AW: Selfsat hochkannt?
meinst Du, bei 19.2° hat der Öffnungswinkel so große Auswirkungen? Schließlich liegen wir ja genau in der Ausleuchtzone. @mike schreibt - "ich habe es ausprobiert", und ich habe keinen Grund zu zweifeln ( bin aber kein Fachmann, sondern mache das nur als Hobby).
Ob die Entkopplung gegen Nachbarsatelliten ausreicht, hängt von folgenden Faktoren ab:
1.) Horizontaler Öffnungswinkel, abhängig von der Transponderfrequenz und der Breite des Reflektors bzw. der Flachantenne
2.) Realer Azimutabstand der Satelliten am jeweiligen Standort
3.) EIRP der unerwünschten Nachbarsatelliten größer oder kleiner als der Wunschsatellit
4.) Zusätzliche Entkopplung insbesondere durch verschiedene Symbolraten
Gibt es vielleicht Unterlagen, wie groß der Öffnungswinkel bei so einer Selfsat ist, um eine Vorstellung zu bekommen? Leider sagt das Datenblatt, der Selfsat, nichts darüber.
Um diese Daten habe ich mich schon unmittelbar nach der Markteinführung beim Hersteller und Schweizer Distributoren bemüht. Geantwortet hat keiner, die wissen schon, warum sie die Öffnungswinkel unter Verschluss halten.
So leicht will ich nicht aufgeben und was in ein paar Jahren ist, ist dahingestellt. Andererseits haben wir es auch nicht so dicke, das wir mal so einfach 80 - 100€ in den Sand setzen können.
Bislang geht in die Entkopplung des ASTRA gegen 16° Ost noch dessen um mindestens 2 dB niedrigere EIRP mit ein. Wenn der W3C in Betrieb geht, wird das Verhältnis aber auf einigen Frequenzen genau umgekehrt sein.
Alte Hasen wie ich können sich noch gut daran erinnern, dass zu analogen Zeiten der Empfang von Das Erste selbst an 60er Reflektoren durch 16° gestört worden war. Da hat dann EUTELSAT kulanzhalber einen anderen Transponder belegt, Alternativfrequenzen standen ja selbst bei Transponder-Vollauslastung genug zur Auswahl.
Da für den Antennengewinn die Fläche maßgeblich ist, macht es beim Antennengewinn und der Schlechtwetterreserve keinen Unterschied, wenn eine Antenne um 90° gekippt wird. Aber aus dem sperrangelweiten vertikalen Öffnungswinkel der SelfSat wird somit ein horizontaler und man empfängt dann unbeabsichtigt Triplefeed. Was auch immer @mike ausprobiert hat, er dürfte kaum mit professionellem Messequipment aufgemessen haben, wie sich die BER frequenzgleicher Signale auf 16° und 19,2° beim Hochkantempfang verschlechtert hat. Wobei die MER-Verschlechterung auf der heute noch schwächeren Position 16° aussagekräftiger wäre!
Auch wenn Digitalsignale eine bessere Entkopplung haben, haben ASTRA wie EUTELSAT die Empfehlung einer Mindestgröße von 60 cm Durchmesser nie reduziert, obwohl Digitalempfang bekanntlich mit deutlich geringeren Durchmessern möglich ist.
EDIT: Anbei Links die sich primär am Thema LNB-Rauschmaßlügen orientieren, aus denen man aber auch die Bedeutung einer genügenden Trennschärfe entnehmen kann:
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LNB-Artikel auf Seite 24 ff.