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Hardware & Software Fritzbox Smart Home: Was sich alles steuern lässt

In den meisten aktuellen Fritzbox-Modellen sind Steuerfunktionen für das Smart Home eingebaut. Wie damit das Zuhause aufs Kommando hört, klärt diese FAQ.

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Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Eine Smart-Home-Steuerung, die nicht benötigte Verbrauchsgeräte abschaltet, erleichtert das. Dabei hilft spezielle Regeltechnik. Haushalte, die ihr WLAN mit einem Router vom Typ Fritzbox des Herstellers AVM realisieren, haben im Normalfall auch gleich eine passende Steuerzentrale fürs Smart Home zur Hand. Wie lässt sich damit ein Zuhause zu einem vernetzten Heim aufrüsten, welche Bedienmöglichkeiten eröffnen sich dadurch und welche Geräte lassen sich damit konkret steuern? Diese und weitere Fragen klärt unsere FAQ zum Thema Einstieg ins Smart Home mit der Fritzbox und dem FritzDECT-System von AVM.

Wie kann die Fritzbox das Smart Home steuern?

Sensoren und schaltbare Geräte fürs Smart Home erhalten ihre Befehle oft nicht per WLAN oder Bluetooth, sondern mit abweichenden Funkstandards wie etwa DECT ULE. Weil das Smartphone, der PC oder der Smart Speaker diesen nicht verstehen, ist eine Vermittlungsstelle nötig. Die meisten aktuellen Fritzbox-Modelle haben so eine in Form eines DECT-Moduls eingebaut. Ausnahmen bilden lediglich die Varianten mit den Ziffern 4040 und 6820 LTE. Das DECT-Modul des AVM-Routers leitet die Steuerkommandos an kompatibles Smart-Home-Zubehör mit DECT-Empfangseinheit weiter. In diesem Fall entbehrlich ist eine separate Steuerzentrale, die andere Smart-Home-Systeme zusätzlich zum WLAN-Router für das Steuern von Funkkomponenten benötigen.

Welches Smart-Home-Zubehör von AVM ist mit der Fritzbox kompatibel?

Geht es um das Steuern von Smart-Home-Zubehör, hat Hersteller AVM zunächst einmal das eigene im Sinn. Die entsprechende Produktreihe FritzDECT umfasst ein kleines Grundgerüst an sieben gängigen Smart-Home-Komponenten mit dem Funkstandard DECT ULE.

Der jeweilige Produktname setzt sich aus FritzDECT und drei Ziffern zusammen. Zum Sortiment zählen eine LED-Lampe mit E27-Sockel (FritzDECT 500), ein Vierfach-Taster mit Temperatur- und Luftfeuchtemessung (440), ein einfacher Taster (400), zwei Heizkörperthermostate (301 und 302) sowie ein Zwischenstecker für drinnen (200) und einer für draußen (210). Die Steckdosen stechen hervor, weil sie originelle Schaltfunktionen und eine präzise Verbrauchsmessung bieten. Der FritzDECT Repeater 100 stellt keine Schalt- und Sensorfunktionen bereit, sondern ist dafür da, etwaige Empfangslöcher des DECT-Funknetzes für smarte Geräte von AVM zu stopfen. Wichtig: Der Repeater verlängert nicht die Reichweite von mit DECT HAN-FUN funkendem Smart-Home-Zubehör anderer Hersteller.

Welches Smart-Home-Zubehör bieten Dritthersteller für die Fritzbox?

Die Fritzbox-Software steuert auch smarte Komponenten anderer Hersteller, sofern diese nicht nur DECT ULE, sondern auch den DECT-Substandard HAN-FUN verwenden. Damit auf dem AVM-Router HAN-FUN laufen kann, muss er die Firmware-Version FritzOS 6.80 oder neuer akzeptieren. Auch das ist bei den meisten Modellen der Fall.

Auf diese Weise lassen sich derzeit elf Dritthersteller-Produkte einbinden. Die meisten stammen aus dem System von Telekom Magenta, dessen Eigenzubehör ebenfalls mit DECT funkt. Konkret sind das je eine farbige und eine warmweiße E27-Lampe, je ein Zwischenstecker für drinnen und draußen, ein Wandtaster, ein optischer und ein magnetischer Kontaktsensor für Fenster und Tür sowie ein Bewegungsmelder. Jeweils einen Rollladen-Antrieb steuern Becker mit dem Modell BoxCTRL und Rademacher mit RolloTron DECT bei. Ferner lässt sich die Türsprechanlage DoorLine Slim DECT von Telegärtner koppeln.

