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PC & Internet Amazon-Manager: Spenden von Waren ist noch immer teurer als ihre Vernichtung

Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber appelliert an die neue Bundesregierung, die Umsatzsteuer bei Spenden zu entsorgen. Die Ampel-Koalition macht erste Zusagen.

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Mitten in der laufenden Rabattschlacht rund um Black Friday und Cyber Monday hat Ralf Kleber, Deutschlandchef von Amazon, immer wieder laut werdende Vorwürfe der massenhaften Retourenvernichtung zurückgewiesen. "Bei der Ware, die uns gehört, liegt dieser Anteil im Promillebereich", erklärte er gegenüber dem "Handelsblatt". Es würden im Prinzip nur Dinge entsorgt, "die aus Gründen der Hygiene oder der Produkthaftpflicht nicht mehr verkauft werden dürfen". Rund 1,5 Millionen unverkäufliche Packungen habe der E-Commerce-Riese ferner im vergangenen Jahr an lokale Tafeln gespendet.

"Niemand hat ein Interesse an Retouren"

Retouren gehörten im Handel zum Geschäft und seien je nach Produkt sehr unterschiedlich, verdeutlichte Kleber: "Wir versuchen natürlich, möglichst viel der retournierten Ware als Neuware wieder in den Verkauf zu bringen" und den Rest als "B-Ware zu Schnäppchenpreisen" loszuwerden. Generell habe "niemand habe ein Interesse an Retouren – weder der Kunde, noch die Umwelt und wir auch nicht".

Verkaufspartner auf dem Amazon Marketplace mit weniger großem finanziellem Polster sehen sich dem langjährigen Landesmanager zufolge dagegen häufig aus wirtschaftlicher Notwendigkeit genötigt, Waren zu vernichten. "Die gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland schreiben immer noch vor, dass auf Produkte, die gespendet werden, die Umsatzsteuer gezahlt werden muss", klagt Kleber. "Damit wird vielfach das Spenden teurer als die Entsorgung." Viele kleine Händler, die Waren in Amazon-Logistikzentren lagerten, "können sich das schlicht nicht leisten".

Scholz hielt an Steuer auf Sachspenden fest

Der Finanzexperte appelliert deshalb an die kommende Bundesregierung, die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zu ändern. Amazon dränge seit Jahren beim Bundesfinanzministerium darauf. Vorbild seien da Länder wie Belgien, Frankreich und Großbritannien, die diesen Hemmschuh längst beseitigt hätten. Allein im Vereinigten Königreich seien so in kurzer Zeit "70 Millionen an Retouren und unverkauften Produkten von Drittanbietern gespendet" worden.

Tatsächlich ist es für Unternehmen in Deutschland zurzeit oft günstiger, Ware zu verschrotten als zu spenden. Kanzler in spe Olaf Scholz wollte als Finanzminister jedoch an der Steuer auf Sachspenden festhalten: Diese abzuschaffen, würde Missbrauch ermöglichen und wäre EU-rechtlich nicht zulässig, betonte ein Sprecher des SPD-Politikers zumindest noch 2019 gegenüber c't. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte dagegen mit der Wirtschaft, endlich eine entsprechende Umsatzsteuerbefreiung einzuführen.

Ampelkoalition will neue Regelung erlassen

Im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP vom Mittwoch heißt es nun: "Wir werden gemeinsam mit allen Beteiligten die Lebensmittelverschwendung verbindlich branchenspezifisch reduzieren, haftungsrechtliche Fragen klären und steuerrechtliche Erleichterung für Spenden ermöglichen." Allgemein unterstreichen die Ampel-Parteien zudem: "Wir werden bestehende steuerrechtliche Hürden für Sachspenden an gemeinnützige Organisationen durch eine rechtssichere, bürokratiearme und einfache Regelung beseitigen, um so die Vernichtung dieser Waren zu verhindern."

Für Amazon ist die Entsorgung von Produkten von Handelspartner aber offenbar auch ein Geschäft. Der Handelsgigant vernichtet nach Recherchen von Greenpeace unter anderem in einem speziellen Lager in Winsen in Niedersachsen wöchentlich eine Lkw-Ladung neuwertiger Ware wie Heizstrahler, Ladegeräte und Tintenpatronen. Drittanbieter beauftragten Amazon mit der Entsorgung, um die Kosten für Lager oder Rücksendung zu vermeiden.

Vernichtung ein Geschäft für Amazon

Amazon erhebt laut seiner nach Registrierung zugänglichen Preisliste für Verkaufspartner ("Reseller") Langzeitlagergebühren. Diese betragen etwa bei DVDs bei über einem Jahr Aufbewahrung aktuell rund 0,20 Euro pro Stück. Der Aufschlag entfällt, wenn rechtzeitig eine "Entfernung oder Entsorgung der Einheiten angefordert" wird. Für "lokale Remissionsaufträge" zur Vernichtung verlangt der Konzern zwischen 0,25 und 3,90 Euro – je nach Gewicht. Ab fünf Kilo werden weitere Aufschläge fällig. Christian Pietsch, dessen Unternehmen über den Marktplatz Lederwaren anbietet, bestätigte die Praxis gegenüber ARD und "Zeit".

