AW: Glasfaser IPv6 kein VPN usw.
Obwohl ich selber keinen solchen Anschluß habe fuchst mich das Ganze mindestens genauso wie Euch, ich habe zwar nicht selber 99 EUR für den P1022 in den Sand gesetzt, den Converter aber empfohlen und das regt mich jetzt auf.
Immerhin:
Wenn es so bleibt, hat RTK Computer mehr Geld in den Sand gesetzt, die müssen wohl kistenweise von den P1022 geordert haben ...
fl!nk/bornet/new unterbinden hiermit die einzig technisch saubere Lösung zur Nutzung eines eigenen Routers.
Mit anderen Worten: fl!nk/bornet/new setzen einen technisch unbegründeten Routerzwang durch.
Ich habe nun mal etwas im Forum "Bürger für Glasfaser" (Wohl eher "Glasfaser gegen die Bürger") quergelesen und wie es aussieht, gibt es wohl keine einfache Möglichkeit, die Fritz!Boxen (oder andere Router) wieder direkt ans Netz zu tricksen.
Dort sind genug Leute unterwegs, die in dieser Hinsicht über dieselbe Trickkiste verfügen wie ich und sie auch anzuwenden wissen. PEBKAC oder "zu blöd/unerfahren zum Einrichten" kann ich also erst einmal ausschließen.
Zwei-drei Lichtblicke gibt es dennoch:
- Die Präfixe sollen wohl quasi-statisch sein, es ist also zumindest relativ unwahrscheinlich, daß es sich einfach mal eben so ändert.
Damit reichen die Freigaben des Genexis-Routers vorerst aus.
- Gleichzeitig mit der Abschaltung der Fremdrouter wurde wohl auch ein Firmware-Update für die Genexis-Router ausgerollt.
Es wäre ja zumindest denkbar, daß dieses auch irgendwas Positives mitgebracht hat (Bridge-Mode, Prefix Delegation, Freigaben ohne Angabe des Präfixes).
- Als Zugangstechnik für IPv6 wurde und wird 6rd verwendet
6rd ist an sich auch nur ein Tunnelmechanismus, genauso wie die 6in4- bzw. SixXS-Tunnel, die Ihr ggf. auf den Gegenseiten bisher installiert habt.
Es besteht also eine gewisse Chance, daß die Fritz!Box auch im "unsauberen" Betrieb (kaskadiert hinter dem Genexis) eine eigene IPv6-Verbindung aufbauen kann!
Das Problem ist nun:
Normalerweise "lernt" ein Router das 6rd-Gateway vom DHCP-Server des Providers (Der Genexis-Router bekommt vom Provider-DHCP seine IPv4, das default gw und die Name Server mitgeteilt, darüber hinaus aber in Eurem Fall auch das 6rd-Gateway, das Präfix usw.; bei der Fritz!Box als Router war das genauso), wird die Fritz!Box nun aber hinter den Genexis kaskadiert, dann fragt sie nicht mehr den DHCP-Server des Providers, sondern den des Genexis und dieser reicht ... wie jeder andere Endkundenrouter ... diese 6rd-Infos nicht durch.
Demzufolge müßte man die benötigten Informationen nun irgendwie durch Tricksereien in Erfahrung bringen, um sie danach manuell in der Fritz!Box einzutragen.
Mein Wissen über 6rd ist begrenzt und ich weiß nicht, ob es in einer Kaskade funktioniert, aber die Daten wären herauszufinden:
Irgendjemand aus dem "Bürger für Glasfaser"-Forum, der bisher einen Linux-Rechner als Router benutzt hat, wird hoffentlich noch Logs über den Verbindungsaufbau/Adressbezug haben (Ansonsten muß man diese Infos direkt aus den DHCPv4-Servern des Providers kitzeln).
Wir brauchen die IPv4 des 6rd-Gateways, das wäre der Part, der in der Fritz!Box unter "IPv4-Adresse des Tunnelendpunktes:" eingetragen gehört.
