Sky-Hacker in Bayern festgenommen
In Bayern hat die Polizei einen sogenannten „Sky-Hacker“ festgenommen. Der 27-Jährige soll 500 seiner Kunden es ermöglicht haben, gleich mehrere eigentlich kostenpflichtige Pay-TV-Dienste entschlüsselt zu empfangen. Dem Mann war es zuvor gelungen, die Verschlüsselung der Sender auszuhebeln. Darunter befinden sich wohl auch einige Sportkneipen und Gewerbebetriebe.
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Die Polizei hat bislang mehr als 500 Kunden ermittelt, die den illegalen Dienst in Anspruch genommen haben sollen, darunter mehrere Gewerbebetriebe. Auch Programme des großen deutschen Anbieters Sky waren betroffen. Ganz umsonst war das verlockende illegale Angebot nicht. Der Preis hierfür lag aber weit unter dem offiziellen Preis für ein Abonnement. Der bisher festgestellte Schaden beläuft sich für die PayTV-Anbieter auf rund 250.000 EUR. Das geht aus einen Polizeibericht hervor.
Die Beamten prüfen nun, ob auch gegen mögliche weitere Beteiligte sowie Kunden des Mannes Ermittlungen eingeleitet werden. Zudem werten die Polizisten das umfangreiche Beweismaterial aus. Es wurden umfangreiches Beweismaterial unter anderem 135 Receiver, zehn Computersysteme und 40 Mobiltelefone, sowie eine große Datenmenge von über 50 Terabytes sichergestellt. Die Auswertung wird mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Das Geschäftsmodell funktioniert laut Polizei über sogenannte Card-Sharing-Server. Diese befinden sich im aktuellen Fall in Deutschland, aber auch im benachbarten europäischen Ausland. Zum Empfang sollen die Kunden vom Beschuldigten manipulierte Receiver bzw.
IPTV-Boxen erhalten haben, mit denen der illegale Empfang möglich wird.
Bereits am 8. Mai 2018 fand eine großangelegte Durchsuchungsaktion von rund 50 Beamte, 14 forensische Sachverständige und ein Staatsanwalt unter der Federführung der ZCB und der KPI Rosenheim statt. Dabei wurden drei Privatwohnungen und 13 Gewerbebetriebe im Bereich der Polizeipräsidien Oberbayern Süd, Oberbayern Nord, Schwaben Süd/West und in Baden-Württemberg durchsucht. In Deutschland wurden fünf Server und im europäischen Ausland (Österreich, Frankreich, Niederlande) im Wege der Rechtshilfe vier Server beschlagnahmt.
Der 27-Jährige wurde vernommen und kam anschließend wieder auf freien Fuß.
Im Januar 2017 hatte ein 25 Jähriger Kölner Informatiker das Sendesignal des im Raum München ansässigen Pay-TV-Senders Sky Deutschland über das Internet verbreitet und dafür von den rund 3000 Nutzern Gebühren verlangt. Damit habe es sich zeitweise um eines der größten deutschsprachigen Angebote dieser Art gehandelt. Die illegalen Plattformen „stream4k.net“ und „mystreamz.cc“ wurden abgeschaltet.
Im Januar 2018 legte Interpol eine illegale Plattform für Sky-Programme still. Die europäische Plattform für illegales
IPTV-Streaming wurde geschlossen und Verdächtige festgenommen. Dort wurden 17 Hausdurchsuchungen eine Person in Bulgarien und drei in Zypern festgenommen. Die Plattform-Betreiber hatten rund 1.200 TV-Programme von Sky Deutschland, Sky UK und Sky Italia über Händler in ganz Europa als illegale Abonnements für 20 Euro monatlich vertrieben. Bei Razzien in Bulgarien wurden 84 Server und 70 Satellitenempfänger mit Decodern sowie Computer und Buchhaltungsdokumente beschlagnahmt.
Quelle:
Tarnkappe