Wie viele Smart-Home-Geräte lassen sich mit der Fritzbox verbinden?

Laut internen Tests von AVM kann eine Fritzbox eine stabile Kommunikation zu zwölf Heizkörperthermostaten, zehn Zwischensteckern, zehn LED-Lampen, zehn Tastern und sechs DECT-Repeatern sowie insgesamt sechs Schnurlostelefonen und Türsprechanlagen gewährleisten. Auf zehn Geräte beziffert AVM die Zahl koppelbarer Smart-Home-Komponenten anderer Hersteller. Dabei handelt es sich aber nicht um strikte Grenzen. So verweigert eine Fritzbox nicht die Anmeldung eines darüber hinausgehenden Geräts. Möglicherweise läuft das System dann aber nicht mehr rund.

Bedenkenlos im großen Stil erhöhen lässt sich das Gerätelimit durch zusätzliche, in Reihe geschaltete Fritzboxen. Wer etwa einem ausgemusterten AVM-Router als Mesh-Repeater ein zweites Leben gibt, erhält das oben genannte Kontingent nochmal obendrauf. Bis zu sechs Fritzboxen lassen sich auf diese Weise im DECT-Repeater-Modus am Hauptrouter anmelden.

Wassermelder? Fehlanzeige! Welches Smart-Home-Zubehör gibt es für die Fritzbox noch nicht?

Das Smart-Home-Sortiment für die Fritzbox ist relativ klein. Etwa Wasser- und Rauchmelder gibt es für das AVM-System nicht. Zudem erlauben die verfügbaren E27-Lampen nur ein sehr grobes Beleuchtungskonzept umzusetzen. Modelle mit E14-Fassung oder Dekoleuchten wie Lightstrips können nicht gekoppelt werden. Abgesehen von der Möglichkeit, eine Türsprechanlage einzubinden, ist eine videobasierte Überwachung mit separaten Sicherheitskameras nicht vorgesehen. Für Schaltbefehle mittels physischer Tasten müssen die beiden batteriebetriebenen Taster zum Ankleben reichen. Vergleichbare Unterputzmodule sind nicht erhältlich.

Zwar ist es möglich, mit Vernetzungsplattformen wie Amazon Alexa, Google Home und Home Connect Plus einige FritzDECT-Komponenten gemeinsam mit diversen Smart-Home-Geräten anderer Hersteller zu steuern, doch das erfordert Kompromisse. Denn die Kontrolle erfolgt dann über die Bedienoberflächen der drei genannten Plattformen. Und womöglich bedarf es die Zuhilfenahme weiterer Steuerzentralen. Der Vorteil des schlanken Bedienkonzepts der ineinander verzahnten Hard- und Software von AVM ist damit dahin.

Wie einfach lässt sich die Smart-Home-Steuerung an der Fritzbox einrichten?

Smart-Home-Zubehör an der Fritzbox zu verbinden und die Einstellungen für den Betrieb festzulegen, ist unkompliziert. Per Tastendruck oder erstmalige Stromzufuhr wechselt das neue Zubehör in den Kopplungsmodus. Dann findet die Fritzbox das jeweilige Gerät und fügt es zum System hinzu. Die Betriebseinstellungen lassen sich in der Browser-Bedienoberfläche des AVM-Routers festlegen. Sinnvoll ist etwa, gleich im Zuge der Ersteinrichtung Zeitschaltpläne für Heizkörperthermostate festzulegen.

Für alle schaltbaren Geräte gilt, dass sie sich zu Gruppen zusammenfügen oder in Szenarien und Vorlagen einbetten lassen. Das erlaubt, mehrere Komponenten gleichzeitig, und zwar mit zur Situation passenden Betriebseinstellungen wie Temperatur oder Lichtfarbe, ein- und auszuschalten. Zudem lassen sich außer für die Heizung auch etwa für Steckdosen oder Lampen Uhrzeiten hinterlegen, zu denen sie ihren Dienst beginnen oder beenden sollen. Ferner sind seit dem Firmware-Update der Fritzbox auf FritzOS-Version 7.50 Automatiken verfügbar, die Smart-Home-Geräte abhängig von Sensorsignalen von allein aktivieren.

Wie lässt sich das Smart Home mit der Fritzbox von Hand bedienen?

