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[Hintergrund] Bespitzelungsaffäre: Telekom in Grundfesten erschüttert

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benne

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Bespitzelungen bei der Telekom




(Martin Murphy) Die wird durch eine Spitzel-Affäre in ihren Grundfesten erschüttert. Der Bonner Konzern musste am Wochenende einräumen, über mindestens ein Jahr sensible Telefondaten ausspioniert zu haben. Im Fokus standen dabei nach einem - Bericht die eigenen Aufsichtsräte und Manager sowie Journalisten. Die mehrere hundert Mann starke Konzernsicherheit sollte demnach in den Jahren 2005 und 2006 herausfinden, welche der Telekom-Oberen interne Informationen an die Presse weitergegeben haben. Ausgewertet wurden offenbar "mehrere hunderttausend Datensätze", womit eine Berliner IT- Firma extern beauftragt worden war. Vorstandschef René Obermann - zu der fraglichen Zeit für die Handy-Sparte verantwortlich - verspricht nun eine lückenlose Aufklärung.

Staatsanwaltschaft soll Licht ins Dickicht bringen
Licht in das Dickicht soll die Staatsanwaltschaft Bonn bringen, bei der Obermann am 14. Mai selbst Anzeige erstattete. Zudem beauftragte die eine Kölner Anwaltskanzlei damit, die internen Abläufe bei dem Unternehmen zu durchleuchten. Der Vize- Aufsichtsratschef Lothar Schröder spricht von einem "Riesenskandal", stärkt Obermann aber zugleich den Rücken. "Ich habe den Eindruck, dass auch der Vorstand eine schnelle Aufklärung will." Schröder sitzt als Vertreter der Gewerkschaft im obersten Konzerngremium. Damit ist er voraussichtlich selbst von der Spionageattacke betroffen. Er befürchtet das Schlimmste: "Im Moment fehlt mir der Glaube, dass sich die Vorwürfe am Ende als völlig haltlos erweisen könnten."

Erinnerungen an Spionage-Attacke bei Lidl

Die Vorgänge bei der erinnern an die Spionageattacke bei und Burger King. Allerdings stößt die T-Affäre in neue Dimensionen vor. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, dann hätte der Konzern die besonders geschützte Privatsphäre von Journalisten und Aufsichtsräten verletzt. Das Vertrauen, mit sensiblen Daten verantwortungsvoll umzugehen, wäre nachhaltig erschüttert. Auch politisch ist die Causa brisant. Die will die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden ausweiten, sieht sich nun aber konfrontiert mit der Spitzelei bei einem von ihr kontrollierten Konzern. Der Bund ist größter Aktionär der .
In den betreffenden Jahren 2005 und 2006 stand das Unternehmen massiv unter Druck, da die Führungsmannschaft um den damaligen Chef Kai-Uwe Ricke keine Lösungen für die drängendsten Probleme fand. Die Kunden liefen in Massen zur Konkurrenz über und der Gewinn schmolz dahin. Über die internen Auseinandersetzungen im und die Hilflosigkeit von Ricke berichteten damals die Medien ausführlich. Ricke wie auch der frühere Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel dementieren, Auftraggeber der Spitzelaktionen gewesen zu sein.

Personalvorstand Heinz Klinkhammer im Fokus
In den Fokus rückt auch der frühere Personalvorstand Heinz Klinkhammer, der zu der fraglichen Zeit für die Konzernsicherheit verantwortlich war. "Ein ungewöhnlicher Ressortzuschnitt, die beim Personalvorstand anzusiedeln", sagt ein Unternehmenskenner. Dem Vernehmen nach sollen vor allem die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Ziel der Spionageattacke gewesen sein. Intern galten sie als mögliches Informationsleck, da oftmals Details von bevorstehenden Stellenstreichungen vorab an die Öffentlichkeit gelangten.

Auffällig ist, dass der seit November 2006 amtierende Telekom-Chef Obermann die Verantwortung für die Konzernsicherheit nach der Stabsübergabe selbst übernahm. Wie ein Sprecher bestätigt, wurden die Richtlinien für die Abteilung verschärft. Obermann habe dies getan, da er ein ungutes Gefühl gehabt habe.

Nur die Spitze eines Eisbergs?
Im Konzern wird nun befürchtet, dass die Spitzelaktion nur die Spitze des Eisberges ist. Die Auswertung der Verbindungsdaten ergibt nur, wer mit wem wie lange telefoniert hat. Über den Inhalt der Gespräche verraten sie nichts. "Dafür müsste man abhören, was für die Telekom leicht wäre", sagt ein mit solchen Vorgängen vertrauter Berater.
 
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