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Off Topic Die dunkle Seite des Tachos

Connected Biking nennt Bosch seine Lösung für aktuelle Pedelecs - wir sind mit dem Fahrradcomputer Nyon geradelt und nicht vom Weg abgekommen.

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Nachdem wir uns in diesem Jahr schon eingehend mit der Navigation auf dem Fahrrad beschäftigt haben, schwangen wir uns nun für weitere 1.000 km auf den Sattel, um den Bosch Nyon Bordcomputer zu testen. Dieser soll nicht nur mit der Streckenführung punkten, sondern ein Komplettpaket für das vernetzte Radeln liefern.

Der Hersteller bewirbt das System mit seiner Vielseitigkeit - eine Einschränkung gibt es jedoch: Es ist nur für Pedelecs geeignet. An normalen Rädern lässt sich der Nyon nicht nachrüsten und auch ältere E-Bikes mit Bosch-Motor sind außen vor. Um herauszufinden, ob das eigene Rad und vor allem der Motor kompatibel sind, empfiehlt Bosch einen Besuch in der Vertragswerkstatt.

Wer sich ein neues Pedelec zulegen möchte, kann aber natürlich problemlos den Nyon als Option dazu kaufen. Das dürfte auch preiswerter sein als eine Nachrüstung.

Kompakt, aber nicht klein​

Das System besteht aus dem eigentlichen Bordcomputer mit 3,2 Zoll großem Farbdisplay samt Lenkerhalterung und einer separaten Bedienungseinheit am Lenker, die über vier Tasten per Daumendruck die Unterstützungsstufe oder die Anzeige wechselt.

Der Nyon lässt sich einfach abnehmen und rastet mit einem hörbaren Klick wieder ein. Sowohl die Halterung als auch die Bedienungseinheit machen einen sehr robusten Eindruck. Das gesamte System ist wasserfest. Auch wenn der Nyon auf den ersten Blick recht massiv wirkt und wir ihn nicht in jeder Hosentasche unterbringen konnten, hat seine Form unbestreitbare Vorteile.

So ist er in jeder Situation hervorragend ablesbar und gerade bei der Navigation und der Zielsuche auf der Karte hilft das große Display ungemein. Auch die Entscheidung, komplett auf eine Touch-Bedienung zu setzen, finden wir sinnvoll. Lediglich zwei Knöpfe am Gerät sind für Ein- und Ausschalten des Rades und der Beleuchtung vorhanden. Eine USB-Buchse dient zum Laden des internen 1.000-mAh-Akkus oder der Diagnose des Rades in der Werkstatt.

Nach dem Einschalten fährt der Computer angenehm schnell hoch, innerhalb weniger Sekunden kann man losfahren. Die Lokalisierung per GPS kann bei aktivierter Bluetooth-Verbindung zum Smartphone erheblich beschleunigt werden, aber der Nyon kommt auch ohne gut zurecht - es dauert nur etwas länger. Vor dem ersten Start steht dann noch die Anmeldung in der Cloud an.

Verbunden mit der Cloud, orientiert auf der Straße​


Das Stichwort Connected Biking ist ein zentraler Punkt beim Nyon. So kann er zwar auch ohne Konto im firmeneigenen Portal genutzt werden, aber dann fehlen viele wichtige Funktionen. Auch die Anbindung an die App unter iOS und Android ist empfehlenswert. Beides sorgt dafür, dass der Nyon aktuelle Daten wie Touren herunterladen kann und gefahrene Strecken archiviert werden. Das klappt ebenfalls per WLAN.

Die Einrichtung ist einfach und in wenigen Minuten abgeschlossen. Was wir nicht ganz so gut finden, ist der stetige Hinweis auf Premium-Dienste wie das Abschließen des Fahrradmotors und eigene Fahrmodi. Diese lassen sich über den jeweiligen App-Store kaufen.
Doch schon die integrierten Funktionen sind unserer Meinung nach sehr nützlich. So kann der Nyon beispielsweise die Reichweite anhand von Strecke und Topografie ziemlich genau einschätzen und gibt auf Wunsch einen Radius für eine Tour im Kartenbildschirm an. Er zeigt die Wettervorhersage (zwar ohne Windgeschwindigkeit, dafür aber mit prognostizierter UV-Strahlung und Niederschlagsmenge), kann mit Herzfrequenzmessern gekoppelt werden, analysiert Leistung und Kalorienverbrauch beim Pedalieren und berechnet sogar die Einsparungen, wenn statt des Autos das Pedelec genutzt wird.
Diese Daten können sehr übersichtlich in eigenen Bildschirmen aufbereitet werden, die jeweilige Anzeige lässt sich wie ein Widget positionieren.

Die Standardbildschirme umfassen: Tachometer, zurückgelegte Strecke, Karte, Leistung und Einstellungen.
Gerade der Tacho hat es uns in unserem Test angetan: Er visualisiert neben der Geschwindigkeit auch den eigenen Einsatz. Dazu schnellt ein Balken im Halbkreis über den Bildschirm, sobald man kräftig antritt. Er ist zweigeteilt. Die helle Seite steht für unsere Muskelkraft, die dunkle repräsentiert den Anteil, den der Motor hinzugibt. Wir fühlten uns jederzeit angespornt, den dunklen Anteil möglichst niedrig zu halten und auf der hellen Seite des Tachos zu bleiben.