Außer per Browser-Oberfläche lässt sich das Smart-Home-System von AVM per Smartphone-App, mit dem Festnetztelefon FritzFon und mit Funktastern bedienen. Die bevorzugte Wahl für das Smartphone ist die Anwendung namens FritzApp Smart Home. Sie löst die bisherige Software MyFritzApp Zug um Zug ab, die es aber noch gibt. Beide sind für Android und iOS verfügbar. Für die Bedienung per Festnetztelefon kommen die aktuellen Modelle FritzFon C6, C5 und M2 infrage. Vorgängerexemplare gehen zwar auch, bieten aber wegen nicht mehr erneuerter Firmware mitunter weniger Funktionen.

Für die Smartphone-Apps und die FritzFon-Software gleichermaßen gilt, dass damit Smart-Home-Geräte nur manuell bedienbar sind. Szenarien und Vorlagen lassen sich dort aktivieren, müssen aber zuvor im Browser eingerichtet worden sein. Auch Automatiken – AVM nennt sie Routinen – sind nicht per App und Fon erstellbar.

Per Tastendruck auf einem Funktaster von AVM und der Telekom lassen sich Gerätefunktionen, Szenarien und Vorlagen ebenfalls ein- und ausschalten, sofern die entsprechende Tastenbelegung im Browser vorgenommen wurde.

Kann die Fritzbox das Smart Home automatisch steuern?

Seit der Firmware-Version FritzOS 7.50 lassen sich in der Browser-Bedienoberfläche der Fritzbox Automatiken einrichten, AVM spricht von Routinen. Eine Routine erlaubt, ein Smart-Home-Gerät automatisch ein- oder auszuschalten. Automatisch heißt, dass das Gerät nicht auf einen händischen Befehl, sondern auf einen definierten Schaltzustand eines anderen Geräts oder auf einen Messwert eines Sensors reagiert. Möglich ist etwa, Licht mit einem Bewegungsmelder zu aktivieren oder die Heizung herunterzufahren, wenn ein Kontaktsensor ein geöffnetes Fenster meldet. Bei hohen Luftfeuchtewerten könnte eine smarte Steckdose einen Lüfter mit dem Stromkreis verbinden.

Routinen entstehen auf Basis des Wenn-Dann-Regelprinzips. Eine Softwareassistenz führt Nutzerinnen und Nutzer in der Fritzbox-Oberfläche durch alle nötigen Schritte. Dabei legen sie fest, was als Auslöser fungieren soll, etwa ein Sensorwert, und welche Geräte dann in Aktion treten sollen. Für letzteren Teil lässt sich nicht direkt auf eine Betriebseinstellung des jeweiligen Geräts zugreifen. Stattdessen lässt sich nur ein Szenario oder eine Vorlage verknüpfen. Das bedeutet, dass zuerst in einem Szenario oder einer Vorlage hinterlegt werden muss, mit welchen Betriebseinstellungen das zu schaltende Gerät aktiv werden soll.

Hört das smarte Fritzbox-Zuhause auf Sprachbefehle von Alexa und Google Assistant?

Offiziell unterstützt AVM Sprachassistenzen wie Amazon Alexa und Google Assistant nicht. Der Hersteller erlaubt aber über den eigenen Webdienst MyFritz Zugriff auf eine Schnittstelle namens AVM Home Automation HTTP Interface, die das Zusammenspiel mit externen Anwendungen ermöglicht.

Von dieser Schnittstelle macht der unabhängige Entwickler Raphael Pala Gebrauch und bietet unter der Bezeichnung FB Smart Home eine inoffizielle Verknüpfung zu Amazon Alexa und Google Assistent an. Ist diese Verknüpfung hergestellt, erscheinen die mit der Fritzbox gekoppelten Smart-Home-Geräte in den Apps von Alexa und Google Assistant sowie Google Home. Sie lassen sich dann entweder dort oder über die jeweiligen Sprachassistenzen steuern.

Das Zusammenspiel funktioniert uneingeschränkt und damit praktisch so, als wenn AVM es geprüft und abgenommen hätte. Doch bei Problemen bietet der Hersteller keinen Support.

Lässt sich die Fritzbox mit Apple HomeKit nutzen?

