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Auf dem Höhepunkt der Eurokrise planten die Niederlande und Deutschland die Rückkehr zu nationalen Währungen. Demnach sollte der Florijn in Holland den Euro ersetzen, bestätigte Finanzminister Dijsselbloem.
Die Niederlande und angeblich auch Deutschland planten auf dem Höhepunkt der Euro-Krise eine Rückkehr zu ihren nationalen Währungen. Für die Niederlande bestätigte dies nun Finanzminister Jeroen Dijsselbloem in einem TV-Interview:
„Es ist wahr, dass das Ministerium für Finanzen und die damalige Regierung auf das schimmste Szenario vorbereitet waren. Die Staats- und Regierungschefs, darunter die niederländische Regierung, haben immer gesagt: Wir wollen die Eurozone zusammenhalten. Aber die niederländische Regierung fragt sich auch: Was ist, wenn das fehlschlägt? Also hat sie sich darauf vorbereitet.“
In diesem Zusammenhang berichtet die niederländische TV-Dokumentation Argos Medialogica am 18. November über eine im Falle des niederländischen Euro-Ausstiegs geplante neue Währung namens Florijn. Die Autoren berufen sich auf anonyme Quellen.
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Dijsselbloem versicherte, die Regierung habe damals zwar alle Vorkehrungen getroffen, allerdings noch keine Banknoten drucken lassen.
Heute gebe überhaupt keinen Grund mehr, ein Geheimnis aus den Plänen zu machen, an denen damals unter strengster Geheimhaltung gearbeitet wurde, sagte der niederländische Finanzminister. Sie entstanden in der Zeit, als Politiker ratlos vor der griechischen Finanzmisere standen, das drohende soziale Chaos und eine Ansteckung anderer Euroländer fürchteten.
Auf die Frage, wie weit die Vorbereitungen Deutschlands gegangen seien, sagte Dijsselbloem, über Deutschland könne er nicht reden. Darüber wisse er zu wenig.
In der TV-Dokumentation äußerte sich auch der frühere niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager, der von Februar 2010 bis November 2012 im Amt war, zu den Währungsplänen, ohne ausdrücklich das Florijn-Projekt zu nennen. Er räumte allerdings wöchentliche Treffen von Juristen, Ökonomen und Außenpolitik-Spezialisten in seinem Ministerium ein. Diese Treffen hätten jeweils freitags stattgefunden, um mögliche Szenarien zu diskutieren. Wörtlich sagte er:
„Einige Länder fanden es eher beängstigend, mehrere Szenarien für Europa zu diskutieren. Die Tatsache, dass in Europa mehrere Szenarien diskutiert wurden, fanden einige Länder eher beängstigend. Sie haben sich nie daran beteiligt. Wir waren eines dieser Länder, die solche Szenarien diskutierten, zusammen mit Deutschland. Wir hatten sogar ein gemeinsames Team, dass deutsch-niederländische Szenarien diskutierte.“
Ein ganz anderes Bild, nämlich das vollständiger Ratlosigkeit, zeichnet dieser Tage die Financial Times. Sie zitiert aus Gesprächen mit dem früheren US-Finanzminister Timothy Geithner. Diese Gespräche seien für ein Geithner-Buch geplant, heißt es. Darin wird Geithner mit den Worten wiedergegeben:
„Ich ging zu Draghi und (…) an diesem Punkt der Krise war er völlig planlos.“
Draghi und die EZB seien in die Euro-Krise “hineingestolpert”. Hilflos und ziellos zugleich.
Quelle:
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Fragt sich was daran wahr ist und wenn es öffentlich debattiert wird. Denkbar ist es durchaus, denn einige Experten warnen ja vor den großen Chrash.