AW: 1.Liga, 8.Spieltag kompakt
BVB schießt sich Frust von der Seele
Dortmund - Die Wiedergutmachung ist geglückt, Borussia Dortmund befindet dank eines "Dreierpacks" von Robert Lewandowski wieder in der Erfolgsspur.
Drei Tage nach der 0:3-Pleite in der Champions League bei Olympique Marseille zeigte der Deutsche Meister die von Trainer Jürgen Klopp geforderte Trotzreaktion und besiegte Bundesliga-Neuling FC Augsburg hochverdient mit 4:0 (2:0). Damit wartet die Mannschaft von Jos Luhukay auch nach acht Spielen im Oberhaus weiter auf den ersten Sieg.
Lewandowski legte im abermals ausverkauften Signal Iduna Park mit seinen Saisontoren Nummer drei, vier und fünf (30., 44. und 78.) den Grundstein zum vierten "Dreier" des BVB, der sein Punktekonto damit auf 13 Zähler verbesserte. Darüber hinaus traf Mario Götze (75.) mit einem wunderbaren Lupfer.
Zwei Rettungstaten in höchster Not
Coach Klopp hatte ungewohnt umfangreiche Konsequenzen aus der Vorstellung in Südfrankreich gezogen und die Anfangsformation - abgesehen vom Ersatz für den verletzten Marcel Schmelzer - auf weiteren vier Positionen verändert. Sebastian Kehl, Neven Subotic, Kevin Großkreutz und Shinji Kagawa mussten zunächst die Reservebank drücken.
Trotz der Veränderungen fand die Borussia schnell ihren Rhythmus und übernahm das Kommando. Ivan Perisic und Ilkay Gündogan sorgten für erste Warnschüsse auf das Gehäuse von FCA-Torhüter Simon Jentzsch, bevor Marcel de Jong nach einem Kopfball von Nationalspieler Mats Hummels (11.) auf der Linie klären musste.
Fast im Gegenzug bot sich den Gästen die Möglichkeit zum Führungstreffer, als Daniel Brinkmann den herauslaufenden BVB-Torhüter Roman Weidenfeller per Kopfball überlupfte, aber Felipe Santana den Ball ebenfalls von der Linie beförderte. Der BVB versuchte in der Folge, Druck aufzubauen gegen ein gut organisiertes und massives Abwehrbollwerk der Augsburger.
Lewandowski mit erlösender Führung
Mit zunehmender Spielzeit schien sich der Bundesliga-Aufsteiger immer besser auf das schnelle Kurzpassspiel des BVB eingestellt zu haben. Nur sehr mühsam arbeitete sich die Borusssia in den Strafraum der Schwaben und ließ dort die letzte Konsequenz vermissen.
Nach rund 25 Minuten hatten die Westfalen den Faden wiedergefunden und kamen zu weiteren Chancen. Das 1:0 durch Lewandowski mit einem Schuss aus der Drehung wirkte wie eine Erlösung. Von den Gästen war in der Offensive nicht mehr viel zu sehen. Vor der Pause staubte erneut Lewandowski zum 2:0 ab.
Sankoh verschießt Elfer
Nach dem Wiederanpfiff vergab Augsburg die große Chance zum Anschlusstreffer, als Referee Babak Rafati (Hannover) nach einem Foul von Gündogan an Mölders auf den Elfmeterpunkt zeigte, Gibril Sankoh (48.) jedoch an BVB-Keeper Weidenfeller scheiterte.
Die Borussen ließen sich jedoch nicht irritieren und setzten nach. Götze scheiterte erneut an Jenztsch, und Axel Bellinghausen köpfte den Ball nach einem Schlenzer von Perisic (62.) von der Linie. Besonders Jentzsch hielt den Rückstand für den FCA bis zu diesem Zeitpunkt in erträglichen Grenzen. Gegen den gefühlvollen Heber von Götze und den Kopfball-Aufsetzer von Lewandowski war aber auch er machtlos.
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Derdioyk-Traumtor belohnt starke Leverkusener
Leverkusen - Angeführt von einem starken Michael Ballack hat Bayer Leverkusen auch in der Bundesliga seinen Negativtrend gestoppt. Drei Tage nach dem 2:0-Erfolg in der Champions League gegen KRC Genk setzte sich der Vizemeister hochverdient mit 3:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg durch.
Gonzalo Castro (14.) erzielte das Führungstor für die Werkskicker, die noch nie ein Heimspiel gegen die Niedersachsen verloren und ihre Bilanz auf zwölf Siege bei drei Unentschieden ausbauten.
