantwortlichen nicht einmal naheliegende Fragen beantwortet haben". Hinweise, dass das Sicherheitskonzept stichhaltig gewesen sein soll, seien angesichts der Katastrophe grotesk. "Offenbar versucht hier jeder, anderen den Schwarzen Peter zuzuschieben", sagte der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags.


Der ehemalige WDR-Intendant und Chef des Kulturhauptstadt-Projekts Ruhr.2010, Fritz Pleitgen, stellte sich hinter die Organisatoren. "Bei der Entscheidung von Adolf Sauerland und den anderen Verantwortlichen wird Sicherheit höchste Priorität gehabt haben", sagte Pleitgen der "Frankfurter Rundschau". "Aber offensichtlich ist nicht alles bedacht worden, sonst hätte es nicht zu dieser Katastrophe kommen können."

Eine 21-jährige Deutsche erlag am Montagabend im Krankenhaus ihren Verletzungen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 20.

Quelle: netcologne
 
Loveparade-Tragödie - Politik will neue Regelungen


Als Konsequenz aus der Loveparade-Tragödie will Nordrhein-Westfalen neue bundeseinheitliche Regelungen für Großveranstaltungen erreichen. Am Samstag kommen das Staatsoberhaupt Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Trauergottesdienst für die Toten nach Duisburg.

Alle 20 Todesopfer sind nach Erkenntnissen der Mediziner in der Massenpanik an Brustkorbquetschungen gestorben. Wer die Familien und Angehörigen und die über 500 Verletzten entschädigt, wird sich wohl erst in einem langwierigen Verfahren zeigen. Gegen Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland wurde neue Vorwürfe laut.

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NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) kündigte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Düsseldorf an, sie wolle sich bundesweit für einen besseren Umgang mit Großveranstaltungen einsetzen. Städte - vor allem solche, die damit wenig Erfahrung haben - dürften nicht allein gelassen werden. Einen Vorstoß werde NRW in der Innenministerkonferenz unternehmen.

Eine einheitliche Genehmigungspraxis für Großveranstaltungen forderten auch der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) und der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft mit zusammen 500 Mitgliedern. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, verlangte eine Art TÜV für Großveranstaltungen.

Die Leichen der Opfer der Massenpanik in Duisburg wurden am Dienstag zur Bestattung freigegeben. Kraft sagte, die tödlichen Verletzungen von 20 Menschen seien ausschließlich auf das Gedränge zurückzuführen. Niemand sei nach den Obduktionsergebnissen durch einen Sturz zu Tode gekommen.

NRW-Innenminister Innenminister Ralf Jäger (SPD) werde am Mittwoch über weitere Ermittlungsdetails berichten, kündigte Kraft an. Die SPD-Politikerin erwartet auch politische Konsequenzen aus der Tragödie. Sie schloss sich aber den Rufen nach einem Rücktritt von Duisburgs CDU-Oberbürgermeister Adolf Sauerland nicht ausdrücklich an.

Der wurde am Dienstag weiter belastet. Nach einem Bericht der WAZ- Mediengruppe soll er bereits vier Wochen vor der Veranstaltung von den massiven Bedenken des Bauordnungsamtes gegen das vorgelegte Sicherheitskonzept informiert worden sein. Der OB will dagegen von einem Widerspruch gegen die Veranstaltung nichts gewusst haben.

Die Polizei wies Vorwürfe, sie habe die Massenpanik am Zugangstunnel des Geländes ausgelöst, als Spekulation zurück. Loveparade-Veranstalter Thomas Schaller hatte der dpa erklärt, zur Katastrophe habe eine "verhängnisvolle Anweisung" der Polizei geführt, die Schleusen vor dem Tunnelzugang auf dem Gelände zu öffnen. Die Veranstalter hätten dagegen 10 der 16 Schleusen geschlossen gehalten, weil Überfüllung drohte.

Die Polizei in Köln, die nach dem tragischen Ende der Loveparade ermittelt, erklärte dazu: "Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in der Lage zu sagen, was der Auslöser war für das Ganze, wie es sich ereignet hat." Ob es die Anweisung der Polizei gab, bestätigte oder dementierte die Sprecherin nicht.