Das Präfix können wir selber errechnen:
- Es beginnt mit dem Präfix des Providers selber, bei fl!nk also 2a00:61e0:
- Die letzten drei Tupel der aktuellen IPv4, das wären z.B. bei 100.64.150.160 die 64, 150 und 160, sind in hex umzurechnen, also hier 40, 96, A0, diese bilden die nächsten Anderthalb Tupel des IPv6-Präfixes, also 4096:a0
- Am Ende 00 ergänzen
Bei der IPv4 100.64.150.160 und dem Provider fl!nk würde das Präfix also prinzipiell komplett lauten: 2a00:61e0:4096:a000::/56
Oder:
Ihr guckt einfach im Genexis unter Status -> Interfaces nach 
Einfach unter "WAN" bei der ersten IPv6-Adresse das 1/64 am Ende gedanklich streichen und /56 draus machen ...
Die ersten beiden Subnetze, in diesem Fall also
2a00:61e0:4096:a000::/64
und
2a00:61e0:4096:a001::/64
bzw. zusammengefaßt
2a00:61e0:4096:a000::/63
nimmt der Genexis selber in Beschlag
Die Fritz!Box möchte ein /62er Netz für sich selber haben, das erste /62er nimmt der Genexis in Beschlag (Auch wenn er nur ein /63er nutzt) ...
Einzutragen wäre also in der Fritz!Box
2a00:61e0:4096:a00
4::/62
Die "IPv4-Maskenlänge" ist entweder 8 (Für das wegfallende erste 8-Bit-Tupel "100" aus der IPv4) oder 24 (Für die verwendeten drei letzten 8-Bit-Tupel 64, 150, 160 aus der IPv4), wie gesagt, mit 6rd beschäftige ich mich gerade das erste Mal.
Ich tendiere zur 8 ...
Komplettbeispiel:
Eure IPv4 sei 100.64.150.160, die IPv6 des Genexis sei 2a00:61e0:4096:a000::1/64, als 6rd-Gateway nehmen wir mal frech 100.64.0.1 an (Das ist später noch durch das richtige zu ersetzen, sobald es jemand rausgefunden hat).
Dann wäre der Genexis unter Netzwerk -> LAN so einzurichten:
LAN IP Adresse 192.168.1.254
Netzwerkmaske 255.255.255.0
Unter Netzwerk -> DHCP
Aktiviere DHCP Host [ ] (Also aus)
Unter Netzwerk -> DMZ Host
Die Fritz!Box, also 192.168.1.1, eintragen.
In der Fritz!Box:
Im wesentlichen so wie
hier beschrieben, aber "VLAN verwenden" nicht ankreuzen und die IP nicht per DHCP beziehen, sondern:
(*) IP-Adresse manuell festlegen:
IP-Adresse: 192.168.1.1
Subnetzmaske: 255.255.255.0
Standard-Gateway: 192.168.1.254
Primärer DNS-Server: 192.168.1.254
Unter Internet -> IPv6:
(*) Immer eine Tunnelanbindung nutzen
(*) 6rd
IPv4-Adresse des Tunnelendpunktes: 100.64.0.1 (Leider nur ein Muster, das tatsächliche 6rd-Gateway wird hoffentlich noch jemand herausfinden, 100.64.0.1 bzw. das im Genexis angezeigte Gateway ist so unwahrscheinlich aber nicht)
IPv6-Präfix:
2a00:61e0:4096:a004 / 62 (Also identisch mit den ersten vier Tupeln der WAN-IPv6 des Genexis-Routers, aber die letzte 0 durch eine 4 ersetzt)
IPv4-Maskenlänge: 8 oder 24, eines von beiden, eher 8.
Eine Kleinigkeit paßt dann noch nicht ganz:
Ich muß mich
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noch durcharbeiten, ggf. wären sonst mit den obigen Einstellungen alle IPv6-Server außer denen von direkten Nachbarn erreichbar.
6rd hat nämlich die Eigenart, die umgebenden IPv4-Pakete für IPv6-Pakete innerhalb derselben 6rd-Domäne direkt an den IPv4-Zielhost statt ans Gateway zu adressieren.
Ich bin mir noch nicht komplett im Klaren darüber, ob diese IPv4 aus der Gateway-Adresse oder aus der IPv4 des Clients abgeleitet wird. Gateway-Adresse klingt logischer, dann würde es direkt so fluppen.