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Wie Pegida dämonisiert wird[/h]Veröffentlicht am 25. Januar 2015 von 
	
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 Pegida-Diskussion im ZDF Foto: GEOLITICO 
                              
                                                                       
Justizminister Maas spricht von einer  “Schande”. Andere warnen davor, sich “mitschuldig” zu machen. Woran denn  nur? An der Wahrnehmung demokratischer Rechte? Über Pegida ist alles gesagt worden.  Über Pegida ist sogar viel zu viel gesagt worden, vor allem zu viel  Falsches. Deshalb gibt es in diesem Post kaum ein Wort über Pegida –  allerdings umso mehr über den Umgang mit dieser spontan entstandenen  Bürgerbewegung. 
Es ist nämlich lehrreich für die Einschätzung unserer  Gesellschaft und unserer Demokratie zu beobachten, wie die, die vom  Wähler übertragene Verantwortung und zumindest nominell Macht haben, auf  ein kleines Häuflein Aktivisten einschlagen, das sich wahrscheinlich  nur kurzfristig, aber aus einem offenkundig im Volk relevanten Bedürfnis  formiert hat.
  Es ist nicht nur spannend zu fragen, wie das getan wird, sondern  auch, warum es überhaupt getan wird. Man wird feststellen, dass das  moralische Level der Akteure, die sich dabei gerade als Pfleger und  Erhalter der bürgerlichen Moral gebärden, unter jede Grenze gesunken  ist, die man in einem schlechten Kinofilm noch als einigermaßen  glaubwürdig durchgehen lassen würde.
 
Gespaltene Gesellschaft
 Auffällig ist das Ausmaß, die Sachferne und die Emotionalität des  Widerstands der staatlich bestimmten Migrantenversteher. So hält der  Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) Pegida, also 20.000 Demonstranten  in Dresden, die ihre Meinung sagen, für eine „Schande für Deutschland“.  Dieses Deutschland scheint wirklich leicht zu schänden. Hat das Herr  Maas schon einmal derart über die Tausenden von Gewalttouristen gesagt,  die jährlich am 1. Mai über das Land herfallen? Nein, und das zurecht,  denn ein Land schänden können nur große Massen und große Ideen – oder  eben die, die es als Volksvertreter demokratisch leiten sollen.
 Derzeit weiß niemand seriös, wie viel Volkswille wirklich hinter  Pegida steht oder einst stehen wird. Außer Herr Maas natürlich: „Wir  müssen klarmachen: Diese Demonstranten sind nicht in der Mehrheit.“ Es  scheint unabhängig von dem Ersetzen von Wissen durch Behauptung nicht  sehr „maasvoll“, in einer bürgerlichen Demokratie das royale „Wir“  einzuführen. Inhaltlich hat er aber ein (ihn) überzeugendes Argument zu  bieten. „Viele Menschen in Deutschland beteiligen sich an Hilfsaktionen  für Flüchtlinge.“ Na, sooo gesehen…
 Jenseits „maasscher“ Virtualität scheint die deutsche Gesellschaft in  der Frage der Migration gespalten, und die offizielle Politik wird  diese Spaltung vertiefen. Signifikante 33% der Gesamtbevölkerung  antworteten auf die Frage, ob in Deutschland jedweder Flüchtling  aufgenommen werden sollte, mit ja, was also noch weit über die  offiziellen Propagandaziele hinausgeht. Und auch zu Pegida soll es laut  Umfragen eine mehrheitliche Ablehnung geben. 
Erstaunlicherweise ist  dabei die Missgunst bei den über 65-Jährigen mit 92% besonders hoch,  während sich die höchste Zustimmung bei den Jugendlichen von 14-25  Jahren fand. Vielleicht konnte da aber auch ein Journalist nur die  Zahlen nicht richtig lesen und wiedergeben. Immerhin gab es in den  ersten zehn Monaten des Vorjahres mehr als 200 „solcher Aufmärsche“  (Mediendiktion). 
Im Jahr 2013 waren es gerade mal 18, 2012 nur drei.
 
