Kommt die Sendeleistung der Fritzbox nicht über die nächste Wand hinaus, empfiehlt AVM seine Repeater. Doch mit den Antennensets von Frixtender gibt es eine weitere Lösung.
Wer - wie der Autor - in einer Wohnung lebt, deren Wände elektromagnetische Wellen dermaßen behindern, dass kaum ein Signal den Raum wechselt, der ahnt, welch kreative Lösungen man sich einfallen lässt. Die Fritzbox drehen, wenden, neu ausrichten, höher stellen, woanders hinstellen, einen Repeater einsetzen, dann einen zweiten und so weiter. Kurz: Man lässt nichts an kreativen Lösungen unversucht - Hauptsache, Tablet und Smartphone haben wenigstens halbwegs guten Empfang.
Bisher haben wir es also mit Repeatern von AVM versucht und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Sende- und Empfangsleistung stimmt, Handover und Steering klappen mittlerweile hervorragend.
Allerdings ist diese Lösung erstens teuer und zweitens wenig ökologisch. Jeder der Repeater braucht Ressourcen zur Herstellung und zieht natürlich beständig Energie. Weit umweltfreundlicher ist da das Angebot des Einzelunternehmers Jörg Schötz aus Pyrbaum. Er bietet zahlreiche unterschiedliche Antennen-Umbau-Sets für die meisten aktuellen Fritzbox-Modelle und einige Repeater von AVM sowie Universal-Antennen-Sets für andere Hersteller.
Frixtender bietet eine reiche Antennenauswahl zur Verbesserung der Reichweite von Fritzbox & Co.(Bild: Jan Rähm)
Viel Werkzeug braucht man für den Umbau der Fritzbox nicht. (Bild: Jan Rähm)
Nur fünf Schrauben lösen, und schon kommt man ans Innenleben der Fritzbox. (Bild: Jan Rähm)
Die integrierten Antennen lassen sich sehr einfach ausbauen. (Bild: Jan Rähm)
Der Umbausatz von Frixtender bringt bis aufs Werkzeug alles mit, was man für die Modifikation braucht. (Bild: Jan Rähm)
Die Passgenauigkeit der Teile ist hervorragend, der Zusammenbau schnell erledigt. (Bild: Jan Rähm)
Das Durchstecken der Antennenkabel samt Pigtail-Anschluss ist ein wenig fummelig, klappt aber irgendwann. (Bild: Jan Rähm)
Alles passt perfekt und der Umbau gelingt innerhalb von weniger als einer halben Stunde. (Bild: Jan Rähm)
Frisch eingeigelt steht die Fritzbox 6890 LTE jetzt da. Der Anblick erinnert an WLAN-Router anderer Hersteller. (Bild: Jan Rähm)
Jörg Schötz aka Frixtender war so freundlich, uns einen Querschnitt seines Sortiments zum Test zur Verfügung zu stellen. Für den Umbau einer Fritzbox 6890 LTE bekamen wir ein Set aus passgenauer Halterung, drei Antennen M2 X3co und drei Anschlusskabeln mit Pigtail. Zusätzlich legte uns der Hersteller noch je drei Antennen L3 X3co sowie P3 X3co bei. Die drei Antennen-Arten unterscheiden sich nicht nur in Größe und Form, sondern entsprechend auch in ihrer Abstrahl-Charakteristik. Allen gemein ist, dass sie dualbandfähig sowohl im Frequenzband bei 2,4 GHz als auch bei 5 GHz arbeiten. Dazu später mehr bei den praktischen Ergebnissen. Zuerst geht es an den Umbau.
Wer wenigstens ein wenig Bastelerfahrung hat, dem sollte der Umbau ohne größere Schwierigkeiten gelingen. Zur Anleitung hat Frixtender zahlreiche Videos im Netz veröffentlicht, in denen der Umbau in allen nötigen Schritten einfach und gut nachvollziehbar dargestellt wird.
