Menschen, die offen für neue Erfahrungen sind, ziehen häufiger des Berufs wegen um. Auch andere Umzugsgründe wie eine unangenehme Nachbarschaft motivieren bestimmte Charaktere vermehrt dazu, sich eine neue Bleibe zu suchen.
Aufgeschlossene und extravertierte Persönlichkeiten ziehen eher um. Charaktermerkmale beeinflussen außerdem, was Menschen überhaupt zu einem Tapetenwechsel antreibt, wie der Psychologe Markus Jokela von der Universität Helsinki berichtet. Unter den »Big Five«, den fünf großen Dimensionen der Persönlichkeit, spiele allein die Gewissenhaftigkeit für einen Umzug keine Rolle.
Jokela stützt seine Metaanalyse auf Daten von insgesamt rund 86 000 Erwachsenen bis 65 Jahre aus Großbritannien, Australien und Deutschland, darunter 25 000 Befragte aus dem Sozio-Oekonomischen Panel, einer repräsentativen Längsschnittstudie in deutschen Haushalten. Die meisten Umzüge hatten mit der Wohnsituation zu tun: Die Menschen brauchten zum Beispiel mehr Platz oder suchten eine günstigere Bleibe. Der zweithäufigste Grund war die Familie, etwa mit dem Partner zusammenzuziehen, und an dritter Stelle standen berufliche Gründe, wie näher am Arbeitsplatz zu wohnen.
Ein deutlicher Effekt zeigte sich vor allem für eine Persönlichkeitsdimension: Offenheit für neue Erfahrungen. Wer sich entsprechende Merkmale attestierte – wie Aufgeschlossenheit, intellektuelle Neugier und Experimentierfreude –, neigte eher dazu, für Job, Studium oder Ausbildung umzuziehen. Auch Extravertierte, also aktive, gesellige Menschen, zogen häufiger um. Sie nähmen einen Umzug womöglich eher als Gelegenheit und weniger als Risiko wahr, vermutet der Autor.
Emotionale Labilität (eine Neigung zu Ängstlichkeit, Traurigkeit, Reizbarkeit und anderen negativen Gefühlslagen) war ebenfalls mit häufigeren Umzügen verbunden, vor allem aus familiären Gründen und aus Unzufriedenheit mit der Nachbarschaft oder der Wohnsituation. Emotional stabile Menschen könnten sich eher auch mit ungünstigeren Bedingungen arrangieren. Ebenso verträgliche Charaktere: Sie zogen seltener nachbarschaftsbedingt um. Der Einfluss der Persönlichkeit war allerdings, mit Ausnahme von Offenheit, nicht besonders groß.
Wie oft Menschen umziehen, unterscheidet sich von Land zu Land deutlich. In Deutschland wechselt laut einer internationalen Studie aus dem Jahr 2011 rund jeder zehnte Haushalt innerhalb von zwei Jahren einmal die Wohnstätte. In den USA liegt die Rate rund doppelt so hoch.
Quelle: Spektrum.de
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Aufgeschlossene und extravertierte Persönlichkeiten ziehen eher um. Charaktermerkmale beeinflussen außerdem, was Menschen überhaupt zu einem Tapetenwechsel antreibt, wie der Psychologe Markus Jokela von der Universität Helsinki berichtet. Unter den »Big Five«, den fünf großen Dimensionen der Persönlichkeit, spiele allein die Gewissenhaftigkeit für einen Umzug keine Rolle.
Jokela stützt seine Metaanalyse auf Daten von insgesamt rund 86 000 Erwachsenen bis 65 Jahre aus Großbritannien, Australien und Deutschland, darunter 25 000 Befragte aus dem Sozio-Oekonomischen Panel, einer repräsentativen Längsschnittstudie in deutschen Haushalten. Die meisten Umzüge hatten mit der Wohnsituation zu tun: Die Menschen brauchten zum Beispiel mehr Platz oder suchten eine günstigere Bleibe. Der zweithäufigste Grund war die Familie, etwa mit dem Partner zusammenzuziehen, und an dritter Stelle standen berufliche Gründe, wie näher am Arbeitsplatz zu wohnen.
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Ein deutlicher Effekt zeigte sich vor allem für eine Persönlichkeitsdimension: Offenheit für neue Erfahrungen. Wer sich entsprechende Merkmale attestierte – wie Aufgeschlossenheit, intellektuelle Neugier und Experimentierfreude –, neigte eher dazu, für Job, Studium oder Ausbildung umzuziehen. Auch Extravertierte, also aktive, gesellige Menschen, zogen häufiger um. Sie nähmen einen Umzug womöglich eher als Gelegenheit und weniger als Risiko wahr, vermutet der Autor.
Emotionale Labilität (eine Neigung zu Ängstlichkeit, Traurigkeit, Reizbarkeit und anderen negativen Gefühlslagen) war ebenfalls mit häufigeren Umzügen verbunden, vor allem aus familiären Gründen und aus Unzufriedenheit mit der Nachbarschaft oder der Wohnsituation. Emotional stabile Menschen könnten sich eher auch mit ungünstigeren Bedingungen arrangieren. Ebenso verträgliche Charaktere: Sie zogen seltener nachbarschaftsbedingt um. Der Einfluss der Persönlichkeit war allerdings, mit Ausnahme von Offenheit, nicht besonders groß.
Umzug wegen der Nachbarschaft? Eine Charakterfrage
Bemerkenswert findet Jokela, dass einige Umzugsgründe mehr mit der Persönlichkeit zu tun hatten, andere weniger: »Ob jemand für den Job oder fürs Studium umzieht, hängt nur von seiner Offenheit für neue Erfahrungen ab.« Die Wohnsituation spielte allein für emotional labile Menschen eine besondere Rolle. Wegen der Nachbarschaft umzuziehen, hing dagegen mit gleich vier Persönlichkeitsmerkmalen zusammen – mit allen außer Gewissenhaftigkeit. Auch von anderen Gründen ließen sich pflichtbewusste, disziplinierte Charaktere weder häufiger noch seltener zum Umzug motivieren.Wie oft Menschen umziehen, unterscheidet sich von Land zu Land deutlich. In Deutschland wechselt laut einer internationalen Studie aus dem Jahr 2011 rund jeder zehnte Haushalt innerhalb von zwei Jahren einmal die Wohnstätte. In den USA liegt die Rate rund doppelt so hoch.
Quelle: Spektrum.de
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