Bestellte Meinungsmacher
 Auffällig auch, dass 45% der Westdeutschen und 41% der Ostdeutschen  Pegida für rechts oder extrem rechts halten. Überhaupt nur 33% der im  Westen Befragten stimmten der These zu, es sei gut, dass jemand auf  Fehler in der Asylpolitik aufmerksam macht und sich gegen den Islamismus  ausspricht. Das Vertrauen oder je nach Disposition die Angst, Pegida  könnte sich in einen Volksturm verwandeln, scheint jedenfalls  unbegründet.
 Umgekehrt bringt auch der gleichgeschaltete Widerstand nicht viel auf  die Beine: Selbst wenn in Dresden den Beamten dienstlich nahegelegt  wird, zur Anti-Pegida-Demo zu gehen und bundesweit der Protesttransport à  la Castor organisiert wird, bleiben dessen Resultate zumindest  quantitativ erbärmlich. Stolz verkündete die Linke auch zur Jahreswende,  dass nach langem Sammeln 30.000 Menschen die Petition „Für ein buntes  Deutschland“ gezeichnet hätten; meine Güte, bei der 
	
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 waren es in 24 Stunden mehr als 100.000. 
	
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 Pegida hat sich natürlich auch nicht sehr geschickt aufgestellt mit  einem Vorbestraften an der Spitze und vor allem einem Namen, der einfach  zu old fashoned ist. Aber aus „Old Fashoned“ sinnlich kurzerhand  „Alt-Faschisten“ zu machen, ist schon dreist. Patrioten und Abendland,  das klingt natürlich einfach zu rückwärtsgewandt. Gemeint war sicher  eher so etwas wie „Bürger gegen Kulturverlust“. Auch das „Europäisch“  kommt angesichts der EU als Mitverursacher der Probleme der anvisierten  Klientel eher schlecht an und dürfte als Anbiederung an den Mainstream  verstanden werden.
 „Islamisierung“ schließlich spitzt die Kritik unnötigerweise auf eine  der einwandernden fremden Kulturen zu, wenngleich man bei einigem  gutwilligen Denken schon verstehen könnte, dass der Islam hier eine  Platzhalterfunktion hat und für Einwanderer mit schlichter Bildung,  anderen Lebensweisen sowie sowie unter anderem daraus folgend  mehrheitlicher Integrationsunfähigkeit steht. 
Auch „Wir sind das Volk“  zu rufen ist angesichts der bisherigen Größenordnungen deplatziert und  unangemessen. 
Aber all das zeigt, dass da keine Profis am Werk sind,  sondern eine demokratische bürgerliche Bewegung. Ist das nicht eher  sympathisch?
 Doch all das interessiert die politisch bestellten und gestellten  Meinungsmacher gar nicht. Bei ihnen wird aus dem „gegen die  Islamisierung“ ein „gegen den Islam“ und kurz darauf „islamfeindlich  Hetze“. Aus demonstrierenden Kleinbürgern werden „Nazis in  Nadelstreifen“ (Chef der Innenministerkonferenz, Jäger (SPD)) und die  Namensgebung schlichtweg „eine Unverschämtheit“ (Innenminister de  Maizière (CDU)). Die SPD-Scharfmacher Högl und Rabanus erklärten sogar:  „Wer Pegida folgt, macht sich mitschuldig.“
 
