Einspruch abgewiesen: Doch Hertha geht vors Bundesgericht
Das unter skandalösen Umständen zu Ende gegangene Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC (2:2) wird nicht wiederholt. Das teilte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes am Nachmittag in Frankfurt mit. Der Einspruch wurde als unbegründet abgewiesen. Die Berliner reagierten prompt mit der Ankündigung, vor das DFB-Bundesgericht ziehen zu wollen.
Laut erster Instanz ist die Hertha nach dem 1:2 im Hinspiel aus der Bundesliga abgestiegen, die zweite Instanz, das DFB-Bundesgericht, wird jedoch bemüht. Das stellte der bisherige Erstligist durch Anwalt Christoph Schickhardt in Frankfurt am Main umgehend klar. Nun wird es wohl am Mittwoch zu einer weiteren Verhandlung am Grünen Tisch kommen. Ungewiss ist, ob die Hertha darin neue Argumente für ein gegenteiliges Urteil vorbringen kann.
Zuvor hatte der Sportgerichtsvorsitzende Hans E. Lorenz begründet: "Der Einspruch hatte keinen Erfolg, weil kein Einspruchsgrund nachzuweisen war. Der Schiedsrichter hat jederzeit regelkonform gehandelt, und die von Hertha BSC behauptete einseitige Schwächung durch die Unterbrechung konnte nicht belegt werden." Es sei kein Berliner Spieler verletzt oder körperlich angegriffen worden oder musste ausgewechselt werden. "Wäre das der Fall gewesen, hätte der Einspruch erfolgt gehabt", sagte Lorenz. "Hätte der Platz nicht geräumt werden können - auch dann hätte eine Spielumwertung stattfinden müssen."
Das Rückspiel der Bundesliga-Relegation zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC (2:2) am vergangenen Dienstag musste kurz vor dem Ende der Nachspielzeit unterbrochen werden, nachdem Fortunen-Fans zu einem verfrühten "Platzsturm" ansetzten, obwohl Schiedsrichter Wolfgang Stark die Partie noch gar nicht abgepfiffen hatte. Erst nach einer Unterbrechung von rund 20 Minuten konnten die verbliebenen 90 Sekunden gespielt werden.
Gegen die Wertung des Spiels legten die Berliner, die nach dem 1:2 vom Hinspiel sportlich damit abgestiegen wären, Einspruch ein. Dieser wurde bereits am letzten Freitag behandelt, eine Entscheidung jedoch auf den Montag vertragt.
Von dem nun getroffenen Urteil in der Frage der Spielwertung nicht betroffen sind die Vorwürfe gegen die Berliner Spieler Christian Lell, Andre Mijatovic, Thomas Kraft und Levan Kobiashvili. Den Profis wird vorgeworfen, Schiedsrichter Stark bedrängt zu haben - sowohl verbal als auch tätlich. Der 42-jährige Schiedsrichter hat gegen einen Berliner Spieler sogar Anzeige erstattet, wie die Düsseldorfer Polizei bestätigte. Gegen Düsseldorfs Andreas Lambertz wird ermittelt, weil er mit einer Bengalo-Fackel in der Hand den Aufstieg feierte.
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