Das ist es, was die Sonnenfinsternis netztechnisch vom einem normalen Sonnenunter- und -aufgang unterscheidet: Das Tempo, mit der fast die gesamte Solarkapazität zur besten Tageszeit ab- und nach kurzer Zeit ausgerechnet zur Spitzenzeit am Mittag wieder hochgefahren wird. Und die Unsicherheit, ob in dieser Ausnahmesituation die komplizierte Schnittstelle zwischen dem Strommarkt mit seinen viertelstündigen Buchungsintervallen noch genau mit dem technischen Netzmanagement korrespondiert.
Im ungünstigsten Fall könnte die zur Verfügung stehende Regelenergie nicht mehr ausreichen, um die Frequenz im Stromnetz überall stabil bei 50 Hertz zu halten. Schlimmstenfalls könnte es dann durch automatische Schutzmechanismen in den Netzknotenpunkten zu regionalen Stromabschaltungen, vulgo Blackouts kommen, die sich – im allerschlimmsten Fall – kaskadenartig in ganz Europa ausbreiten. Nach den Notfallplänen würden zuerst großen Industriebetrieben der Strom abgeklemmt, um das Netz stabil zu halten. Inzwischen will man in Kreisen der Netzbetreiber aber auch das Risiko nicht völlig ausschließen, dass sogar ganzen Regionen oder kleinen Städten zeitweise der Strom abgestellt werden muss.