AW: Multiswitch/Multischalter: Montageort
Thema: Montageort Multiswitch, Planung
Ist es günstiger, einen GigaSwitch am unteren Mastende oder im Keller zu installieren?
Ich tendiere dazu, wegen der Kabellängen /Anzahl der Kabel den GigaSwitch im Keller zu installieren.
(Hinweis: Dies ist meine erste Anlage, die ich plane und errichte)
Ohne Antennenmessgerät und wenigstens Praxis an Einzelantennen ist eine Gemeinschaftsanlage für 3 EFH als Erstlingswerk ein kühnes Unterfangen. Das kann bei Problemen das Klima der EFH-Nachbarn dauerhaft schädigen.
Die Position ungeregelter Multischalter hat keinen Einfluss auf die Netzdämpfung und Teilnehmerpegel. Hauptsache der oder die Schalter befinden sich in allgemein zugänglichen Gemeinschafträumen. Nach DIN 18015 soll ein zentraler Kommunikationsverteiler installiert werden, bei 3 Reihenhäusern ist z. B. mit einer Splittung der Antennensignale und getrennten Multischaltern für jedes EFH machbar.
Meine Planung:
Auf dem Dach (Neigung 30°:
- 1 Sat_Spiegel 80…90cm, 1 DVB-T-Antenne
- 2 Quattro-LNB für Astra 19,2°Ost und für Astra 28,2°Ost Zum Empfang von BBC (Tennis Wimbledon!)
- Antennenmast ca 3m, davon ca 1,5m überm Dach, 1,5m unter Dach
- Koaxialkabel mit Kupferinnenleiter und Schirmung 120dB
Zu 28,2° wurde von u040201 schon alles gesagt.
Antennenmasten ergeben bei EnEV-gedämmten Dächern Schwitzwasser, daher haben sich Dachsparrenhalter durchgesetzt. Gute Koaxabel haben nicht nur einen Innenleiter aus Vollkupfer, sondern auch ein verzinntes Kupfergeflecht mit möglichst 80 % Bedeckung. Eine mit Diagramm nachgewiesene Schirmdämpfung nach Class A und zeitgemäße Kompressionsstecker genügen völlig für störungsfreien Betrieb.
Unter dem Dach (schwach beheizter Raum mit Elektroanschluss direkt beim Mast):
- Technisat GigaSwitch 9/20 (evtl. ersatzweise GigaSwitch 9/8 + GigaSwitch 9/8K) mit Netzteil
- Blitzschutz
- 1 oder 2 Erdungswinkel
- Potentialausgleich
- Verlegen der Kabel durch toten Kamin in den Keller; deswegen kann man auch problemlos 16 Kabel in den Keller führen
Im Keller (Kabellänge 15m von LNBs bis hier) (beheizter Raum mit Elektroanschluss direkt am Verteilerpunkt):
- Ab hier soll die Verteilung an 8 (evtl. später an 16) Empfänger erfolgen, z. T. zu 2 den Nachbarn
- Je 1 Antennensteckdose für Stichleitungen mit 3 Ausgängen (SAT, TV, Radio)
Neue Dachantennen
sollen möglichst nur noch nach dem Stand der Technik mit getrennten Fangeinrichtungen geschützt werden. Die Montage der Faneinrichtung mit 50 mm² Blitzableiterdraht oder HVI-Leitung ist
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vorbehalten. ei einem VNB konzessionierte Elektrofachkräfte sind ohne Zusatzqualifikation
keine Blitzschutzfachkräfte und für Laien trifft das selbstverständlich noch weniger zu.
Nach den Anerkannten Regeln der Technik (= Norm-Minimum) ist der Antennenträger mit 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht blitzstromtragfähig zu erden und alle drei Haupterdungsschienen miteinander zu verbinden. Der PA ist normkonform, wenn die Antennenleitungen nach dem Eintritt ins Gebäude in den PA einbezogen wurden und auch bei Ausbau von Komponenten auch an den Sternleitungen erhalten bleibt.
Ich würde mich über viele Anregungen, Hinweise und Ergänzungen sehr freuen.
Ob das auch für den Hinweis gilt, dass Erdung und PA zur Elektroanlage gehören und für Installationen
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gilt?
Nur wenige Elektriofachkräfte sind auch echte Antennenprofis und bezüglich Blitzschutz, Erdung und PA kompetent. Daher empfehle ich stets die Eignung des Elektriker des geringsten Misstrauens vorab zu prüfen. Eine Frage nach dem VDE-Auswahlabo, zu dem sich jede konzessionierte EFK vertraglich verplichtet hat, bietet zwar noch keine Garantie für Kompetenz, schränkt die Auswahl aber schon ein.
Nur zur Info und
nicht als DIY-Anleitung:
- Erdungsleiter möglichst ohne gefährliche Näherungen außen ableiten und metallische Hausteile ohne ausreichend isolierende äquivalente Trennungsabstände wie Regenrinnen usw. zur Vermeidung von Lichtbögen in die Erdung mit einbinden
- Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied, der Anschluss des Erdungsleiters am Antennenträger und die Haupterdungsschiene müssen Klasse H = 100 kA zertifiziert sein
- Wenn die 1 + 8 Leitungen nebst dem 4 mm² Potenzialausgleichsleiter im Gebäude geschützt in den Keller geführt werden können, ist eine Multischalter-Montage im Keller vorzuziehen
- Falls die Antennenleitungen nur außen abgeleitet werden können ist vermutlich der Multischalter u. U. im Dach besser
- Stand der Technik sind receivergespeiste Multischalter, die Netzdämpfung von DVB-T und evtl. UKW-Signale muss durch bedarfsgerechte Verstärkung ausgeglichen werden
- TechniSat-MS haben einen aktiven terrestrischen Zweig, der entweder von einem Netzteil oder einem eingeschalteten Receiver gespeist werden muss