Hertha BSC zieht vor das DFB-Bundesgericht
21.05.2012
Das DFB-Sportgericht hat sich gegen die Wiederholung des Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC ausgesprochen. Nun gehen die Berliner in die nächste Instanz. Wir berichten live.
16.11 Uhr: Düsseldorf erleichtert
Fortuna Düsseldorf hat mit großer Erleichterung auf das Urteil zum Bundesliga-Relegationsspiel gegen Hertha BSC reagiert. Die vom DFB-Sportgericht getroffene Entscheidung, den Einspruch der Berliner abzuweisen und kein Wiederholungsspiel anzusetzen, bezeichnete der Vorstandsvorsitzende Peter Frymuth am Montag als folgerichtig.
"Ich bin erleichtert und froh, dass die Spielwertung, so wie ausgetragen, bestehenbleibt. Für mich war für das Urteil die Klarheit der Schiedsrichteraussagen entscheidend. Aus unserer Sicht ist dieses Urteil gerecht", sagte Frymuth.
16.00 Uhr: Mittwoch geht es weiter
Nun wird es wohl am Mittwoch zu einer weiteren Verhandlung am Grünen Tisch kommen. Ungewiss ist, ob die Hertha darin neue Argumente für ein gegenteiliges Urteil vorbringen kann. Anschließend wäre ein Gang vor das DFB-Schiedsgericht möglich. Selbst der Internationale Sportgerichtshof Cas könnte theoretisch noch eine Rolle in der Auseinandersetzung spielen.
15.50 Uhr: Hertha gibt sich nicht geschlagen
Als Reaktion auf das Urteil zieht Hertha BSC vor das DFB-Bundesgericht.
Das DFB-Sportgericht hat in seiner Begründung des Urteils, das Relegationsrückspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC (2:2) nicht zu wiederholen, von einer "schwierigen Entscheidung" gesprochen. "Es war eine Tatsachenentscheidung. Das Spiel wurde dreimal unterbrochen und dreimal fortgesetzt. Das sind Tatsachenentscheidungen des Schiedsrichters", sagte der Vorsitzende Hans E. Lorenz, ließ aber zugleich keinen Zweifel daran, dass nicht viel zu einer gegenteiligen Entscheidung fehlte.
"Der Versuch, nachzuweisen, dass die Berliner unter Angst standen, blieb ohne Erfolg. Es wurde kein Berliner Spieler verletzt oder körperlich angegriffen oder musste ausgewechselt werden. Wäre das der Fall gewesen, hätte der Einspruch erfolgt gehabt", sagte Lorenz. "Hätte der Platz nicht geräumt werden können - auch dann hätte eine Spielumwertung stattfinden müssen."
Zur Entkräftung des Berliner Vorbringens einer vermeintlichen "psychologischen Schwächung" für die letzten neunzig Sekunden nach dem verfrühten Platzsturm der Düsseldorfer Fans merkte er an: "Der Nachweis einer psychologischen Beeinträchtigung wurde nicht geführt."
Die Hertha kann innerhalb von 24 Stunden das DFB-Bundesgericht anrufen.
15.30 Uhr: Hertha berät
Die Berliner haben sich zu Beratungen zurückgezogen. Gegen 15.45 Uhr wollen sich die Herthaner zum Urteil äußern.
15.15 Uhr: Einspruch?
Die Kosten des Verfahrens trägt Hertha BSC. Die Berliner haben allerdings noch die Möglichkeit, Einspruch einzulegen und in zweiter Instanz vor das DFB-Bundesgericht zu gehen.
15.14 Uhr: Regelkonform gehandelt
"Der Einspruch hatte keinen Erfolg, weil kein Einspruchsgrund nachzuweisen war", sagte der Sportgerichtsvorsitzende Hans E. Lorenz. "Der Schiedsrichter hat jederzeit regelkonform gehandelt, und die von Hertha BSC behauptete einseitige Schwächung durch die Unterbrechung konnte nicht belegt werden."
15.10 Uhr: Unbegründet
Der Einspruch wurde als unbegründet abgewiesen.
15.08 Uhr: Abgelehnt
Der Einspruch von Hertha BSC gegen die Wertung des Relegationrückspiels bei Fortuna Düsseldorf ist vom DFB-Sportgericht abgelehnt worden. Es wird also kein Wiederholungsspiel geben.
15.00 Uhr: Verzögerung
Nach Aussage von DFB-Mediendirektor Ralf Köttker wird sich die Verkündung noch ein paar Minuten verzögern, da sich die Richter noch beraten.
