Äußerst "low key" war die Einführung der neuen iPads in dieser Woche auf jeden Fall: Am Dienstagmittag ging zunächst der Apple Online Store über mehrere Stunden offline, bevor dann die neuen Geräte nach 17 Uhr per Website-Aktualisierung und Pressemitteilung angekündigt wurden. Schon zuvor hatten Beobachter vermutet, dass Apple kein eigenes Event für die neuen Tabletsabhalten würde. Und so kam es dann auch.
Man kann auch sagen, dass Apple gut daran getan hat, keine eigene iPad-Keynote zu veranstalten. Denn die Geräte, die es da zu sehen gibt, sind entweder eher uninteressant oder in ihrer Gestaltung so verwirrend, dass sie bei vielen Interessierten für mehr Frust als Lust sorgen. War das Absicht oder ist das schlechtes Apple-Management? Sind es vielleicht schlicht Nachwirkungen der Corona-Krise, wie es ein Kollege vermutet?
Schauen wir uns dieses merkwürdige Line-up doch einmal an. Da wäre zunächst das "Highlight", Apples neues iPad der zehnten Generation. Es sorgt dafür, dass nach einer tatsächlichen Ewigkeit endlich auch das Einsteiger-Tablet des Konzerns designtechnisch auf einen (relativ) aktuellen Stand kommt. Die Hardware ist eine Art iPad Air 4 (gleiches A14-SoC), die auf eine Art beschnitten wurde, auf eine andere jedoch mit modernerer Technik glänzt. Das ergibt ein äußerst verwirrendes Gefühl beim potenziellen Käufer.
Während man das iPad 10 durchaus interessant finden kann – besonders wegen besagter moderner Funktionen – und es trotz Preiserhöhung (ab 579 Euro geht es los) viele Kunden finden könnte, ist das iPad Pro M2 ein einziges Desaster. Ja, man muss sich hier schon fragen, ob Apple seine Kunden veralbern will. Die Hardware hat als einzige Neuerungen zwei Dinge: 1. Das M2-SoC, das vergleichsweise moderat schneller ist, und 2. eine "Hover"-Funktion für den Apple Pencil 2, die eine angenehmere Bedienung ermöglichen soll.
Es gibt keine veränderte Kameraausrichtung, kein neues Magic Keyboard mit Funktionstasten und nicht einmal ein Mini-LED-Display für die 11-Zoll-Variante des iPad Pro M2. MagSafe ist ebenso nicht vorhanden wie ein neuer Smart Connector. Einziges "Geschenk" sind gigantische Preiserhöhungen. Für die Maximalausstattung mit 2 TByte und 12,9 Zoll großem Display kann man nun unfassliche 3024 Euro zahlen. Apple nimmt einmal mehr den Flash-Speicher als Unterscheidungsmerkmal. Aber schon das Einsteigermodell hat sich rasant verteuert – auf jetzt 1049 Euro.
Parallel dazu hat Apple auch seine älteren iPads verteuert. Dies kann man dem schlechten Euro-Kurs und der Inflation zuschreiben, aber die Entscheidung trifft letztlich Apple allein. Hier gibt es zum Glück den Ausweg, sich im freien Handel umzusehen, der bei der Altware sowieso stets günstiger ist als der Hersteller.
Fazit: Apples iPad-Produktlinie war schon lange nicht mehr so unausgeglichen bis für die Kundschaft verwirrend. iPad 10 und iPad Air 5 sind – bis auf das andere Innenleben, ein etwas schlechteres Display und den Pencil-Support – extrem nah beieinander, das iPad Pro M2 ist aufgrund von Preis und geringem Neuigkeitenwert keine Empfehlung. Wie Apple das zwischenzeitlich sehr gut gelaufene Tabletgeschäft der Coronazeit weiterhin zum Erfolg führen will, ist mit diesem Line-up eine gute Frage. Die einzige Management-Strategie, die man dahinter erkennen kann: Die Nutzer sollen teurere Geräte kaufen. Aber wozu, wenn es sich nicht lohnt?
Quelle: heise
Man kann auch sagen, dass Apple gut daran getan hat, keine eigene iPad-Keynote zu veranstalten. Denn die Geräte, die es da zu sehen gibt, sind entweder eher uninteressant oder in ihrer Gestaltung so verwirrend, dass sie bei vielen Interessierten für mehr Frust als Lust sorgen. War das Absicht oder ist das schlechtes Apple-Management? Sind es vielleicht schlicht Nachwirkungen der Corona-Krise, wie es ein Kollege vermutet?