Am neuralgischen Punkt zwischen Tunnel und Aufstiegsrampe des Festgeländes waren im entscheidenden Moment am Samstagnachmittag viel zu viele Menschen. Dagegen sind die Gesamt-Besucherzahlen inzwischen stark revidiert worden: Drei Tage nach der Katastrophe erscheinen Schätzungen von etwa 200 000 Menschen auf dem gesamten Loveparade- Gelände als plausibel. Es war für maximal 250 000 zugelassen.

Drei Tage nach der Katastrophe schwiegen die meisten Verantwortlichen ebenso wie Sauerland. Die von vielen Betroffenen erhoffte Entschuldigung blieb aus. Juristisch ist das aus Expertensicht das einzig mögliche Verhalten, da sich die Betroffenen sonst versicherungsrechtlich oder strafrechtlich belasten könnten, erläuterte Ekkehart Schäfer, Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer der dpa in Berlin.

Wer die Opfer der Loveparade-Tragödie entschädigt, ist noch völlig offen. "Es muss sich eine glasklare Verantwortung herauskristallisiert haben, bevor man das zuordnen kann", sagt Katrin Rüter, Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Bislang sei noch nicht geklärt, ob der Veranstalter oder die öffentliche Hand haftbar seien. Die Veranstalterin der Loveparade hatte das Techno-Spektakel mit 7,5 Millionen Euro versichert - doch die Schäden dürften weit höher liegen.

Quelle: Freenet
 
Loveparade - Vertuscht die Bundespolizei die Ermittlungen


Wie Spiegel Online meldet, wurden bei diversen Einsatzstellen sämtliche Unterlagen zur tödlichen Massenpanik am Samstag vernichtet. Der „ganz große Staubsauger“ sei aktiv gewesen und diverse Daten von den E-Mail-Accounts der Beamten seien gelöscht worden. Auch von rund 1,4 Millionen anwesenden Musikfans ist keine Rede mehr. Man zählt lediglich die mit der Bahn angereisten 140.000 Personen.

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Nachdem bereits in den letzten Jahren jeweils über eine Million Interessenten zu den Events angereist waren, war mit weniger Teilnehmern kaum zu rechnen. Das Gelände in Duisburg war aber für maximal 250.000 Menschen geeignet und auch nur für diese Menge freigegeben worden. Als (wie erwartet) die fünffache Menge anreist, versagen sämtliche Sicherheitskonzepte. Die ursprünglichen Pläne von Polizei und Feuerwehr sind indes aus Kostengründen verworfen worden. Demnach wollte man unbedingt den Tunnel (siehe Bild links) als einzigen Zugang verhindern, was allerdings sehr viel mehr Einsatzkräfte bedurft und deutlich höhere Kosten nach sich gezogen hätte.

Dr. Motte, der frühere Organisator der Berliner Loveparade, geizt auf seinem Blog nicht mit Kritik. Es sei ein Fehler gewesen, dass man das Gelände überhaupt abgesperrt hätte. „Die Loveparade war immer offen für alle in Berlin, mit Rückzugsmöglichkeiten in den Tiergarten… Wir hatten immer Sani’s ohne Ende (und) Wasser. Ein einziger Zugang durch einen Tunnel birgt die Katastrophe in sich. Ich bin sehr traurig…“ In Berlin war es stets möglich, das Festivalgelände von allen vier Himmelsrichtungen aus zu betreten und auch zu verlassen. In Duisburg strömten die Mengen aus zwei Richtungen zum Tunnel. Geplant war, dass die Menschenmassen das Gelände ausschließlich durch diesen betreten oder verlassen sollten.

Die gestrige Pressekonferenz begann bereits mit dem Hinweis, dass man im Anschluss daran nicht für Einzelgespräche zur Verfügung stehen würde. Offenbar bestand wenig Interesse daran, unter vier Augen kritische Rückfragen von Journalisten zu beantworten. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland bezeichnete das Sicherheitskonzept der Stadt als „stichhaltig“. Er versuchte „individuelle Schwächen“ der Teilnehmer als Ursache auszumachen. Eine der Schwachstellen war sicherlich auch der extreme Alkoholkonsum vieler Besucher.

