Die Bezeichung "Tuner" ist bei FullBandCapture NIMs irreführend, denn es gibt eigentlich keinen Tuner mehr.
Eingangsseitig ist zunächst ein hochtaktender (> 5 GSamples/s) Analog-Digital-Wandler eingebaut, der das gesamte anliegende Sat-ZF-Spektrum digitalisiert. Aus dem entstehenden Datenstrom errechnen DSPs einzelne Transponder (je nach Chip 4, 6 oder 8 Stück) heraus, demodulieren diese per Software und kümmern sich um den Fehlerschutz. Der MPEG-Chip fordert nicht mehr wie früher bei Einzeldemodulatoren nur einen Transponder an, sonden neben dem Transponder auch schon gezielt einige PIDs aus dem Transponder. Die angeforderten PIDs der verschiedenen DSPs werden zusammengemultiplext und werden als ein neuer Transportstrom an den MPEG-Chip weitergeleitet.
Was bedeutet das nun empfangsseitig: da die ADCs den größten Teil der Energie verbrauchen, baut man oft nur einen oder zwei ADCs ein, so dass der Receiver dann auch nur 1 oder 2 Antenneneingänge hat. Alle bis zu 8 Demodulatoren bedienen sich aus diesen Eingängen, was eine bestimmte Einschränkung mit sich bringt.
Möglichkeit 1: Multischalterbetrieb: Hier können die Demodulatoren nur gemeinsam auf Transponder einer ZF-Ebene zugreifen bzw. bei zwei Eingängen eben auf zwei Ebenen. Absolute Einschränkung.
Möglichkeit 2: Breitbandzuführung: Wenn man einem Eingang die vertikalen und einem die horizontelen Programme als Breitband-ZF zuführt (290 (300) .. 2340 (2350) MHz), dann kann man uneingeschränkt auf alle Transponder EINES Satellitensystems zugreifen (so macht es Sky UK mit der Q-Box).
Möglichkeit 3: teilnehmergesteuertes Einkabelsystem: dies ist die bevorzugte Art, ein Gerät mit FBC-Frontend zu versorgen. Die Auswahl der ZF-Ebene (und des Satelliten) findet im Einkabelumsetzer statt und das FBC-Frontend bekommt die gewünschten Transponder als Userband-Spektrum zugeführt. So gibt es die volle Auswahl über eine Leitung.