Laut "FAZ" fordert das Kartellamt bei der Bundesliga-Rechtevergabe Nachbesserungen – und will die "No Single Buyer Rule" einführen. Sollte Sky wieder zum Zuschlag kommen, dürfte der Sender damit nicht mehr alle Spiele live senden.
[h=3][/h]Bei Sky ist man nach wie vor damit beschäftigt, die drei europäischen Sky-Töchter unter einem Dach zusammenzuführen, wie der gerade erst abgeschlossene Vertrag mit Showtime, aber auch die Einführung von Werbepausen nach britischem Vorbild kürzlich erneut bewiesen. Auf eine Regelung aus der britischen Sky-Heimat könnte man in Unterföhring allerdings sicherlich verzichten: Die "No Single Buyer Rule" beim Erwerb von Fußballrechten. Die Regel besagt, dass ein einziges Pay-TV-Unternehmen nicht die Rechte an allen Live-Spielen erwerben darf und es stattdessen mindestens einen zweiten Rechteinhaber geben muss. In Großbritannien ist dies bei der Premier League bereits lange eine etablierte Regel – und auch in Deutschland wird über die Einführung nun nachgedacht.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, soll das Bundeskartellamt von der Deutschen Fußball-Liga, kurz DFL, entsprechende Nachbesserungen für das bevorstehende Vergabeverfahren gefordert haben. Diese Nachbesserungen umfassen demnach vor allem besagte "No Single Buyer Rule", womit Sky erstmals wirkliche Konkurrenz im Bezahlfernsehen zu fürchten hätte und ab der Saison 2017/18 nicht mehr alle Spiele des Bundesliga live übertragen könnte. Laut "FAZ" stimmen sich die DFL und das Kartellamt bereits seit Monaten ab, wollten sich gegenüber der Zeitung aber nicht zu den neuesten Entwicklungen äußern.
Die Wettbewerbshüter würden mit der Einführung der entsprechenden Regel vor allem den Vereinen in die Karten spielen. Immer wieder verwiesen Liga und auch die Vereine auf die Rekordeinnahmen, welche die britische Premier League durch die Rechtevergabe zu verzeichnen hat, und träumten von ähnlich hohen zahlen – ohne dabei aber auf die Besonderheiten des britischen Marktes einzugehen, wie wir bereits im März 2015 in einer ausführlichen Analyse feststellten. Dass die Premier League für die kommende Rechteperiode alleine im Heimatmarkt rund sieben Milliarden Euro kassieren kann, liegt vor allem an der Konkurrenzsituation auf der Insel. Erst der erbitterte Bieterwettkampf zwischen Sky auf der einen und BT Sports auf der anderen Seite sorgte im vergangenen Jahr für diese Rekordeinnahmen. Nicht noch einmal wollte Sky die Pakete mit den attraktivsten Spielen an den noch jungen, aber ernsten Konkurrenten verlieren. Dies trieb die Preise in die Höhe und sorgte für große Finanz-Freude bei der Premier League.
Eine solche Situation gibt es auf dem deutschen Markt bisher allerdings nicht. Bislang liegen die Rechte an allen Spielen stets bei einem Sender, also in der Regel – sieht man vom kurzen arena-Experiment ab – bei Sky bzw. dessen Vorgänger Premiere. Für andere Anbieter ist es dadurch stets schwer, überhaupt einen Fuß in die Tür zu kriegen, weshalb sie sich bereits Ende vergangenen Jahres an das Kartellamt wandten – offenbar erfolgreich. Laut "FAZ" handelte es sich dabei um die Deutsche Telekom und Constantin Medien, das mit Sport1 bereits über Sender auch im Bezahlfernsehen verfügt. Auch der FC Bayern, der sich wie kein anderer Verein immer wieder über Reformen bei der Rechtevermarktung einsetzt, soll sich laut "FAZ" bereits an das Bundeskartellamt gewandt haben.
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