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Ein derartiges Verhalten hatte sich aber bereits auf der Loveparade in Essen im Jahr 2007 abgezeichnet, bei der zahlreiche jugendliche Besucher bereits am Nachmittag stark alkoholisiert waren. Die Musik wird leider nicht von allen Besuchern als einzige Droge angesehen. Oberbürgermeister Sauerland bat weiterhin darum, „den ermittelnden Behörden ihre Zeit zu lassen.“ Zum Schutze seiner Mitarbeiter könne er an dieser Stelle nicht mehr sagen. Er sieht den Vorfall als „tragisches Unglück“ an. Auch der Leiter des Krisenstabes wollte die Einzelheiten des Vorfalls bis zur vollständigen Aufklärung nicht weiter kommentieren.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft DPolG gab auf dem Polizeiportal Cop2Cop bekannt, dass bereits vor Jahren Stimmen laut wurden, dass der Duisburger „Veranstaltungsort eigentlich ungeeignet sei.“ So wie in Essen oder Berlin hätte „ein derartiges Mega-Event nur auf weitläufigen Flächen mit rückwärtigen offenen und großen Reservebereichen ausgerichtet werden (dürfen).“ Die DPolG weiter: „Eine Loveparade ist von ihren Teilnehmern her auch nicht mit anderen Großveranstaltungen vergleichbar. Setzt man hier auf Lautsprecherdurchsagen, denen in großer Breite Folge geleistet wird, ist man wohl einem Irrglauben verfallen.“

Kritik wird im Verlauf der Pressemitteilung auch an den Organisatoren laut. Die Sicherheit dürfe nie zugunsten des Kommerzes auf der Strecke bleiben. Auch wenn die Party gut ins Konzept der Feierlichkeiten zur Kulturhauptstadt gepasst hätte, so hätte man diesen Aspekt stets im Blickwinkel behalten müssen.

Bei uns im gulli:board wurde die Veranstaltung im Bereich für Politik & Gesellschaft aufgrund der hohen Zahl der Opfer mittlerweile zur „Deathparade“ umbenannt. Man darf gespannt sein, welche Ergebnisse die Ermittlungen der örtlichen Staatsanwaltschaft zutage bringen werden. Die Sprecher der Pressekonferenz versuchten zumindest die begangenen Fehler zu beschwichtigen und die eigene Sicherheitsstrategie zu stärken. So wurde auch behauptet, angeblich seien nur 140.000 Personen anwesend gewesen. Ein kurzer Blick auf die Bilder oder Videos der Veranstaltung stellt diese Aussage klar infrage. Lediglich die Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel zu zählen reicht als Anhaltspunkt nicht aus. Bei Demos ist es sonst kein Problem der Ordnungshüter, die Zahl der Anwesenden verlässlich zu schätzen. Ausgerechnet jetzt scheint man damit Probleme zu haben.

Der springende Punkt ist aber, dass bei nur 140.000 Personen die eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen der Stadt Duisburg ausreichend gewesen wären. In dem Fall könnte man den Schwarzen Peter zurück an die Besucher und deren Fehlverhalten schieben. Unter einer wie angekündigt „vorbehaltlosen Aufklärung“ mag sich indes so mancher Leser etwas anderes vorstellen. Wir werden in jedem Fall über den weiteren Verlauf berichten. Schon aus Respekt vor den Opfern muss jede Vertuschung oder Beschwichtigung ausbleiben.

Quelle: Gulli
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Loveparade: Trauerfeier ohne Sauerland

27. Juli 2010 20.09 Uhr, apn / dpa / ddp Duisburgs Oberbürgermeister Sauerland will nicht an der Trauerfeier für die Loveparade-Opfer teilnehmen.


