Ein Forscherteam der Stony Brook University im Bundesstaat New York hat mehr als 1 Terabyte Trafic von mehr als 23.000 kostenlosen Sport-Streamingportalen untersucht. Ihr Ergebnis: rund die Hälfte aller Anbieter verbreitet Spyware, Trojaner oder Viren. Entweder direkt oder über angebliche Player-Updates, die den Besuchern untergejubelt werden.
Die Informatiker M. Zubair Rafique, Tom Van Goethem, Wouter Joosen, Christophe Huygens und Nick Nikiforakis von der Universität Stony Brook haben in monatelanger Kleinarbeit das Ökosystem der illegalen Sport-Streaming-Webseiten untersucht. Ihre umfangreiche Studie umfasst 850.000 Seitenaufrufe, um über 23.000 verschiedene Streaming-Anbieter auf 5.685 Domains zu untersuchen. Gemeint sind ausschließlich solche Webseiten, die die Streams kostenlos anbieten. Sie kommen dabei zu ähnlichen Ergebnissen, wie unser Beitrag über den Branchenriesen LiveTV.sx.
Die meisten Sport-Portale lassen ihre Daten auf Servern innerhalb der Europäischen Union oder aber auf dem zentralamerikanischen Staat Belize hosten. Ein Großteil der Host-Provider müsste demnach die Streams vom Netz nehmen, sollten sich Rechteinhaber wegen Urheberrechtsverletzungen bei ihnen melden. Mit Ausnahme des Schutzes von EM- oder WM-Spielen passiert dies aber vergleichsweise selten. So richtig aktiv bei der Verfolgung der Stream-Piraten ist hierzulande lediglich der Pay-TV-Sender Sky.
Flash Player outdated?
Die Betreiber nutzen häufig solche Werbeanzeigen, die den kompletten Stream überdecken. Doch statt den Banner wegzuklicken, landet man auf einer betrügerischen Landing Page. Eine von zwei Anzeigen lässt die Nutzer glauben, sie müssten ihren Videoplayer updaten, damit sie sich die Veranstaltung anschauen können. Bei den angeblichen Flash-Updates handelt es sich aber um Schnüffelsoftware, die die Geräte ausspäht oder um sonstige Schadsoftware, die sich tief ins Betriebssystem einnistet.
In Einzelfällen wurde von den Forschern Schadsoftware entdeckt, die sogar für gängige Virenscanner unsichtbar war, weil sie sie noch nicht kannten. Das Geschäftsmodell mit den angeblichen Updates funktioniert aber offenbar noch immer. Leider gibt es noch genügend viele Nutzer, die glauben, sie könnten ihre Player überall im Web downloaden, ohne dabei ein Risiko einzugehen. Nicht selten vermischen sich dabei mangelnder Intellekt mit erheblichen Wissenslücken.
enge Zusammenarbeit
Untersucht wurde auch die enge Zusammenarbeit zwischen den Streaming-Seiten, ihren Werbenetzwerken, den Aggregator-Webseiten, wo für die Streams geworben wird und die Host-Provider, die die Streams an die Sportfans ausliefern. 60 Prozent der Streams der Studie wurden lediglich von fünf Unternehmen übertragen. So unübersichtlich wie dieser Bereich auf den ersten Blick erscheinen mag, so wenige große Anbieter für Medienserver gibt es, die sich auf illegale Sport-Streams spezialisiert haben.
manche Sport-Streaming-Anbieter hebeln sogar Adblocker aus
Bei 16.3 Prozent der Streaming-Webseiten wurden Skripte entdeckt, die sogar die gängigen Adblocker aushebeln. Entweder werden die Nutzer beim Besuch direkt dazu aufgefordert, die Adblocker abzuschalten. Oder aber die Webseiten verweigern beim Einsatz von Adblock Plus & Co. sofort gänzlich ihren Dienst. Wer das Spiel sehen will, muss die entsprechenden Browser-Erweiterungen abschalten, sonst bleibt der Bildschirm dunkel.
Wer sich die fünfzehnseitige Studie ungekürzt durchlesen möchte, kann sie von hier beziehen. Die Studie zeigt, dass umsonst nicht gleich kostenlos ist. Und natürlich auch, dass die Mehrheit der Hintermänner ihre Webseiten nicht aus christlicher Nächstenliebe betreiben. Mit den Streams soll Geld gemacht werden. So schnell und viel, wie irgend möglich. Vielen Betreibern ist es augenscheinlich egal, wer dabei auf der Strecke bleibt, solange die Kohle stimmt.