Spielerisch fit​

Diese Art von Gamification zeigt das Potenzial des Nyon - durch Updates könnte er E-Bikern neue Fitness-Motivation bescheren. Warum nicht wie bei aktuellen Spielkonsolen virtuelle Belohnungen verteilen? Bosch selbst hat die Nutzerschaft genau im Blick und bestätigte uns, dass Funktionen durchaus auf Anregungen aus der Community basieren können.
Zunächst gibt es aber noch einige Probleme mit dem zentralen Feature des Nyon: der Navigation. In unserem Test kam es nur einmal vor, dass der Computer sich aufhängte und kein GPS-Signal mehr empfing. Aber bei der Routenführung wollte er uns ab und zu auf den gegenüberliegenden Fahrradweg navigieren. Auch die Auswahl zwischen schneller Ankunft und schöner Strecke ist nicht makellos. Uns schlug der Nyon eine Strecke vor, die die Hauptstraße mit gut separiertem Fahrradweg ignorierte und uns auf Kopfsteinpflastern durch ein Labyrinth aus Nebenstraßen führte.

Auf der anderen Seite fand der Nyon jedes unserer Ziele zuverlässig und ließ sich auch nicht durch ein Abweichen von der vorgeschlagenen Route irritieren. Wir bekamen innerhalb von Sekunden eine neue Strecke vorgeschlagen.

Außerdem ist es mitnichten so, dass andere Dienste sich besser schlagen. Weder Komoot noch Google Maps identifizierten eine schöne, lange existierende und gut ausgebaute Strecke in unserer Nachbarschaft. Stattdessen schickte uns bis jetzt jeder Kartenanbieter über die Hauptstraße.

Ansichtssache Navigation

Auch im Vergleich mit unserem Test der aktuellen Fahrradnavis schlägt sich der Nyon solide. Sein Kartenmaterial basiert auf Open Streetmap und zeigt sehr viele Details wie Geschäfte, Hotels und Tankstellen. Die Bedienung per Fingergesten ist gut gelöst und spart den Blick auf das Telefon. Wer möchte, kann Routen im Browser zu Hause über das Bosch-Portal oder Komoot vorplanen und sie auf den Nyon schicken, auch GPX-Import wird unterstützt. Bei Dunkelheit schaltet das Gerät in einen Nachtmodus mit gedämpften Farben und Helligkeit.

Während der Fahrt kann die Strecke in 2D oder wie im Auto in einer 3D-Ansicht abgebildet werden. Befindet man sich nicht auf dem Kartenschirm, wird ein Abbiegepfeil mit Meterangabe eingeblendet. Ein gut hörbarer Piepton weist auf die Richtungsänderung hin.

Dass sich der Nyon auch als Navi abseits des Rades nutzen lässt, finden wir eher eine nette Spielerei. Für rund eine Stunde könnte man sich so zum Beispiel zu Fuß orientieren.

Bosch Nyon: Verfügbarkeit und Fazit

Der Bosch Nyon ist derzeit ab 350 Euro zum Nachrüsten erhältlich, aber bei einigen aktuellen Rädern kann er für einen rabattierten Preis beim Neukauf hinzubestellt werden.

Fazit​

Auch wenn Bosch derzeit ein komplett neues Smart-System einführen will, ist der Nyon noch absolut zeitgemäß und wird sicherlich den Fans der Bordcomputer-Serie gefallen. Wer bislang noch ohne gefahren ist, wird überrascht sein, wie viele nützliche Funktionen in dem kleinen Gerät stecken.
Die Integration mit den Bosch-Motoren und Akkus ermöglicht eine sehr genaue Reichweitenberechnung und eine Auswertung der eigenen Leistungsparameter. So wird man zur Steigerung der eigenen Kraftanstrengung motiviert, was Menschen helfen dürfte, die sonst eher nicht sportlich aktiv sind.
Die auf Open Streetmap basierende Routenführung ist zwar nicht überragend, aber sehr solide und schnell. Wir mögen die moderne Anmutung der Streckenansicht ebenso wie die Karten-Infos über Hotels, Tankstellen und Supermärkte.

Dass inzwischen eine Wettervorhersage und ein Infobildschirm über das beim Pendeln per Rad eingesparte Benzingeld per Update hinzugekommen sind, lässt auf weitere interessante Updates hoffen.

Der Bosch Nyon vereint zahlreiche Funktionen, die auf einem Smartphone eine eigene App benötigen würden. Weil sich die Anordnung und der Inhalt der per Touch oder Fernbedienung wechselnden Bildschirme selbst bestimmen lassen, kann der Nyon jederzeit den eigenen Info-Bedürfnissen angepasst werden. Unser Fazit: Wenn schon connected, dann am liebsten so!

Quelle: golem
 
Hallo.

Also, ich hätte da mit der "dunklen Seite des Tachos" kein Problem. ;)

Viele Grüße.
 
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