Und dieses Urteil lautet erneut:
Kein Wiederholungsspiel!
Über 10 Stunden wurde insgesamt beraten.
Der Promi-Fußball-Anwalt Schickhardt ließ sogar Otto Rehagel 44 Minuten befragen.
Der Otto hat nun aufgrund seiner Äußerungen richtig Ärger.
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schreibt:
Hat sich da ein Meteorologe einen Scherz erlaubt? Wenn, dann hat er einen feinen Sinn für Humor bewiesen.
Das Hoch "Otto" wird über Pfingsten bestes Sommerwetter über Berlin bringen.
Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem ein anderer Otto die Hauptstadt verlassen wird.
Die Ära von Otto Rehhagel wird allerdings eher als Tief in die Vereinsgeschichte von Hertha BSC eingehen.
Am Freitag hatte er (voraussichtlich) seinen letzten großen Auftritt als Trainer der Berliner.
Vor dem Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde über eine Wiederholung des Relegationsspiels gegen Fortuna Düsseldorf verhandelt...
Und wie schon vor einer Woche wurde eine komplette Beweisaufnahme inklusive Zeugenbefragung gemacht. Die Hertha-Delegation hatte sich im Gegensatz zum Termin vor dem erstinstanzlichen Sportgericht mit Rehhagel verstärkt. Und dessen Auftritt war wieder einmal eine Show.
Als Richter Goetz Eilers, immerhin drei Jahre jünger als Rehhagel, den Zeugen um 15.30 Uhr in den Saal bat, ging es vor allem um die Frage, wie verängstigt die Herthaner durch den verfrühten Platzsturm der Düsseldorfer Fans waren.
Dieser hatte eine 21-minütige Unterbrechung nach sich gezogen. Herthas Strategie war es, diese Umstände als derart widrig darzustellen, dass das Gericht die letzten 90 Sekunden als irregulär wertet und das Spiel neu ansetzt.
Gleich zu Beginn bat Richter Eilers darum, dass Rehhagel nicht alle Stationen seiner "glorreichen Karriere" erzählen möge. Rehhagel konterte: "Nein, das wissen doch alle. Wenn ich hier den Arm hochhebe, macht es klick-klick - und in Australien wissen die Leute, dass ich den Arm gehoben habe." Gelächter im Saal. Der Richter indigniert: "Danke, das reicht dann wohl zu Ihrer Person."
Dann kam Rehhagel ins Plaudern. Ob er selbst Angst gehabt habe, wollte Eilers wissen.
"Ich hatte Halb-Angst. Ich habe 1943 bei der Bombardierung der Amerikaner in Essen im Keller gesessen, da hatte ich Angst. Ich weiß, was da passieren kann. Es war ein Ausnahmezustand", entgegnete Rehhagel. Um ihn herum seien sogar Frauen und Kinder gewesen: "Eine Dame hat mir sogar die Hand gegeben. Überall waren Leute, es war chaotisch. Man darf nicht in seiner Arbeit behindert werden."
Als es zum Platzsturm kam, habe er sich gedacht: "Otto, jetzt wird's gefährlich", und sich einen Ausweg gesucht. Dass so etwas ausgerechnet in Düsseldorf, "Klein-Paris", passiert sei, habe ihn gewundert: "Ich dachte, da lustwandeln die Leute nur." Erneut Gelächter. Auf die Idee, sich über die Verhältnisse beim Schiedsrichter zu beschweren, sei er nicht gekommen, sagte Rehhagel. Das bringe eh nichts, "das habe ich im Laufe meiner Karriere gelernt".
Auch der Düsseldorfer Anwalt Horst Kletke trug seinen Teil zur Erheiterung des Publikums bei. Er legte dem Gericht Bilder vor, die beweisen sollten, dass sich in Rehhagels Coaching-Zone keine Fans aufgehalten haben. "Das Bild zeigt die 90. Minute", sagte Kletke, und auf die Frage, woran die Zeitangabe zu ersehen sei: "An meiner Beschriftung." Dass das Gericht deshalb logischerweise den Beweiswert des Fotos anzweifelte, drückte die Laune der Fortunen gleich wieder.
Zumal sich auch Otto Rehhagel über die mangelhafte Beweisführung echauffierte. "Waren Sie beim Spiel? War die Coaching-Zone frei?", blaffte er Kletke an, "ich war dabei. Die Coachingzone war ab der 85. Minute nie frei." Richter Eilers musste ermahnend einschreiten: "Herr, Rehhagel, bitte kein Zwiegespräch." Der Streit mit dem Düsseldorfer Juristen regte Rehhagel derart auf, dass Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt nach der Befragung den Richter um eine fünfminütige Pause bat, um Rehhagel zu beruhigen. Zuvor hatte er seinem Kollegen Kletke süffisant mitgeteilt: "Rehhagel war schon Bundesliga-Trainer, da waren Sie noch Referendar."
Vor Rehhagel hatte bereits Schiedsrichter Wolfgang Stark ausgesagt. "Ich hatte keine Angst vor den Zuschauern", sagte er. Zudem bestätigte er, dass ihn niemand aufgefordert habe, das Spiel fortzusetzen. Er sei bei der Bewertung während der Unterbrechung der Einschätzung der Polizei gefolgt. "Ich muss auf die Polizei vertrauen, wenn sie mir sagt, dass die Sicherheit gewährleistet sei", sagte Stark.
Der Sicherheitsbeauftragte des DFB für dieses Spiel, Ralf Ziewer, hatte ebenfalls keine aggressiven Zuschauer auf dem Platz wahrgenommen. "Ich habe keine Vermummten auf den Platz rennen sehen. Die Düsseldorfer Fans, die ich gesehen habe, waren nicht aggressiv", sagte Ziewer. Auch Götz Bender, bei der Deutschen Fußball Liga für die Spielplanung zuständig, widersprach einer der Kernaussagen der Berliner Verteidigung, dass gewaltbereite Fans die Spieler eingeschüchtert hätten. "Ich habe keine gewaltbereiten Fans wahrgenommen."
Was für ein Kasperltheater
Düsseldorf ist oben,
Hertha ist unten, und Herrn Schickhardt möchte ich als Anwalt bitte nicht.
Gruß
fisher