Quelle; tarnkappe
Die Informatiker M. Zubair Rafique, Tom Van Goethem, Wouter Joosen, Christophe Huygens und Nick Nikiforakis von der Universität Stony Brook haben in monatelanger Kleinarbeit das Ökosystem der illegalen Sport-Streaming-Webseiten untersucht. Ihre umfangreiche Studie umfasst 850.000 Seitenaufrufe, um über 23.000 verschiedene Streaming-Anbieter auf 5.685 Domains zu untersuchen. Gemeint sind ausschließlich solche Webseiten, die die Streams kostenlos anbieten. Sie kommen dabei zu ähnlichen Ergebnissen, wie unser Beitrag über den Branchenriesen LiveTV.sx.
Die meisten Sport-Portale lassen ihre Daten auf Servern innerhalb der Europäischen Union oder aber auf dem zentralamerikanischen Staat Belize hosten. Ein Großteil der Host-Provider müsste demnach die Streams vom Netz nehmen, sollten sich Rechteinhaber wegen Urheberrechtsverletzungen bei ihnen melden. Mit Ausnahme des Schutzes von EM- oder WM-Spielen passiert dies aber vergleichsweise selten. So richtig aktiv bei der Verfolgung der Stream-Piraten ist hierzulande lediglich der Pay-TV-Sender Sky.
Flash Player outdated?
Die Betreiber nutzen häufig solche Werbeanzeigen, die den kompletten Stream überdecken. Doch statt den Banner wegzuklicken, landet man auf einer betrügerischen Landing Page. Eine von zwei Anzeigen lässt die Nutzer glauben, sie müssten ihren Videoplayer updaten, damit sie sich die Veranstaltung anschauen können. Bei den angeblichen Flash-Updates handelt es sich aber um Schnüffelsoftware, die die Geräte ausspäht oder um sonstige Schadsoftware, die sich tief ins Betriebssystem einnistet.
In Einzelfällen wurde von den Forschern Schadsoftware entdeckt, die sogar für gängige Virenscanner unsichtbar war, weil sie sie noch nicht kannten. Das Geschäftsmodell mit den angeblichen Updates funktioniert aber offenbar noch immer. Leider gibt es noch genügend viele Nutzer, die glauben, sie könnten ihre Player überall im Web downloaden, ohne dabei ein Risiko einzugehen. Nicht selten vermischen sich dabei mangelnder Intellekt mit erheblichen Wissenslücken.
enge Zusammenarbeit
Untersucht wurde auch die enge Zusammenarbeit zwischen den Streaming-Seiten, ihren Werbenetzwerken, den Aggregator-Webseiten, wo für die Streams geworben wird und die Host-Provider, die die Streams an die Sportfans ausliefern. 60 Prozent der Streams der Studie wurden lediglich von fünf Unternehmen übertragen. So unübersichtlich wie dieser Bereich auf den ersten Blick erscheinen mag, so wenige große Anbieter für Medienserver gibt es, die sich auf illegale Sport-Streams spezialisiert haben.
manche Sport-Streaming-Anbieter hebeln sogar Adblocker aus
Bei 16.3 Prozent der Streaming-Webseiten wurden Skripte entdeckt, die sogar die gängigen Adblocker aushebeln. Entweder werden die Nutzer beim Besuch direkt dazu aufgefordert, die Adblocker abzuschalten. Oder aber die Webseiten verweigern beim Einsatz von Adblock Plus & Co. sofort gänzlich ihren Dienst. Wer das Spiel sehen will, muss die entsprechenden Browser-Erweiterungen abschalten, sonst bleibt der Bildschirm dunkel.
Wer sich die fünfzehnseitige Studie ungekürzt durchlesen möchte, kann sie von hier beziehen. Die Studie zeigt, dass umsonst nicht gleich kostenlos ist. Und natürlich auch, dass die Mehrheit der Hintermänner ihre Webseiten nicht aus christlicher Nächstenliebe betreiben. Mit den Streams soll Geld gemacht werden. So schnell und viel, wie irgend möglich. Vielen Betreibern ist es augenscheinlich egal, wer dabei auf der Strecke bleibt, solange die Kohle stimmt.
Quelle; tarnkappe
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