Derdiyok mit Fallrückzieher-Traumtor
Mario Mandzukic (59.) mit seinem dritten Saisontor sorgte per Kopf für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Eren Derdiyok (65.) mit einem herrlichen Fallrückzieher die Rheinländer wieder auf die Siegerstraße brachte. Stefan Kießling (85.) sorgte für den Schlusspunkt.
Castro war auf Zuspiel von Kießling erfolgreich, wobei er VfL-Keeper Diego Benaglio ausspielte und souverän vollstreckte. Mandzukic verwertete eine Flanke von Marcel Schäfer zum 1:1. Bei Derdiyoks Fallrückzieher offenbarten Alexander Madlung und Christian Träsch nach einer Diagonalflanke von Hanno Balitsch Stellungsfehler.
Kießling verwertete eine Vorarbeit von Simon Rolfes. Ballack, der gegen Genk den Treffer zum 2:0-Endstand erzielte hatte, wurde von Trainer Robin Dutt in seinem 100. Bundesligaspiel für die Werkself von Anfang an anstelle von Kapitän Simon Rolfes aufgeboten und trug auch die Spielführerbinde.
Ballack mit guten Schusschancen
Das Tor in der "Königsklasse" schien dem 35-jährigen Ballack Auftrieb gegeben zu haben. Im defensiven Mittelfeld machte er ein gutes Spiel und konnte auch in der Offensive Akzente setzen.
Ein Dropkick aus 30 m (36.) ging noch knapp neben das Tor. Zwei Minuten später hatte "Balle" mit einem Pfostenschuss Pech. In der 44. Minute parierte Benaglio einen Schuss von Ballack aus halblinker Position glänzend.
Überhaupt verhinderte der Schweizer Schlussmann des VfL einen höheren Rückstand. Auch bei Chancen gegen Sidney Sam (7.) und einem Kopfball von Kießling (13.) zeigte Benaglio seine Klasse.
Leverkusen total dominant
Die "Wölfe" hatten große Schwierigkeiten, ihren Spielrhythmus zu finden. Das Spiel wirkte zu statisch, es fehlten die Überraschungsmomente. Die Leverkusener ließen Ball und Gegner teilweise laufen.
Die Bayer-Abwehr hatte lange Zeit keine großen Probleme gegen das VfL-Angriffsduo Mandzukic/Srdjan Lakic. Wolfsburg Trainer Felix Magath hatte erwartungsgemäß den Ex-Leverkusener Patrick Helmes zunächst auf der Bank gelassen.
Der Ex-Nationalspieler wurde in der 46. Minute für den enttäuschenden Lakic eingewechselt. Wolfsburg machte im zweiten Durchgang zwar mehr Druck, große Chancen konnten sich die Gäste aber kaum herausspielen.
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Nürnberg verspielt Führung und Startrekord
Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg hat nach einem Wechselbad der Gefühle den besten Saisonstart in der Bundesliga seit 44 Jahren verspielt, aber zumindest einen Punkt gerettet.
Nach 19 Minuten hatte der "Club" bereits mit 2:0 in Führung gelegen, dann aber brachte er Mainz 05 durch eingie Fehler zurück ins Spiel. Nach dem zwischenzeitlichen 2:3 durch Andreas Ivanschitz (52.) rettete Tomas Pekhart (82.) Nürnberg zumindest das 3:3 (2:2).
Feulner bringt Nürnberg in Führung
Der "Club" war toller Kulisse durch Markus Feulner in Führung gegangen (5.), eine Viertelstunde später traf Robert Mak, der wie Albert Bunjaku erstmals in dieser Saison in der Anfangsformation stand, auf Vorlage des ehemaligen Mainzers (19.).
Danach allerdings leisteten sich die Gastgeber unerklärliche Konzentrationsmängel, die bis dahin schwachen Mainzer kamen durch Niko Bungert (32.) und den früheren Nürnberger Leihspieler Eric Maxim Choupo-Moting (45.) zum zunächst etwas überraschenden Ausgleich. Auch beim Treffer von Ivanschitz wirkte die Abwehr der Club desorganisiert. Pekharts Tor zum 3:3 bereitete Mak mustergültig vor.
Gäste treffen nach Flanken
Für Feulner war es in der guten Anfangsphase der Nürnberger der erste Treffer in der Bundesliga seit dem 19. Mai 2007 - damals hatte der Franke im Trikot von Mainz gegen Bayern München getroffen. Dem zweiten Treffer des "Club" vorausgegangen war ein Ballverlust von Jan Kirchhoff im Mittelfeld sowie ein energisches Eingreifen von Timothy Chandler, der auch die Flanke vor dem 1:0 geschlagen hatte.
