AW: Duo² Räumungsverkauf?
Naja, wenn der Receiver ans LAN angeschlossen ist und automatisch versucht von einem Router im Netzwerk IPs zu beziehen und der Router langsam antwortet, dann kann sowas (fast) ewig dauern.
Man kann sich das bei einem Windows-PC ansehen, daß es genau gar keinen Unterschied macht, wenn man programmieren kann.
Der (andauernde) Adressbezug per DHCP braucht den Rest des Systems nicht zu stören.
Wenn man (die Firmware-Entwickler) es wirklich wollten, dann könnte man bei den Linux-Receivern den Start sehr beschleunigen, zumindest den Start bis man ein TV-Programm sehen kann.
HDMU macht das.
Die Plugins werden in mehreren Phasen geladen und zwar zuerst die elementar wichtigen. Wenn der - als Beispiel - Topfield TF7700 HDPVR dann ein Bild anzeigt, ist er faktisch nach wie vor unbenutzbar und bei weitem nicht fertig geladen.
Dann kommen die Plugins, die für die grundlegende Benutzbarkeit gebraucht werden und erst ganz zum Schluß der für unnötig erachtete Teil (a la Fritz!Call, usw.).
Den Rest an Funktionalitäten kann man dann im Hintergrund nachladen lassen, das merkt niemand direkt nach dem Einschalten des Receivers. Machen die Entwickler von Computer-Betriebssystemen ja auch nicht anders, erst kommt das Bild und dann rödelt der Computer noch eine Weile, ehe man wirklich alle Funktionalitäten wirklich nutzen kann.
Nicht so ganz:
Windows z.B. lädt natürlich während des Anmeldebildschirms noch weiter, aber da ist es ja tatsächlich so, daß der Benutzer im Vergleich zu Hintergrund-Aktivitäten des Rechners ewig braucht, bis er mal sein Kennwort eingegeben hat.
Außerdem ist es dann durchaus auch benutzbar, es ist nicht etwa so, daß sich nur der Mauszeiger bewegen ließe ... es dauert nur alles etwas länger, solange noch Restaktivitäten vom Start im Hintergrund werkeln.
Was HDMU sich da zurechtgetweakt hat bringt nicht annähernd soviel:
Was bringt es mir, wenn der Receiver schon ein Bild + Ton produziert, wenn ich diesen Sender gar nicht sehen wollte und nicht umschalten kann?
Ich schalte die Kiste ja nicht ein um die quälende Dunkelheit und Stille im Raum loszuwerden, sondern um etwas bestimmtes zu gucken.
Insofern ist ein E2-Receiver sowieso erst dann benutzbar, wenn ich auch das Enhanced Movie Center öffnen kann um eine Aufnahme oder etwas vom
NAS zu gucken, zumindest aber den Sender wechseln kann, keine Sekunde früher, völlig egal was der Receiver vorher an Bereitschaft antäuscht.
Aber mir ist es nun wirklich egal, ob ein Receiver 20...30...40...50...60...70...80... Sekunen zum Start braucht. Wie oft am Tag schaltet man einen Receiver denn ein??? Normalerweise 1...2... Mal, da ist kein großer Zeitverlust, zumal der TV auch so seine Boot-Zeit hat.
Die Frage ist wie immer die, wieviele AKWs man abschalten könnte, wenn die Receiver in 20 Sekunden starten würden und das auch per WOL.
Solange eine braunsche Röhre auch brauchte, um ein anständiges Bild zu produzieren:
Den Fernseher nachts ganz auszumachen und erst nachmittags/abends wieder einzuschalten war problemlos möglich. Beim Betreten des Wohnzimmers eingeschaltet, war das Bild bis man auf dem Sofa saß auf jeden Fall hell genug, um den gewünschten Sender einzustellen und dann auch zu gucken.
Machst Du das gleiche mit einem E2-Receiver, sogar den schnellsten ihrer Art, dann guckst Du Dir vom Sofa aus noch "double your expectation" (In dem Bezug eher "half your expectation"), ein Testbild im Farbdisplay, udgl. an.
Ergo bleiben die Dinger dann tatsächlich dauerhaft an (Denn was E2-Boxen als "Standby" bezeichnen hat mit Standby schon nix mehr zu tun, das ist voller Betrieb minus Tuner), auch im Hinblick darauf, daß Du leider keine Aufnahme vom TV-Browser oder per App programmieren kannst, wenn das Teil ganz aus ist ... und WOL um die Kiste für TV-Browser oder App kurzfristig zu starten können die meisten nicht und wenn doch, dann dauert es noch eine gefühlte Ewigkeit, bis die Teile reagieren.
Unter diesen Prämissen hast Du natürlich recht, daß es keinen Unterschied mehr macht, ob der Start 30, 40, 50, 60 oder gar 90 Sekunden
zu lang dauern würde, er dauert so oder so zu lang.
Die Vorstellung, ein Auto über Nacht mit laufendem Motor vor der Tür stehen zu lassen, ist uns nach wie vor suspekt.
Auch läßt man eher selten eine komplette Raumbeleuchtung 24/7 an, aber den Gegenwert an elektrischer Arbeit verbrennt man ohne mit der Wimper zu zucken. Du kannst ja mal aus Jux zwei Energiesparlampen a 18W (Das entspricht den ca. 36W, die eine E2-Box im Nichtempfangs-
Betrieb (aka "Standby") verbrät) in einen Raum hängen und einschalten, um einen visuellen Eindruck von der verbratenen Energiemenge zu erhalten. Danach stell Dir vor, Du würdest die Energiesparlampen nun auch noch durch LED-Beleuchtung ersetzen ...
Also: Ob 60 oder 120 Sekunden spielt tatsächlich keine Rolle, denn die 60 Sekunden sind den meisten bereits zu lang um das Gerät wirklich auszuschalten. 20 oder 60 Sekunden hingegen spielt durchaus eine Rolle, denn bei 20 Sekunden würden viele das Gerät schon in den echten Standby (Deep-Standby) fahren und erst bei Bedarf starten.
Und nach meinem Verständnis müssen sich die Programmierer (und ggf. Hardware-Designer) schon fragen lassen, wieso bei 1,3
GigaHertz Takt, reichlich RAM usw. nicht
deutlich unter 60 Sekunden drin sind.
Ein vollbeladener Windows-PC kann schon seit Jahren sogar so schnell aus dem Suspend-to-RAM, je nach Medium sogar aus Suspend-to-Disk, geweckt werden, daß er noch problemlos das Fax annehmen kann, dessen erstes Klingeln ihn geweckt hat ...