Während der Midem, einer alljährlich stattfindenden Veranstaltung der Musikindustrie im französischen Cannes, hat sich einem Bericht von The Guardian zufolge der Vice President of YouTube Content dahingehend geäußert, dass YouTube über die Jahre mehr als eine Milliarde US-Dollar an die Musikindustrie für die Rechte an Musik-Titeln ausgezahlt hat.
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YouTube ist mittlerweile eine der größten, wenn nicht die größte Plattform für Musik-Streaming. Ganze 38,4 Prozent der gesamten Videoaufrufe der Plattform werden durch Musik-Videos generiert. Bei mehr als einer Milliarde Besucher pro Monat kommt da schon einiges zusammen. Während der Midem in Cannes erklärte Tom Pickett, Vice President of YouTube Content, dass "wir uns vollkommen der Musik verschrieben haben". Das stößt bei der Musikindustrie allerdings nicht gerade auf Begeisterung, wird der Einstieg von YouTube (respektive Google) in die Musik-Branche von Kritikern doch als Gefahr für den gesamten Markt betrachtet, berichtet The Guardian.
"Google sind keine Musik-Leute und das macht mir Angst", sagte beispielsweise Colin Daniels des australischen Indie-Labels Inertia. "Ich mache mir Sorgen über den Markteinstieg von YouTube, weil sich bei YouTube alles um Dominanz dreht", ergänzt Horst Weidenmüller von !K7, einem der letzten komplett unabhängigen Labels in Deutschland. "Und Dominanz ist verknüpft mit Zerstörung. Ich würde es bevorzugen, wenn sich Google nicht mit Musik beschäftigen würde."
Mit einer neuen Methode gegen Klick-Betrüger
Doch dieser Zug ist längst abgefahren. Bei YouTube und Google sind die Weichen längst gestellt, was zuletzt mit der Erweiterung von Google Play um eine Musik-Sparte deutlich untermauert wurde. Aber auch die Gerüchte um eine kommendes YouTube-Abo gegen monatliche Gebühren schüren die Ängste von Labels und Plattenindustrie, verdienen die Urheber doch nicht gerade viel an den von Google generierten Werbeeinblendungen auf YouTube. Entsprechend groß ist die Sorge, dass Google auch künftig die Urheber nur mit einem sehr geringen Anteil an den Umsätzen beteiligen wird. Das wollte Tom Pickett so allerdings nicht auf sich sitzen lassen und behauptete während einer Podiumsdiskussion, dass YouTube über die Jahre mehr als eine Milliarde US-Dollar an die Musikindustrie ausgezahlt hätte. Bislang war stets "nur" von mehreren hundert Millionen die Rede.
Da bei YouTube grundsätzlich die geteilten Werbeeinnahmen auf den Video-Aufrufen aufbauen, plant das Unternehmen eine bessere Methode zur Identifikation von "falschen und gekauften Klicks". Wie das Unternehmen im Security-Blog erläutert, versuchen Personen und Unternehmen häufig "das Zählsystem künstlich aufzublasen", was zur Folge hätte, dass nicht nur Fans in die Irre geführt würden, sondern "auch eine der wichtigsten und einzigartigen Qualitäten von YouTube" untergraben werde.
Quelle: Gulli