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Statistisches Bundesamt veröffentlicht besorgniserregende Zahlen zur Grundsicherung im Alter
Immer mehr Menschen über 65 Jahre sind auf die staatliche Grundsicherung im Alter angewiesen. Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden zufolge, bezogen Ende 2012 knapp 465.000 Personen dieser Altersgruppe Sozialhilfe. Das entspricht einem Zuwachs von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders häufig sind Rentnerinnen in den alten Bundesländern betroffen.
Westdeutsche Frauen bilden größte Gruppe unter den über 65-Jährigen mit Sozialhilfe-Anspruch
Leistungen nach SGB XII (Sozialhilfe) entsprechen in etwa Hartz IV-Leistungen für erwerbsfähige Arbeitslose. Der Regelsatz beträgt derzeit 383 Euro pro Monat. Hinzu kommen die Kosten für Miete und Heizung. Ist die Altersrente geringer, haben Rentner Anspruch auf ergänzende Sozialhilfe. Durchschnittlich bezogen die über 65-Jähren im vergangenen Jahr 393 Euro nach SGB XII pro Monat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.
Wie die Statistik zeigt, sind vor allem westdeutsche Rentnerinnen von Altersarmut betroffen. 3,3 Prozent der über 65-jährigen Frauen in den alten Bundesländern sind auf Sozialhilfe angewiesen. Während die meisten Frauen im Osten länger gearbeitet haben und folglich auch höhere Renten beziehen, erhalten viele Rentnerinnen im Westen nur eine sehr geringe Altersrente, da häufig die Kinderbetreuung statt die Erwerbstätigkeit im Vordergrund stand. Im Osten waren 2012 2,1 Prozent der Rentnerinnen auf Sozialhilfe angewiesen. Wird Berlin aus der Statistik herausgerechnet, sinkt die Quote auf 1,3 Prozent. Bei den Männer fällt der Unterschied zwischen West und Ost mit 2,5 und 1,8 Prozent (mit Berlin) geringer aus.
Hamburg und Bremen sind Spitzenreiter bei der Sozialhilfe für Rentner
Beim Vergleich der Bundesländer nehmen die Stadtstaaten Hamburg und Bremen die Spitzenposition bei der Zahl der leistungsberechtigten Rentner ein. Zu den Ursachen könnten die vergleichsweise hohen Mietpreise gehören.
Die Zahl der Betroffenen bundesweit relativiert sich jedoch, wenn die Quote auf die Gesamtzahl aller Rentner umgerechnet wird. Denn auch die Zahl der Rentner ist von 2011 gegenüber 2012 gestiegen. Dann zeigt die Statistik einen Anstieg der hilfebedürftigen Rentner Rentner von 2,6 auf 2,7 Prozent. Dennoch ist einen deutliche Zunahme bei der Altersarmut zu verzeichnen. So waren im Jahr 2003 nur 1,7 Prozent der über 65-Jährigen oder - in reellen Zahlen ausgedrückt - 258.000 Rentner auf Sozialhilfe angewiesen.
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Quelle: gegen-hartz