Der plötzliche Tod des beliebten Entertainers Dirk Bach, von fast jedem in Deutschland bedauert und von vielen von Herzen betrauert. Das ist dem deutschsprachigen Hetz-Blog kreuz.net Anlass genug mal wieder auf Randgruppen und Homosexuelle zu spucken. Diesmal jedoch in einer bisher kaum gezeigter reaktionärer Tonart.
Unter dem Deckmantel des Katholizismus verkünden die feigen anonymen Betreiber der Seite ihre antisemitische, rechtsextreme und auch homophobe Sicht der Dinge auf die Welt. Ein menschenverachtender Nachruf im Namen Gottes.
Dirk Bachs Tod sei die gerechte Strafe für sein von Anfang an “versautes Leben”, heißt es da. “Gottverlassen, Homo-Gestört und todeswürdig”. Begründet mit Abschnitten und Zitaten aus der Bibel.
In den beiden ins Netz gestellten Schmutz-Pamphleten heißt es u.a.: “Bach starb am 1. Oktober den einsamen Tod eines reuelosen und deshalb gottverlassenen Homo-Gestörten. (…) Nicht genug damit, daß er seine niederträchtige Kotstecherei der Papa-Mama-Baby-Ehe gleichstellen wollte. (…) Bach war ein homosexueller Sittenverderber. Es ist davon auszugehen, daß seine Unzucht ihn so früh ins Grab brachte.” Mehr dieser Auslassungen ersparen wir der geneigten Leserschaft.
Man möchte laut lachen über soviel dumpfen Müll, wenn einem nicht das Erbrochene im Halse stecken würde.
Und nicht zum ersten Mal werden offenen schwule Prominente diffamiert. Auch Volker Beck und Klaus Wowereit hatten schon die Ehre dort durch das Höllenfeuer der Ketzerei gejagt zu werden.
Leider ist es den deutschen Rechtsorganen nicht möglich, dieser grauenhaft entarteten Schreiberei, die nur schwer zu ertragen ist, Einhalt zu gebieten. Die Server stehen außerhalb Deutschlands. So dürfen sie weiterhin ihr klerikales zölibales Gedanken-Ejakulat absondern. Und die Schreiberlinge? Wo leben die?
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich unterdessen von den beispiellosen Auslassungen distanziert. Sprecher Matthias Kopp sagte dazu laut ‘Süddeutscher Zeitung’: “Kreuz.net ist ein inakzeptables Internetportal, das den Begriff ‘katholisch’ auf das Gröbste missbraucht. Weder hat das Machwerk etwas mit der katholischen Kirche in Deutschland zu tun, noch mit der Deutschen Bischofskonferenz.”
Rechtsanwalt Udo Vetter sehe dem Blatt zufolge die Kriterien der “Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener” erfüllt. Daher könnten der oder die Autoren mit bis zwei Jahren Gefängnis rechnen. Der Anwalt sagte dazu: “Das ist normale Polizeiarbeit, den Betreiber eines Servers ausfindig zu machen. Da gibt es Experten, die knacken das.”
Quelle:
Klatsch-Tratsch