Der Antennen-Umbau
In unserem Fall, bei der Fritzbox 6890 LTE, ging der Umbau wie folgt vonstatten: Zuerst die Mobilfunk-Antennen abnehmen, da sie sonst während der Bauaktion im Weg sind. Dann fünf Torx-Schrauben an der Unterseite der Fritzbox lösen und entfernen.
Anschließend muss vorsichtig die Abdeckung aufgehebelt und abgenommen werden. Nun können wir mit ruhiger Hand die Kabel der integrierten Antennen von den Anschlüssen abheben und Antennen samt Kabel aus dem Gehäuse entfernen. Damit ist die Fritzbox schon fertig für den Einbau des Nachrüst-Sets. Kleine Warnung am Rande: Durch das Öffnen des Gehäuses und den Umbau erlischt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hersteller-Garantie. Die Modifikation erfolgt also auf eigene Gefahr.
Die Teile der mitgelieferten passgenauen Antennen-Halterung kommen in einem Stück und müssen vor dem Einbau getrennt werden. Man bricht sie an den Sollbruchstellen einfach auseinander. Anschließend stecken wir die jetzt vor uns liegenden drei Stege in die Halterung.
Nun setzen wir die Antennen in die passgenauen Löcher ein und ziehen die Muttern ausreichend fest. Das gesamte Gebilde wird dann an der Rückseite der Fritzbox durch die Lüftungsschlitze gesteckt. Das Durchfummeln der Pigtail-Anschlüsse ist bei der 6890 LTE eine kleine Geduldsprobe, klappt aber ohne große Probleme.
Umbau lässt sich auch rückgängig machen
Ist das erledigt, fixieren wir die Halterung mit drei kleinen Spangen im Inneren der Fritzbox. Die Antennen-Kabel führen wir dann sauber teils unter, teils über der Hauptplatine bis zu den Anschlüssen. Die Pigtails passen erwartungsgemäß perfekt und nach leichtem Druck sind Kabel und Anschlüsse fest miteinander verbunden.
Nun noch die Fritzbox wieder gut verschließen und alle fünf Schrauben eindrehen. Zum Schluss setzen wir die Mobilfunk-Antennen außen an. Insgesamt brauchen wir kaum mehr als 30 Minuten für den Umbau. Die 6890 LTE sieht jetzt aus wie ein flacher, weißer Igel.
Positiv: Der gesamte Umbau lässt sich rückgängig machen und wenn sauber gearbeitet wurde, bleiben auch keinerlei Spuren zurück. Nach der erfolgreichen Modifikation kommt die Stunde der Wahrheit: Was bringen die externen Antennen?
Vor dem Umbau ist ab drei Wänden Schluss
Zur Überprüfung nutzen wir ein älteres Macbook Pro mit Wi-Fi-5-Unterstützung und 3x3-Antennen-Array. Als Software kommt iPerf3 zum Einsatz. Jede Messung wiederholen wir dreimal. Natürlich werden die eigenen WLAN-Netzwerke deaktiviert. Trotzdem bleiben mehrere Dutzend fremder SSID sichtbar.
Für eine gute Vergleichbarkeit haben wir vor dem Umbau die mögliche WLAN-Bandbreite an vier Stellen der Wohnung gemessen: einmal in zwei Metern Abstand bei direkter Sichtlinie (Szenario 1), einmal durch eine Wand bei rund fünfeinhalb Metern Abstand (Szenario 2), einmal durch zwei Wände bei rund acht Metern (Szenario 3) und einmal durch drei Wände bei rund elf Metern Entfernung (Szenario 4).
Die Ergebnisse vor dem Umbau im Überblick: Im ersten Szenario erreichten wir stolze 850 Mbit/s. In Szenario 2 kamen schon nur rund 205 Mbit/s durch die Wand. Mit nur noch 132 Mbit/s halbierte sich nahezu die Bandbreite bei zwei Wänden in Szenario 3 erneut.
In Szenario 4 meldete der Testrechner den kompletten Verlust der Funkverbindung - Wiederverbinden unmöglich.
M2 X3co
Die erste Bestückung in unserem Test bestand aus drei M2-Antennen. Diese beschreibt Frixtender als Allrounder. Sie bieten einen vertikalen Abstrahlwinkel von 45 Grad und sollen sowohl eine gute Reichweite als auch eine gute räumliche Abdeckung erlauben.
