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PC & Internet Telekom Serbien schlägt Piraten vor Gericht

Inhalte von vier TV-Sendern, die zu einem Portal der Telekom Serbien gehören, wurden illegal auf die Online-Plattform NetTV.plus hochgeladen. Nun gab es die Quittung dafür: Eine Einstweilige Verfügung des Landgerichts Frankfurt am Main gegen die Medien-Piraten.

Die Solford Trading Ltd. mit Sitz auf Zypern, eine 100-prozentige Tochter aus dem niederländischen Medienkonzern United Group, darf seit dem 17. Februar nicht mehr Inhalte von vier privaten und staatlichen Sendern auf ihrer Online-Plattform NetTV.Plus zeigen. Die Begründung des Gerichts: Die Lizenz für die Nutzung und Vermarktung dieser Inhalte besitzt allein das zur Telekom Serbien gehörende Portal GO4YU. Noch kann die Solford Trading Ltd. Widerspruch einlegen.

Zur Vorgeschichte: Seit Januar dieses Jahres können rund 200.000 Haushalte in Serbien 17 TV-Sender nicht mehr empfangen. „Die finanziellen Forderungen der United Group für die Durchleitung der Inhalte lagen deutlich über dem Marktpreis und wir waren sogar bereit, darauf einzugehen“, begründet Vladimir Lučić von der Telekom Serbien das Scheitern der Verhandlungen mit dem privaten Wettbewerber. Trotzdem habe die United Group das Sendesignal abgeschaltet.

Der Wettbewerber griff danach kurzerhand zu kriminellen Mitteln: Über Tochtergesellschaften der United Group wurden Sender, deren Rebroadcasting-Rechte exklusiv bei der Telekom Serbien und GO4YU liegen, decodiert und in Angebote von NetTV.plus eingebaut. Für das Portal der Telekom Serbien ist das dramatisch: Piraterie richtet bei GO4YU nach eigenen Angaben Schäden von jährlich über 100 Millionen Euro an.

Die Anwälte des Portals GO4YU hatten die United Group im Januar schriftlich darauf hingewiesen, dass Solford als Betreiberin von NetTV.plus andere Sender bestiehlt. „Daraufhin hat uns die United Group ein Schreiben von Solford weitergeleitet, in dem diese sich von jeglicher Piraterie lossagt“, berichtet Bogdan Gecic, Rechtsanwalt des Portals GO4YU. „Am nächsten Tag war NetTV.plus wie ein ertappter Täter auf eine neue Landing Page geflüchtet. Weitergeleitet wird der Sender seitdem auf EON.tv, ebenfalls eine Marke von NetTV.plus.“

Telekom Serbia hat neben der Einstweiligen Verfügung mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt auch Strafanträge wegen gewerblicher Verletzung von Urheberrechten und dem Verdacht auf Geldwäsche gestellt. Damit geraten auch die Investoren der United Group ins Visier. Größter Shareholder ist die weltweit tätige britische Private-Equity-Gesellschaft BC Partners. „Die Londoner kontrollieren die United Group.“ Das bestätigt Bogdan Gecic: „Gestützt wird dies sogar durch kartellrechtliche Entscheidungen der Europäischen Kommission.“

Sowohl für die United Group als auch für Telekom Serbien ist der deutschsprachige Raum ein wichtiger Markt. Beide Parteien richten sich mit ihrem Angebot an Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da diese sich in vielen Fällen nicht strafbar machen, wenn sie gestohlene TV-Inhalte konsumieren, entsteht durch die massenhafte Nutzung bei den ausgeraubten Sendern und Plattformen enormer wirtschaftlicher Schaden. Rechtsanwalt Gecic fasst zusammen: „Hier bedroht die Piraterie den Wettbewerb, die Meinungspluralität und am Ende die Demokratie.“

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Quelle; Digitalfernsehen
 
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