Die beiden Tore der Gäste fielen danach jeweils nach eher ungefährlich aussehenden, hohen und weiten Flanken nach ruhenden Bällen, bei denen die Nürnberger allerdings völlig falsch oder zu weit weg von ihren Gegenspieler standen.
Viele Fehler auf beiden Seiten
Trotz der vielen Treffer war es eine Begegnung auf mäßigem Niveau. Die Tore für Nürnberg fielen nach Fahrlässigkeiten der Mainzer, die im Spiel nach vorne sowie in der Abwehrarbeit zunächst erstaunlich unkonzentriert wirkten.
Danach aber ließen die Gastgeber ihrerseits durch Unachtsamkeiten, ungenaue Pässe und schlecht geführte Zweikämpfe die Rheinhessen zurück ins Spiel kommen.
Bei den Gegentreffern stand die bislang im Saisonverlauf so souveräne Nürnberger Abwehr um die Innenverteidiger Timm Klose und Philipp Wollscheid bisweilen neben sich. Und im Angriff fehlte mit zunehmender Mainzer Sicherheit in der Defensive wie schon oft in dieser Saison die Durchschlagskraft - erst in der 78. Minute spielten sie den ersten Eckball heraus.
Nürnberg gewinnt wieder nicht daheim
Mit 13 Punkten nach acht Saisonspielen hatte der 1. FC Nürnberg zuletzt in der Saison 1967/68 dagestanden - damals galt noch die Zwei-Punkte-Regel, der "Club" lag mit 13:3 Zählern auf Platz 1 und wurde am Ende zum neunten und bislang letzten Mal deutscher Meister.
In der laufenden Saison allerdings hat der Club nun erst eines von vier Heimspielen gewonnen.
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Freiburg befreit sich
Freiburg - Das bisherige Kellerkind SC Freiburg hat den Höhenflug von Borussia Mönchengladbach beendet. Die Freiburger setzten sich am 8. Spieltag der Bundesliga durch einen Treffer von Johannes Flum (19.) mit 1:0 (1:0) gegen die Borussen durch. Für die Breisgauer war es der erste Sieg nach drei Niederlagen in Folge. Dagegen kassierten die Gladbacher die erste Pleite nach drei Siegen.
In der Anfangsphase war die Partie zerfahren. Beide Teams waren zwar um ein schnelles Spiel bemüht, den Profis unterliefen dabei aber zahlreiche Fehler. Dazu kamen einige Fouls, die den Spielfluss zusätzlich störten.
Bundestrainer zu Gast
Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sorgte Gladbachs Marco Reus, der nach vier verletzungsbedingten Absagen am Freitag erneut von Löw in die Nationalmannschaft berufen worden war, nach knapp zehn Minuten mit einem abgefälschten Schuss erstmals für ein wenig Gefahr.
Neun Minuten später landete der nächste abgefälschte Schuss auf der Gegenseite im Tor. Thorben Marx lenkte den Ball unglücklich an seinem Torwart Marc-Andre ter Stegen vorbei ins eigene Gehäuse. Für Flum war es das erste Saisontor.
Gladbach mit wenig Biss
Nach dem Rückstand waren die Gäste zwar um den Ausgleich bemüht, nennenswerte Chancen konnten sich die Gladbacher aber nicht erarbeiten. Die Gastgeber, die ohne Beg Ferati, Jan Rosenthal und Stefan Reisinger auskommen mussten, hatten in der Defensive fast alles im Griff. Lediglich bei einem Schuss von Thorben Marx musste SC-Torhüter Oliver Baumann vor der Pause noch einmal eingreifen (40.).
Reus und de Camargo verpassen Ausgleich
Zu Beginn des zweiten Durchgangs mussten die Freiburger den angeschlagenen Abwehrchef Oliver Barth durch den zuletzt verletzten Kapitän Heiko Butscher ersetzen. Die Gladbacher nutzten die Findungsphase in der Abwehr der Gastgeber, Reus konnte die große Chance zum Ausgleich aber nicht nutzen (48.). Zehn Minuten später war es erneut Reus, der einen Angriff zu überhastet abschloss.
Während die Gladbacher auf den Ausgleich drängten, lauerten die Freiburger auf Konter. Richtig gefährlich wurde es in dieser Phase aber vor keinem der beiden Tore. Den Akteuren auf beiden Seite fehlten die Durchschlagskraft und die Kreativität. Nach Zuspiel von Reus ließ Igor De Camargo die beste Möglichkeit ungenutzt (72.).
