Der Leiter des USB Implementers Forum schließt sich Apples Argumentation an, dass die EU durch einheitliche USB-C-Netzteile Innovationen bremst.
In einer unerwarteten Wendung schießt ausgerechnet Jeffrey L. Ravencraft gegen die geplante EU-Richtlinie, USB-C-Netzteile als flächendeckenden Standard zum Aufladen von Geräten wie Smartphones einführen zu wollen. Ravencraft leitet als Präsident und Chief Operating Officer (COO) das USB Implementers Forum (USB-IF), das den Anschlussstandard spezifiziert.
In einem Feedback-Beitrag kritisiert Ravencraft im Wesentlichen, dass der aktuelle Entwurf der EU zu viele Rahmenbedingungen für Unternehmen schafft, was die Weiterentwicklung des USB-Standards bremsen würde. Als konkretes Beispiel führt er an, dass der aktuelle Entwurf bereits eine veraltete USB-C-Spezifikation enthält: Die Revision für Schnellladen mit bis zu 240 Watt vom Juni 2021 berücksichtigt die EU derzeit nicht. Bei jeder künftigen Revision gäbe es aufgrund der Bürokratie weitere Verzögerungen.
Schon Apple beschwerte sich gegen die EU-Pläne, USB Typ C als Anschlussstandard zu forcieren, weil man so als einzelnes Unternehmen keine Innovationen einführen könnte, ohne das USB Implementers Forum in die gewünschte Richtung zu schubsen. Apple führte etwa Jahre vor dem Typ-C-Anschluss den verdrehsicheren Lightning-Stecker ein und müsste diesen 2023 aufgeben, wenn die EU ihr Vorhaben durchsetzt.
Der Markt regelt das
Ravencraft würde derweil lieber den Markt entscheiden lassen, wann man auf welchen Stecker, welche Geschwindigkeitsstufe und welchen USB-Funktionsumfang wechselt – und wann es Zeit für eine Generalüberholung ist. So bemängelt der USB-IF-Leiter, dass die EU den Typ-C-Anschluss vom restlichen USB-Ökosystem entkoppelt und nicht als Teil von USB 4, USB 3.2 oder noch älteren Generationen sieht. Manche Hersteller verwenden noch heute veraltete Micro-B-Anschlüsse, die das USB Implementers Forum vor zwei Jahrzehnten spezifiziert hat.
Zudem kritisiert Ravencraft die Option im Entwurf, proprietäre Ladeprotokolle abseits von USB Power Delivery (USB-PD) einzusetzen. Qualcomm etwa entwickelt Quick Charge. Das USB Implementers Forum würde solche Lösungen nicht testen und zertifizieren. Auf der anderen Seite sieht man eine Konfliktgefahr mit der eigenen Zertifizierung, sollte die EU ein Testprogramm mit abweichenden Kriterien und Logos einführen.
Quelle; heise
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In einer unerwarteten Wendung schießt ausgerechnet Jeffrey L. Ravencraft gegen die geplante EU-Richtlinie, USB-C-Netzteile als flächendeckenden Standard zum Aufladen von Geräten wie Smartphones einführen zu wollen. Ravencraft leitet als Präsident und Chief Operating Officer (COO) das USB Implementers Forum (USB-IF), das den Anschlussstandard spezifiziert.
In einem Feedback-Beitrag kritisiert Ravencraft im Wesentlichen, dass der aktuelle Entwurf der EU zu viele Rahmenbedingungen für Unternehmen schafft, was die Weiterentwicklung des USB-Standards bremsen würde. Als konkretes Beispiel führt er an, dass der aktuelle Entwurf bereits eine veraltete USB-C-Spezifikation enthält: Die Revision für Schnellladen mit bis zu 240 Watt vom Juni 2021 berücksichtigt die EU derzeit nicht. Bei jeder künftigen Revision gäbe es aufgrund der Bürokratie weitere Verzögerungen.
Schon Apple beschwerte sich gegen die EU-Pläne, USB Typ C als Anschlussstandard zu forcieren, weil man so als einzelnes Unternehmen keine Innovationen einführen könnte, ohne das USB Implementers Forum in die gewünschte Richtung zu schubsen. Apple führte etwa Jahre vor dem Typ-C-Anschluss den verdrehsicheren Lightning-Stecker ein und müsste diesen 2023 aufgeben, wenn die EU ihr Vorhaben durchsetzt.
Der Markt regelt das
Ravencraft würde derweil lieber den Markt entscheiden lassen, wann man auf welchen Stecker, welche Geschwindigkeitsstufe und welchen USB-Funktionsumfang wechselt – und wann es Zeit für eine Generalüberholung ist. So bemängelt der USB-IF-Leiter, dass die EU den Typ-C-Anschluss vom restlichen USB-Ökosystem entkoppelt und nicht als Teil von USB 4, USB 3.2 oder noch älteren Generationen sieht. Manche Hersteller verwenden noch heute veraltete Micro-B-Anschlüsse, die das USB Implementers Forum vor zwei Jahrzehnten spezifiziert hat.
Zudem kritisiert Ravencraft die Option im Entwurf, proprietäre Ladeprotokolle abseits von USB Power Delivery (USB-PD) einzusetzen. Qualcomm etwa entwickelt Quick Charge. Das USB Implementers Forum würde solche Lösungen nicht testen und zertifizieren. Auf der anderen Seite sieht man eine Konfliktgefahr mit der eigenen Zertifizierung, sollte die EU ein Testprogramm mit abweichenden Kriterien und Logos einführen.
Quelle; heise
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