Im Stadium der Denunziation
 Woran eigentlich? An der Wahrnehmung demokratischer Rechte? An der  Artikulation einer eigenen Meinung? Am Widerspruch gegen  Welterlöserfantasien? Wie kann es ein angeblicher Demokrat wagen, zu  einer anderen Meinung Denkverbote zu erlassen?
 Nachvollziehbar wäre das, wenn einer den Völkermord an den Juden  leugnet oder an Migranten fordert, aber dies? Wie man hört, soll, damit  alles rechtmäßig bleibt, nun die Rechtsprechung zügig angepasst werden,  indem antimigratorische Positionen unter den Tatbestand der  Volksverhetzung gestellt werden. 
Damit wäre nach der Exekutive und den  Medien auch noch die dritte Gewalt im Staate gleichgeschaltet. Die sich  traditionell aus der Studentenbewegung rekrutierende Judikative wird  sich nicht lange zieren zu folgen.
 Noch sind wir aber im Stadium der Denunziation. Die Dämonisierung der  kleinen Volksbewegung geschieht in erschreckender Gleichschaltung unter  dem unhinterfragten und offensichtlich dämlichen Motto: „Alles entweder  Rassisten oder Idioten“ (Jakob Augstein). 
Nicht sehr christlich, wenn  auch zeitgemäß schick predigte der Bamberger Erzbischof Schick flott  drauflos „Christen dürfen bei Pegida nicht mitmachen“, wurde dann aber  wenigstens von seinem Oberhirten Marx zurückgepfiffen. Was die  Verantwortlichen im Kölner Dom nicht daran hinderte, die furchtbare  Drohung auszusprechen, im Falle einer Anti-Migranten-Demo das Licht  auszuschalten. 
Cem Özdemir, der Grünen-Chef, schoss allerdings den Vogel  ab, als er die Demonstranten pauschal als „Mischpoke“ titulierte. Man  stelle sich das Aufheulen vor, ein Pegida-Teilnehmer hätte diesen Polen-  und Juden-feindlichen Begriff aus dem Nazijargon benutzt.
 Doch wenn die großen Hunde bellen, jaulen die kleinen mit. So  leistete sich ausgerechnet die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde  Dresden, Nora Goldenbogen, den infamen Fehltritt, die gegenwärtige  Migration mit dem Holocaust zu vergleichen. Als Klammer wurde  konstruiert, es gehe darum, Menschen in Not zu helfen: „Wir Juden wissen  das.“ Während des Holocausts wäre die Zahl der Opfer noch viel höher  gewesen, „wenn es nicht überall auf der Welt Menschen gegeben hätte, die  bereit waren, Flüchtlinge aufzunehmen“.
 Not ist also gleich Not? Systematischer Völkermord wie bei den Juden  kann mit einer Flucht aus Kriegsgebieten oder eben auch einer Einreise  zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation gleichgesetzt werden?  Ich meine, Frau Goldenbogen hat hier den Bogen überspannt und ist  Holocaust-Verharmloserin. Auch moslemische Gemeinden meinen sich äußern  zu müssen, dabei werden diese schon bald alle Hände voll zu tun haben,  Verteilungskämpfe zwischen moslemischen Alt- und Neumigranten zu  schlichten und gewalttätige Exzesse wie in Frankreich publikumswirksam  zu verurteilen.
 
Moral- und Schamkeule
 Die Gunst der Stunde besonders erkannt hat der schon erwähnte Ralf  Jäger, also der, der in Dresden als einziger Nazis in Nadelstreifen  gesehen hätte, wenn er da gewesen wäre. „Die Initiatoren schüren mit  ausländerfeindlicher Hetze und islamfeindlicher Agitation Vorurteile und  Ängste”. 
Rechtspopulisten und Rechtsradikale würden „aggressiv Stimmung  machen – und das auf dem Rücken der Menschen, die sowieso schon alles  verloren haben”. Hier wird der methodische Zusammenhang besonders klar:  Erst ist keine Lüge dreist genug, und dann kommt obendrauf die Moral-  und Schamkeule. Wie will der, der den Medien und dem System noch glaubt,  sich gegen diesen Doppelangriff zur Wehr setzen?
 Dabei könnte es für Herrn Jäger doch so einfach sein, wenn er bei  seinen medialen Assistenten zwischen den Zeilen lesen wollte: In einer  langen und schlecht geschriebenen Reportage wurde in der Morgenpost von  einer Pegida-Demonstration berichtet und dabei auch die Reihe der  gängigsten Parolen notiert: „Kein Hassprediger in der Frauenkirche“,  „Parteien gute Nacht, Bürger an die Macht“ und „Gegen den alliierten  Mediendschihad gegen Pegida“.
 So richtig hasstriefend, wie immer behauptet, will mir das nicht  erscheinen, insbesondere, wo der Autor mit Sicherheit wie verrückt  gesucht hat, um das Schlimmste zu finden. Noch hilfreicher wäre es für  Jäger, hätten die Medien den Mut gehabt, das Pegida-Positionspapier  abzudrucken. Oder liegt es nicht am Mut, sondern an der fehlenden 
	
