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Elite Lord
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Sony wird offenbar den Sponsoren-Vertrag mit der Fifa nicht verlängern. Offiziell wird kein Grund genannt. Es liegt jedoch nahe, dass Sony – ebenso wie Coca Cola und Emirates Airlines – unzufrieden mit der Handhabe rund um die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft ist. Die vonstattengehende Korruption ist so offensichtlich, dass selbst Konzerne Abstand nehmen.
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Huch, jetzt auch Fußball-News auf Gulli.com? Nein, keine Sorge. Zwar schlagen auch unsere Herzen für den Ballsport, in diesem Fall wollen wir aber keine neue Sparte aufmachen, sondern vielmehr das Augenmerk auf die Dreistigkeiten der Fifa-Bosse, die mannigfaltige Korruption sowie die menschenunwürdigen Zustände, unter denen Wanderarbeiter im Wüstenstaat Katar schuften müssen, richten.
Wie The Telegraph berichtet, steht Elektronik-Konzern Sony nicht der Sinn danach, den Sponsoren-Vertrag mit dem Weltfußballverband Fifa zu verlängern. Acht Jahre lang zählte das japanische Unternehmen zu den Top-Finanziers der Organisation. Alleine der Vertrag mit Sony bescherte der Fifa 280 Millionen Euro zusätzliche Einkünfte. Doch das Image des Verbandes hat in den vergangenen Monaten massiv gelitten. Zwar geistern schon seit Jahren Korruptionsvorwürfe durch die Presse, aber wirklich gekümmert hat es bis zur Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2022 an den Wüstenstaat Katar niemanden. Fußball-Experten sind seit Jahrzehnten der Überzeugung, dass die Entscheidung über den Austragungsort der prestigeträchtigen Veranstaltung nur marginal durch die Qualifikation der sich bewerbenden Länder bestimmt wird.
Hunderte Tote – und Menschenrechte werden mit Füßen getreten
Möglicherweise hätte sich die Öffentlichkeit nicht weiter darum geschert, hätten die Fifa-Bosse etwas mehr Fingerspitzengefühl bewiesen. Die Vergabe an Katar ist jedoch dermaßen unsinnig und skandalös, dass ein anderer Hintergrund als Korruption in gewaltigem Ausmaß kaum denkbar ist. Grundsätzlich spricht ja überhaupt nichts dagegen, die WM auch erstmals in einem arabischen Land auszutragen – aber doch nicht auf Kosten von Menschenleben. Mehrere Hundert Bauarbeiter, überwiegend Wanderarbeiter aus Nepal und Indien, sind bereits ums Leben gekommen. Die Lebensbedingungen sind laut Amnesty International desaströs, Löhne werden nicht bezahlt und Pässe eingezogen. Hinzu kommt, dass die absolute Monarchie in Katar mit grundlegenden Menschenrechten und Gleichberechtigung so ihre Probleme hat. Schwule, Lesben und Transvestiten sind nicht willkommen, ebenso wie alkoholische Getränke. Und was passiert, wenn das Emirat einem schwulen Spieler die Hand schütteln muss? Kommt es dann zu Szenen wie bei den Olympischen Spielen 1936?
Ob allerdings Katar als kontroverser Austragungsort oder die interne Umstrukturierung bei Sony Grund für die Entscheidung, die Fifa nicht länger als Sponsor zu unterstützen, ist, wird offiziell nicht kommentiert. Coca Cola, ebenfalls einer der größten Sponsoren der Fifa, hatte sich am Wochenende enttäuscht von der als Verein eingetragenen Organisation gezeigt. Die Untersuchung der Korruptionsvorwürfe sei äußerst mangelhaft. Reinhard Rauball, Chef der Uefa, meint, dass als Folge der Kontroverse, Sepp Blatter, Vorsitzender der Fifa, zurücktreten müsse. Doch auch die 22 übrigen Entscheider müssten zur Verantwortung gezogen werden.
Quelle: Gulli