Polizei gelingt Schlag gegen illegale Pay-TV-Hacker
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Bereits seit Mai 2017 ermittelt die Polizei gegen einen 27-Jährigen aus dem südlichen Landkreis Rosenheim wegen der illegalen Bereitstellung entschlüsselter Pay-TV-Sender an Dritte. Bisher konnten über 500 Kunden ermittelt werden, welche diese illegalen Dienste in Anspruch nahmen, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am 14. Mai mit. Darunter befinden sich auch mehrere Gewerbebetriebe.
Der Beschuldigte soll es Dritten ohne Abonnement mit dem jeweiligen Fernsehanbieter ermöglicht haben, verschlüsseltes Bezahlfernsehen, insbesondere Programme eines großen deutschen Anbieters, entschlüsselt zu empfangen. Ganz umsonst war das verlockende illegale Angebot nicht. Der Preis hierfür lag aber weit unter dem offiziellen Preis für ein Abonnement. Der bisher festgestellte Schaden beläuft sich für die Pay TV-Anbieter auf rund 250.000 EUR.
Die Umsetzung des kriminellen Geschäftsmodells erfolgt über sogenannte Card-Sharing-Server. Diese befinden sich im aktuellen Fall in Deutschland, aber auch im benachbarten europäischen Ausland. Zum Empfang sollen die Kunden vom Beschuldigten manipulierte Receiver bzw.
IPTV-Boxen erhalten haben, mit denen der illegale Empfang möglich wird.
Die umfangreichen und technisch komplexen Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs werden seit rund einem Jahr von der Zentralstelle Cybercrime Bayern und dem K 11 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim geführt.
Bereits am 8. Mai 2018 fand unter Federführung der ZCB und der KPI Rosenheim eine groß angelegte Durchsuchungsaktion statt, über welche die Öffentlichkeit aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt informiert werden kann. Dabei wurden drei Privatwohnungen und 13 Gewerbebetriebe im Bereich der Polizeipräsidien Oberbayern Süd, Oberbayern Nord, Schwaben Süd/West und in Baden-Württemberg durchsucht. In Deutschland wurden fünf Server und im europäischen Ausland (Österreich, Frankreich, Niederlande) im Wege der Rechtshilfe vier Server beschlagnahmt.
Es wurden umfangreiches Beweismaterial (unter anderem 135 Receiver, zehn Computersysteme und 40 Mobiltelefone), sowie eine große Datenmenge von über 50 Terabytes sichergestellt. Die Auswertung wird mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Im Einsatz befanden sich neben einem Staatsanwalt der ZCB ca. 50 Polizeibeamte und 14 forensische Sachverständige.
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Was früher umständlich mit Piratenkarten, umprogrammierter Receiver-Software oder Hacker-Programmen auf dem PC eher etwas für Freaks im dunklen Kämmerchen war, ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Pay-TV-Piraterie. Warum? Der Trend zum TV- und Video-Streaming, der durch Abrufdienste wie Amazon
Prime Video und Netflix angetrieben wurde, spült als Nebeneffekt auch illegale Streaming-Angebote nach oben. Mit der jetzt gestarteten Aktion „Anti Piracy Now“ geht der Pay-TV-Veranstalter Sky Deutschland in die Offensive gegen die Piraten. Wie der Plan aussieht, lesen Sie in der InfoDigital Ausgabe 5/2018, die jetzt im Handel sowie als
E-Paper für
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Quelle: INFOSAT