Schauen wir uns dieses merkwürdige Line-up doch einmal an. Da wäre zunächst das "Highlight", Apples neues iPad der zehnten Generation. Es sorgt dafür, dass nach einer tatsächlichen Ewigkeit endlich auch das Einsteiger-Tablet des Konzerns designtechnisch auf einen (relativ) aktuellen Stand kommt. Die Hardware ist eine Art iPad Air 4 (gleiches A14-SoC), die auf eine Art beschnitten wurde, auf eine andere jedoch mit modernerer Technik glänzt. Das ergibt ein äußerst verwirrendes Gefühl beim potenziellen Käufer.
iPad 10 mit besten neuen Funktionen
So verbaut Apple Wunschfunktionen wie eine korrekt im Querformat platzierte Kamera, die es nicht einmal beim iPad Pro gibt. Die (zusätzlich für 300 Euro zu erwerbende) Tastatur Magic Keyboard Folio mit Trackpad hat eine Funktionstastenleiste (mit Escape-Taste!), die der iPad-Pro-Variante weiter fehlt. Parallel dazu nervt Apple mit einer Apple-Pencil-1-Pflicht, einem Uralt-Stift, der beim iPad 10 sogar einen komplett verrückten Lightning-nach-USB-C-Adapter samt Kabel (!) braucht.Während man das iPad 10 durchaus interessant finden kann – besonders wegen besagter moderner Funktionen – und es trotz Preiserhöhung (ab 579 Euro geht es los) viele Kunden finden könnte, ist das iPad Pro M2 ein einziges Desaster. Ja, man muss sich hier schon fragen, ob Apple seine Kunden veralbern will. Die Hardware hat als einzige Neuerungen zwei Dinge: 1. Das M2-SoC, das vergleichsweise moderat schneller ist, und 2. eine "Hover"-Funktion für den Apple Pencil 2, die eine angenehmere Bedienung ermöglichen soll.
Es gibt keine veränderte Kameraausrichtung, kein neues Magic Keyboard mit Funktionstasten und nicht einmal ein Mini-LED-Display für die 11-Zoll-Variante des iPad Pro M2. MagSafe ist ebenso nicht vorhanden wie ein neuer Smart Connector. Einziges "Geschenk" sind gigantische Preiserhöhungen. Für die Maximalausstattung mit 2 TByte und 12,9 Zoll großem Display kann man nun unfassliche 3024 Euro zahlen. Apple nimmt einmal mehr den Flash-Speicher als Unterscheidungsmerkmal. Aber schon das Einsteigermodell hat sich rasant verteuert – auf jetzt 1049 Euro.
Wer soll das iPad Pro M2 kaufen?
Man muss sich daher ernsthaft fragen, für wen das iPad Pro M2 gedacht ist. Leute, die unbedingt ein iPad Pro wollen, sind besser beraten, sich noch die deutlich billigere Vorversion mit M1-Chip aus dem Vorjahr zu besorgen. Die Unterschiede sind derart klein, dass sich das M2 meiner Meinung nach schlicht nicht lohnt. Es war klar, dass das M2-SoC keine Revolution darstellt wie der M1. Doch dass Apple den Rest der Hardware nicht einmal mit kleineren Goodies versorgt, ist geradezu unverschämt.Parallel dazu hat Apple auch seine älteren iPads verteuert. Dies kann man dem schlechten Euro-Kurs und der Inflation zuschreiben, aber die Entscheidung trifft letztlich Apple allein. Hier gibt es zum Glück den Ausweg, sich im freien Handel umzusehen, der bei der Altware sowieso stets günstiger ist als der Hersteller.
Fazit: Apples iPad-Produktlinie war schon lange nicht mehr so unausgeglichen bis für die Kundschaft verwirrend. iPad 10 und iPad Air 5 sind – bis auf das andere Innenleben, ein etwas schlechteres Display und den Pencil-Support – extrem nah beieinander, das iPad Pro M2 ist aufgrund von Preis und geringem Neuigkeitenwert keine Empfehlung. Wie Apple das zwischenzeitlich sehr gut gelaufene Tabletgeschäft der Coronazeit weiterhin zum Erfolg führen will, ist mit diesem Line-up eine gute Frage. Die einzige Management-Strategie, die man dahinter erkennen kann: Die Nutzer sollen teurere Geräte kaufen. Aber wozu, wenn es sich nicht lohnt?
Quelle: heise