Lange hatte Maxdome das Alleinstellungsmerkmal, queere und schwul-lesbische Filme in einer eigenen Rubrik zu sammeln. Der Videostreaming-Dienst warb damit sogar. Damit ist nun aber Schluss, denn fast alle Filme daraus wurden gelöscht.
Der Videostreaming-Dienst Maxdome hat seine Filmrubrik "queer" entfernt und die darin enthaltenen schwul-lesbischen Titel größtenteils aus dem Angebot genommen. Angeblich, um familienfreundlicher zu werden. Das berichtet das Schwulenmagazin Blu.fm, auch unter Berufung auf einen Lieferanten der Inhalte. Demnach hat der Streaming-Dienst von ProSiebenSat.1 die Kategorie Anfang April ohne Hinweis an die Kunden entfernt und die mehr als 400 enthaltenen Filme bis auf wenige Ausnahmen gelöscht. Öffentlich sei das anders erklärt worden, als hinter den Kulissen.
Anders als die Konkurrenz
Mit der Filmkategorie "queer" hatte der deutsche Dienst Maxdome ein Alleinstellungsmerkmal unter den großen Videostreaming-Anbietern: Denn große US-Konkurrenten wie Netflix und Amazon Prime haben zwar auch Titel mit schwul-lesbischen und queeren Inhalten ("Orange is the new black", "Transparent"), sammeln die und andere aber nicht leicht auffindbar in einer Rubrik. Außerdem sind es deutlich weniger solcher Titel als sie Maxdome zuletzt angeboten hat. Der Streaming-Dienst warb mit diesem Angebot sogar in Szenemagazinen, zitiert Blu.fm einen Rechteinhaber.
ProSiebenSat.1 habe den Schritt als eines Teil des "regulären und laufenden Portfoliomanagements" bezeichnet, schreibt das Magazin weiter. Axel Schmidt, der Geschäftsführer eines der Lizenzgebers für die betroffenen Filme berichtet im Interview aber von einer anderen Begründung: Seinem Unternehmen Pro-Fun Media sei erklärt worden, Maxdome wolle sein Programm stärker auf Familien ausrichten. Von der Löschung habe er mit lediglich vier Tagen Vorwarnzeit erfahren. Innerhalb von 24 Stunden seien dann mehr als 400 Titel seines Unternehmens und des Konkurrenten Salzgeber gelöscht, "ein ganzes Genre ist ausradiert" worden.
Nur wenig übrig
Ersatz sei für ihn auch nicht in Sicht, so Schmidt weiter, denn weder Amazon Prime noch Netflix planten die Lizenzierung der betroffenen Inhalte. Maxdome selbst versichert verärgerten Kunden auf Facebook, derartige Inhalte weiter anzubieten, nur eben in anderen Kategorien. Da die Rubrik aber zumindest auf der Internetseite noch einzusehen ist, kann man die starke Ausdünnung sehen: Unter dem – noch vorhandenen – Stichwort "Queer" finden sich dort insgesamt zehn Titel (darunter etwa "Brokeback Mountain") Vor wenigen Wochen waren hier noch mehr als 400 Titel zu finden, wie die Wayback Machine zeigt.
Quelle: heise
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Ausschnitt aus dem ehemaligen Inhalt der Rubrik "queer" bei Maxdome
Der Videostreaming-Dienst Maxdome hat seine Filmrubrik "queer" entfernt und die darin enthaltenen schwul-lesbischen Titel größtenteils aus dem Angebot genommen. Angeblich, um familienfreundlicher zu werden. Das berichtet das Schwulenmagazin Blu.fm, auch unter Berufung auf einen Lieferanten der Inhalte. Demnach hat der Streaming-Dienst von ProSiebenSat.1 die Kategorie Anfang April ohne Hinweis an die Kunden entfernt und die mehr als 400 enthaltenen Filme bis auf wenige Ausnahmen gelöscht. Öffentlich sei das anders erklärt worden, als hinter den Kulissen.
Anders als die Konkurrenz
Mit der Filmkategorie "queer" hatte der deutsche Dienst Maxdome ein Alleinstellungsmerkmal unter den großen Videostreaming-Anbietern: Denn große US-Konkurrenten wie Netflix und Amazon Prime haben zwar auch Titel mit schwul-lesbischen und queeren Inhalten ("Orange is the new black", "Transparent"), sammeln die und andere aber nicht leicht auffindbar in einer Rubrik. Außerdem sind es deutlich weniger solcher Titel als sie Maxdome zuletzt angeboten hat. Der Streaming-Dienst warb mit diesem Angebot sogar in Szenemagazinen, zitiert Blu.fm einen Rechteinhaber.
ProSiebenSat.1 habe den Schritt als eines Teil des "regulären und laufenden Portfoliomanagements" bezeichnet, schreibt das Magazin weiter. Axel Schmidt, der Geschäftsführer eines der Lizenzgebers für die betroffenen Filme berichtet im Interview aber von einer anderen Begründung: Seinem Unternehmen Pro-Fun Media sei erklärt worden, Maxdome wolle sein Programm stärker auf Familien ausrichten. Von der Löschung habe er mit lediglich vier Tagen Vorwarnzeit erfahren. Innerhalb von 24 Stunden seien dann mehr als 400 Titel seines Unternehmens und des Konkurrenten Salzgeber gelöscht, "ein ganzes Genre ist ausradiert" worden.
Nur wenig übrig
Ersatz sei für ihn auch nicht in Sicht, so Schmidt weiter, denn weder Amazon Prime noch Netflix planten die Lizenzierung der betroffenen Inhalte. Maxdome selbst versichert verärgerten Kunden auf Facebook, derartige Inhalte weiter anzubieten, nur eben in anderen Kategorien. Da die Rubrik aber zumindest auf der Internetseite noch einzusehen ist, kann man die starke Ausdünnung sehen: Unter dem – noch vorhandenen – Stichwort "Queer" finden sich dort insgesamt zehn Titel (darunter etwa "Brokeback Mountain") Vor wenigen Wochen waren hier noch mehr als 400 Titel zu finden, wie die Wayback Machine zeigt.
Quelle: heise