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Foto: dpa, REUTERS
Sauerland wolle "die Gefühle der Angehörigen nicht verletzen und mit seiner Anwesenheit nicht provozieren“, sagte ein Sprecher der Duisburger Stadtverwaltung der "Rheinischen Post“. Die Zeitung zitierte zudem Polizeikreise, dass auch Sicherheitsbedenken zu der Entscheidung geführt hätten. Es seien Morddrohungen gegen Sauerland ausgesprochen worden.

Trotz des Drucks denkt Duisburgs OB nicht an Rücktritt. Wenn er für die Tragödie die Verantwortung übernähme, würde er für den Rest seines Lebens für 20 Todesopfer verantwortlich gemacht, so Sauerland im Gespräch mit der WAZ. Wenn er sich so verhalten würde, wäre das wie ein Eingeständnis, den Tod der 20 Menschen verursacht zu haben. „Ich muss das durchhalten“, sagte Sauerland. Er werde nachweisen, keine Fehler begangen zu haben.

Opfer wurden zerquetscht
Unterdessen steht fest, dass die 20 Todesopfer der Loveparade alle an Brustquetschungen gestorben sind. Das gab die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bekannt. Sie wies damit frühere Meldungen zurück, wonach die meisten Opfer zu Tode stürzten. Der Befund legt nahe, dass die Opfer in der Menschenmenge erdrückt wurden.



Die Trauerfeier für die 20 Opfer der Loveparade-Katastrophe findet am Samstag (31. Juli, 11.00 Uhr) in der Duisburger Salvatorkirche statt. Der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, und der Essener Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck werden den ökumenischen Gottesdienst leiten. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft werden erwartet – darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Christian Wulff.


Quelle:
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AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Weiteres Loveparade-Opfer gestorben - Zahl der Toten steigt auf 21

Die Zahl der Todesopfer nach der Massenpanik bei der Duisburger Loveparade erhöht sich auf 21. In der Nacht sei eine 25 Jahre alte Frau aus Heiligenhaus bei Essen im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagt der Duisburger Staatsanwalt Rolf Haverkamp. :(

n-tv.de
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Loveparade-Morddrohungen! Bürgermeister versteckt seine Familie

Wer ist schuld am Loveparade-Drama? Die Stadtverwaltung Duisburg und der Veranstalter schieben sich gegenseitig die Verantwortung für die Katastrophe zu, bei der 21 Menschen ums Leben kamen und mehr als 500 verletzt wurden.

Der Hass der Angehörigen von Opfern und Trauernden richtet sich jedoch vor allem gegen einen Mann: Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Gegen ihn gibt es Morddrohungen. Er steht deshalb bereits seit Tagen unter Personenschutz – aus Angst hält er nun auch seine Familie versteckt.

„Ich will den Tod meines Kindes an dir rächen“, hieß es in einem anonymen Schreiben, wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) berichtet.

Nach Hause wagt sich deshalb das Stadtoberhaupt nicht mehr. Die Nachbarn vermuten, dass das Haus im ruhigen Wohnviertel Walsum leer steht – denn die Hunde bellen nicht mehr, wenn sich jemand dem Zaun nähert, und die Rollläden sind heruntergelassen.

Auch zur Trauerfeier am kommenden Samstag wagt es Sauerland nicht zu kommen, weil er sich vor gewalttätigen Übergriffen fürchtet. Als er auf dem Loveparade-Gelände Blumen für die Opfer niedergelegt hatte, wurde er von wütenden Menschen angegriffen, musste von Bodyguards abgeschottet zu seinem Dienstwagen gebracht werden.

Der OB selbst begründet seinen Plan, von der Trauerfeier fernzubleiben, damit, dass er nicht stören wolle. Eine endgültige Entscheidung war am Dienstagabend aber noch nicht gefallen.

Und nicht nur Sauerland wird als Mörder tituliert, auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. „Die Situation ist für uns unerträglich“, sagte ein verzweifelter Mitarbeiter zur WAZ. Sie sehnen wohl den Rücktritt ihres Chefs herbei, doch der hält nach wie vor an seinem Amt fest.

Quelle: bild.de
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Hallo,
ich sehe es kommen, daß wenn er nicht zurücktritt die Situation eskaliert.