Die Verstärkung liege bei maximal 5 dBi. In direkter Sichtlinie im Szenario 1 herrscht ein wenig Ernüchterung. Nach mehreren Durchläufen zeigt das Terminal eine maximale Bandbreite von nur rund 675 Mbit/s. Das ist deutlich weniger als mit der originalen Antennen-Bestückung.
Im zweiten Raum durch eine Wand kommen 177 Mbit/s an, was immer noch etwas weniger ist als mit der Hersteller-Ausstattung. Das gleiche Bild zeigt sich in Raum 3 durch zwei Wände. Wir messen rund 105 Mbit/s im Gegensatz zu zuvor 132 Mbit/s. In Raum vier erleben wir jedoch eine Überraschung. Das Macbook zeigt nicht nur eine stabile Verbindung, iPerf meldet einen Durchsatz von knapp 26 Mbit/s.
Damit lässt sich schon etwas anfangen. Zwischenfazit: Auch wenn der generelle Durchsatz etwas sinkt, die Reichweite steigt deutlich. Wie ist es nun mit den L3 X3co?
Jede der Antennen hat ihre Stärken, aber auch Schwächen
Die L3-Antennen unterscheiden sich schon optisch von den M2-Modellen: Sie sind deutlich länger. Frixtender schreibt zu den dualbandfähigen Antennen, dass sie eine Verstärkung von maximal 8 dBi bieten und mit ihrem vertikalen Abstrahlwinkel von 37 Grad vor allem die Reichweite steigern, während die räumliche Abdeckung etwas geringer ist.
Also ran an die Fritzbox und die M2-Antennen ab- und die L3 angeschraubt. Ergebnis in Szenario 1: rund 630 Mbit/s. Die Bandbreite liegt damit in räumlicher Nähe der Fritzbox auf dem Niveau der M2-Antennen und deutlich unterhalb der originalen Ausstattung.
In Raum zwei bekommen wir mit 218 Mbit/s nicht nur ein besseres Ergebnis als mit den M2-Antennen, auch die integrierten Fritzbox-Antennen überbietet der Umbau.
Szenario 3 hingegen schneidet mit nur rund 32 Mbit/s schlechter als die anderen beiden Tests ab. In Raum 4 haben wir immerhin Empfang bei einer Bandbreite von 21 Mbit/s.
Zwischenfazit: Die L3 spielen in schwieriger Umgebung ihre Stärke auf der mittleren Entfernung aus.
P3 X3co
Dritter Kandidat ist die P3, eine Antenne mit eher ungewöhnlicher Form. Sie kommt flach und rechteckig daher und verleiht der Fritzbox einen ziemlich strangen Look. Aber auf die technischen Werte kommt es an. Und die beschreibt Frixtender so: Die P3-Antennen seien dualbandfähige direktionale Strahler mit einem Gewinn von 8 dBi bei 2,4 GHz und 10 dBi bei 5 GHz.
Durch die stark einseitig flach-kegelförmige Abstrahl-Charakteristik eignen sich die Panel-Antennen laut Frixtender besonders für weite Flächen. Die haben wir in Berlin zwar eher weniger, aber auch eine Wohnung kann ja durchaus etwas weitläufig sein. Also erneut Antennen umgeschraubt und gemessen.
In Szenario 0 sind wir nicht überrascht. Die Bandbreite ist mit rund 590 Mbit/s bisher am geringsten. Nebenan durch eine Wand kommen nur rund 270 Mbit/s an - deutlich mehr als bei den anderen drei Ausstattungen. Wir vermuten, dass mit etwas anderer Ausrichtung der Antennen noch deutlich mehr drin wäre.
Das ahnen wir deswegen, weil wir in Raum 3 knapp 135 Mbit/s erreichen und damit auf dem Niveau der originalen Antennen-Ausstattung liegen. In Raum vier kommen dagegen nur noch knapp 7,2 Mbit/s an.
