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PC & Internet Share-Online.biz: Staatsanwaltschaft will Top-Uploader verfolgen

Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen die Leitung von Share-Online.biz. Doch auch die Top-Uploader will man strafrechtlich belangen..

Ein Sprecher der ZAC NRW in Köln teilte uns heute mit, dass sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln zunächst gegen die Führungsebene von Share-Online.biz richten. Doch man geht davon aus, dass man anschließend die Top-Uploader strafrechtlich belangen wird.

Share-Online.biz: Ermittlungen richten sich zunächst gegen Hauptverdächtige

Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.


Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker teilte uns heute auf unsere Presseanfrage mit, dass die Auswertung der sichergestellten Datenträger aus Herbst 2019 derzeit noch andauert. Die Auswertungen in der Causa Share-Online.biz werden auch noch längere Zeit in Anspruch nehmen, schrieb uns der Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln, Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW). Allerdings schrieb uns Dr. Hebbecker ebenfalls, dass man im nächsten Schritt die Top-Uploader in den Fokus nehmen will.

Dr. Hebbecker im O.-Ton:

„Sehr geehrter Herr Sobiraj,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Dezernenten kann ich bestätigen, dass die Auswertung der sichergestellten Datenträger noch andauert und wohl auch noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird.

Der Ermittlungen richten sich derzeit gegen die Betreiber beziehungsweise die Führungsebene. Wir gehen aber davon aus, dass wir in einem nächsten Schritt auch die Top-Uploader in den Fokus nehmen werden. Aufgrund des Datenumfangs müssen wir Prioritäten setzen und abgeschichtet vorgehen. Wie letztlich mit den „einfachen“ Kunden verfahren werden wird, steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht fest.“

Top-Uploader als Profiteure von Share-Online.biz müssen mit Ermittlungen rechnen

In der Folge werden sich die drei Hauptverdächtigen noch ein paar Monate gedulden müssen. So bald kann man sie nicht anklagen. Daneben will man die Personen belangen, die neben den Betreibern finanziell von Share-Online.biz profitiert haben. Aufgrund der Auszahlungen dürfte es in vielen Fällen auch Monate später kein Problem darstellen, die Identität der Uploader festzustellen. Ob irgendwann auch die zahlenden Kunden belangt werden, muss man abzuwarten. Mit den Ermittlungen ist die Staatsanwaltschaft aber schon jetzt mehr als ausgelastet.

Steuerhinterziehung vs. Urheberrechtsverletzungen


Doch bei den Hauptverdächtigen werden die begangenen Urheberrechtsverletzungen wohl vor Gericht nur eine eher untergeordnete Rolle spielen. Der Aachener Betreiber hat mit seinem Online-Speicherdienst share-online.biz hohe Gewinne erzielt. Laut der uns vorliegenden Daten hat er mit seiner englischen Ltd. nur einen Bruchteil der Gewinne steuerlich geltend gemacht. Bei der hohen Summe spielt beim Strafmaß die Steuerhinterziehung sicher eine größere Rolle als die Urheberrechtsverletzungen.

Zu wenig im Kampf gegen Schwarzkopien unternommen


Auch wird die Leitung von Share-Online.biz darlegen müssen, wieso sie im Kampf gegen die illegale Verbreitung von Dateien nicht mehr unternommen hat. Dieser Anbieter war dafür bekannt, zwar gemeldete Dateien zu löschen. Die Accounts der Uploader hat man im Gegensatz zu Uploaded.net nie angetastet. Die Uploader konnten sich in der Folge ihrer Umsätze bzw. Accounts sicher sein. Bei einer DMCA-Löschaufforderung haben sie das Material einfach neu hochgeladen und die Links im fraglichen Forum ausgetauscht bzw. neu veröffentlicht. Auch hat Share-Online.biz keine Linkcrypter oder andere Seiten ausgesperrt, die aufgrund unzähliger Urheberrechtsverletzungen negativ aufgefallen sind.

Im Gegenteil: Man betrieb mit Share-Links.biz einen eigenen Link-Verschlüsselungsdienst, der damals gerne von der deutschsprachigen Szene verwendet wurde. Warum Share-Online.biz so wenig im Kampf gegen illegale Aktivitäten auf seinen Servern tat, wird man in einigen Monaten vor Gericht darlegen müssen. Man wusste ganz genau, über welche Kanäle die meisten Schwarzkopierer zu Share-Online.biz gelangt sind. Von daher hätte man zumindest so tun können, als wenn man etwas dagegen unternommen hätte.

Den deutschsprachigen Markt haben seit dem Bust im Oktober 2019 längst andere Wettbewerber wie DDownload.com, Filer.net und RapidGator unter sich aufgeteilt. Wir haken im Sommer einfach erneut bei der Staatsanwaltschaft Köln nach, ob es bis dahin etwas Neues gibt.

Quelle; Tarnkappe
 
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