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Hardware & Software Praxis: Win-11-Installation: Rufus statt MCT

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steht eine Anleitung zum Erzeugen eines Windows-11-Setup-Sticks mit dem Media Creation Tool (MCT). Ich setze bislang für Installationsmedien die
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ein. Spricht etwas dagegen, damit auch Windows-11-Sticks zu erstellen?
An sich geht das. Es ist derzeit jedoch komplexer als mit dem MCT. Der Grund dafür ist Secure Boot, denn dafür ist ein signierter Bootloader erforderlich. Den bringt Windows zwar mit, doch bleibt er je nachdem, wie Sie den Stick mit Rufus konfigurieren, ungenutzt. Die technischen Hintergründe sind komplex; Sie sollten sie kennen, wenn Sie Rufus verwenden wollen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass ein Stick nicht bootet, ohne dass der Grund erkennbar ist.

Rufus kann einen Stick so einrichten, dass er per Legacy BIOS oder per UEFI bootet. Bei ersterem Verfahren wird der Stick MBR-partitioniert, bei dem zweiten mit GPT. Zudem kennt die Freeware einen "dualen UEFI-/BIOS-Modus", bei dem es für das Booten vom Stick dann egal ist, wie der PC bootet. Doch das klappt nur aufgrund eines Tricks: Auf dem MBR-partitionierten Stick entstehen zwei Partitionen. Auf der für das Booten per UEFI nötigen FAT-Partition landet aber nicht etwa der Bootloader, sondern im Wesentlichen nur ein Read-Only-NTFS-Treiber. Der sorgt dafür, dass das UEFI-BIOS anschließend den Bootloader von der NTFS-Partition starten kann. Die liegt hinter der FAT-Partition und enthält alles Weitere.

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Anstelle des Media Creation Tool (MCT) können Sie einen USB-Stick zur Windows-11-Installation auch mit der Freeware Rufus erstellen. Dabei gibt es aber Stolpersteine.
Falls Sie sich fragen, wieso das funktioniert: Erstens spielt die Frage "MBR oder GPT" nur bei internen Datenträgern eine Rolle, bei Sticks hingegen nicht. Zweitens besagt die UEFI-Spezifikation zwar, dass jedes UEFI-BIOS von einer FAT-formatierten Partition booten können muss (wobei außer FAT32 auch andere FAT-Varianten gemeint sind). Doch das heißt nicht, dass ein UEFI-BIOS nicht auch von anders formatierten Partitionen booten dürfte. Trotzdem läuft es in der Praxis oft auf "geht nur mit FAT" hinaus. Doch das liegt bloß daran, dass die Mainboard-Firmware in diesen Fällen keinen anderen Dateisystem-Treiber als eben den für FAT enthält. Und an dieser Stelle springt Rufus ein: Die Freeware ergänzt den Stick um einen NTFS-Treiber.

Der Haken daran: Der NTFS-Treiber ist nicht digital signiert. Ein mit Rufus eingerichteter Dual-Modus-Stick bootet daher zwar nicht nur klassisch, sondern auch per UEFI. Letzteres klappt jedoch nur, wenn Secure Boot deaktiviert ist, weil diese Funktion signierte Treiber voraussetzt. Man kann Secure Boot bei vielen PCs zwar vorübergehend deaktivieren, doch das erfordert jedes Mal zusätzliche Handgriffe. Das erweist sich im Alltag schnell als nervig.

Die Alternative für Windows 11 wäre, den Stick von Rufus für GPT einrichten zu lassen. Doch wenn Sie dann versuchen, Windows 11 auf einem per Legacy BIOS bootenden PC zu installieren, wird Ihnen nicht das Windows-Setup deutlich sagen, dass es hier nicht geht. Stattdessen scheitert schon das Booten, und das je nach Firmware womöglich sogar kommentarlos. Dann müssen Sie selbst herausfinden, woran es liegt. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass so ein Stick in so einem Moment weggeworfen wurde, weil der Besitzer ihn fälschlicherweise für defekt hielt.

Kurzum: Sie sollten beim Einsatz von Rufus genau überlegen, welche Schalter Sie anklicken. Beim MCT hingegen brauchen Sie sich mit UEFI, Partitionsschema, Secure Boot und so weiter nicht herumzuschlagen: Damit eingerichtete Sticks booten an jedem Windows-tauglichen x86-PC. (axv)
Quelle: c‘t
 
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