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Bienenschutz: EU-Länder stimmen für Verbot von PestizidenLink ist nicht mehr aktiv.AFP
Gefährdeter Bestäuber (Archivbild): Sorge um Honigbienen-Bestände
Pestizide sollen Pflanzen gegen Schädlinge schützen - einige Substanzen stehen jedoch im Verdacht, Bienen zu töten. Die Mehrheit der EU-Länder hat sich nun für ein Verbot von drei Pestiziden ausgesprochen.
Hamburg/Brüssel - Um Bienen besser zu schützen, haben sich die EU-Mitgliedstaaten mehrheitlich für ein teilweises Verbot von drei umstrittenen Pestiziden ausgesprochen. In der entscheidenden Sitzung in Brüssel stimmten 15 EU-Länder für den Vorschlag der EU-Kommission, wie die französische Vertretung bei der Europäischen Union am Montag mitteilte. Deutschland hatte sich bei einer ersten Sitzung im März noch enthalten, stimmte jetzt aber für das Verbot, wie ein EU-Diplomat sagte.
Die endgültige Entscheidung liegt nun bei der EU-Kommission, die ein Verbot befürwortet. EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg hatte vorgeschlagen, die drei Pestizide aus der Gruppe der sogenannten Neonikotinoide für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps sowie Baumwolle für vorerst zwei Jahre zu verbieten. Die drei Pestizide, zu deren Herstellern auch das deutsche Unternehmen Bayer gehört, stehen im Verdacht, Bienensterben zu verursachen.Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam heißen die Stoffe, um die ein heftiger Streit entbrannt ist. Die Pestizide werden als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bescheinigte den drei Neonicotinoid-Insektiziden jüngst "etliche Risiken für Bienen". Allerdings konnte die Behörde nicht alle Analysen abschließen, da Daten fehlten. Die Hersteller der Pestizide, darunter Syngenta und Bayer, hatten die Analyse der Efsa scharf kritisiert.
Rätselhaftes Bienensterben
Verboten werden sollte die Anwendung bei Sonnenblumen, Raps, Mais und Baumwolle. Vorerst erlaubt bleiben soll der Gebrauch der Chemikalien für Wintergetreide und Pflanzen, die keine Bienen anziehen. Auch auf die Aussaat von Mais in diesem Sommer sollen die verschärften Bestimmungen noch keine Anwendung finden.
Der Deutsche Imkerbund hatte bereits erklärt, das von der Kommission geplante Teilverbot sei "erheblich besser" als der bestehende Bienenschutz in Deutschland. Zudem habe die Bundesregierung auch nach einem Inkrafttreten des Verbots die Möglichkeit, weitere Maßnahmen für den Bienenschutz zu ergreifen.Anders als andere EU-Länder hat Deutschland den Einsatz der Neonicotinoide bereits eingeschränkt. Nach einem Bienensterben im Jahr 2008 ist ihr Gebrauch bei Getreide und Mais verboten und bei Raps und Zuckerrüben nur noch unter strengen Auflagen erlaubt.
Das Bienensterben, das seit Jahren zu beobachten ist, bereitet Forschern weltweit Sorgen. Ein Auslöser ist nicht bekannt, wahrscheinlich kommen verschiedene Faktoren zusammen, so könnten Milben ebenso zu den Ursachen zählen wie Pestizide.
boj/AFP
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claus13