Der wichtigste Mann bei Premiere hat kein offizielles Amt und wird auch bei den am Donnerstag anstehenden Quartalszahlen kaum in Erscheinung treten: Rupert Murdoch. Denn seitdem der umtriebige Medienmogul mit seinem Konzern News Corp ein Viertel der Aktien hält, erwarten viele Anleger früher oder später ein Übernahmeangebot für den gesamten Münchner Bezahlfernsehsender.
Murdoch betreibt bereits erfolgreich den Pay-TV-Riesen Sky und hat seinen Vertrauten Mark Williams als Statthalter an die Isar geschickt, um den seit Jahren schwächelnden Sender wieder flott zu kriegen. Williams hat als erste große Amtshandlung längst abgelaufene Verträge aus Premieres Abo-Kartei gekippt. Insgesamt sank die Zahl der Premiere-Kunden um ein Drittel auf nunmehr 2,4 Millionen Zuschauer. Der Aktienkurs brach daraufhin um die Hälfte ein.
Zugleich offenbarte Williams, dass dieses Jahr ein operativer Verlust (Ebitda) von 40 bis 70 Mio. Euro ins Haus stehen dürfte. Zuletzt hatte Premiere 2005 schwarze Zahlen geschrieben. Finanzvorstand Alexander Teschner erklärte nach der Gewinnwarnung seinen Rücktritt. Zuvor war schon Vorstandschef Michael Börnicke gegangen. Williams übernahm beide Ämter. Die Gewinnwarnung könnte für Murdoch aber auch einen Vorteil haben, schreiben die UBS-Analysten: "News Corp scheint vom deutschen Markt überzeugt und könnte den niedrigen Aktienpreis für eine Vollübernahme nutzen."
Den Analysten von JP Morgan zufolge hat Premiere gute Chancen, bald wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, wenn erst die leidigen Piraterie-Probleme gelöst sind. Zwischenzeitlich hatte Premiere nach eigener Schätzung 1,5 Millionen illegale Zaungäste, die die teuer eingekauften Fußballspiele gratis guckten. Inzwischen ist aber eine neue Verschlüsselungstechnik im Einsatz. Für das dritte Quartal rechnen von Reuters befragte Analysten allerdings noch mit einem Verlust von 52 Mio. Euro, nach einem Minus von 38 Mio. Euro im zweiten Quartal. Murdoch dürfte Premiere nach Ansicht von JP Morgan auch ungleich bessere Startvoraussetzungen im Bieterwettbewerb um die Bundesliga-Übertragungsrechte verschaffen. "News Corp dürfte jeden neuen Interessenten überbieten, um den Wert seines schätzungsweise 500 Mio. Euro teuren 25-Prozent-Paket zu wahren."
@uelle.welt.de
Murdoch betreibt bereits erfolgreich den Pay-TV-Riesen Sky und hat seinen Vertrauten Mark Williams als Statthalter an die Isar geschickt, um den seit Jahren schwächelnden Sender wieder flott zu kriegen. Williams hat als erste große Amtshandlung längst abgelaufene Verträge aus Premieres Abo-Kartei gekippt. Insgesamt sank die Zahl der Premiere-Kunden um ein Drittel auf nunmehr 2,4 Millionen Zuschauer. Der Aktienkurs brach daraufhin um die Hälfte ein.
Zugleich offenbarte Williams, dass dieses Jahr ein operativer Verlust (Ebitda) von 40 bis 70 Mio. Euro ins Haus stehen dürfte. Zuletzt hatte Premiere 2005 schwarze Zahlen geschrieben. Finanzvorstand Alexander Teschner erklärte nach der Gewinnwarnung seinen Rücktritt. Zuvor war schon Vorstandschef Michael Börnicke gegangen. Williams übernahm beide Ämter. Die Gewinnwarnung könnte für Murdoch aber auch einen Vorteil haben, schreiben die UBS-Analysten: "News Corp scheint vom deutschen Markt überzeugt und könnte den niedrigen Aktienpreis für eine Vollübernahme nutzen."
Den Analysten von JP Morgan zufolge hat Premiere gute Chancen, bald wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, wenn erst die leidigen Piraterie-Probleme gelöst sind. Zwischenzeitlich hatte Premiere nach eigener Schätzung 1,5 Millionen illegale Zaungäste, die die teuer eingekauften Fußballspiele gratis guckten. Inzwischen ist aber eine neue Verschlüsselungstechnik im Einsatz. Für das dritte Quartal rechnen von Reuters befragte Analysten allerdings noch mit einem Verlust von 52 Mio. Euro, nach einem Minus von 38 Mio. Euro im zweiten Quartal. Murdoch dürfte Premiere nach Ansicht von JP Morgan auch ungleich bessere Startvoraussetzungen im Bieterwettbewerb um die Bundesliga-Übertragungsrechte verschaffen. "News Corp dürfte jeden neuen Interessenten überbieten, um den Wert seines schätzungsweise 500 Mio. Euro teuren 25-Prozent-Paket zu wahren."
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