Zwischenfazit: Die P3 sind nicht per se für Wohnungen geeignet. Sie können auf mittlere Distanz ihre Stärken ausspielen, benötigen aber eine sehr gute Positionierung und Ausrichtung.
Quelle; golem
Wer - wie der Autor - in einer Wohnung lebt, deren Wände elektromagnetische Wellen dermaßen behindern, dass kaum ein Signal den Raum wechselt, der ahnt, welch kreative Lösungen man sich einfallen lässt. Die Fritzbox drehen, wenden, neu ausrichten, höher stellen, woanders hinstellen, einen Repeater einsetzen, dann einen zweiten und so weiter. Kurz: Man lässt nichts an kreativen Lösungen unversucht - Hauptsache, Tablet und Smartphone haben wenigstens halbwegs guten Empfang.
Bisher haben wir es also mit Repeatern von AVM versucht und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Sende- und Empfangsleistung stimmt, Handover und Steering klappen mittlerweile hervorragend.
Allerdings ist diese Lösung erstens teuer und zweitens wenig ökologisch. Jeder der Repeater braucht Ressourcen zur Herstellung und zieht natürlich beständig Energie. Weit umweltfreundlicher ist da das Angebot des Einzelunternehmers Jörg Schötz aus Pyrbaum. Er bietet zahlreiche unterschiedliche Antennen-Umbau-Sets für die meisten aktuellen Fritzbox-Modelle und einige Repeater von AVM sowie Universal-Antennen-Sets für andere Hersteller.
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Frixtender bietet eine reiche Antennenauswahl zur Verbesserung der Reichweite von Fritzbox & Co.(Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Viel Werkzeug braucht man für den Umbau der Fritzbox nicht. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Nur fünf Schrauben lösen, und schon kommt man ans Innenleben der Fritzbox. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Die integrierten Antennen lassen sich sehr einfach ausbauen. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Der Umbausatz von Frixtender bringt bis aufs Werkzeug alles mit, was man für die Modifikation braucht. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Die Passgenauigkeit der Teile ist hervorragend, der Zusammenbau schnell erledigt. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Das Durchstecken der Antennenkabel samt Pigtail-Anschluss ist ein wenig fummelig, klappt aber irgendwann. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Alles passt perfekt und der Umbau gelingt innerhalb von weniger als einer halben Stunde. (Bild: Jan Rähm)
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Frisch eingeigelt steht die Fritzbox 6890 LTE jetzt da. Der Anblick erinnert an WLAN-Router anderer Hersteller. (Bild: Jan Rähm)
Jörg Schötz aka Frixtender war so freundlich, uns einen Querschnitt seines Sortiments zum Test zur Verfügung zu stellen. Für den Umbau einer Fritzbox 6890 LTE bekamen wir ein Set aus passgenauer Halterung, drei Antennen M2 X3co und drei Anschlusskabeln mit Pigtail. Zusätzlich legte uns der Hersteller noch je drei Antennen L3 X3co sowie P3 X3co bei. Die drei Antennen-Arten unterscheiden sich nicht nur in Größe und Form, sondern entsprechend auch in ihrer Abstrahl-Charakteristik. Allen gemein ist, dass sie dualbandfähig sowohl im Frequenzband bei 2,4 GHz als auch bei 5 GHz arbeiten. Dazu später mehr bei den praktischen Ergebnissen. Zuerst geht es an den Umbau.
Wer wenigstens ein wenig Bastelerfahrung hat, dem sollte der Umbau ohne größere Schwierigkeiten gelingen. Zur Anleitung hat Frixtender zahlreiche Videos im Netz veröffentlicht, in denen der Umbau in allen nötigen Schritten einfach und gut nachvollziehbar dargestellt wird.
Der Antennen-Umbau
In unserem Fall, bei der Fritzbox 6890 LTE, ging der Umbau wie folgt vonstatten: Zuerst die Mobilfunk-Antennen abnehmen, da sie sonst während der Bauaktion im Weg sind. Dann fünf Torx-Schrauben an der Unterseite der Fritzbox lösen und entfernen.