Sicherlich mag der Bürgermeister nicht alleine die Schuld tragen, aber eine Mitschuld trägt er allemal.

Der beste und saubere Weg wäre wohl seinen Rücktritt zu erklären.
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

er wird sicher zurücktreten, ansonsten kann niemand seine sicherheit beim nächsten öffentlichen auftritt garantieren. so gut kenne ich die menschen hier im pott, bin ja selber einer.
 
Duisburgs OB Sauerland lehnt Verantwortung weiter ab


Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland kämpft weiterhin gegen die heftigen Vorwürfe nach der Katastrophe bei der Loveparade. Der CDU-Politiker besteht darauf, keine Genehmigung für die Techno-Party unterschrieben zu haben.

"Das ist gar nicht der Job des Oberbürgermeisters, Genehmigungen zu unterschreiben", sagte er der "Bild"-Zeitung.

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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sagte der "Rheinischen Post" (Donnerstag): "Der Duisburger Oberbürgermeister und die Verantwortlichen in der Stadtspitze werden sich letztendlich der politischen Verantwortung stellen müssen." Einen Rücktritt lehnt Sauerland aber weiter ab.

"Persönliche Verantwortung kann es nur geben, wenn es ungerechtfertigte Eingriffe in den Prozess gegeben hätte. Diese gab es aber nicht", sagte Sauerland den Zeitungen der "WAZ"-Mediengruppe (Donnerstag). Er klebe nicht an seinem Stuhl, sondern wolle helfen, die Katastrophe aufzuklären. Der "Bild" sagte er: "Danach entscheide ich über persönliche Konsequenzen."

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) zeigte sich am Mittwochabend in den ARD-"Tagesthemen" überzeugt, dass die Ermittlungen in Strafverfahren münden würden. "Da wird natürlich der Staatsanwalt auch die Rolle der Stadt Duisburg da zu prüfen haben." Die Verantwortung für die inzwischen 21 Todesopfer der Massenpanik am vergangenen Samstag sieht Jäger indes bei Loveparade-Chef Rainer Schaller. Der gab sich am Abend zurückhaltend. Jägers Vorwürfe gegen ihn müssten nun sehr genau geprüft werden, teilte Schaller der Nachrichtenagentur dpa mit.

Jäger betonte: "Ausschließlich der Veranstalter ist für die Sicherheit der Menschen in dem Veranstaltungsraum zuständig - niemand anderes." Aufgabe der Polizei sei gewesen, außerhalb des Veranstaltungsgeländes am früheren Güterbahnhof für Sicherheit zu sorgen. Die Polizei habe verhindert, dass es nicht noch mehr Tote und Verletzte gab.

In der Nacht zum Mittwoch hatte sich die Zahl der Toten auf 21 erhöht. Eine 25-Jährige aus Heiligenhaus bei Essen starb im Krankenhaus. Damit kamen bisher 13 Frauen und 8 Männer im Alter von 18 bis 38 Jahren ums Leben. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt.

Bei den gegenseitigen Schuldzuweisungen legte auch der Duisburger Baudezernent Jürgen Dressler nach. Ähnlich wie zuvor bereits Schaller machte er die Polizei für das Desaster verantwortlich. "Der Tunnelbereich gehörte zum öffentlichen Raum außerhalb des Veranstaltungsgeländes. Für die Sicherheit im öffentlichen Raum ist die Polizei zuständig", sagte Dressler der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Dresslers Behörde war für die Genehmigung der Loveparade in Duisburg zuständig.

An diesem Samstag - eine Woche nach der Katastrophe - sollen die Fahnen in Deutschland auf halbmast wehen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ordnete zur Gedenkfeier Trauerbeflaggung an. Der ökumenische Gottesdienst findet um 11.00 Uhr in der Duisburger Salvatorkirche statt. Wegen des erwarteten Andrangs werden vor der Kirche Lautsprecher aufgestellt. Neben Bundespräsident Christian Wulff hat sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt.

