EUTELSAT-Agentur Jürgen Grobbin schrieb:
Störungen des ARD-Programms auf 19,2 Ost durch EUTELSAT W2
Die Satelliten ASTRA auf 19,2 Ost und der EUTELSAT-Orbiter W2 auf 16° Ost haben vom Erdmittelpunkt einen Winkelabstand von 3,2°. Von Empfangsstandorten in Deutschland ergeben sich Winkeldifferenzen von 3,48° im Nordosten bis 3,55° im Südwesten. EUTELSAT betreibet auf der Satellitenpostion 16° Ost den Satelliten W2. Im 11 GHz-Lowband ist eine Sendeleistung von 52 dBW zulässig. W2 hat einen großen Widebeam und sendet nur mit 50 dBW.
ANNAHME 1: ASTRA-Antenne ist exakt auf 19,2° Ost gerichtet.
Bereits bei 3,5° Winkeldifferenz bietet eine gute 60 cm Antenne ca. 18 dB Entkopplung.
ANNAHME 2: ASTRA-Antenne ist um 0,4° - 0,5° in Richtung 16° verstellt:
Die ASTRA-Nutzleistung ist auf Grund des relativ großen Öffnungswinkels nur um ca. 0,3 dB abgesunken. Die Entkopplung beträgt jedoch nur noch 12 dB.
ANNAHME 3: ASTRA-Antenne ist um 0,4° - 0,5° in Richtung 23,5° verstellt
Die ASTRA Nutzleistung ist ebenfalls um ca. 0,3 dB abgesunken. Die Entkopplung zur Orbitposition 16° ist jedoch auf 24 dB angestiegen.
Diese Werte gelten bei gleicher Sendeleistung beider Satelliten. Da W2 mit 2 dB weniger sendet, ist die Entkopplung theoretisch um den gleichen Betrag höher. Der Footprint des W2 deckt ganz Deutschland gleichmäßig ab. Der Footprint des Satelliten ASTRA 1 B fällt in seiner Leistung in Richtung Ostdeutschland und insbesondere in Sachsen ab.
Die Störungen sind nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern treten insbesondere häufig an der Friesischen Küste auf. Hiervon sind insbesondere kleine Antennen mit großen Öffnungswinkeln betroffen.
Wenn die Störungen nach einer Neuausrichtung bestehen bleiben, müssen defekte Antennen (verbeult) gewechselt und zu kleine Parabolantennen gegen größere ausgetauscht werden.