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 Eine Frage kann ich aber den Pegida-Hassern beantworten, nämlich  warum bisher ausgerechnet eher im Osten gegen Ausländer demonstriert  wird, obwohl die entsprechende Belastung dort doch geringer sei. Dabei  geht den Kämpfern für das Gute und Schöne wie so oft und sicherlich auch  oft genug gewollt, durcheinander, dass es immer eine  persönlich-emotionale und eine staatsbürgerlich-bewahrende Sicht der  Dinge gibt.
 
Tatbestand der Volksverhetzung
 Wer Ausländer als Freunde hat, sieht eher auch andere Ausländer als  potentielle Freunde an. Wer mit Ausländern gute Erfahrungen gemacht hat,  wird sich solche auch von anderen erhoffen. Und das war im Westen  durchaus möglich, weil es bei geringerem Einwanderungsdruck noch eine  zumindest teilweise gelungene Integration gab. Weniger Erfahrungen im  Osten führen also zu weniger persönlichen Bindungen oder zu zumindest  weniger Gewöhnungsprozessen.
 Damit aber stärkt sich im Wechselspiel automatisch die andere  Komponente des dialektischen Phänomens, nämlich das staatsbürgerliche  Denken. Also kann von fürsorglichen Emotionen unbelastet gefragt werden:  Welche Probleme kommen mit den Einwanderern in ökonomischer und  soziologischer Hinsicht auf die Gemeinschaft zu? 
Dazu gehören natürlich  auch mögliche Chancen einer Einwanderung, aber angesichts des  gegenwärtigen Zuschnitts der Immigration und seiner Dimensionen kann  dieser Faktor wohl jenseits der veröffentlichten Meinung gründlich  vernachlässigt werden.
 Was hier an Äußerungen staatstragender Personen in einigen wenigen  Beispielen zusammengetragen wurde, fällt sämtlich nicht nur unter den  Tatbestand der moralischen Selbstentleibung, sondern schlicht und  einfach unter den der Volksverhetzung (§130 Strafgesetzbuch). Faktisch  handelt es sich um das gute alte „Haltet den Dieb“ – man erhebt den  Vorwurf der Hetze, um das eigene Tun unangreifbar zu machen. Schlimmer  noch: Nur ein Teil des Volkes wird im klassischen Sinne verhetzt, also  der Meinung der Herrschenden untertan gemacht, doch den anderen Teil  trifft die Hetze direkt.
 
Gesetze der Evolution
 Die Pegidademonstranten und das, wofür sie stehen, nämlich letztlich  den gesunden Menschenverstand und den Überlebenswillen einer kulturellen  Identität, sind die neue Feindbildminderheit, sozusagen die neuen  Juden, die von einem blinden Mob und ihren geistigen Führern verurteilt  und verfolgt werden, nur weil sie da und den eigenen Plänen im Weg sind.
 Die Pegidademonstranten kämpfen ihren wahrscheinlich hoffnungslosen  Kampf, weil sie ahnen, was eine historische und evolutionäre Tatsache  ist: Wenn eine Gemeinschaft dauerhaft oder zu oft eine zu große Gruppe  aufnimmt, wird sie ökonomisch und kulturell untergehen. 
Die Gesetze der  Evolution lassen sich wie ein Fluss nur begrenzt behindern, die folgende  Katastrophe wird nur umso schlimmer sein.
 Altkanzler Schröder übrigens, zuständig u.a. für Hartz IV und  „Gazprom-Sachverständiger für Ethik“ (Cicero), forderte im Zusammenhang  mit Pegida einen „Aufstand der Anständigen“. Der wäre in der Tat zu  begrüßen, denn angesichts des mehr als unanständigen Zustands der  Mächtigen würde dies dann frei nach Asterix den Unbeugsamen im  sächsischen Dorf den erforderlichen Zulauf bringen.
  Quelle:
	
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