Bereits am Mittwochabend gedachten Fußballfans der Opfer. "Wir sind tief traurig, unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten, denen wir unser Beileid und Mitgefühl aussprechen", sagte der Kapitän des MSV Duisburg, Ivica Grlic, vor einem Testspiel gegen den VfL Bochum. Die Partie endete 1:1 und wurde vor 3000 Zuschauern in aller Stille im Duisburger Stadion ausgetragen.

Quelle: Freenet
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

mein mitgefühl mit Allen angehörigen man das ist echt eine tragödie traurig
 
AW: Zehn Tote bei Massenpanik auf Love Parade

Morgenpost Kolumne, 1. August 2010

Katastrophal !


Es war am Samstag, 24. Juli 2010.
Zusammen mit meiner Frau saß ich in einer gemütlichen tschechischen Kneipe in Hammer am See (Hammr). Ein kleiner zauberhafter Ort, den die Russen mit ihrem Uranraubbau fast vernichtet hätten. Es war zunächst ein entspannter Abend.
Das beeindruckende an diesem Abend war nicht der Preis,
(zwei Portionen Gulasch mit Knödel und Sauerkraut und zwei Bier 8,00 €)
Sondern, dass die halbseitig gelähmte erwachsene Tochter der Besitzerin, humpelnd und freundlich in der engen Gaststube Gläser und Geschirr von den Tischen abräumte.
In Deutschland wäre das wahrscheinlich schon von einigen Gästen als für sie nicht zumutbar empfunden worden.
Dann kam in den tschechischen Fernsehnachrichten ein Bericht von den schrecklichen Ereignissen der Loveparade. Es wurde still im Gastraum. Dann sprach uns ein Tscheche von einem Tisch an, an dem eine tschechische Wandergruppe feierte.
„ Wir sprechen den Deutschen unser Beileid aus. Wir trauern mit ihnen!!“ Alle am Tisch nickten dazu.
Was ich dann abends im Fernsehen und im Internet verfolgen konnte, wäre ganz bestimmt für die Tschechen nicht denkbar und zumutbar gewesen.
Volksmusiksendungen dudelten weiter dahin, Nachrichtensender hatten offensichtlich -für sie billige Praktikanten- vor Ort in Duisburg platziert, deren Fragen genauso unplatziert waren wie die Antworten der „ Verantwortlichen“. Ein Panikforscher, der an der Erarbeitung des „Un“-Sicherheitskonzepts, beteiligt war, gab Antworten, so dass man den Eindruck haben musste, Panikforscher würden für das Verursachen von Panik bezahlt werden.
Der Oberbürgermeister schob jegliche Verantwortung von sich, als seien die Toten durch eigene Schuld zu Tode gekommen. Offensichtlich wird er sich seiner Eigenverantwortung viel zu spät bewusst.
Beim Lesen im Internet wurde mir auch nicht besser. Da wurden zynisch die Toten von Duisburg mit den Toten anderer Katastrophen verglichen, als könne man Tote gegen Tote aufrechnen.
Den Vogel dieser Diskutanten schoss mit einem an Blödheit nicht zu überbietenden Artikel Eva Hermann ab, als hätten sich diese jungen Menschen freiwillig in den Abgrund des Todes gestürzt.
Am nächsten Tag in allen Zeitungen der Kampf um das fürchterlichste Foto, den wieder einmal die Bildzeitung gewonnen hat.
Fragt sich eigentlich noch jemand, was eine Mutter empfindet, deren Sohn von einer fröhlichen Feier nicht zurückkam, und die am andern Morgen ihren totgetrampelten Sohn in der Zeitung anhand seiner sichtbaren Armbanduhr identifiziert?
Wer immer die abendländische Kultur beschwört , der muss der Stille, der Trauer und dem Respekt vor den Toten und ihren trauernden Angehörigen Raum einräumen, statt ihnen die Luft zum Atmen zu nehmen.
Diese Gedanken können uns doch nicht immer erst kommen, wenn statt unserer Kinder der Todes- Bote an der Tür klingelt.
Oder?

Heinz Eggert
Staatsminister a.D

Präsident der Fernseh Akademie
Mitteldeutschland e.V.
 
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