Die einfache Antwort lautet "Ja", die Begründung ist nicht ganz so schlicht. Nach der für Antennensicherheit maßgeblichen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) gilt:
Für erdungspflichtige Antennen ist ein PA obligatorisch
Nicht erdungspflichtige Antennen sind vom PA -unter Vorbehalt- befreit[SUP]1[/SUP]
Der PA von Antennenleitungen ist vorzugsweise nach dem Eintritt ins Gebäude und am Antennenträger zu erden
Der PA muss auch nach Komponentenausbau an allen Ein- und Ausgangskabeln erhalten bleiben
Für ausgangsseitige Teilnehmerleitungen ist ein temporärer PA zulässig[SUP]2[/SUP]
Metallische Gehäuse müssen über eine Erdungsklemme verfügen
Gehäuse netzgespeister Komponenten sind in den PA einzubeziehen[SUP]3[/SUP]
[SUP]1[/SUP] Anschluss nur einer Wohneinheit und Summe der Ableitströme aller Endgeräte > 3,5 mA(eff)
[SUP]2[/SUP] Der temporäre PA ist ein Relikt aus der Zeit als noch Klemm-Erdungsschienen und Leitungen mit festen Dielektrikum üblich waren [SUP]
3[/SUP] Die Definition von "netzgespeist" ist normativ nicht eindeutig weshalb auch Gehäuse von aktiven Bauteilen mit Fern- oder Receiverspeisung zu erden sind
Vielleicht hatte ich mich ein wenig missverständlich ausgedrückt.
Meine Frage war eigentlich: müssen alle von der Antenne kommenden und alle vom DiseqC- Schalter abgehenden Antennenkabel geerdet werden?
Euren Antworten entnehme ich, JA!
Und was passiert beim Ausbau der DiSEqC-Schalter? Die Teilnehmerleitungen hängen in der Luft wenn sie nicht auch über einen Erdblock/Erdwinkel geführt wurden.
m_driver wollte wissen ob die Norm einen Unterschied zwischen Multi- und DiSEqC-Schaltern macht. Im zuständigen Normengremium habe ich schon vor Jahren beklagt, dass es in der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) kein Beispielbild von einem Multi- oder DiSEqC-Schalter gibt und Änderung beantragt. Aber auch ohne Beispielbilder ist die Bestimmung mit dem PA-Erhalt bei Komponentenausbau eindeutig.
Es ist kein Geheimnis, dass normkonform geschützte Antennenanlagen eine Rarität sind und ein PA an der Schnittstelle LPZ 0A/LPZ 1 noch seltener ist. Bei meiner Antwort hatte ich mich schon schmunzelnd auf einen Proteststurm normunkundiger Hobby-Antennenbauer eingestellt. In der Praxis muss man ja heutzutage schon Beifall spenden wenn wenigstens ein vereinfachter PA durch Gehäuseerdung an eine halbwegs taugliche Antennenerdung vorhanden ist.
Wir sollten hier mit ratschlägen zu blitzschutz und potentialausgleich sehr vorsichtig sein.
[WARN=Warnung]Solche dinge müssen immer von fachfirmen erledigt werden. [/WARN]
Deshalb mache ich hier zu.