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Hoffenheim stellt Bayern ein Bein
Sinsheim - Die wochenlange Siegesserie des FC Bayern München ist gerissen: Das Team von Trainer Jupp Heynckes kam nach zuvor zehn Pflichtspielerfolgen in Serie bei 1899 Hoffenheim nicht über ein 0:0 hinaus, wird die Tabellenführung angesichts der um 13 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Werder Bremen aber auch nach dem 8. Spieltag behalten.
Der Rekordmeister hatte über die gesamte Spielzeit hinweg große Probleme mit den hochmotivierten Kraichgauern. Zwar hätten die Gäste nach 17 Minuten durch Jerome Boateng in Führung gehen können, anschließend spielte aber fast nur noch die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski.
Zunächst parierte der hellwache Nationalkeeper Manuel Neuer, in der Bundesliga seit nunmehr 658 Minuten ohne Gegentor, einen Kopfball von Marvin Compper nach einem Freistoß von Sebastian Rudy in Weltklassemanier (22.). Anschließend drängten die Gastgeber die Münchner weiter in die Defensive und erspielten sich weitere gute Möglichkeiten.
Robben kommt für Ribery
Heynckes hatte allerdings kurzfristig reagieren müssen, nachdem sich Rechtsverteidiger Rafinha beim Warmlaufen verletzt hatte. Dafür rückte der wiedergenesene Nationalspieler Holger Badstuber in die Startelf, Arjen Robben saß anfangs auf der Bank.
Erst nach der ersten Halbzeit durfte der Vize-Weltmeister für den angeschlagenen Franck Ribery aufs Feld. Allerdings wurde das Spiel der Bayern dadurch nicht besser. Das lag aber vor allem daran, dass Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos im zentralen Mittelfeld nur selten zur Entfaltung kamen.
Rekordmeister ohne Vorwärtsdrang
Zudem hing Nationalstürmer Mario Gomez, der nach 58 Minuten für David Alaba ausgewechselt wurde, völlig in der Luft. In der 70. Minute erzielte Schweinsteiger dann überraschend sogar ein Tor, doch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer entschied zu Recht auf Abseits.
Die Münchner blieben dennoch weiter harmlos, das Eckenverhältnis von 6:0 für Hoffenheim nach 50 Minuten sprach Bände. Allerdings machte 1899 zu wenig aus seiner Überlegenheit, auch ein Schuss von Daniel Williams (55.), der sein Startelf-Debüt feierte, verfehlte das Bayern-Tor.
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Hält Kölner Höhenflug auch in Berlin?
Die Kölner starten durch. Nach einem Punkt aus den ersten drei Partien gewann der FC drei der letzten vier Spiele.
Kölns Defensive steigerte sich: In den letzten vier Partien wurde die Anzahl an Gegentoren stetig bis auf null (gegen Hoffenheim) reduziert (3, 2, 1, 0).
Milivoje Novakovic traf in jedem seiner beiden Gastspiele in Berlin ein Mal: also gute Chancen, diese Serie fortzusetzen.
Hertha muss ohne Adrian Ramos und Christian Lell antreten, die in Bremen beide mit Gelb-Rot vom Platz mussten.
Lukas Podolski ist derzeit in Überform. Nun geht es gegen Hertha, gegen die der Nationalspieler in elf Duellen sechs Mal erfolgreich war.
Sascha Riether gewann nie gegen Hertha (drei Remis, vier Niederlagen) - zuletzt gab es mit Wolfsburg im März 2010 eine deftige Heimniederlage gegen die Berliner.
Selten geteilt: In den letzten acht Bundesliga-Duellen der beiden Kontrahenten gab es immer einen Sieger (drei Mal Köln, fünf Mal Hertha).
Hertha hat zwar eine klar negative Bilanz gegen den FC, gewann aber fünf der letzten sieben Duelle.
Gegen kein Team verursachte Hertha mehr Elfmeter als gegen Köln (elf).
Nur eines der letzten 15 Spiele zwischen Köln und Hertha endete unentschieden: Bei diesem Remis (1:1 in Köln am 2.3.02) beendete Thomas Cichon Kölns traurige Bundesliga-Rekordserie von 1.033 Minuten ohne Torerfolg.
Gegen Köln drehte Hertha letztmals in einem Bundesligaspiel einen Zwei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg (4:2 am 30.9.00 - Alex Alves traf dabei nach dem Anstoß aus dem Mittelkreis).