14.47 Uhr: Herthaner kommen
Exakt 13 Minuten vor der geplanten Verkündung treffen nun auch Herthas Vertreter ein. Anwalt Christoph Schickhardt wird flankiert von Präsident Werner Gegenbauer und Manager Michael Preetz. Na, Nerven haben sie zumindest…
14.31 Uhr: Düsseldorfs Anwalt ist da
Eine halbe Stunde vor Urteilsverkündung kommt auch Düsseldorfs Anwalt Horst Kletke vor der DFB-Zentrale an. Einen Kommentar gibt es von ihm nicht.
14.22 Uhr: Fortuna Fans sollen zahlen
Fortuna hat übrigens angekündigt, die Fans im Falle einer Strafe für den Platzsturm an den Kosten zu beteiligen. "Wir werden das unter denen aufteilen, die wir ausfindig machen können", sagte Jäger dem "Express". "Alle anderen können anonym in einen Pool einzahlen. Dann ist es für den Rest nicht ganz so teuer", ergänzte er.
14.15 Uhr: Berliner fehlen noch
Von der Hertha-Fraktion ist noch immer weit und breit nichts zu sehen. Das Urteil wird übrigens im Raum "Sepp Herberger" verkündet, in dem auch schon die Hauptverhandlung stattfand.
14.00 Uhr: Noch nicht das Ende?
Die heutige Entscheidung wird zwar wegweisend sein, aber sie ist noch nicht das Ende dieses Prozesses: Beide Parteien haben angekündigt, im Falle einer Niederlage die nächste Instanz anzurufen. Das ist das DFB-Bundesgericht. Theoretisch wäre auch eine zweite Berufung vor dem Schiedsgericht möglich, zumindest in Berlin gilt dieser Schritt aber als eher unwahrscheinlich.
13.52 Uhr: "Gutes Gefühl"
Jäger: "Ich habe ein gutes Gefühl und bin sehr zuversichtlich, dass das DFB-Sportgericht ein gerechtes Urteil fällen wird". Die Mehrzahl der Beobachter geht derzeit von einer Entscheidung pro Fortuna aus.
13.42 Uhr: Fortuna-Geschäftsführer heizt an
Jäger hatte am Vortag die Diskussion noch einmal kräftig angeheizt. Er kann Herthas Einspruch nicht nachvollziehen: "Wir hätten keinen Einspruch eingelegt, sondern uns einfach nur für die Vorkommnisse nach dem Spiel geschämt", sagt er. Jäger meinte damit die Vorwürfe gegen einige Hertha-Spieler: Unter anderem soll Levan Kobiashvili Schiedsrichter Wolfgang Stark geschlagen haben, mehrere Profis sollen das Gespann in der Kabine beleidigt und bedrängt haben. All das aber ist nicht Gegenstand der heutigen Entscheidung, sondern wird unter der Woche neu verhandelt.
13.20 Uhr: Fortuna beginnt
Die Fortuna macht den Anfang: Geschäftsführer Paul Jäger fährt im Taxi vor.
13.15 Uhr: Der Richter ist da
Der Protagonist des Tages, Richter Hans E. Lorenz, wurde bereits in den Räumlichkeiten gesichtet. Vieles spricht dafür, dass das Gericht bereits tagt.
13.13 Uhr: Juristen sind uneins
Selten waren die Juristen so uneins vor einer DFB-Entscheidung wie dieses Mal. Es ist aber auch schwer: Beide Klubs haben gute Argumente auf ihrer Seite. Hertha beruft sich auf den Paragrafen 17, 2 b der Rechts- und Verfahrensordnung. Darin wird ein Einspruch gegen die Spielwertung mit einer unabwendbaren Schwächung eines Teams begründet. Hertha sieht diese Schwächung durch eine Verängstigung der Spieler nach dem Platzsturm gegeben. Außerdem argumentiert die Berliner Seite, das Spielfeld habe bei Wiederanpfiff nicht mehr den Statuten entsprochen, weil Eckfahnen und Elfmeterpunkte fehlte.
Die Düsseldorfer berufen sich dagegen auf die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters, der das Spiel nach eingehender Beratung wieder angepfiffen hatte.
13.11 Uhr: DFB-Generalsekretär kommt als Erster
DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock schlendert als erster Offizieller über das Gelände der Zentrale an der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise. Er macht einen angespannten Eindruck. Kein Wunder: In nicht einmal mehr zwei Stunden ist klar, ob der Einspruch von Hertha BSC gegen das Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf Erfolg hat oder nicht. Die Entscheidung wird so oder so weitreichende Konsequenzen für Fußball-Deutschland haben.
Quelle: welt.de