Undercover-Reporter um Günter Wallraff verfolgten hierzulande testweise bestellte und mit Trackern bei der Rückgabe versehene T-Shirts und Kopfhörer jüngst zudem bis nach Polen zu einem Amazon-Werk in der Nähe von Kattowitz. Eine dort angestellte "Zerstörerin" berichtete dem Team, dass Deutschland in der Anlage den größten Markt darstelle und sämtliche Produkte vernichtet würden. Dabei handele es sich auch um Neuware.

Quelle; heise
 
Diese Black Feyday Aktionen sind sinnlose Ressourcenvernichtung und die wahren Umweltkiller. Aber solange Amazon und Konsorten sehr gut daran verdienen, fühlen sie sich nicht verantwortlich dafür. Sie machen Milliardengewinne, wissen nichts damit anzufangen außer in den Weltraum zufliegen. Dabei sind sie es, die unseren Planeten geradezu ausplündern . Ein Teil dieser Gewinne sollte in die Wiederherstellung von Umweltzerstörung fließen und nicht in die Taschen von den völlig abgehobenen Superreichen. Auch der Verbraucher ist nicht unschuldig, denn er lässt sich leicht verführen und nur weil es gerade mal billig ist Schnäppchenjäger nennt man sie, ich frage mich was machen sie mit der Beute. Ein Großteil dieser Schnäppchen fliegt nach ein paar Monaten in den Müll. Nur ganze wenige kaufen wirklich, weil sie es unbedingt brauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Big Player sind immer umschuldig wenn es um Klima geht.
Die machen schöne Aufkleber auf ihren Fuhrpark wo alles 110% recycelt wird und sind Gesetz kompform.
Schuld sind wir,Geiz ist Geil und die Pupsende Kühe an die Weide,die machen meisten CO2:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau diese Aufkleber sind der hohn und viele Käufer fallen darauf rein. Ein Werbetrick, um den Verbraucher vorzutäuschen, dass sie, was Gutes für die Umwelt tun, wenn sie genau diesen Artikel kaufen. Wie blöde muss man sein, um das alles zu glauben und mitzumachen!!! Aber ich gebe dir recht veni 32, Geiz ist geil und schaltet den Verstand aus.
 
Problem ist ja wie immer Korruption, welche Namen Kind auch immer trägt.
Andere seits,wenn man mit 1400€ nach Hause geht,und zwei hungrigen Kinder hat,die noch zu Schule gehn,und Schul sachen gekauft werden müssen usw.
Dann bleibt dir nicht anderes übrig als Geiz ist geil.
Das man für 2€ kein Fleisch ,ohne Antibiotikum bekommen kann,muss jedem klar sein.
Selbe ist mit Elektronik Sachen, Klamotten usw.
Und da bleiben numal nur Bigplayer übrig,die einem das bieten können.
Das ist Rattenschwanz ohne Ende.
Mfg
 
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Ich würde sagen das Internet trägt einen großen Beitrag dazu bei ...

Früher hast du halt lokal gekauft -
heute bietet dir ein Händler der 500 Km entfernt wohnt das Gerät 50€ billiger an und dazu liefert er das Gerät noch kostenfrei nach Hause.
Dann bestellst dir das eben zum güstigeren Preis

Konkurrenz belebt das Geschäft nannte man das :D

Einer hatte das bereits vor Jahren begriffen - bei allen Händlern kostet das Gerät das gleiche ...
Welchen Grund gibt es dann noch das Produkt 500 Km quer durch Deutschland zu karren ?

Aber auch bei Edeka und Co. wir wollen Erdbeeren, Tomaten oder Gurken etc. zu jeder Jahreszeit und nicht nur dann wenn die Zeit gekommen ist wo wir sie ernten ...
Also fliegen wirs aus Spanien , Italien , Afrika u.s.w. ein.

Das was Amazon da anspricht finde ich absolut ok.
Wenn Händler Sachen spenden möchten sollten sie zum Bsp. mit Hilfsorganisationen zusammen arbeiten und Waren auch Umsatzsteuer befreit spenden können.
 
Früher hast du halt lokal gekauft -
heute bietet dir ein Händler der 500 Km entfernt wohnt das Gerät 50€ billiger an und dazu liefert er das Gerät noch kostenfrei nach Hause.
Dann bestellst dir das eben zum güstigeren Preis
Bitte?
Ich habe bereits 1974 regelmäßig bei Quelle und OTTO bestellt, und die waren sicher nicht regional.
Bestellt hat man telefonisch oder per Brief. Ging auch ganz ohne Internet.
 
Natürlich konntest auch bestellen per Telefon... Aber bestimmt nicht so wie jetzt... Der Preis galt dann aber bis der neue Katalog da war...

Meist war das genauso wie heute aber teurer als im Laden... Für Leute gedacht die nicht einkaufen gehen möchten oder können.

Heute ist es kein Problem mehr jeden Preis im Laden zu unterbieten. Ich hab Leute im Media Markt gesehen die sind mit dem Ausdruck rein gekommen und wollten den gleichen Preis.
Klar haben die das nicht so bekommen aber probieren kann mans ja mal. Denn der Service wenn etwas kaputt geht ist meist vor Ort dann um eiiges besser.
 
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