Windows 10 Pro für 15 EUR? WooCommerce und das CMS Wordpress machen es möglich: Softwarefritz.com kopiert das Geschäftsmodell von PC Fritz.
Sonderlich viel Mühe haben sich die anonymen Betreiber bei ihrem Projekt Softwarefritz.com nicht gegeben. Statt eines aufwändigen Shop-Systems benutzt man WordPress als CMS in Kombination mit der Erweiterung WooCommerce.
Dafür fehlen bei Softwarefritz die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs), wie Angaben zu den Versandkosten, zum Widerrufsrecht etc. Der Link zur Datenschutzerklärung führt zurück zur Hauptseite. Den Standort der Webserver hat man mittels Cloudflare geschützt. Auch die Domain-Abfrage von softwarefritz.com ergab naturgemäß keine aufschlussreichen Angaben.
Mit welchen Gefahren der Kauf von offenkundig rechtswidrig erlangten Windows-Produktkeys verbunden sein kann, mussten im Frühjahr diverse Kunden anderer dubioser Anbieter erfahren. Das kann auch bei Softwarefritz.com, es muss aber natürlich nicht passieren. Fakt ist: Wer bei einem Online-Shop ohne Angaben und mit Preisen weit unter dem regulären Niveau einkauft, handelt nicht mehr fahrlässig, sondern vorsätzlich. Im Fall der Fälle kann man sich aus der Nummer nicht herausreden, man habe bei einer Differenz des Preises von über 200 Euro keine Ahnung gehabt, auf was man sich eingelassen hat. Der Download von Windows 10 Pro bei Microsoft kostet im Original 259 Euro.Softwarefritz bietet das gleiche Produkt für schlappe € 15.00 an.
Bernd das Brot bestellt seinen Key bei Softwarefritz.com.
Doch der tatsächliche Betreiber agierte im Hintergrund als Pressesprecher. Er nannte sich Ben Krause und beantwortete im Namen von Mahlow damals ausführlich unsere Fragen für ein Interview. Das Hin und Her von PC Fritz war derart abwechslungsreich und voller krimineller Energie und Einfallsreichtum, weswegen wir darüber immer wieder berichtet haben. Schon damals sind immer wieder Nachahmer aufgetaucht, die versuchten, ihre Win-Keys gewinnbringend unter das Volk zu bringen. Softwarefritz wird auf Dauer gesehen, sicher nicht der letzte Trittbrettfahrer bleiben. Allerdings gab es schon manche, die mehr Zeit bzw. Mühe auf die Gestaltung ihres Online-Shops gesteckt haben.
Tarnkappe.info
Sonderlich viel Mühe haben sich die anonymen Betreiber bei ihrem Projekt Softwarefritz.com nicht gegeben. Statt eines aufwändigen Shop-Systems benutzt man WordPress als CMS in Kombination mit der Erweiterung WooCommerce.
Softwarefritz.com schützt Anonymität der Betreiber und seiner Kunden
So lieblos, wie der Online-Shop aussieht, wäre dies eigentlich ein idealer Kandidat für einen Fake-Shop, zumal ein Impressum fehlt. Doch bei Preisen von 16 Euro für Microsoft Office 2019 Professional Plus oder beispielsweise € 6,50 für ein Jahr Kaspersky Plus für Android, fällt jede Motivation zum Betrieb eines Fake-Shops flach. Wer als Cyberkrimineller einen Fake-Shop ins Netz stellt, versucht mit dem Angebot hochpreisiger Produkte in kürzester Zeit das Maximum an Umsatz zu generieren. Bei wenigen Euro pro Produkt wäre der „Stundenlohn“ derart gering, dass man solche Versuche lieber unterlässt.Dafür fehlen bei Softwarefritz die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs), wie Angaben zu den Versandkosten, zum Widerrufsrecht etc. Der Link zur Datenschutzerklärung führt zurück zur Hauptseite. Den Standort der Webserver hat man mittels Cloudflare geschützt. Auch die Domain-Abfrage von softwarefritz.com ergab naturgemäß keine aufschlussreichen Angaben.
Kein Impressum, dafür zehn Kryptowährungen zur Auswahl
Den potentiellen Kunden verspricht man die Wahrung ihrer Anonymität. Man benötige keinerlei Angaben außer einer gültigen E-Mail-Adresse, heißt es dort. Bei einem Testlauf stellten wir fest, dass man bei Softwarefritz nicht einmal die bekanntesten Trashmail-Anbieter gesperrt hat. Die Kreditkartenabwicklung mittels Visa bzw. Mastercard soll mit dem völlig unbekannten „Hotpay-Zahlungssystem“ ablaufen, was auf die Domain alenxygol.tk weiterleitet. Wer seinen Windows 10 Key mit Kryptowährungen begleichen will, nutzt dafür den Dienstleister Plisio.net.Mit welchen Gefahren der Kauf von offenkundig rechtswidrig erlangten Windows-Produktkeys verbunden sein kann, mussten im Frühjahr diverse Kunden anderer dubioser Anbieter erfahren. Das kann auch bei Softwarefritz.com, es muss aber natürlich nicht passieren. Fakt ist: Wer bei einem Online-Shop ohne Angaben und mit Preisen weit unter dem regulären Niveau einkauft, handelt nicht mehr fahrlässig, sondern vorsätzlich. Im Fall der Fälle kann man sich aus der Nummer nicht herausreden, man habe bei einer Differenz des Preises von über 200 Euro keine Ahnung gehabt, auf was man sich eingelassen hat. Der Download von Windows 10 Pro bei Microsoft kostet im Original 259 Euro.Softwarefritz bietet das gleiche Produkt für schlappe € 15.00 an.
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Bernd das Brot bestellt seinen Key bei Softwarefritz.com.
Wer oder was ist eigentlich PC Fritz?
Unter der Domain pcfritz.de und bei eBay wurden damals in Halle (Saale) massenweise Windows 7 Keys zum Schleuderpreis veräußert. Nach einer Razzia der Geschäftsräume im Herbst 2013, folgte eine digitale Schnitzeljagd, die ihres gleichen sucht. Mal wurde der HBF Berlin als angeblicher Standort der Betreibergesellschaft eingetragen, mal gab es die Anschrift gar nicht. Fotos von Mitarbeitern mit Fantasienamen klaute man einfach bei Bildagenturen. Am Ende saßen gleich mehrere mutmaßliche Betreiber von PC Fritz in Haft. Die ganzen Firmen, sofern es sie überhaupt gab, mussten alle wieder liquidiert werden. Angeschoben hatte man die Win 7-Verkäufe mit gecasteten B- und C-Promis, die sich in ganz Deutschland auf dem Deck von Bussen mit dem angeblich krebskranken Geschäftsführer, Mike Mahlow, gezeigt haben.
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Doch der tatsächliche Betreiber agierte im Hintergrund als Pressesprecher. Er nannte sich Ben Krause und beantwortete im Namen von Mahlow damals ausführlich unsere Fragen für ein Interview. Das Hin und Her von PC Fritz war derart abwechslungsreich und voller krimineller Energie und Einfallsreichtum, weswegen wir darüber immer wieder berichtet haben. Schon damals sind immer wieder Nachahmer aufgetaucht, die versuchten, ihre Win-Keys gewinnbringend unter das Volk zu bringen. Softwarefritz wird auf Dauer gesehen, sicher nicht der letzte Trittbrettfahrer bleiben. Allerdings gab es schon manche, die mehr Zeit bzw. Mühe auf die Gestaltung ihres Online-Shops gesteckt haben.
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