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IPTV Mehr Streaming trotz Netflix-Delle: So geht's weiter

Drei große internationale Streaming-Plattformen kommen noch in diesem Jahr neu auf den deutschen Markt. DWDL.de sorgt für Überblick und sagt, was von Discovery+, Freevee und Paramount+ zu erwarten ist.

Ob es tatsächlich für einen Wow-Effekt ausreicht, dass Sky Ticket künftig Wow heißt und geringfügige Änderungen unter der Motorhaube vornimmt (DWDL.de berichtete), muss jeder Streaming-Konsument für sich entscheiden. Die Auswahl im abo- wie im werbefinanzierten Video on Demand wird in nächster Zeit jedenfalls noch kräftig wachsen. Das Spannende daran: Die Pläne für all die neuen Plattformen wurden noch vor dem großen Netflix-Absturz im April aufs Gleis gesetzt, der eine drastische Neubewertung des Ökosystems Streaming einläutete. Wo die Finanzmärkte lange Zeit dem Abo-Wachstum um jeden Preis vertrauten und Gewinnrückgänge für Content-Investitionen in Kauf nahmen, richten sie ihr Augenmerk nun wesentlich stärker auf Free Cash Flow und langfristige Profitabilität.

Das hat zur Folge, dass AVoD – das A steht für Advertising, also Werbung – im Vergleich zu SVoD – S wie Subscription, also Abo – an Bedeutung aufholen wird. Die Rechnung geht so: Wenn man eigentlich eine Milliarde Abonnenten weltweit erreichen will, das Wachstum aber schon bei 220 Millionen für Netflix oder 130 Millionen für Disney+ eine Abschwächung erlebt, dann können billigere oder kostenlose Angebote, die ganz oder teilweise durch Werbung finanziert sind, die Zielgruppe schneller erweitern. Dies dürften durch die Bank alle Anbieter bei ihren anstehenden Neustarts berücksichtigen.

Discovery+​

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© Discovery
Noch ehe der Sommer vorüber ist, soll Discovery+ in Deutschland starten. Wer ein Smart-TV-Gerät von LG mit der jüngsten Version des Betriebssystems im Wohnzimmer stehen hat, findet dort die entsprechende App schon vor – freilich noch ohne Inhalte. Discovery+ bietet einen ersten Vorgeschmack darauf, was der frisch formierte US-Konzern Warner Bros. Discovery mit seiner Zusammenführung von HBO Max und Discovery+ in petto hat. Dabei steht die Discovery-Hälfte für den non-fiktionalen Schwerpunkt mit Dokus und Reality-Formaten der Marken Discovery Channel, Animal Planet, HGTV, Food Network, TLC oder DMAX. Ebenfalls enthalten sind die Natural-History-Dokus der BBC und das Sportangebot von Eurosport inklusive Olympia-Rechte.

Über das Pricing hierzulande schweigt sich Discovery derzeit noch aus. Es dürfte wohl im Rahmen der US-Preisspanne liegen, die von monatlich fünf Dollar für die werbeunterstützte bis sieben Dollar für die werbefreie Version reicht. Auf einen kostenlosen Aktionszeitraum von bis zu zwölf Monaten dürfen sich Abonnenten von Sky Q sowie TV- und Mobilfunkkunden von Vodafone freuen.

Freevee​

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© Amazon
Unter den reinen AVoD-Diensten hat sich für das vierte Quartal Freevee angekündigt – und damit einer der mächtigsten Vertreter der Gattung, denn die Mutter hat tiefe Taschen und heißt Amazon. Streaming gehört nicht unbedingt zum Kerngeschäft des E-Commerce-Multis: So wie Prime Video die Bindung der Abonnenten an die Gesamtplattform vertiefen soll, hat Freevee die Funktion, das vermarktbare Werbeinventar von Amazon Ads attraktiver zu machen. Es ergänzt die Flächen für Video-Ads, die auf Twitch, in der News-App von Fire TV und im Live-Sport auf Prime Video vorhanden sind. Im US-Markt ist Freevee schon seit 2019 aktiv und hörte dort bislang auf den etwas sperrigen Namen IMDb TV. Zum Angebot zählen abrufbare Filme und Serien sowie über 60 FAST-Kanäle à la Pluto TV.

Anders als bei vergleichbaren Diensten ist der Anteil von Originalproduktionen ungewöhnlich hoch. Amazon selbst gibt an, dieses Jahr 70 Prozent mehr Originals bei Freevee anzubieten als noch 2021, darunter "Bosch: Legacy", ein Spin-off der Prime-Video-Serie "Bosch", die Wohndesign-Reihe "Hollywood Houselift mit Jeff Lewis", Greg Garcias Comedy-Serie "Sprung", das australische Krimi-Drama "Troppo" oder "High School", eine von Brad Pitts Plan B Entertainment produzierte Serie, die auf den Bestseller-Memoiren der Musikerinnen Tegan und Sara Quin basiert.

Paramount+​

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© ViacomCBS
Kurz vor Jahresende steht mit Paramount+ der größte SVoD-Plattform-Neustart 2022 an. Der Hollywood-Konzern Paramount, der bis vor wenigen Monaten noch ViacomCBS hieß, vereint etliche große Programmmarken von "Star Trek" über "Mission Impossible" bis zu "Transformers" und "SpongeBob". Als Originals speziell für Paramount+ sind bereits "Star Trek: Discovery", "Star Trek: Strange New Worlds", "Kamp Koral" oder "Halo" entstanden. Für Deutschland sind zurzeit eine Handvoll lokale Eigenproduktionen in der Mache.

Die monatlichen Abo-Preise in den USA liegen bei fünf Dollar mit bzw. zehn Dollar ohne Werbung. In einem ähnlichen Korridor dürfte sich Paramount+ wohl auch hierzulande eingruppieren. Da Paramount zum Launch mit Sky kooperiert, bekommen Sky-Cinema-Abonnenten den Zugang ohne zusätzliche Kosten. Wer einen anderen Sky-Dienst abonniert hat, soll Paramount+ als Zusatzangebot buchen können.

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Quelle; dwdl
 
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