Anschließend muss vorsichtig die Abdeckung aufgehebelt und abgenommen werden. Nun können wir mit ruhiger Hand die Kabel der integrierten Antennen von den Anschlüssen abheben und Antennen samt Kabel aus dem Gehäuse entfernen. Damit ist die Fritzbox schon fertig für den Einbau des Nachrüst-Sets. Kleine Warnung am Rande: Durch das Öffnen des Gehäuses und den Umbau erlischt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hersteller-Garantie. Die Modifikation erfolgt also auf eigene Gefahr.
Die Teile der mitgelieferten passgenauen Antennen-Halterung kommen in einem Stück und müssen vor dem Einbau getrennt werden. Man bricht sie an den Sollbruchstellen einfach auseinander. Anschließend stecken wir die jetzt vor uns liegenden drei Stege in die Halterung.
Nun setzen wir die Antennen in die passgenauen Löcher ein und ziehen die Muttern ausreichend fest. Das gesamte Gebilde wird dann an der Rückseite der Fritzbox durch die Lüftungsschlitze gesteckt. Das Durchfummeln der Pigtail-Anschlüsse ist bei der 6890 LTE eine kleine Geduldsprobe, klappt aber ohne große Probleme.
Umbau lässt sich auch rückgängig machen
Ist das erledigt, fixieren wir die Halterung mit drei kleinen Spangen im Inneren der Fritzbox. Die Antennen-Kabel führen wir dann sauber teils unter, teils über der Hauptplatine bis zu den Anschlüssen. Die Pigtails passen erwartungsgemäß perfekt und nach leichtem Druck sind Kabel und Anschlüsse fest miteinander verbunden.
Nun noch die Fritzbox wieder gut verschließen und alle fünf Schrauben eindrehen. Zum Schluss setzen wir die Mobilfunk-Antennen außen an. Insgesamt brauchen wir kaum mehr als 30 Minuten für den Umbau. Die 6890 LTE sieht jetzt aus wie ein flacher, weißer Igel.
Positiv: Der gesamte Umbau lässt sich rückgängig machen und wenn sauber gearbeitet wurde, bleiben auch keinerlei Spuren zurück. Nach der erfolgreichen Modifikation kommt die Stunde der Wahrheit: Was bringen die externen Antennen?
Vor dem Umbau ist ab drei Wänden Schluss
Zur Überprüfung nutzen wir ein älteres Macbook Pro mit Wi-Fi-5-Unterstützung und 3x3-Antennen-Array. Als Software kommt iPerf3 zum Einsatz. Jede Messung wiederholen wir dreimal. Natürlich werden die eigenen WLAN-Netzwerke deaktiviert. Trotzdem bleiben mehrere Dutzend fremder SSID sichtbar.
Für eine gute Vergleichbarkeit haben wir vor dem Umbau die mögliche WLAN-Bandbreite an vier Stellen der Wohnung gemessen: einmal in zwei Metern Abstand bei direkter Sichtlinie (Szenario 1), einmal durch eine Wand bei rund fünfeinhalb Metern Abstand (Szenario 2), einmal durch zwei Wände bei rund acht Metern (Szenario 3) und einmal durch drei Wände bei rund elf Metern Entfernung (Szenario 4).
Die Ergebnisse vor dem Umbau im Überblick: Im ersten Szenario erreichten wir stolze 850 Mbit/s. In Szenario 2 kamen schon nur rund 205 Mbit/s durch die Wand. Mit nur noch 132 Mbit/s halbierte sich nahezu die Bandbreite bei zwei Wänden in Szenario 3 erneut.
In Szenario 4 meldete der Testrechner den kompletten Verlust der Funkverbindung - Wiederverbinden unmöglich.
M2 X3co
Die erste Bestückung in unserem Test bestand aus drei M2-Antennen. Diese beschreibt Frixtender als Allrounder. Sie bieten einen vertikalen Abstrahlwinkel von 45 Grad und sollen sowohl eine gute Reichweite als auch eine gute räumliche Abdeckung erlauben.
