AW: Rechtliche Frage zur Aufzeichnung von HD+/Sky
Private Kopie ist erlaubt, doch ein wirksamer Kopierschutz soll nicht umgangen werden, richtig.
Ein wirksamer Kopierschutz ist eine technische Massnahme, kein Appell: "Bitte nur sky-zertifizierte Receiver benutzen!"
Eine alte Legende ist sowieso, dass der Kunde zertifizierte Receiver verwenden soll. In den Sky-AGB und auf der aktuellen Sky-Homepage ist das Wort "zertifziert" NICHT enthalten. Es werden in 1.1.1 "von Sky zugelassene Receiver" gefordert, doch was eine private Firma wie Sky bei Vertragsschluss zulässt (= erlaubt), ist Sky vollkommen frei und wird in den AGB nicht weiter eingegrenzt, also es gibt da keine Vorgaben. Bei mir (und hunderttausenden anderen) verzichtete Sky auf Nennung einer Seriennummer und hat damit stillschweigend jede Art von Receiver 2013/2014 zugelassen.
Auf sky.de war bis 10/2014 auch die Empfangsalternative
Alphacrypt mit fremden Receivern ausdrücklich als Alternative benannt worden. Wer dies bei Vertragsschluss las und seitdem ein AC nutzt, handelt vertragskonform.
Dieses AC im Technisat oder Panasonic usw. erlaubt ohne weitere Maßnahmen unverschlüsselte Aufnahmen von Sky. Nach 1.1.5 der AGB sind solche "Vervielfältigungen von Inhalten auf der digitalen Festplatte" erlaubt.
Öffentliche Vorführung (also für Fremde) oder Verkauf sind natürlich untersagt, aber privater Gebrauch okay.
Wenn Sky einen Vertrag abschließt, der zur Nutzung eines Leihgeräts technisch wirksam zwingt (Paiirng) (bisher Leihgerät nicht mal nach Wortlaut des Vertrags Pflicht), dann wäre dies ein wirksamer Kopierschutz bezüglich eigener weiterer Kopien. Die verschlüsselte Aufnahme auf die Sky-Festplatte bleibt ja weiter erlaubt. Das missbräuchliche Verwenden des Sky-Moduls in gepatchten Receivern ohne CI+Lizenz könnte daher auch eine Umgehung eines wirksamen Kopierschutzes sein.
Da nach 1.1.5 der Sky-AGB aber eine Aufnahme grundsätzlich erlaubt ist, stellt sich die Frage, ob der Zwang zum Sky-Modul auch das Recht zur Aufnahme unterbinden darf. Wer Vertrag mit Technisat schloss und bisher legal aufnehmen durfte, jetzt wegen Pairing zum Leih-Modul gezwungen wird (ohne Sonderkündigungsrecht), darf auch fragen, wie er denn jetzt noch seine Lieblingsserie für privaten Gebrauch aufzeichnen soll.
Ergänzung:
Sky zahlt für jeden Sky-Festplattenreceiver eine Urheberrechts-Abgabe in Höhe von ca. 12 EUR, damit Hollywood abgegolten ist, weil die Kunden auch Aufnahmen machen. Dies zahlt man auch als Mediamarkt-Kunde für andere Festplattenreceiver. Pro7 HD-Gruppe und ARD/ZDF usw. (auch ORF) erlauben Mitschnitte ihrer Programme und die Archivierung auf digitalen Speichern wie DVD/Blu-ray. Sky unterbindet dies mit den Zwangs-Modulen und Zwangs-Leihreceivern, obwohl Software-seitig eine Freigabe bestimmter Inhalte und Sender problemlos möglich wäre.
Ich vermute, Sky möchte das Sky-Modul möglichst unattraktiv machen, daher die erhöhte Gerätegebühr (der Leihreceiver an sich ist kostenfrei) und die Beschränkungen.
Auch ein Free-Port (zweiter USB für eigene Festplatte für erlaubte Mitschnitte von ORF/Free-TV wäre sinnvoll und notwendig und würde die Kapazität der Sky-Festplatte entlasten.
Warum am Sky-Receiver kein CI-Schacht ist, nicht einmal CI+, versteh ich nicht. Man will wohl auch andere Pay-TV ausgrenzen und ein Monopol verfestigen. Wer soll so die Bundesliga-Rechte über SAT kaufen?