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Wer hat wieviel Kreide gefressen?

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Hopfner, Hoeneß, Klinsmann, Rummenigge, Beckenbauer (v. li.) (Foto: imago)
Am Tag nach der sensationellen Rückkehr Jürgen Klinsmanns beginnt sich die Wolke langsam zu verziehen, in die die Verantwortlichen des Rekordmeisters während der Vorstellung des früheren Bundestrainers Journalisten und Fans zu hüllen versucht haben. Bei aller Euphorie um den Coup von der Isar: Die kritischen Stimmen sind nicht zu überhören. Die T-Online-User zweifeln an Klinsmanns Charakter: "Für Geld tut der scheinbar alles", schrieb "Gladbach-Fan", und der 43-Jährige vergesse darüber auch "die Beleidigungen" im Vorfeld der WM aus München. Klinsmann sei zudem unehrlich: "Uli, denk doch an die Unverschämtheit mit Oliver", erinnerte "Hans" an die Ausbootung der Münchner Nummer eins unmittelbar vor Turnierbeginn 2006. Angesichts der zahlreichen Vor-Geschichten, die den FC Bayern und seinen neuen Cheftrainer verbinden, lautet der Tenor - auch unter den prominenten Kommentierern: "Das ist ein Experiment, auf dessen Ausgang ich sehr gespannt bin." (Günther Jauch)Anzeige
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Mehr Kompetenz geht kaum noch


Der Hintergrund: Die nunmehr nur noch durch eine Anstellung von Lothar Matthäus oder Rudi Völler zu toppende Ansammlung an Alphatieren beim deutschen Rekordmeister. Dass Klinsi seinen eigenen Kopf hat, ist längstens bekannt, dass er ihn durchzusetzen versteht, davon künden seit fast 13 Jahren das Loch in einer blauen Werbetonne, diverse Blätter Vertragspapier, ein dritter Platz bei der WM - und Oliver Kahns bittersüße Miene am Tag der Vorstellung des Schwaben. Der warf den Badener mit dem unbändigen Ehrgeiz aus dem Tor der Nationalmannschaft, und er wird ohne den 38-Jährigen in München den Griff nach den Sternen versuchen. Kahn tangiert das gar nicht mehr, er durfte nur nicht in der Deutlichkeit ausdrücken, welche Gleichgültigkeit die Verpflichtung Klinsmanns in ihm hervorruft. Dem, die weiter mit Klinsmann zusammenarbeiten und sein Wirken überwachen werden, ist nicht egal, was dabei hinten rauskommt: Die Meisterschaft ist Pflicht, der Gewinn der Champions League die seit 2001 ungestillte Sehnsucht.Liebe sieht anders aus


Dass Reibereien nicht ausbleiben werden und sogar weiterhelfen, wenn sie positive Energien freisetzen, vergaß Klinsmann nicht zu erwähnen, als er zurück im deutschen Blitzlichtgewitter war. Zu viele erinnern sich knapp zehn Jahre zurück, an den durchaus geräuschvollen Abgang des 43-Jährigen als Stürmer des FC Bayern, vor allem an den verbalen Dreck, der seitdem zwischen den Münchner Bossen und dem Cleverle aus dem Ländle hin und her flog. "Man kann beiden, dem Verein und auch Jürgen, nur Glück wünschen, dass es mehr oder weniger gut harmoniert", gab Uwe Seeler, wie Klinsi Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, im Interview mit der "Bild"-Zeitung preis.Es werden wieder die Besten spielen


"Canceyhan" beteiligte sich über das Forum bei T-Online an der Debatte und fragte: "Was für ein Fortschritt soll mit dem denn passieren?" Die Antwort kommt von ARD-Mann Gerhard Delling: "Man kann damit rechnen, dass er seine ganz eigene Philosophie und Handschrift mit hineinbringt." Für User "Dieter-Paul" bedeutet das: Ende der Rotation nach Hitzfeld'scher Art: "Bei Klinsmann werden die Besten spielen und nicht die, die in der Rotationsschleife dran sind." Alleine das garantiere "mehr Motivation und Erfolg". Nicht zuletzt deshalb schreibt "Dieter-Paul" die Untervertragnahme Klinsmanns auch zu allererst Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zu. Der hatte Hitzfeld seinerzeit nach dem 2:2 gegen die Bolton Wanderers für seine Auswechslungen scharf attackiert und letzten Endes scheinbar den Grundstein zu dessen Abdanken im kommenden Sommer gelegt.Magath hat die Latte verdammt hoch gelegt


Als Hitzfeld die Münchner erstmals verließ, konnten sie ihn nicht mehr sehen, hatten sich seine Methoden ebenfalls abgenutzt. Felix Magath kam, und nicht weniger als vier Trophäen (zwei Mal Double-Sieger in Folge) stellte der heutige Wolfsburger binnen zwei Jahren in die gut gefüllten Vitrinen an der Säbener Straße. Wenn Klinsmann auch nur Ähnliches gelänge, hätte er Hitzfelds große Schuhe ausgefüllt.
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Offener Ausgang


Der offene Ausgang der brisanten Paarung - Schwaben/Bayern, Klinsmann/Rekordmeister, Querdenker/viele Denker - "wird hochinteressant sein zu sehen", warf Günter Netzer ein. Als HSV-Manager landete er einst mit der Verpflichtung der legendären Cheftrainer Branko Zebec und Ernst Happel zwei Megacoups in Folge. Die Hanseaten standen seinerzeit zu den beiden nicht einfachen, aber eben erfolgreichen Charakteren. Auch Klinsmanns Verpflichtung wirft nur Ertrag ab, wenn die Vereinsführung zu ihrer Entscheidung steht: "Ein Selbstgänger wird das nicht", prophezeit Netzer. "Bei den Bayern erfordert das Einigkeit. Sie haben ihn jetzt verpflichtet und sind verpflichtet, ihm den Rücken zu stärken. Man wird sehen, wie das ausgeht." Eben.
 
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