Die Verstärkung liege bei maximal 5 dBi. In direkter Sichtlinie im Szenario 1 herrscht ein wenig Ernüchterung. Nach mehreren Durchläufen zeigt das Terminal eine maximale Bandbreite von nur rund 675 Mbit/s. Das ist deutlich weniger als mit der originalen Antennen-Bestückung.
Im zweiten Raum durch eine Wand kommen 177 Mbit/s an, was immer noch etwas weniger ist als mit der Hersteller-Ausstattung. Das gleiche Bild zeigt sich in Raum 3 durch zwei Wände. Wir messen rund 105 Mbit/s im Gegensatz zu zuvor 132 Mbit/s. In Raum vier erleben wir jedoch eine Überraschung. Das Macbook zeigt nicht nur eine stabile Verbindung, iPerf meldet einen Durchsatz von knapp 26 Mbit/s.
Damit lässt sich schon etwas anfangen. Zwischenfazit: Auch wenn der generelle Durchsatz etwas sinkt, die Reichweite steigt deutlich. Wie ist es nun mit den L3 X3co?
Jede der Antennen hat ihre Stärken, aber auch Schwächen
Die L3-Antennen unterscheiden sich schon optisch von den M2-Modellen: Sie sind deutlich länger. Frixtender schreibt zu den dualbandfähigen Antennen, dass sie eine Verstärkung von maximal 8 dBi bieten und mit ihrem vertikalen Abstrahlwinkel von 37 Grad vor allem die Reichweite steigern, während die räumliche Abdeckung etwas geringer ist.
Also ran an die Fritzbox und die M2-Antennen ab- und die L3 angeschraubt. Ergebnis in Szenario 1: rund 630 Mbit/s. Die Bandbreite liegt damit in räumlicher Nähe der Fritzbox auf dem Niveau der M2-Antennen und deutlich unterhalb der originalen Ausstattung.
In Raum zwei bekommen wir mit 218 Mbit/s nicht nur ein besseres Ergebnis als mit den M2-Antennen, auch die integrierten Fritzbox-Antennen überbietet der Umbau.
Szenario 3 hingegen schneidet mit nur rund 32 Mbit/s schlechter als die anderen beiden Tests ab. In Raum 4 haben wir immerhin Empfang bei einer Bandbreite von 21 Mbit/s.
Zwischenfazit: Die L3 spielen in schwieriger Umgebung ihre Stärke auf der mittleren Entfernung aus.
P3 X3co
Dritter Kandidat ist die P3, eine Antenne mit eher ungewöhnlicher Form. Sie kommt flach und rechteckig daher und verleiht der Fritzbox einen ziemlich strangen Look. Aber auf die technischen Werte kommt es an. Und die beschreibt Frixtender so: Die P3-Antennen seien dualbandfähige direktionale Strahler mit einem Gewinn von 8 dBi bei 2,4 GHz und 10 dBi bei 5 GHz.
Durch die stark einseitig flach-kegelförmige Abstrahl-Charakteristik eignen sich die Panel-Antennen laut Frixtender besonders für weite Flächen. Die haben wir in Berlin zwar eher weniger, aber auch eine Wohnung kann ja durchaus etwas weitläufig sein. Also erneut Antennen umgeschraubt und gemessen.
In Szenario 0 sind wir nicht überrascht. Die Bandbreite ist mit rund 590 Mbit/s bisher am geringsten. Nebenan durch eine Wand kommen nur rund 270 Mbit/s an - deutlich mehr als bei den anderen drei Ausstattungen. Wir vermuten, dass mit etwas anderer Ausrichtung der Antennen noch deutlich mehr drin wäre.
Das ahnen wir deswegen, weil wir in Raum 3 knapp 135 Mbit/s erreichen und damit auf dem Niveau der originalen Antennen-Ausstattung liegen. In Raum vier kommen dagegen nur noch knapp 7,2 Mbit/s an.
Zwischenfazit: Die P3 sind nicht per se für Wohnungen geeignet. Sie können auf mittlere Distanz ihre Stärken ausspielen, benötigen aber eine sehr gute Positionierung und Ausrichtung.
Quelle; golem