AW: Fast jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht
Es ist doch auffällig, das überwiegend die Regionen betroffen sind, de unter einem Strukturwandel leiden. Gerade NRW ist doch ein gutes Beispiel dafür, Wegfall der tarifgebundenen Arbeitsplätze im Bergbau/Stahlbau, dafür Arbeitsplätze ohne Tarifbindung in Call Centern etc.
Und da greift dann das System, lieber schlechtbezahlte Arbeit, statt keine Arbeit. Das ganze unterstützt durch die Argen mit der Pflicht jede Arbeit anzunehmen. An anderer Stelle wird bemängelt, das Fachkräfte fehlen, aber ein Bildungskonzept dafür gibt es bis heute nicht.
Warum muss z.B. ein Werkzeugmacher eine 28 Monate dauernde Umschulung zum Mechatroniker machen, obwohl nur wenige Module fehlen. Warum ist es nicht möglich, das Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, schon Während der Berufstätigkeit weitergebildet werden, ohne das die die Kosten tragen müssen?
Warum gibt es keine geförderte Studiumsplätze neben der Berufstätigkeit? Geschweige den die Möglichkeit, das man seine berufliche Qualifikation auch noch belohnt kriegt. Wir brauchen in Deutschland endlich ein modulares Bildungssystem in der Berufsausbildung und Weiterbildung. Dabei muss der Besuch der Module kostengünstig sein, so dass jedeR die Chance hat, sich weiterzubilden.
Daran krankt unser System, das alle die, die vor zig Jahren eine Ausbildung gemacht haben, häufig nicht als Fachkräfte vermittelbar sind, weil Prüfungen/Schulungen fehlen. Die Realität sagt doch, Mensch arbeitet bei Arbeitgeber 1, der schließt den Laden. Sowas wird ja nicht von heute auf morgen beschlossen, sondern ist ein Prozess über Jahre (z.B. Arzt, Rechtsanwälte etc.) Darum wird ja auch nicht ehr in Neuerungen investiert. Ergo keine Kenntnisse von neuen Programmen etc. Ergebnis, nicht mehr im Job vermittelbar. Der klassische Werkzeugmacher hat nunmal keine Ahnung von Elektronik...
So werden die Hilfsarbeiter herangezogen und alle die heute schreien, weil sie studiert haben, werden es ggf. auch noch merken, das ihre Scheine in wenigen Jahren nichts ehr wert sind und wer da beim falschen Arbeitgeber war, der die Arbeitskräfte eben nicht zu anerkannten Schulungen schickt, findet sich dann für 6,00€/Stunde in einem Call Center wieder, weil die gutzahlenden nehmen natürlich lieber welche mit Berufserfahrung.