Genau wie die Verknüpfung zu Amazon Alexa und Google Assistant unterstützt AVM auch das Zusammenspiel mit Apple HomeKit nicht offiziell. Dennoch können unabhängige Entwicklerinnen und Entwickler dafür ebenfalls die vom Hersteller bereitgestellte Schnittstelle nutzen, um einen Kontakt herzustellen. Die Anbindung an HomeKit ist allerdings komplexer als bei Alexa und Google Assistant. Sie erfordert den Einsatz von Open-Source-Bastellösungen wie Home Assistant, Homebridge oder der Variante Hoobs. Deren Software ist aufwendig zu konfigurieren. Zudem laufen die Programme nur auf speziellen Schaltzentralen, die extra zu kaufen sind. Die Einbindung in Apple HomeKit könnte in Zukunft der neue Smart-Home-Kommunikationsstandard Matter sehr stark vereinfachen, sobald AVM ihn unterstützt.

Welche Smart-Home-Plattformen unterstützt das FritzDECT-System noch?

Offiziell hat sich AVM derzeit einzig mit der Plattform Home Connect Plus zusammengetan. Sie gehört zum Bosch-Konzern und regelt das Zusammenspiel sowohl von AVMs System mit Bosch-Geräten als auch mit Smart-Home-Zubehör anderer Hersteller. Die Plattform ermöglicht, die gekoppelten Geräte manuell, in Gruppen und durch Sensor- und Zeitautomatiken zu schalten. Die Schaltbefehle finden über das Internet ihren Weg zum Ziel. Für den Kontakt zur Fritzbox muss der AVM-Webdienst namens MyFritz aktiviert sein.

Wird die Smart-Home-Steuerung der Fritzbox Matter unterstützen?

Der Kommunikationsstandard Matter soll das Zusammenspiel von Smart-Home-Geräten untereinander sowie mit den Ökosystemen von Amazon, Apple, Google und Samsung SmartThings erleichtern. Nachdem Matter im Herbst 2022 gestartet ist, plant AVM ihn nun ebenfalls einzuführen. Ein Firmware-Update soll die Fritzbox zu einer "Matter Bridge" erweitern und auf diese Weise das damit gekoppelte DECT-Zubehör in ein Matter-Netzwerk durchreichen. Als Fernziel könnte der AVM-Router zum "Matter Controller" werden und als Schaltzentrale für smarte Matter-Geräte anderer Hersteller dienen. Mit der ersten als Laborversion bezeichneten Beta-Firmware, die Matter-Funktionen auf die Fritzbox bringt, ist aber nicht vor dem Frühjahr 2023 zu rechnen. Als stabile Version für alle Kundinnen und Kunden verfügbar ist die Betriebssoftware dann frühestens im Herbst des Jahres.

Gibt es einen Fernzugriff für die Smart-Home-Steuerung der Fritzbox?

Das Smart Home lässt sich mittels Fritzbox auch außerhalb des Heimnetzes steuern. Einen Fernzugriff über das Internet ermöglicht der Webdienst MyFritz von AVM. Dessen Konfiguration muss erfolgen, wenn die Fritzbox in WLAN-Reichweite ist. Anschließend lässt sich auch am anderen Ende der Welt per MyFritz-Zugang im Browser oder per FritzApp Smart Home auf die Geräte im intelligenten Zuhause zugreifen.

Speichert die Fritzbox private Daten in der Cloud?

Die Smart-Home-Steuerung des FritzDECT-Zubehörs funktioniert wegen des lokalen Bedienschwerpunkts ab Werk anonym und auch dann, wenn das Internet ausfällt. AVM zufolge werden alle persönlichen Daten, Passwörter, Routinen und Geräteeinstellungen lokal auf der Fritzbox und den verknüpften FritzDECT-Komponenten gespeichert und verarbeitet.

Eine Cloud im engeren Sinn hat AVM nicht. Der MyFritz-Dienst ist nur für den Fernzugriff gedacht. Er leitet Schaltbefehle wie eine Art Relais an die Geräte weiter, die mit der Fritzbox verknüpft sind. Wer über das Internet mit dem MyFritz-Dienst das Zuhause bedient, gibt an AVM einzig die gerade genutzte IP-Adresse weiter, heißt es beim Hersteller.

Anders verhält es sich, wenn Sprachkommandos von Alexa und Google Assistant sowie Steuerbefehle über die Plattform Home Connect Plus zum Einsatz kommen. Diese Art von Zugriffen erfordert stets einen funktionierenden Kontakt zur Cloud-Infrastruktur der Anbieter und hinterlässt auch viele persönliche Nutzungsdaten auf deren Servern.

Quelle; heise
 
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