AW: Laberthread Sky V14 Pairing
Meine Güte, man kann es auch übertreiben. Nochmals, die aktuellen Verfahren dauern paar Monate, Amtsgericht entscheidet rechtskräftig. Verträge laufen noch bis Ende 2016. Es geht um die vereinbarte Nutzung eigener Receiver. Z.B. HD1000. Nach Sky-AGB ist nur der Tausch entliehener Receiver vorgesehen, nicht von kundeneigenen Receivern.
Die ausschließliche Nutzung von Leihgeräten (und iCord 250 HD) ist nirgendwo vereinbart oder in AGB geregelt. Welche Geräte "zugelassen" sind, wird nirgendwo in den AGB bestimmt. Also ist die Klage nicht ohne Erfolgsaussicht.
Welche Auswirkung ein Urteil im März 2016 hätte? Der betroffene Kunde könnte Sky mit eigener Hardware nutzen. Und jeder andere Kunde könnte Sky auffordern, seine V14 zu entpairen. Klage einreichen. Und was macht Sky dann? Bei 60 % aller Kunden verlängern sich die Verträge automatisch, bei niemandem ist die dauerhafte Nutzung eines Leihgeräts vertraglich fixiert. Welche Geräte als zugelassen gelten, ist nirgendwo klar geregelt. "Zertifiziert" steht in den AGB an keiner Stelle.
Also wenn Sky mehrere Verfahren verliert, könnte jeder Kunde mit aufgezwungenem Leihgerät sich an Sky wenden im April 2016 und die Nutzung eigener Hardware fordern, für seinen gerade zur Verlängerung anstehenden Vertrag. Will Sky allen kündigen?
Und zum hundersten Mal (keine Übertreibung): Sky kann Pairing bei 100 % irgendwann durchsetzen, aber nicht im laufenden Vertrag mit derzeitigen AGB. Derzeit könnten sich z.B. 2 % wehren und eigene Hardware durchsetzen.
Sky müsste dann alle Verträge allen Kunden gegenüber kündigen und komplett andere AGB durchsetzen. Denn Kunden mit Verträgen, die sich unverändert immer nur verlängern (mit Vollpreis), könnten jederzeit Nutzung eigener Hardware fordern.
Ob ein Verschlüsselungswechsel, der nur noch die Nutzung von Leih-Festplattenreceivern für 248 EUR Leihgebühr zulässt, zumutbar ist, wie es die AGB fordern, ist eine weitere Rechtsfrage.
Versteh nicht, was daran allein akademisch sein soll? Es gibt Kunden, die zahlen jeden Monat und haben kein Bild, bis Ende 2016. Die fragen den Richter, ob das so richtig sei. Der Sky-Receiver jedenfalls nutzt nichts, der dreht die SAT-Schüssel nicht und kann die weitere Pay-TV-Karte nicht hell machen, von der Archivierung des Tatorts mal abgesehen.
Mit dem Sky-Leihreceiver kann man nicht einmal den Tatort für die Aufnahme mit dem VHS-Rekorder programmieren, was nach alten AGB noch selbstverständlich war. Sky hat jeden Boden verloren.
Was bisherige Ergebnisse angeht: Viele User haben sich bedankt, mit Tipps eigene Hardware verteidigen zu können. Viele haben auch ihren Anwalt beauftragt und dies bis Laufzeitende erreicht, dann gekündigt. Viele Tropfen.
Verbraucherzentrale war in der Tat enttäuschend bezüglich bisheriger Ergebnisse, daher fand sich endlich jemand, der betroffen ist, so dass Klagen seit Sommer 2015 laufen.
Eilverfahren waren leider auch enttäuschend bisher, weil Gerichte glaubten, die normale Klage sei der richtige Weg. Also warten wir ab, was Sky nächste Woche schriftlich äußert.